Colombia

Kolumbien
Colores Mari from Bogotá, Colombia - CC BY-SA 2.0 Julianruizp - CC BY-SA 4.0 Pedro Szekely from Los Angeles, USA - CC BY-SA 2.0 Pablo Andrés Ortega Chávez - GFDL 1.2 ArturoAparicio - CC BY-SA 4.0 Colores Mari from Bogotá, Colombia - CC BY-SA 2.0 Colores Mari from Bogotá, Colombia - CC BY-SA 2.0 Nelsonc - CC BY-SA 3.0 No machine-readable author provided. Kamilokardona assumed (based on copyright claims). - Public domain Julianruizp - CC BY-SA 4.0 Pablo Andrés Ortega Chávez - GFDL 1.2 <Marco> - CC BY-SA 2.0 Colores Mari from Bogotá, Colombia - CC BY-SA 2.0 Hdhdhdybooty - CC BY-SA 4.0 Mario Carvajal - CC BY 2.0 Pablo Andrés Ortega Chávez - GFDL 1.2 Colores Mari from Bogotá, Colombia - CC BY-SA 2.0 Colores Mari from Bogotá, Colombia - CC BY-SA 2.0 Colores Mari from Bogotá, Colombia - CC BY-SA 2.0 Pedro Szekely from Los Angeles, USA - CC BY-SA 2.0 Mcarrizosac - CC BY-SA 4.0 Hdhdhdybooty - CC BY-SA 4.0 Bernd Lutz - CC BY-SA 3.0 Hdhdhdybooty - CC BY-SA 4.0 Pedro Szekely from Los Angeles, USA - CC BY-SA 2.0 Pownerus - CC BY-SA 3.0 Katherine Escorcia Mendoza - CC BY-SA 4.0 Hdhdhdybooty - CC BY-SA 4.0 Colores Mari from Bogotá, Colombia - CC BY-SA 2.0 Mcarrizosac - CC BY-SA 4.0 José Luis Filpo Cabana - CC BY-SA 4.0 Leandro Neumann Ciuffo - CC BY 2.0 ArturoAparicio - CC BY-SA 4.0 Etienne Le Cocq - CC BY 3.0 Pablo Andrés Ortega Chávez - GFDL 1.2 Colores Mari from Bogotá, Colombia - CC BY-SA 2.0 Katherine Escorcia Mendoza - CC BY-SA 4.0 Etienne Le Cocq - CC BY 3.0 Hdhdhdybooty - CC BY-SA 4.0 Colores Mari from Bogotá, Colombia - CC BY-SA 2.0 Hdhdhdybooty - CC BY-SA 4.0 Colores Mari from Bogotá, Colombia - CC BY-SA 2.0 Julianruizp - CC BY-SA 4.0 Carlos Castaño Uribe - CC BY-SA 3.0 Hdhdhdybooty - CC BY-SA 4.0 Moterocolombia - CC BY-SA 4.0 Hdhdhdybooty - CC BY-SA 4.0 Katherine Escorcia Mendoza - CC BY-SA 4.0 Pablo Andrés Ortega Chávez - GFDL 1.2 Dwayne Reilander - CC BY-SA 4.0 No images

Kontext von Kolumbien

Kolumbien (amtlich República de Colombia [reˈpuβ̞lika ð̞e koˈlombja] , deutsch Republik Kolumbien; Kurzform auf Spanisch Colombia; abgeleitet von Christoph Kolumbus) ist eine Republik im nördlichen Teil von Südamerika und bevölkerungsmäßig der zweitgrößte Staat Südamerikas. Er grenzt sowohl an den Pazifischen Ozean als auch an das Karibische Meer und auf dem Festland im Nordwesten an Panama, im Osten an Venezuela, im Südosten an Brasilien, im Süden an Peru und im Südwesten an Ecuador. Bogotá ist wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Kolumbiens und Hauptstadt des Landes.

Ursprünglich war das Land von einer Vielzahl indigener Völker bewohnt. Ab 1510 wurde es von Europäern besiedelt und mit der Zeit von Spanien kolonialisiert. In der Kolonialzeit war Kolumbien zuletzt Teil des spanischen Vizekönigreichs NeugranadWeiterlesen

Kolumbien (amtlich República de Colombia [reˈpuβ̞lika ð̞e koˈlombja] , deutsch Republik Kolumbien; Kurzform auf Spanisch Colombia; abgeleitet von Christoph Kolumbus) ist eine Republik im nördlichen Teil von Südamerika und bevölkerungsmäßig der zweitgrößte Staat Südamerikas. Er grenzt sowohl an den Pazifischen Ozean als auch an das Karibische Meer und auf dem Festland im Nordwesten an Panama, im Osten an Venezuela, im Südosten an Brasilien, im Süden an Peru und im Südwesten an Ecuador. Bogotá ist wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Kolumbiens und Hauptstadt des Landes.

Ursprünglich war das Land von einer Vielzahl indigener Völker bewohnt. Ab 1510 wurde es von Europäern besiedelt und mit der Zeit von Spanien kolonialisiert. In der Kolonialzeit war Kolumbien zuletzt Teil des spanischen Vizekönigreichs Neugranada. 1810 erlangte dieses seine Unabhängigkeit von Spanien.

Die Demokratie in Kolumbien gilt schon lange als angeschlagen. Unter dem rechtskonservativen Präsidenten Iván Duque nahmen Korruption, Polizeigewalt und soziale Ungleichheit noch zu, was zu großen landesweiten Protesten in den Jahren 2019 bis 2021 führte. Bei der Präsidentschaftswahl 2022 wurde mit Gustavo Petro zum ersten Mal in der republikanischen Geschichte Kolumbiens ein Linker zum Präsidenten des Landes gewählt.

Mehr über Kolumbien

Grundinformation
  • Währung Kolumbianischer Peso
  • Ursprünglicher Name Colombia
  • Anrufcode +57
  • Internet Domäne .co
  • Mains voltage 110V/60Hz
  • Democracy index 7.04
Population, Area & Driving side
  • Bevölkerung 49065615
  • Fläche 1141748
  • Fahrseite right
Verlauf
  • Vor Ankunft der Spanier
     
    Blick auf die Ruinenstätte der Cuidad Perdida

    Bereits lange vor der Ankunft der Spanier bestanden im Gebiet des heutigen Kolumbiens indigene Hochkulturen, die miteinander Handel trieben und insbesondere die Goldschmiedekunst auf höchstem Niveau beherrschten und die von ca. 4000 v. Chr. bis etwa ins Jahr 1600 Ton zu Figuren und Gegenständen verarbeiteten. Aufgrund der vielgestaltigen ökologischen und landschaftlichen Gegebenheiten entwickelte sich im vorkolonialen Kolumbien jedoch nie ein einheitliches Staatsgebilde, wie dies das Reich der Inka in Peru darstellte.Weiterlesen

    Vor Ankunft der Spanier
     
    Blick auf die Ruinenstätte der Cuidad Perdida

    Bereits lange vor der Ankunft der Spanier bestanden im Gebiet des heutigen Kolumbiens indigene Hochkulturen, die miteinander Handel trieben und insbesondere die Goldschmiedekunst auf höchstem Niveau beherrschten und die von ca. 4000 v. Chr. bis etwa ins Jahr 1600 Ton zu Figuren und Gegenständen verarbeiteten. Aufgrund der vielgestaltigen ökologischen und landschaftlichen Gegebenheiten entwickelte sich im vorkolonialen Kolumbien jedoch nie ein einheitliches Staatsgebilde, wie dies das Reich der Inka in Peru darstellte. Unter den zahlreichen indigenen Völkern, die Kolumbien besiedelten, sind besonders hervorzuheben: die Muisca, die auf den Hochebenen der Ostkordillere lebten; die Tairona, die mit der sogenannten Ciudad Perdida in der Sierra Nevada de Santa Marta eine der frühesten Städte auf dem südamerikanischen Kontinent bauten; die Sinú, die das Gebiet entlang des gleichnamigen Flusses bevölkerten; die Quimbaya im Gebiet der heutigen Kaffeezone an der Westabdachung der Zentralkordillere; und nicht zuletzt die geheimnisvollen Kulturen von San Agustín mit ihren Steinskulpturen und Tierradentro mit ihren bemalten Grabkammern, die bereits lange vor Ankunft der Spanier ihre Hochphasen erreichten.

    Kolonialzeit
     
    Kolumbus’ Landung in Amerika

    Kolumbien wurde 1499 von Alonso de Ojeda und Amerigo Vespucci für Europa entdeckt. Christoph Kolumbus hingegen, zu dessen Ehren das Land „Kolumbien“ benannt wurde, hat das Land nie betreten. Die beiden ersten Entdecker Kolumbiens gelangten zunächst zur Halbinsel „La Guajira“, der sie im Glauben, es handle sich um eine Insel, zunächst den Namen „Isla de Coquivacoa“ gaben. Im Jahr 1508 führte Vasco Núñez de Balboa eine Expedition in das Gebiet des Golfs von Urabá. 1510 wurde mit der Stadt Santa María la Antigua del Darién die erste stabile Siedlung auf dem Kontinent gegründet. Weitere Landesteile wurden dann später u. a. von Rodrigo de Bastidas und Juan de la Cosa entdeckt, erforscht und oft auch geplündert. Frühe koloniale Stützpunkte waren Santa Marta (gegr. 1525) und Cartagena de Indias (gegr. 1533) an der kolumbianischen Karibikküste.

    Kolumbianisches Goldmuseum 
    Einheimische Kunst vor Kolumbus

    Angelockt von Gold und Smaragden besetzten die Conquistadoren das Land. Gonzalo Jiménez de Quesada drang im Jahr 1537 in das Andengebiet vor, unterjochte die Chibcha und gründete 1538 Santa Fe de Bogotá. Von Süden, aus dem heutigen Ecuador kommend, eroberte Sebastián de Belalcázar den Süden Kolumbiens. Von Osten kommend erreichte der Ulmer Kaufmann Nikolaus Federmann im Jahre 1539 Bogotá, um im Auftrag der Welser die Kolonisation des Landes voranzubringen. Die Spanier erbauten Siedlungen, welche die ehemaligen indianischen Handelszentren ersetzten, so zum Beispiel Santa Fé de Bogotá (gegr. 1538) und Tunja (gegr. 1539).

    Aufgrund seiner zentralen Bedeutung für die spanischen Besitzungen im nördlichen Südamerika erhob man Kolumbien 1547 zu einer eigenen Provinz „Neugranada“ innerhalb des Vizekönigreichs Peru, und Bogotá wurde Sitz einer Real Audiencia. Cartagena de Indias erlangte überragende Bedeutung als Anlaufpunkt für die Flotten aus Spanien und entwickelte sich während der Kolonialzeit zu einem der wichtigsten – und bestgeschützten – Häfen der neuen Welt. Der Reichtum des Landes führte in den Jahren 1544, 1560 und 1586 zu Piratenangriffen, u. a. durch Francis Drake, auf Cartagena.[1][2] Im 17. Jahrhundert kamen 80 Prozent der weltweiten Goldproduktion aus Kolumbien. In den Goldminen arbeiteten Indianer, von denen viele an Schwäche und den Krankheiten verstarben, die die Europäer eingeschleppt hatten. Danach übernahmen meist afrikanische Sklaven die Arbeit, die im Hafen von Cartagena zu kaufen waren.

    1717 wurde der Norden Südamerikas (das heutige Kolumbien, Panama, Venezuela und Ecuador) als Vizekönigreich Neugranada konstituiert mit Bogotá als Hauptstadt. Im Jahr 1741 wurde Cartagena von einer englischen Armada mit 186 Kriegsschiffen angegriffen und von den spanischen Truppen unter Don Blas de Lezo verteidigt.

    Unabhängigkeit
     
    Francisco de Paula Santander, Simón Bolívar andere Beteiligte am Kongress von Cúcuta
     
    Templo Histórico de Cúcuta: Hier haben Bolívar und Santander die Verfassung von Cúcuta unterschrieben und damit Großkolumbien begründet.
     
    Groß-Kolumbien und dessen Nachfolgerstaat Neu-Granada
     
    Die neun Bundesstaaten Kolumbiens zwischen 1863 und 1886
     
    Kolumbien als Zentralstaat (1908)

    Der Konflikt, der zur Unabhängigkeit von Spanien führte, fand in Kolumbien zwischen 1810 und 1819 statt. Er begann damit, dass am 20. Juli 1810 eine Gruppe von Kreolen zu dem Spanier José González Llorente in Bogotá ging, vorgeblich um von ihm eine Blumenvase zu leihen. Als Llorente dies verweigerte, kam es zu einer Schlägerei (bekannt als „el grito“). Auch der Begriff „El Florero de Llorente“ („die Blumenvase von Llorente“) ist geläufig.

    Die zunehmende Herausbildung einer selbstbewussten Oberschicht in den Kolonien in Kombination mit der Schwächung Spaniens zur Zeit Napoleons, begünstigte die Konstituierung einer Unabhängigkeitsbewegung. Nach dem erfolgreichen Unabhängigkeitskampf in Venezuela, vereint Simón Bolívar nach zahlreichen Schlachten (u. a. Pantano de Vargas, Puente de Boyacá) die beiden Länder zum unabhängigen Großkolumbien im Jahr 1819. Daraufhin schloss sich auch Ecuador im Jahr 1825 dem neugegründeten Staat an.[3]

    1821 wurde Simon Bolivar zum Präsidenten gewählt. Während seiner Amtszeit versuchte er erfolglos, die völlige Abschaffung der Sklaverei durchzusetzen. Die Macht der Großgrundbesitzer war zu groß, um die Sklaverei per Gesetz abzuschaffen. Erst in den 1850er Jahren gestatteten die Großgrundbesitzer die Abschaffung der Sklaverei. Das Motiv war allerdings, dass eine „freie“ zu einem sehr niedrigen Lohn beschäftigte Arbeitskraft dauerhaft noch billiger war.[4]

    1830, nach Bolívars Tod, zerfiel die Föderation, auch weil Bolívars Versuche gescheitert waren, Peru und Bolivien zu gewinnen. Ecuador und Venezuela erklärten sich für unabhängig. Panama und Kolumbien bildeten Neugranada. Darüber hinaus gab es bürgerkriegsähnliche politische Konflikte zwischen Liberalen und Konservativen. Die Liberalen wollten einen Bundesstaat und rekrutierten sich aus dem Bürgertum der Handelsstädte. Die Konservativen wollten einen starken Zentralstaat und entstammten der Schicht der Großgrundbesitzer. 1863 setzten die Liberalen eine Verfassung durch und nannten den föderalen Staat Vereinigte Staaten von Kolumbien. 1886 erließen die Konservativen eine Verfassung, in der Kolumbien wieder einen Zentralstaat, die heutige „Republik Kolumbien“, bildete. Kolumbien war die erste Demokratie Lateinamerikas und die zweite in Amerika nach den USA.

    Erst 1886 gelang es, Kolumbien in einer zentralistisch geführten Republik zu einigen. Diese Republik wurde bereits 1898 erneut auf eine Probe gestellt, als sich die anhaltenden internen Konflikte im „Krieg der Tausend Tage“ entluden. Zwischen 1899 und 1902 kämpften die oppositionellen Liberalen gegen die konservative Zentralregierung, ohne dass eine der beiden Seiten einen klaren Sieg erringen konnte. Der verheerende Konflikt (über 100.000 Tote) wurde schließlich durch einen Friedensvertrag entschärft, der den Liberalen eine zukünftige Regierungsbeteiligung sichern sollte. Nichtsdestoweniger blieb die „konservative Hegemonie“ (seit 1886) noch bis 1930 erhalten. Wesentlich schwerwiegender als die materiellen Verluste des Krieges war jedoch dessen außenpolitisches Nachspiel. So nutzten die USA im Jahre 1903 die Schwäche Kolumbiens aus, um ihre geostrategischen und wirtschaftlichen Interessen in Zentralamerika durchzusetzen. Für den US-Präsidenten Theodore Roosevelt (1901–1908) war der Bau eines Kanals über die Landenge von Panama ein militärisches Gebot. Eine Abspaltung begünstigend war auch, dass der Isthmus nur schlecht in den kolumbianischen Zentralstaat integriert war und die dort ansässige Kaufmannsoligarchie sich von Bogotá bevormundet und übergangen fühlte. Zuvor hatte der kolumbianische Senat den von den USA forcierten Bau des Panamakanal unter Verweis auf einen drohenden Souveränitätsverlust abgelehnt, woraufhin die Vereinigten Staaten durch eine militärische Intervention im Einvernehmen mit der panamaischen Separationsbewegung die Abspaltung und die anschließende Konstituierung des Isthmusdepartements als unabhängigen und eigenständigen Staat erzwangen. Kolumbien war derart geschwächt aus dem „Krieg der Tausend Tage“ hervorgegangen, dass es die von den USA durch einen militärischen Eingriff ermöglichte Sezession Panamas widerwillig akzeptieren musste.[5]

    In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte Kolumbien eine wirtschaftliche Blütezeit. In den 1920er Jahren machte Kaffee bis zu 90 Prozent der kolumbianischen Exporte aus und ermöglichte es dem Land, in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zu investieren und die staatlichen Institutionen zu stärken. Die Schattenseite dieses Booms waren zunehmende soziale Spannungen zwischen einer reicher werdenden Oligarchie und einer verarmenden Landbevölkerung. Bis 1929 gedieh die Wirtschaft mit bis dahin unerhörten jährlichen Wachstumsraten. Nach dem „schwarzen Freitag“ 1929 kam es zur Krise und 1930 zum Regierungswechsel. Die Liberalen brachten dem Land eine Bodenreform und die Industrialisierung. Die Ermordung des linkspopulistischen Präsidentschaftskandidaten Jorge Eliécer Gaitán am 9. April 1948 in Bogotá war der Funke, der das Pulverfass zur Explosion brachte. Der bereits seit 1946 in ländlichen Gebieten zwischen Liberalen und Konservativen tobende Bürgerkrieg (La Violencia) wurde nun auch in die Städte getragen.

    Bewaffnete Konflikte ab 1948 Von 1948 bis zur Militärdiktatur

    Zwischen 1948 und 1953 trat die sogenannte La Violencia (wörtlich „Die Gewalt“) in ihre härteste Phase ein. Der konservative Präsident Mariano Ospina Pérez (1946–50) strebte eine Regierungsbeteiligung der Liberalen an und setzte auf Mäßigung. Pérez' ebenfalls konservativer Nachfolger Laureano Gómez schlug jedoch ab 1950 einen radikalen Kurs ein. Obwohl er wegen seines schlechten Gesundheitszustands zeitweilig von Roberto Urdaneta vertreten werden musste, blieb Gómez bis 1953 der bestimmende Mann im Hintergrund. Während seiner knapp dreijährigen Regierung kamen etwa 80.000 Menschen in dem politischen Konflikt ums Leben. Die La Violencia, die sich noch bis etwa 1963 hinzog, forderte insgesamt mehr als 200.000 zivile Todesopfer. Nach Bildung der sogenannten „Nationalen Front“ (1958) kehrte trotz einer umfassenden Amnestie unter Präsident Alberto Lleras Camargo (1958–62) noch kein Frieden ein. Der eliteninterne Pakt zwischen den Führern der Konservativen (Gruppe um Laureano Gómez) und der Liberalen (Fraktion um Alberto Lleras) hatte ein paritätisches Regierungssystem zur Folge, bei dem sich beide Traditionsparteien im Wechsel von vier Jahren an der Macht ablösten; dabei wurden sämtliche Ämter in der Staatsverwaltung ebenfalls paritätisch nach Parteizugehörigkeit besetzt. Das System, das formal bis 1974 bestand, dessen Wirkung jedoch noch bis in die 1980er Jahre spürbar war, verstärkte den bereits bestehenden politischen Exklusivismus. Vor allem linksgerichtete politische Akteure (FARC, ELN, M-19, Quintín Lame, EPL etc.) sahen sich daher geradezu herausgefordert, gewaltsam ein tatsächlich partizipatorisches politisches System herzustellen. Von den während der 1960er und 1980er Jahre entstandenen Guerillagruppen hatten jedoch nur die aus den liberalen bäuerlichen Selbstverteidigungsgruppen (repúblicas independientes) hervorgegangene FARC direkte Wurzeln in der Zeit der violencia.

    Nach dem kurzen – und für Kolumbien untypischen – Intermezzo einer Militärdiktatur unter dem von einem Teil der politischen Eliten gestützten Gustavo Rojas Pinilla (1953–1957) setzte sich die traditionelle zivile „scheindemokratische Herrschaft“ fort. Die Durchführung umfassender sozialer Reformen blieb jedoch weiterhin aus. Bestimmte Strukturmerkmale des politischen Systems wie zum Beispiel das starke Übergewicht der Exekutive oder der Ausschluss „radikaler“ politischer Parteien verfestigten sich so mit der Zeit. Die formal älteste Demokratie Südamerikas nahm so den Charakter einer kartellhaften Konkordanzdemokratie an.[6]

    Die durch Volksentscheid (am 10. Dezember 1957) angenommene Verfassungsreform verankerte das aktive und passive Frauenwahlrecht, ein Recht, das bereits im Acto Legislativo Número 3 vom 25. August 1954 von der Verfassunggebenden Versammlung unter der Regierung des General Rojas Pinilla gewährt wurde, aber welches nach seinem Sturz, wie alle Resolutionen des Kongresses, für null und nichtig erklärt wurde; aber das Dekret 247 von 1957 der Militärjunta rief auch die Frauen zum Volksentscheid.[7][8] Zur Wahl gingen Frauen erstmals 1957.[9]

    Ab 1974: Liberaler Wahlsieg, Drogenmafia und „links gegen rechts“

    Nach den liberalen Wahlsiegen von Alfonso López Michelsen (1974–1978) und Julio César Turbay Ayala (1978–1982) nahmen Korruption und Misswirtschaft zu. Die Abhängigkeit der Polizei und Justiz von politischen Parteien bzw. der Regierung begünstigte eine Aushöhlung des Rechtsstaates und die Unterdrückung der Opposition. Paramilitärische Verbände hielten Teile des Landes im Auftrag von Militär und Großgrundbesitzern besetzt.

    Die zeitgleich an wirtschaftlicher Macht gewinnende Drogenmafia sah sich seit Anfang der 1980er Jahre durch das Eingreifen der USA in den lokalen Drogenkrieg bedroht. Nach der Zerschlagung der großen Netzwerke Cali-Kartell und Medellín-Kartell im Drogenkrieg gewannen (Stand 2008) kleine dezentrale Netzwerke an Bedeutung, die die Drogen[10] meist in den USA vertreiben.

    Seit Jahrzehnten dauerte nun schon ein bewaffneter Konflikt in Kolumbien an. Nach einer weiteren Welle von Gewalt und Terror verhängte Präsident Álvaro Uribe Vélez am 12. August 2002 für 90 Tage den Ausnahmezustand. Die im Jahre 2003 von Uribe begonnene Demobilisierung der paramilitärischen Verbände drohte zu scheitern. Der Demobilisierungsprozess löste eine Kontroverse über die Straffreiheit von Personen aus, die schwere Verbrechen begangen haben. Daneben wird kritisiert, dass Drogenhändler, die eine Auslieferung an die USA umgehen wollen, sich offiziell als ehemalige Paramilitärs ausgeben und so in den Genuss der Amnestie gelangen.

    Ohne Einnahmen aus dem Drogenhandel hätten sich die nicht-staatlichen bewaffneten Akteure in Kolumbien nicht finanzieren können. Ein erfolgreicher Einsatz der Industrieländer gegen illegale Drogenimporte würde deshalb den Aufständischen schaden.[11] Im Jahre 2007 erreichte die Koka-Anbaufläche etwa 100.000 Hektar. Sie nahm jedoch in den nächsten Jahren an Umfang ebenso wie die Fläche der Felder, die durch Herbizide, vor allem durch Versprühen von Glyphosat aus der Luft vernichtet wurden, ab. Im November 2011 erwog der kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos eine begrenzte Legalisierung von Kokain und Marihuana als möglichen Beitrag zur Lösung der militärischen Auseinandersetzung in Kolumbien,[12] was von den USA erbittert bekämpft wurde. 2014 stieg die Anbaufläche nach verschiedenen Schätzungen wieder um 20 bis 39 Prozent auf 60.000 bis 70.000 Hektar. Präsident Santos entschied im Jahr 2015, die chemische Vernichtung der Kokapflanzen wegen der gesundheitlichen Folgen ganz einzustellen. Die US-Botschaft gab ihren Widerstand dagegen inzwischen auf. Beobachter halten die Entscheidung des Präsidenten auch für eine Friedensgeste gegenüber der FARC.[13]

     
    Unterschrift des Friedensvertrags durch den kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos (links) und den FARC Anführer Rodrigo Londoño (rechts)
    Friedensverhandlungen mit der linken Guerillabewegung FARC-EP (2012–16)

    Das Land ist geprägt von seinem Jahrzehnte andauernden bewaffneten Konflikt. Am 22. Juni 2016 vereinbarten beide Seiten einen endgültigen Waffenstillstand. Beide Seiten hatten sich bereits auf eine Übergangsjustiz, landwirtschaftliche Entwicklungsprogramme in den Hochburgen der Rebellen sowie die künftige politische Beteiligung der Guerilla verständigt.[14] Am 26. September unterschrieben die FARC und die Regierung den Friedensvertrag. Am 2. Oktober fand ein (nicht bindendes) Referendum statt, bei dem die Abstimmenden den Friedensvertrag entgegen den Prognosen mit knapp über 50 Prozent der Stimmen ablehnten.[15] Entgegen vorherigen Ankündigungen ließen beide Seiten hoffen, am Waffenstillstand festzuhalten. Ein Problem schien die Frage zu sein, wie lange die FARC überhaupt finanziell aufrechterhalten werden könne, ohne dass sie ihre kriminelle Aktivität wieder aufnehmen müsste.[16] Zu der Ablehnung kam es aus folgenden Gründen: 60 Prozent der Stimmberechtigten beteiligten sich nicht an der Abstimmung. Unter den 40 Prozent, die sich beteiligt hatten, gab es offensichtlich viele Menschen mit starken Motiven, mit Ja oder Nein zu stimmen. Ein Motiv der Ablehnung vor allem bei Anhängern der konservativen Partei war die Vermutung, dass die FARC nach schweren militärischen Niederlagen ohnehin so geschwächt sei, dass man ihr nun auch noch den ultimativen Vernichtungsschlag zufügen könne. Ein Anführer der Nein-Bewegung gab nach dem Plebiszit zu, dass man in der Anhängerschaft aus mittleren und höheren Schichten systematisch Angst erzeugt habe, indem man die Gefahren der Straflosigkeit für FARC-Mitglieder heraufbeschworen habe. In den unteren Schichten habe man die Lüge verbreitet, dass nach Abschluss eines Friedensabkommens Subventionen durch das Volk aufgebracht werden müssten. Da das Abkommen fast 300 Seiten umfasste, verließen sich viele Stimmberechtigte auf die Botschaften ihrer Anführer. Erst die Verleihung des Friedensnobelpreises an den Präsidenten Juan Manuel Santos führte zu einer anderen Wahrnehmung des Friedensprozesses innerhalb Kolumbiens und zu einer nie dagewesenen Mobilisierung der Studierenden und Jugend. Der Nobelpreis wirkte insofern wie ein "salvavidas"(Rettungsring) für Santos.[17]

    Im November 2016 wurde in Havanna ein neuer Friedensvertrag mit Zugeständnissen der FARC geschlossen, der am 30. November 2016 von beiden Kammern des Kongresses ohne Gegenstimme angenommen wurde. Die Gegner hatten die Abstimmung boykottiert und die Vorlage wurde nicht mehr dem Volk zur Abstimmung vorgelegt.[18][19]

    Um den Friedensprozess abzusichern, setzten die Vereinten Nationen Anfang 2016 eine politische d. h. rein zivile Friedensmission namens UN Mission in Kolumbien ein.[20] Deren Ziel ist die Überwachung des Friedensabkommens, des Waffenstillstands sowie die Entwaffnung der FARC Guerilla.[21] Im Juli 2017 beschloss der UN-Sicherheitsrat, eine zweite politische Mission in Kolumbien durchzuführen. Die im September 2017 beginnende „Verifikationsmission“ hat das Ziel, die Wiedereingliederung der FARC-Rebellen und den Wiederaufbau ziviler Institutionen in betroffenen Gebieten zu überprüfen.[22] Dem Staat gelang es auch mangels Infrastruktur nicht, die vollständige Kontrolle über alle ehemaligen FARC-Gebiete zu erlangen. Das entstandene Machtvakuum in diesen Randgebieten wurde von bewaffneten Gruppen gefüllt, u. a. paramilitärische Gruppen, kriminelle Organisationen des Drogenhandels und auch abtrünnige FARC-Guerilleros.[23]

    Kolumbien war im Jahr 2018 aufgrund der Guerilla-Kriege das Land mit der höchsten Anzahl Binnenvertriebener auf der Welt.[24] Dazu kam die Belastung durch Flüchtlinge aus Venezuela während der dortigen Versorgungskrise. Teile von Kolumbien sind immer noch von aktiven Landminen der FARC, Drogenkartelle und Milizen betroffen und verursachen besonders unter der Landbevölkerung Minenopfer.

    Am 7. Februar 2017 begannen in Ecuador Gespräche zwischen der Regierung und der zweitgrößten Rebellenorganisation ELN mit dem Ziel der Entwaffnung.[25] Die Friedensgespräche wurden unter dem rechtsgerichteten Präsidenten Ivan Duque jedoch schnell wieder beendet. Erst mit der Wahl des linksgerichteten Präsidenten Gustavo Petro wurden sie im Jahr 2022 wieder aufgenommen.[26]

    Während der COVID-19-Pandemie in Kolumbien blieb der Koka-Anbau für Bauern in ländlichen Regionen oft die letzte Möglichkeit, Geld zu verdienen. So stieg im Jahr 2021 die Anbaufläche zur Produktion von Kokain um 43 Prozent. Laut Experten der UN wird in Kolumbien Stand 2022 mehr Kokain produziert, als je zuvor in der Geschichte des Landes.[27]

    Umweltschutz, Anerkennung kollektiven, indigenen Landbesitzes

    1989 wurde das Übereinkommen über eingeborene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern als Teil der Verfassung verabschiedet. Zwischen 1986 und 1990 erkannte die Regierung über 200.000 km² Regenwaldgebiet in der Amazonasregion als kollektive indigene Territorien (resguardos) an. Zudem wurde eine eigene Kommission für Indianerangelegenheiten und eine für Umweltangelegenheiten eingerichtet.

    Seit 1986 war Martín von Hildebrand Vorsitzender der Indigenenbehörde und Ratgeber des Präsidenten Virgilio Barco Vargas. Er gründete ein Netzwerk von Nichtregierungsorganisationen, eine Stiftung namens Fundación Gaia Amazonas.[28] Er legte das Programm COAMA[29] auf, das sich um neue Wege des Umweltschutzes in Zusammenarbeit mit indigenen Gruppen bemüht. Die staatenübergreifende Initiative CANOA ist inzwischen in Kolumbien, Brasilien und Venezuela tätig.[30]

    The attack of Francis Drake against Cartagena in 1586 cartagena-indias.com, abgerufen am 18. April 2018 (englisch) Sir Francis Drake Capture Cartagena de Indias cartagenacolombiarentals.com, abgerufen am 18. April 2018 (englisch) deutschlandfunk.de: Volksheld und Symbol der Unabhängigkeit Lateinamerikas. Abgerufen am 16. Dezember 2022. John Lynch: Simón Bolívar: A Life. Yale University Press, 2006, S. 288. Sven Schuster: I took Panama. Die Separation Panamas in der Sicht der neueren Historiografie Panamas, Kolumbiens und der USA. ZILAS, Eichstätt 2006, ISSN 0946-5030, S. 19–23. Daniel Pécaut: Crónica de cuatro décadas de política colombiana Norma, Bogotá 2006, ISBN 958-04-9551-3, S. 13–37. Juan Jaramillo, Beatriz Franco: Kolumbien. In: Dieter Nohlen (Hrsg.): Handbuch der Wahldaten Lateinamerikas und der Karibik (= Politische Organisation und Repräsentation in Amerika. Band 1). Leske + Budrich, Opladen 1993, ISBN 3-8100-1028-6, S. 457–510, S. 464–465. Mart Martin: The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 84. June Hannam, Mitzi Auchterlonie, Katherine Holden: International Encyclopedia of Women’s Suffrage. ABC-CLIO Inc., Santa Barbara, Denver, Oxford 2000, ISBN 1-57607-064-6, S. 68. 25. Februar 2009: Vereinte Nationen und kolumbianische Regierung stellen Daten zum Drogenkonsum in Kolumbien vor ONU y gobierno presentan datos de consumo de drogas en Colombia Christoph Albrecht-Heider: Gigantisches Geschäft und riesige Bedrohung fr-online.de, vom 10. März 2010, S. 8 fc.hf. John Mulholland: Juan Manuel Santos: 'It is time to think again about the war on drugs. In: theguardian.com, vom 12. November 2011 E. Reyes L.: Columbia anula la fumigación en un gran cambio contra el narco El País, 16. Mai 2015 Kolumbien und Farc-Rebellen vereinbaren Waffenstillstand Der Standard, 22. Juni 2016, abgerufen am gleichen Tage Kolumbianer sagen Nein zum Friedensvertrag bei tagesschau.de Kolumbien sagt «No» zum Friedensabkommen, NZZ, 3. Oktober 2016 Alberto Salcedo Ramos: El Premio Nobel de la Paz para Juan Manuel Santos. In: Ecos, Dezember 2016, S. 10 ff. Regierung und Farc vereinbaren neuen Friedensvertrag, FAZ, 13. November 2016 Friede mit schalem Nachgeschmack, NZZ, 1. Dezember 2016 Timeline UN Mission in Colombia. UN, 2017, abgerufen am 27. Mai 2017 (englisch). What you need to know about the UN Mission in Colombia. UN, 2017, abgerufen am 27. Mai 2017 (englisch). Statement by Jean Arnault, Special Representative of the Secretary-General and Head of the United Nations Mission in Colombia. UN, 10. Juli 2017, abgerufen am 16. Juli 2017 (englisch). Der Frieden auf dem Prüfstand, NZZ, 9. März 2018 Flüchtlingselend an Venezuelas Grenzen, Radio SRF "International", 3. November 2018 Waffen gegen Wörter tauschen, tagesschau.de, 7. Februar 2017 Kolumbien: Regierung und ELN-Guerilla nehmen Friedensgespräche wieder auf. In: Die Zeit. 22. November 2022, abgerufen am 17. Dezember 2022. Nicola Abé: Krieg gegen Drogen ist gescheitert: Was tun mit dem Koks? In: Der Spiegel. 30. November 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 2. Dezember 2022]). Offizielle Website Gaia Amazonas gaiaamazonas.org, Abruf am 23. April 2019 (spanisch) Consolidación Amazónica ? Colombia (COAMA) envirosecurity.org, abgerufen am 23. April 2019 (englisch) Offizielle Webseite Der Stiftung CANOA (Website öffnet sich nicht richtig), fundacioncanoa.org, abgerufen am 23. April 2019
    Weniger lesen
Stay safe
  • Sicherheit

    Generell sieht die Situation in Kolumbien so aus, dass es dort normale nette Menschen, Polizisten und Paramilitares gibt. Die letzten beiden leben heutzutage von Schutzgelderpressungen, Entführungen und Drogen. Drogenkartelle (Calikartell, Pablo Escobar) gibt es nicht mehr. Die normalen netten Menschen sind deutlich in der Überzahl :-)
    Seit Beginn der Amtszeit des Präsidenten Álvaro Uribe hat sich die Lage dramatisch verbessert. Die sozialrevolutionäre Guerilla FARC-EP hat Frieden geschlossen und ist als Partei ins Parlament eingezogen Comunes. Rechte Paramilitares, oft Schutztruppen von Drogenproduzenten, gibt es immer noch.

    Geldstrafen berechnen sich durch einen Faktor (bzw. einer Spanne), die mit dem jährlich neu festgesetzten monatlichen Mindestlohns (2022: 1 Mio. Pesos) multipliziert wird.

    Es gibt aber nach wie vor Gegenden, in die man nicht fahren sollte. Irgendwo durch die Wälder zu streunen oder irgendwelchen Bergpfaden zu folgen ist nicht ratsam - denn genau dort leben die Paramilitares und pflanzen ihr Koka. Wenn man außerhalb einer Stadt reisen möchte, sollte man gut planen, wo man hin will. Wenn möglich, mit einem verlässlichen Einheimischen reisen.

    Requisas, sind Straßensperren des Millitärs. Hier werden besonders gerne nachts Busse angehalten und Ausweise kontrolliert oft auch am Körper auf Waffen durchsucht. Extrem lästig wenn man in einer Nacht zum fünften Mal geweckt wird.

    In den Städten Kolumbiens sollte man ein gutes Benehmen haben und ein paar übliche Vorkehrungen treffen. In den Zentren der meisten Städte ist es ziemlich selten, mögliche Probleme zu haben, aber es ist sehr wichtig, vorsichtig in den äußeren Teilen einer Stadt zu sein. Es gibt Viertel in den großen Städten, wo man als Tourist nichts verloren hat, bewaffnete Raubüberfälle kommen auch am hellichten Tag vor. Hilfe von Zuschauern erwarte man nicht. Im Vergleich zu den meisten anderen lateinamerikanischen Ländern ist die normale Straßenkriminalität jedoch nicht so hoch. Wenn man ein Taxi bestellen möchte, sollte man höflich um ein Telefon bitten, es kostet dasselbe und ein Anruf wird sofort beantwortet.

    Als Tourist sollte man eigentlich drei Dinge beachten:

    Weiterlesen
    Sicherheit

    Generell sieht die Situation in Kolumbien so aus, dass es dort normale nette Menschen, Polizisten und Paramilitares gibt. Die letzten beiden leben heutzutage von Schutzgelderpressungen, Entführungen und Drogen. Drogenkartelle (Calikartell, Pablo Escobar) gibt es nicht mehr. Die normalen netten Menschen sind deutlich in der Überzahl :-)
    Seit Beginn der Amtszeit des Präsidenten Álvaro Uribe hat sich die Lage dramatisch verbessert. Die sozialrevolutionäre Guerilla FARC-EP hat Frieden geschlossen und ist als Partei ins Parlament eingezogen Comunes. Rechte Paramilitares, oft Schutztruppen von Drogenproduzenten, gibt es immer noch.

    Geldstrafen berechnen sich durch einen Faktor (bzw. einer Spanne), die mit dem jährlich neu festgesetzten monatlichen Mindestlohns (2022: 1 Mio. Pesos) multipliziert wird.

    Es gibt aber nach wie vor Gegenden, in die man nicht fahren sollte. Irgendwo durch die Wälder zu streunen oder irgendwelchen Bergpfaden zu folgen ist nicht ratsam - denn genau dort leben die Paramilitares und pflanzen ihr Koka. Wenn man außerhalb einer Stadt reisen möchte, sollte man gut planen, wo man hin will. Wenn möglich, mit einem verlässlichen Einheimischen reisen.

    Requisas, sind Straßensperren des Millitärs. Hier werden besonders gerne nachts Busse angehalten und Ausweise kontrolliert oft auch am Körper auf Waffen durchsucht. Extrem lästig wenn man in einer Nacht zum fünften Mal geweckt wird.

    In den Städten Kolumbiens sollte man ein gutes Benehmen haben und ein paar übliche Vorkehrungen treffen. In den Zentren der meisten Städte ist es ziemlich selten, mögliche Probleme zu haben, aber es ist sehr wichtig, vorsichtig in den äußeren Teilen einer Stadt zu sein. Es gibt Viertel in den großen Städten, wo man als Tourist nichts verloren hat, bewaffnete Raubüberfälle kommen auch am hellichten Tag vor. Hilfe von Zuschauern erwarte man nicht. Im Vergleich zu den meisten anderen lateinamerikanischen Ländern ist die normale Straßenkriminalität jedoch nicht so hoch. Wenn man ein Taxi bestellen möchte, sollte man höflich um ein Telefon bitten, es kostet dasselbe und ein Anruf wird sofort beantwortet.

    Als Tourist sollte man eigentlich drei Dinge beachten:

    Manche Gegenden sind gefährlich. Urwald bei Leticia: Wenn auf einer Bootstour in der Nacht einer von der Crew mit Maschinengewehr über das Boot schlendert, um böse Leute abzuhalten, dann deutet das auf keine besonders hohe Sicherheit hin. Sierra Nevada de Santa Marta: Hier gibt es angeblich schöne alte Indianerhäuser, aber auch eine besonders hohe Wahrscheinlichkeit, entführt zu werden. Auch Deutsche wurden hier schon entführt (alle Kolumbianer, die der Verfasser dieses Abschnittes über die Sicherheit dieser Region gefragt hat, haben ihm dringend davon abgeraten). Gegend zwischen Cali und Popayan: Galt lange Zeit als sehr unsicher, weil in der Nähe das Hauptsiedlungsgebiet der Guerilla lag. Soll sich aber verbessert haben. Zur aktuellen Lage sollte man die Leute fragen. Die sicherste Region Kolumbiens ist es jedenfalls definitiv nicht. ... Böse Leute sperren die Straße. Gelegentlich sperren die Paramilitärs irgendwo die Straße und halten Busse und Autos an. Dabei werden die Vielversprechendsten der Insassen entführt oder müssen ihr Geld oder auch ihr Auto da lassen. Ausländer (die es in Kolumbien fast nicht gibt) stehen dabei nicht unbedingt ganz oben auf der Liste, denn Kolumbianer wissen schon wie das mit dem Lösegeld usw. geht, sprechen Spanisch und sind einfach generell viel unkomplizierter. Naja, aber ein Ausländer kann natürlich ein ganz dicker Fang sein. Dem Verfasser dieses Abschnittes ist es schon zwei Mal passiert, dass sein Überlandbus eine andere Strecke genommen hat, weil die kürzeste von Paramilitärs blockiert war. Außerdem gibt es das Gerücht, dass die teureren Busgesellschaften Geld an die Guerilla und Paramilitärs zahlen, um verschont zu bleiben. Generelle Vorsicht! naja, das Typische halt: Kamera nicht vor die Brust schnallen, Geldbeutel in die vordere Hosentasche, Wertsachen daheim lassen, sich von bösen Leuten fernhalten, nachts nicht allein rumlaufen

    Drogen: Das meiste Kokain, das in den US und in Europa konsumiert wird, kam früher aus Kolumbien, heutzutage ist die Produktion stark gesunken, es wird viel aus Venezuela geschmuggelt. Der lokale Konsum ist niedrig, folglich bekommt man dort keine Drogen angeboten noch wird man dort alle möglichen Drogen sehen, es sei denn man sucht nach ihnen. Kolumbianer werden außerhalb des Landes durch Witze über Drogen derartig beleidigt, vor allem von Europäern und US-Amerikanern. Drogen und Mafia haben ein schlechtes Image verbreitet, aber jetzt bemühen sich die Polizei und die bewaffnete Armee heftig, um sie zu bekämpfen. Alle kolumbianischen Regierungen haben die Verpflichtungen gehabt, die Drogenproduktion zu bekämpfen. Der Präsident Alvaro Uribe Velez hat, mit großen Hilfsmitteln von der US-Regierung, eine Politik geführt bei der mit chemischen Entlauben Drogenplantagen massiv zerstört wurden.

    Der Besitz, nicht der Handel, kleiner Mengen zum persönlichen Gebrauch (1 Gramm Kokain, 20 g Marihuana) wurde entkriminalisiert, das schützt aber nicht vor unangenehmen längeren Zusammentreffen mit der oft korrupten Polizei.

    Zusammenfassend kann man sagen, dass Kolumbien im Vergleich zu Europa ziemlich gefährlich ist. Es ist aber nicht so schlimm, dass man überhaupt nicht hinfahren kann.

    Weniger lesen

Sprachführer

Hallo
Hola
Welt
Mundo
Hallo Welt
Hola Mundo
Vielen Dank
Gracias
Auf Wiedersehen
Adiós
Ja
Nein
No
Wie geht es dir?
¿Cómo estás?
Gut, Danke
Bien, gracias
Wie viel kostet das?
¿Cuánto cuesta?
Null
Cero
Einer
Una

Wo kann man in der Nähe schlafen? Kolumbien ?

Booking.com
489.808 Besuche insgesamt, 9.196 Sehenswürdigkeiten, 404 Ziele, 59 besucht heute.