Buckingham Palace

Der Buckingham Palace (deutsch Buckingham-Palast) ist die offizielle Residenz des britischen Monarchen in London. Das Gebäude im Stadtbezirk City of Westminster dient auch offiziellen Staatsanlässen. So werden dort ausländische Staatsoberhäupter bei ihrem Besuch in Großbritannien empfangen. Daneben ist er ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen.

Im Jahr 1703 wurde er als großes Stadthaus für John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, gebaut. König Georg III. erwarb das Haus 1761 als private Residenz. Während der nächsten 75 Jahre wurde der Palast nach und nach erweitert, hauptsächlich unter Georg IV. ab 1826 durch die Architekten John Nash und Edward Blore. Das Gebäude umfasste schließlich drei Flügel um einen Innenhof. Mit der Thronbesteigung von Königin Victoria im Jahr 1837 wurde der Palast zur offiziellen Residenz des britischen Monarchen. Der Verwaltungssitz der Monarchie verblieb jedoch im St James’s PaWeiterlesen

Der Buckingham Palace (deutsch Buckingham-Palast) ist die offizielle Residenz des britischen Monarchen in London. Das Gebäude im Stadtbezirk City of Westminster dient auch offiziellen Staatsanlässen. So werden dort ausländische Staatsoberhäupter bei ihrem Besuch in Großbritannien empfangen. Daneben ist er ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen.

Im Jahr 1703 wurde er als großes Stadthaus für John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, gebaut. König Georg III. erwarb das Haus 1761 als private Residenz. Während der nächsten 75 Jahre wurde der Palast nach und nach erweitert, hauptsächlich unter Georg IV. ab 1826 durch die Architekten John Nash und Edward Blore. Das Gebäude umfasste schließlich drei Flügel um einen Innenhof. Mit der Thronbesteigung von Königin Victoria im Jahr 1837 wurde der Palast zur offiziellen Residenz des britischen Monarchen. Der Verwaltungssitz der Monarchie verblieb jedoch im St James’s Palace, so dass heute immer noch die ausländischen Botschafter am Hof von St. James akkreditiert werden, obwohl sie ihre Beglaubigungsschreiben des Monarchen im Buckingham Palace überreichen.

Die letzte bedeutende Erweiterung am Palast geschah zu Zeiten Victorias, als ein Gebäudeflügel in Richtung der Ostseite als Abschluss zur Straße The Mall hinzugefügt wurde. Dabei wurde der Eingang für Staatsgäste, der Marmorbogen (Marble Arch), abgebaut und an seinem gegenwärtigen Standort in der Nähe der Speakers’ Corner im Hyde Park wiedererrichtet. Die Ostfassade wurde im Jahr 1913 mit Portland-Kalkstein verkleidet, um den Hintergrund für das Victoria Memorial zu bilden. Dabei wurde das heute sehr bekannte öffentliche Gesicht des Buckingham Palace geschaffen.

Die ursprüngliche georgianische Inneneinrichtung beinhaltete auf Vorschlag von Sir Charles Long die großzügige Verwendung von Marmormalerei („Scagliola“) in leuchtenden Farben sowie blaue und rosafarbene Lapislazuli. Unter König Eduard VII. fand eine großangelegte Neuausstattung im Stil der Belle Époque statt. Dabei wurde ein Farbschema aus einer Kombination von Cremetönen und Gold verwendet.

Die Gärten des Buckingham Palace sind die größten privaten Gärten in London. Die Landschaftsarchitektur stammte zunächst von Capability Brown. Sie wurde jedoch später von William Ailton, dem Architekten der Royal Botanic Gardens und John Nash verändert. Der künstliche See wurde 1828 vollendet und wird von Wasser aus der Serpentine, einem See im Hyde Park, gespeist.

Frühere Geschichte  Buckingham House, ca. 1711/14 (aus Colen Campbells Vitruvius Britannicus)

Das erste Haus am Standort des heutigen Buckingham Palace, über das Aufzeichnungen vorliegen, wurde Goring House genannt. Es wurde etwa 1633 von George Goring, 1. Earl of Norwich, errichtet. Das Haus, das heute das Zentrum des gegenwärtigen Palastes bildet, wurde jedoch erst 1703 von John Sheffield, 1. Duke of Buckingham and Normanby, erbaut. John Sheffield ließ das Haus von Architekt William Winde errichten. Dieser schuf ein großes zweigeschossiges Haus mit Mezzanin im Zentrum und mit zwei kleineren Dienstflügeln an den Flanken. Buckinghams Haus wurde im Jahr 1761 von seinem Nachfolger, Sir Charles Sheffield, an König Georg III. verkauft. Es sollte zunächst lediglich als privater Rückzugsort für die königliche Familie dienen, besonders für Königin Charlotte, und nicht als offizielle königliche Residenz. 14 der 15 Kinder von Georg III. und Charlotte wurden im Buckingham House geboren, das zu dieser Zeit auch als „Queen’s House“ bezeichnet wurde.[1]

Vom Haus zum Palast

Königin Charlotte starb im Jahr 1818 und ihr geistig umnachteter Ehemann Georg III. im Jahr 1820. Daraufhin entschied ihr verschwenderischer Sohn König Georg IV., das von ihm bis dahin bewohnte Carlton House aufzugeben und das Buckingham House zu erweitern, um es zusammen mit dem St. James’s Palace zu verwenden, so wie es sein Vater getan hatte. Doch schon 1826 entschied er sich um und begann, das Haus in einen voll ausgestatteten königlichen Palast umzuwandeln. Er beauftragte den Architekten John Nash mit der Umsetzung seiner Pläne.

 Buckingham Palace, 1837, vor der Errichtung des jüngsten Flügels zur Mall und mit Marble Arch als Eingangstor

Der Palast umschloss an drei Seiten ein großes Quadrat als Innenhof, mit dem früheren Buckingham House als zentralem Flügel. Das neue Bauwerk wurde mit Bath Stone verkleidet und war im französischen klassizistischen Stil gehalten. Diese Erweiterung bildet noch heute den größten Teil des Palastes. Lediglich der Flügel, der den Innenhof zur Straße The Mall abschließt, wurde später erbaut. An der Stelle, wo später dieser neue Ostflügel entstehen sollte, stand mit dem Marble Arch ein kolossaler Triumphbogen aus Racaccione-Marmor, der dem Konstantinsbogen in Rom nachempfunden war. Der Bogen kostete 34.450 Pfund und diente als Eingang für Staatsgäste. Georg IV. hatte ursprünglich geplant, den Bogen mit einer bronzenen Reiterstatue von sich selbst zu krönen, doch starb er vor Abschluss der Arbeiten. Als das Parlament schließlich zögerlich die Rechnung für die Statue beglich, entschied es, diese auf dem Trafalgar Square aufzustellen.

Die Inneneinrichtung des Palastes wies bis dato ungekannten Glanz auf, Georg IV. versuchte, den napoleonischen Empire-Stil mit seinen prachtvollen Interieurs noch zu übertreffen. Er wurde bei der Inneneinrichtung von Sir Charles Long beraten, der sich für großflächigen Einsatz von leuchtenden Marmormalereien und blau- und rosafarbenem Lapislazuli aussprach. Die Decken wurden mit Stuckskulpturen versehen. Georg IV. starb 1830 und die farbenfrohen und stark vergoldeten Staatsgemächer wurden erst unter der Herrschaft von König Wilhelm IV. und seiner Frau, Königin Adelheid, vollendet. Viele der kleineren Empfangsräume sind im chinesischen Regency-Architekturstil gehalten. Sie wurden mit Möbelstücken und Dekorationen ausgestattet, die nach dem Tod König Georgs IV. aus dem Royal Pavilion in Brighton herbeigeschafft wurden. Das von Georg IV. bewohnte Carlton House wurde abgerissen und viele Möbel und Ausstattungsstücke in den neuen Palast gebracht. König Wilhelm IV. und seine Gemahlin bevorzugten allerdings einen bescheideneren Stil als Georg IV.

Die ausufernden Kosten und der noch immer unvollendete Palast führten zu Besorgnis im Parlament und in der Presse. Wilhelm IV. entließ John Nash als Architekt und stellte stattdessen Edward Blore ein, der in bewundernswerter Weise dem eher zurückhaltenden Geschmack des Königs entgegenkam. Edward Blore vertrat im Gegensatz zu Nash einen eher geschäftsmäßigen statt idealistischen Baustil. Dennoch behielt er Nashs bisheriges Werk bei und vollendete es in ähnlicher, wenn auch soliderer und weniger pittoresker Weise. Obwohl der König und die Königin Empfänge in den Staatsgemächern abhielten und dort auch Hof hielten, so wohnten sie doch selbst nie im Palast. Sie wohnten stattdessen im Clarence House, einem bescheideneren Londoner Stadthaus, das sie vor ihrer Thronfolge hatten erbauen lassen. Die Gesamtkosten für den Umbau und die Erweiterung des Buckingham Palace summierten sich auf über 719.000 Pfund. Als 1834 das Parlamentsgebäude abbrannte, bot der König den unvollendeten Buckingham Palace als Ersatz an. Dies deutet darauf hin, dass er von dem prunkvollen Palast weniger begeistert war als sein verstorbener Bruder. Das Angebot wurde jedoch nicht angenommen und das Parlamentsgebäude wieder neu errichtet.

Königin Victoria

Mit dem Einzug von Königin Victoria, die drei Wochen zuvor ihrem verstorbenen Onkel Wilhelm IV. auf dem britischen Thron gefolgt war, wurde der Buckingham Palace am 13. Juli 1837 offiziell zur Hauptresidenz der britischen Monarchen. Während die Staatsgemächer in verschwenderischer Pracht in Gold und leuchtenden Farben gehalten waren, erwiesen sich die zum Betrieb des neuen Palastes erforderlichen Einrichtungen weniger ausgereift. Die Kamine rauchten so sehr, dass die Feuer gelöscht werden mussten. Infolgedessen fror der Hof in eisiger Pracht. Die Belüftung war so ungeeignet, dass im Inneren ein muffiger Geruch vorherrschte. Und als entschieden wurde, Gasbeleuchtung zu installieren, wurden ernsthafte Bedenken erhoben, dass sich in den unteren Stockwerken das Gas sammeln könnte. Es hieß auch, dass die Dienerschaft undiszipliniert und arbeitsscheu war, so dass der Palast schmutzig wirkte. Nach der Heirat der Königin mit Prinz Albert im Jahr 1840 befasste sich der Prinz mit der Reorganisation der Ämter des königlichen Haushalts und der Dienerschaft des Palasts. Auch machte er sich an die Beseitigung der Konstruktionsmängel, die noch im selben Jahr behoben werden konnten.

Gegen 1847 empfand das Paar den Palast als zu klein für ihre wachsende Familie und das Hofleben. So wurde der neue Ostflügel zur Straße The Mall nach Plänen des Architekten Edward Blore als Abschluss des quadratischen Innenhofes errichtet. Der neue Flügel verfügt unter anderem über den Balkon, von dem aus die königliche Familie den Menschenmengen bei verschiedenen Anlässen zuwinkt. Ebenfalls in dieser Epoche wurden der Ballraumflügel und einige weitere Staatsgemächer von James Pennethorne errichtet, einem Schüler des Architekten John Nash.

Vor dem Tod von Prinz Albert liebte Königin Victoria Musik und Tanz, und man lud die großen Künstler der Zeit zu Auftritten im Buckingham Palace ein. Felix Mendelssohn Bartholdy gab dort drei Konzerte. Auch Johann Strauss und sein Orchester traten im Buckingham Palace auf, als sie sich zu einem Gastspiel in England aufhielten. Die Uraufführung von Strauss’ „Alice Polka“ fand 1849 im Palast zu Ehren der Tochter der Königin, Prinzessin Alice, statt. In dieser Zeit wurden im Buckingham Palace neben den üblichen königlichen Zeremonien, Amtseinführungen und Präsentationen häufig auch großzügige Kostümbälle veranstaltet.

1851 ließ Victoria den Marmorbogen (Marble Arch), der zuvor der Staatseingang zum Palast gewesen war, zu seinem gegenwärtigen Standort an den nordöstlichen Rand des Hyde Parks versetzen. Nach dem Tod von Prinz Albert im Jahr 1861 verließ die Königin den Buckingham-Palast und lebte fortan in Windsor Castle, Balmoral Castle und Osborne House. Viele Jahre lang wurde der Palast nur selten genutzt und vernachlässigt. Wachsender Druck der öffentlichen Meinung veranlasste die verwitwete Königin schließlich dazu, nach London zurückzukehren. Doch selbst dann bevorzugte sie einen anderen Wohnsitz. Offizielle Veranstaltungen des Hofes hielt Victoria weiterhin in Windsor Castle ab statt im Buckingham Palace, wobei die ernste Königin gewöhnlich in Trauerschwarz gekleidet war.

Das 20. Jahrhundert  Buckingham Palace (1910) vor dem Umbau der Fassade 1913 Buckingham Palace, Fassade zur Mall (2009) Buckingham Palace (2014)

Mit der Thronbesteigung von König Eduard VII. wurde der Palast erneut belebt. Der König und seine Gemahlin Alexandra von Dänemark waren immer wichtiger Teil der Londoner High Society gewesen und ihre Freunde, die man „Club vom Marlborough House“ nannte, galten als die wichtigsten Vertreter dieser Epoche. Der Buckingham Palace wurde erneut zum Mittelpunkt des Britischen Weltreichs und Kulisse für Unterhaltung von majestätischen Ausmaßen.

Im Jahr 1913 gestaltete der Architekt Aston Webb die berühmte östliche Hauptfassade neu, die im Jahr 1850 von Blore geschaffen worden war. Sie wurde nun zum Teil Giacomo Leonis Lyme Park in Cheshire nachempfunden. Die neu verkleidete Hauptfassade wurde als Hintergrund für das Victoria Memorial entworfen, dem großen Marmordenkmal auf dem Vorplatz außerhalb des Haupttores. Georg V., der Eduard VII. im Jahr 1910 auf dem Thron nachfolgte, war nachdenklicher als sein Vater. Dies spiegelte sich im Palastleben wider: Es wurde ein größerer Akzent auf die offiziellen Staatsanlässe und die königlichen Pflichten gelegt und weniger Wert auf prunkvolle Feiern und Spaß. Die Ehefrau Georgs V., Königin Mary, war Kunstliebhaberin und interessierte sich sehr für die königliche Sammlung an Möbeln und Kunstwerken. Sie ließ sie zum Teil wiederherstellen und erweitern. Königin Mary ließ auch viele Verkleidungen und Ausstattungsstücke anbringen, so zum Beispiel ein Paar Marmorkamine im Empirestil, gestaltet von Benjamin Vulliamy, die im Jahr 1810 angefertigt worden waren. Die Königin ließ sie im Bogenraum im Erdgeschoss einbauen. Der Bogenraum ist ein gewaltiger niedriger Raum in der Mitte der Gartenfassade. Sie war auch verantwortlich für die Gestaltung des Blauen Salons. Dieser Raum ist 21 Meter lang und war zuvor bekannt als der Südliche Salon. Er weist eine der schönsten von Nash geschaffenen Decken auf und wird vom Historiker Olwen Hedley in seinem Buch Buckingham Palace als der schönste des ganzen Palastes bezeichnet. Er sei großartiger und prunkvoller als der Thronsaal und der Ballsaal. Letzterer wurde errichtet, um die ursprüngliche Funktion des Blauen Salons zu übernehmen.

Weltkriege

Während des Ersten Weltkriegs wurde der Palast nicht beschädigt. Die wertvolleren Ausstattungsstücke wurden nach Windsor Castle ausgelagert, doch König Georg V. und die königliche Familie blieben vor Ort. Die Regierung überzeugte den König, demonstrativ und öffentlich die Weinkeller abzuschließen und für die Dauer des Krieges dem Alkohol abzuschwören, um ein gutes Beispiel für die Bevölkerung abzugeben. Eduard VIII. berichtete später einem Biographen, dass sein Vater jeden Abend heimlich ein Glas Portwein trank, während die Königin ihrem Becher Fruchtsaft einen Schuss Champagner hinzufügte. Die Kinder des Königs wurden in dieser Zeit dabei fotografiert, wie sie verwundeten Offizieren in den benachbarten Royal Mews Tee servierten.

Während des Zweiten Weltkrieges war der Palast ausgewähltes Ziel der Angriffe durch die deutsche Luftwaffe und wurde siebenmal bombardiert. Die Deutschen gingen davon aus, die Zerstörung des Buckingham Palace würde die Moral der Briten schwächen. Eine Bombe schlug in den Innenhof ein, während sich König Georg VI. und Königin Elizabeth im Gebäude aufhielten. Obwohl viele Scheiben zu Bruch gingen, entstand kein größerer Schaden an dem Gebäude. Während des Krieges wurde über solche Vorfälle allerdings nur eingeschränkt berichtet. Die Bombardierung, die den größten Schaden anrichtete und über die am meisten berichtet wurde, war jene der Palastkapelle im Jahr 1940. Bilder der Schäden wurden in allen Kinos Englands gezeigt, um darzustellen, dass Reiche wie Arme gemeinsam litten. Der König und die Königin wurden dabei gefilmt, wie sie ihre zerbombte Wohnung in Augenschein nahmen, wobei die Königin lächelte und einen zum Hut passenden Mantel trug. Zu dieser Zeit äußerte die Königin ihr berühmtes Zitat: „Ich bin froh, dass wir bombardiert worden sind. Jetzt kann ich den Leuten im East End in die Augen schauen.“ Erst weit nach Kriegsende wurde berichtet, dass bei manchen Fahrten vor diesem Ereignis die königliche Familie mit Buhrufen statt mit Jubel begrüßt wurde, wenn sie die Orte von Bombenschäden in London besuchte. Allerdings sei der Minister, der die königliche Familie begleitete, das eigentliche Ziel der öffentlichen Feindseligkeit gewesen. Die Zeitung „The Sunday Graphic“ berichtete pflichtschuldig:

Vom Herausgeber: Der König und die Königin durchlebten dieselbe harte Prüfung wie ihre Untertanen. Zum zweiten Mal hat ein deutscher Bomber versucht, Tod und Zerstörung zur Wohnung Ihrer Majestäten zu bringen...Sobald dieser Krieg vorbei ist, wird die gemeinsame Gefahr, die König Georg und Königin Elizabeth mit ihrem Volk geteilt haben, über die Jahre zu einer liebgewonnenen Erinnerung und einer Inspiration werden.

Am 15. September 1940 rammte der Royal-Air-Force-Pilot Ray Holmes mit seiner Hawker Hurricane eine deutsche Do 17, die versuchte, den Palast zu bombardieren. Holmes war die Munition ausgegangen, und er entschloss sich kurzerhand, das angreifende Flugzeug zu rammen. Beide Flugzeuge stürzten ab, wobei die Piloten überlebten. Es existiert eine Filmaufnahme von diesem Vorfall. Der Flugzeugmotor wurde später im Imperial War Museum in London ausgestellt.

Eleanor Roosevelt wurde während ihres Besuchs im Zweiten Weltkrieg wie ein Staatsoberhaupt empfangen. Der britischen Presse war es zu Kriegszeiten wichtig, zu zeigen, dass die Monarchen wie ihre Untertanen litten. Deshalb berichtete sie, die Präsidentengattin werde als Ehrengast im einzigen komfortablen Schlafzimmer untergebracht, nämlich im Schlafzimmer von Königin Elizabeth, während alle anderen Möbelstücke aus dem Buckingham Palace entfernt worden seien. Möglicherweise ist diese Geschichte aber lediglich eine Anekdote. Es ist heute bekannt, dass die königliche Familie zu ihrer Sicherheit während des Zweiten Weltkrieges die meiste Zeit in Windsor Castle übernachtete. Es ist daher unwahrscheinlich, dass sie Mrs. Roosevelt zu Zeiten der Luftangriffe nachts allein im leeren Palast zurückließen.

Anlässlich des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa am 8. Mai 1945 (V-E-Day) stand der Palast im Mittelpunkt der britischen Feierlichkeiten. Der König und die Königin erschienen mit ihren Töchtern Prinzessin Elisabeth und Prinzessin Margaret auf dem Balkon, um die Jubelrufe der riesigen Menschenmenge auf der Mall entgegenzunehmen.

Gegenwart

Der Palast verfügt über eine geschätzte Gesamtraumfläche von 77.000 m² mit 775 Räumen, darunter 19 Staatsräume, 52 Schlafzimmer für die königliche Familie und Gäste, 188 Schlafzimmer für Angestellte, 78 Badezimmer und 92 Büros. Das Gebäude misst 108 m Frontlänge, 120 m Seitenlänge, bei einer Höhe von 24 m. Dazu gehören ferner eine Reithalle mit Pferdeställen, Schwimmhalle, Tennisplatz, umfangreiche Nebengebäude sowie der Park von 17 ha mit Teich, Sommerhaus und Hubschrauberlandeplatz.

Im Jahr 2020 liefen Instandsetzungsarbeiten, darunter neue elektrische Leitungen, Heizungsrohre und Wasserleitungen, deren Gesamtkosten über 10 Jahre auf 479 Millionen Pfund geschätzt werden.[2] Diese werden, ebenso wie Personalkosten, Staatsbesuche und laufender Unterhalt für Schlösser und Parks, aus dem Sovereign Grant bezahlt, der einen Anteil von 25 % der Einnahmen des Crown Estate beträgt.

Der Palast enthält Teile der unschätzbar wertvollen Royal Collection mit Kunstwerken von Weltrang. In der Queen’s Gallery neben dem Palast werden wechselnde Ausstellungen gezeigt. Weitere offizielle Residenzen des Monarchen sind der St James’s Palace, Windsor Castle (wo sich Queen Elisabeth II. seit ihrem 80. Geburtstag überwiegend aufhielt) und der Holyrood Palace in Edinburgh. Letztere beide sind in Teilen auch zu besichtigen, der Buckingham Palace – bis auf die Queen’s Gallery und das Kutschenmuseum (Royal Mews[3]) – nur während etwa 6 Wochen im Juli/August. Private Landsitze der Königin sind Sandringham House und Balmoral Castle. König Charles III. bewohnte als Thronfolger in London das Clarence House und in Gloucestershire Highgrove House. Die drei jüngeren Kinder der Königin bewohnen ebenfalls eigene Landsitze; bei Aufenthalten in London stehen ihnen Apartments im Buckingham Palace zur Verfügung. Weitere Mitglieder der Royal Family wohnen im Kensington Palace, darunter Prince William.

Nach Angaben des Daily Express ist der Palast im Jahr 2020 zwischen 1 und 5,5 Milliarden Pfund wert, wobei der unterste Wert sich am Durchschnitt der Immobilienpreise in Londoner Innenstadtlagen, der oberste sich am geschätzten Prestigewert orientiert.[4]

40 facts about Buckingham Palace. Abgerufen am 21. Oktober 2014. insider.com, 11. Februar 2020: The royal family is hiring a planner to help manage the $479 million Buckingham Palace renovation Das Englische Pluraletantum mews bedeutet Stallungen. BUCKINGHAM PALACE has been featured by an online estate agent who estimates the royal residence is worth a staggering amount of money., express.co.uk, 28. September 2020
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