Westminster Abbey, deutsch Abtei von Westminster oder Westminsterabtei (eigentlich The Collegiate Church of St Peter, Westminster), ist eine Kirche in London. Sie befindet sich in der City of Westminster westlich des Palace of Westminster. Traditionell werden hier die Könige von England (heute: Könige von Großbritannien und Nordirland) gekrönt; bis 1760 wurden die meisten auch hier beigesetzt. Die Stiftskirche des Kollegiatstifts St. Peter, Westminster gehört zur Church of England, ist aber aufgrund ihrer Funktion keiner Diözese zugehörig, sondern Eigenkirche (royal peculiar) der britischen Monarchie, vergleichbar mit exempten Klöstern in der römisch-katholischen Kirche. Daher wird ihr oberster Geistlicher, der Dekan von Westminster, direkt vom britischen Monarchen berufen. 2019 wurde die Westminster Abbey von rund 1,57 Millionen Personen besucht. 2022 betrug die Besucherzahl etWeiterlesen

Westminster Abbey, deutsch Abtei von Westminster oder Westminsterabtei (eigentlich The Collegiate Church of St Peter, Westminster), ist eine Kirche in London. Sie befindet sich in der City of Westminster westlich des Palace of Westminster. Traditionell werden hier die Könige von England (heute: Könige von Großbritannien und Nordirland) gekrönt; bis 1760 wurden die meisten auch hier beigesetzt. Die Stiftskirche des Kollegiatstifts St. Peter, Westminster gehört zur Church of England, ist aber aufgrund ihrer Funktion keiner Diözese zugehörig, sondern Eigenkirche (royal peculiar) der britischen Monarchie, vergleichbar mit exempten Klöstern in der römisch-katholischen Kirche. Daher wird ihr oberster Geistlicher, der Dekan von Westminster, direkt vom britischen Monarchen berufen. 2019 wurde die Westminster Abbey von rund 1,57 Millionen Personen besucht. 2022 betrug die Besucherzahl etwa 1,06 Millionen Menschen.

Diese Kirche ist nicht zu verwechseln mit der römisch-katholischen Westminster Cathedral.

Benediktinerabtei und königliches Kollegiatstift  Blick in den mittelalterlichen Kreuzgang Teppich von Bayeux: Beisetzung Edwards

Am heutigen Standort befand sich ursprünglich die bescheidene Klosterkirche einer um 960 von König Edgar und Dunstan von Canterbury gegründeten Benediktinerabtei.[1] Analog der St Paul’s Cathedral, dem East Minster, erhielt die Abtei des Apostels Petrus den volkstümlichen Namen West Minster (vgl. Münster).[1]

In den 1040er Jahren verlegte Eduard der Bekenner seine Residenz in die unmittelbare Nähe des Baus und ließ das Kloster zwischen 1045 und 1065 zu einer repräsentativen Abtei im romanischen Stil ausbauen. Die Weihe der Abteikirche fand am 28. Dezember 1065 statt. Der König war bereits zu krank, um den Feierlichkeiten beizuwohnen, und wurde nach seinem Tod hier beigesetzt. Die einzige noch erhaltene Abbildung dieser ersten Abtei findet sich auf dem Teppich von Bayeux.

 Grundriss der Westminster Abbey

Im Jahr 1245 gab Heinrich III. den Bau der heutigen Kirche im Stil der französischen Hochgotik in Auftrag. Bis 1269 waren Chor, Querhaus und der östliche Teil des Langhauses mit dem benachbarten Kreuzgang und dem Kapitelhaus vollendet. Als Architekt dieses Bauabschnitts ist ein Henry of Reyns überliefert, der, wie die Bauformen bezeugen, von der Kathedrale von Reims kam. Erst einhundert Jahre später wurde in den Jahren 1376–1506 das Langhaus errichtet, ohne dass es dabei zu einer Änderung des Formensystems gekommen ist.[2] Der untere Teil der Westfassade stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die beiden Haupttürme dagegen wurden erst zwischen 1722 und 1745 von Christopher Wren, Nicholas Hawksmoor und John James errichtet, die dabei gleichfalls den gotischen Stil rezipierten. In dieser Hinsicht ist Westminster Abbey der französischste unter den englischen Kirchenbauten der Gotik. Der größte Teil des Steines kam von Caen in Frankreich (Pierre de Caen), der Isle of Portland (Portland) und der Region Pays de la Loire in Frankreich. Purbeck-Marmor wurde für das Mauerwerk und die Böden von Westminster Abbey benutzt, auch wenn die verschiedenen Grabsteine aus unterschiedlichen Marmorarten bestehen.

Der Bau der prachtvollen Lady Chapel Heinrichs VII., eines der schönsten spätgotischen Werke in Europa, wurde 1503–1519 in den reichen Formen des Perpendicular Style ausgeführt.

Im Zuge der englischen Reformation hob Heinrich VIII. die Benediktinerabtei 1540 auf und gab der Kirche den Rang einer Kathedrale der Kirche von England (bis 1550). Nach kurzzeitiger Rückkehr der Benediktiner unter Maria I. errichtete Elisabeth I. 1560 das anglikanische Kollegiatstift St. Peter, das bis heute besteht.[1]

Krönungskirche und Grablege  Krönung Richard Löwenherz’

Seit Wilhelm dem Eroberer wurden alle Könige von England bzw. des Vereinigten Königreichs in Westminster Abbey gekrönt. Traditionell wird die Krönung durch den Erzbischof von Canterbury vorgenommen. Bis zu Georg II. († 1760) wurden auch fast alle Könige hier beigesetzt (siehe Königliche Gräber).

↑ a b c History of Westminster Abbey Johann Josef Böker: Englische Sakralarchitektur des Mittelalters. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, 1984, ISBN 3-534-09542-1, S. 190–200, 284f.
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