Las Vegas

Las Vegas [lɑs ˈveɪgəs] ist die größte Stadt im US-Bundesstaat Nevada und Verwaltungssitz des Clark County. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 641.903 ermittelt.

Die Stadt ist das Zentrum der gleichnamigen Metropolregion mit rund 2,3 Millionen Einwohnern und eine der weltweit am meisten besuchten Städte. Der Name stammt aus dem Spanischen und bedeutet „Die Auen“ oder „Die Wiesen“. Las Vegas ist das kulturelle, infrastrukturelle und wirtschaftliche Zentrum Nevadas und eine der am schnellsten wachsenden Städte der Vereinigten Staaten.

Seit der Legalisierung des Glücksspiels in den 1930er Jahren hat sich Las Vegas als touristisches Zentrum von internationaler Bedeutung entwickelt. Siedelten sich zunächst einfache Spielbanken an, ist Las Vegas heute von luxuriösen Hotelkomplexen mit großen Casinos und Freizeitangeboten geprWeiterlesen

Las Vegas [lɑs ˈveɪgəs] ist die größte Stadt im US-Bundesstaat Nevada und Verwaltungssitz des Clark County. Das U.S. Census Bureau hat bei der Volkszählung 2020 eine Einwohnerzahl von 641.903 ermittelt.

Die Stadt ist das Zentrum der gleichnamigen Metropolregion mit rund 2,3 Millionen Einwohnern und eine der weltweit am meisten besuchten Städte. Der Name stammt aus dem Spanischen und bedeutet „Die Auen“ oder „Die Wiesen“. Las Vegas ist das kulturelle, infrastrukturelle und wirtschaftliche Zentrum Nevadas und eine der am schnellsten wachsenden Städte der Vereinigten Staaten.

Seit der Legalisierung des Glücksspiels in den 1930er Jahren hat sich Las Vegas als touristisches Zentrum von internationaler Bedeutung entwickelt. Siedelten sich zunächst einfache Spielbanken an, ist Las Vegas heute von luxuriösen Hotelkomplexen mit großen Casinos und Freizeitangeboten geprägt. Wegen der besonderen Gesetze zur Eheschließung in Nevada entstanden außerdem viele Wedding Chapels in der Stadt.

Erste Besiedlung bis zur Stadtgründung

Als die erste nicht eingeborene Person, die das Gebiet des heutigen Las Vegas erreichte, gilt der Mexikaner Rafael Rivera, der 1829 als Kundschafter einer Handelskarawane auf dem Old Spanish Trail nach Los Angeles eine Alternativroute suchte. Aufgrund der artesischen Quellen und der damit verbundenen Vegetation in der ansonsten trockenen Wüstenregion nannte er den Ort Las Vegas (span. „Die Auen“).[1][2]

Die erste Siedlung wurde 1855 von der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) gegründet, aber schon zwei Jahre später wieder aufgegeben.[3] Mitte der 1860er Jahre errichtete die US-Armee das Fort Baker. Las Vegas wurde wegen seiner Quellen zu einem wichtigen Zwischenstopp für Wagentrecks und die Eisenbahn auf dem Weg zwischen Kalifornien im Westen und New Mexico im Osten. 1903 verkaufte die Rancherwitwe Helen Stewart für 55.000 US-Dollar einen Großteil ihres Farmgrundstücks an die Eisenbahngesellschaft San Pedro, Los Angeles and Salt Lake Railroad: Diese hatte im gleichen Jahr die Bahnstrecke Salt Lake City–Los Angeles bis Las Vegas fertiggestellt. 1905 war die gesamte Bahnstrecke fertiggestellt und die Gesellschaft parzellierte wegen der regen Nachfrage das erworbene Farmgrundstück. Am 15. Mai 1905 wurden für insgesamt 265.000 US-Dollar Grundstücke an Spekulanten und Investoren versteigert, die Stadt Las Vegas war damit offiziell gegründet.

Legalisierung des Glücksspiels; der Boom und der Niedergang  „Welcome to Fabulous Las Vegas“ Spielcasino

Mit dem Bau des Hoover Dam von 1931 bis 1935 und der Legalisierung des Glücksspiels in Nevada 1931 wurde der Grundstein für das schnelle Wachstum der Stadt gelegt. 1941 öffnete mit dem El Rancho Vegas das erste Hotelcasino etwas außerhalb der damaligen Ortschaft Las Vegas und im Dezember 1942 folgte das New Frontier am Strip. Der Mobster Bugsy Siegel, der seit 1941 ein Wettbüro für Pferderennen in Las Vegas betrieb, kaufte Ende 1945 mit mehreren Partnern, unter ihnen Meyer Lansky, Moe Sedway und David Berman, das Glücksspielhotel El Cortez. Bald darauf wurde es mit Gewinn verkauft und das Geld in den Bau des Flamingo Las Vegas investiert. Es wurde das erste Hotelcasino, das in Anlehnung an die Nachtclubs in Hollywood einen Bühnensaal hatte, in dem Stars auftraten. Entgegen der gängigen Legende war Siegel somit nicht der Gründervater des Konzepts der Hotelcasinos und des modernen Las Vegas, sondern folgte anderen, die vor ihm diesen Weg eingeschlagen hatten.[4]

In den 1950er Jahren kamen zahlreiche Besucher in die Stadt, um die Atombombentests zu sehen, die in der Nähe der Stadt auf der Nevada Test Site in der Wüste stattfanden. In dieser Zeit stieg der Einfluss der amerikanischen Cosa Nostra; sie kontrollierte zahlreiche Hotels. Teile der Gewinne der Casinos wurden von den Gangstern abgeschöpft, bevor sie versteuert werden konnten, und landeten bei den Familienbossen, die fernab der Stadt aus Städten wie z. B. Chicago oder Miami die Casinos kontrollierten.

Danach hatte das National Crime Syndicate Las Vegas zur offenen Stadt erklärt; d. h. im Unterschied zu anderen Städten „gehörte“ sie nicht einer „Familie“ oder einem Verbrecher-Clan, sondern hier konnte sich jeder geschäftlich engagieren. Die Bosse finanzierten die Baukosten ab 1960 aus dem neu gegründeten Pensionsfonds der Transportarbeitergewerkschaft der Teamsters; insbesondere gilt dieses Vorgehen für die Rückkehr der Cosa Nostra nach Las Vegas in den 1970er Jahren, die über Strohmänner abgewickelt wurde. So kaufte Allen Glick 1974 für 63 Millionen US-Dollar aus Gewerkschaftsmitteln zwei Casinos. Die Verbindung wurde dabei über offizielle Kanäle der Teamsters zu Frank Balistrieri hergestellt, dem Cosa-Nostra-Boss von Milwaukee, der dann Nick Civella kontaktierte. Der Fondsverwalter Roy Williams hatte nur noch zu unterschreiben. Insbesondere gilt diese Form der Finanzierung für die Casinos Aladdin, Circus Circus, The Sands, The Dunes und Tropicana.[5]

Diese Umwegfinanzierungen und das „Skimming“ der Casinos wurden aufgedeckt. Spätestens als am 14. Februar 1979 ein Geldkurier aus Las Vegas am Flughafen von Kansas City mit zwei 40.000-US-Dollar-Paketen gefasst wurde, war die Korruption offenbar, und eine Reihe erfolgreicher Hausdurchsuchungen begann. 1986 wurden weitere Mobster des Chicago Outfit wegen der finanziellen Abschöpfung der Casinos in Las Vegas zu Strafen in Höhe von zwei Millionen US-Dollar verurteilt.[6] Schon Mitte der 1960er Jahre suchte Moe Dalitz neue Eigentümer für die Casinos. Diese Rolle übernahm Howard Hughes 1967, der die bis heute gängigen Business-Modelle einführte und so die Gangster langsam verdrängte. In den 1970er und 80er Jahren galt die Stadt trotzdem als zunehmend heruntergekommen.

Neuer Aufschwung  „City Center“-Projekt in Las Vegas

Seit 1990 ist Las Vegas eine der am schnellsten wachsenden Städte in den USA. Die Trendwende leitete Steve Wynn 1989 mit der Eröffnung des Mirage ein, das unter anderem mit der Siegfried & Roy Show wieder neue und vor allem zahlungskräftige Kundschaft anlocken konnte. Weiter konnte durch die Eröffnung des Las Vegas Convention Center, eine der weltweit größten Messehallen, durch Kongresse und Tagungen ein neues Publikum angezogen werden. Seit der Jahrtausendwende wurde von städtischer Seite versucht, das Image der Stadt von einer Sin City („Stadt der Sünde“) mit Casinos, Nacktbars und illegaler Prostitution zu einer City of Entertainment („Stadt der Unterhaltung“) zu ändern; das Ziel war, die Stadt auch für Familien mit Kindern attraktiv zu machen.

Tatsächlich konnte die Stadt große Erfolge erzielen: War Las Vegas 2008 noch die viertgefährlichste Stadt der USA, liegt sie nach Statistiken des FBI 2019 auf dem 68. Platz.[7] Grundlage der Statistik war die Anzahl von Gewaltdelikten (Mord, Totschlag, Vergewaltigung und Raub) in Relation zur Einwohnerzahl, wobei nur Städte mit mehr als 500.000 Einwohnern ausgewertet wurden.[8] Auch der Anteil der durch Glücksspiel erwirtschafteten Einnahmen der Hotels und Casinos geht zugunsten von anderen Freizeitaktivitäten zurück.[9]

Seit den 2010er-Jahren bemüht sich die Stadtverwaltung, das historische Zentrum der Stadt, Downtown, zu revitalisieren. In den vorherigen Jahrzehnten hatte das Stadtviertel gegenüber dem südlich gelegenen Strip an Bedeutung verloren. So wurden im Jahr 2012 das Smith Center for the Performing Arts, ein Opern- und Konzerthaus im Art-déco-Stil, sowie vier Museen eröffnet.

Am Strip entstanden zwischen 2008 und 2021 einige der größten Projekte in der Geschichte der Stadt. So eröffnete 2009 das CityCenter, ein Stadtviertel mit Hotels und Wohnungen in verschiedenen Wolkenkratzern, an dessen Planung die Architekturbüros von Norman Foster, Helmut Jahn und Daniel Libeskind beteiligt waren. Es ist das teuerste privat finanzierte Bauprojekt in der US-Geschichte.[10] 2016 wurde am südlichen Ende des Strip die T-Mobile Arena fertiggestellt.

Beim Massenmord in Las Vegas am 1. Oktober 2017 wurden auf dem Gelände gegenüber dem Hotel Mandalay Bay während eines Auftritts des Country-Sängers Jason Aldean im Rahmen des Musikfestivals Route 91 Harvest 58 Personen getötet und mehr als 800 verletzt.[11]

Die Gründung der Golden Knights (National Hockey League) 2017 und der Umzug der Raiders (National Football League) 2020 nach Las Vegas tragen weiter zum Wachstum der Besucherzahlen bei. 2020 wurde das Allegiant Stadium als Heimstätte der Raiders eröffnet. Das Stadion mit einer Besucherkapazität von 72.000 war bei seiner Eröffnung mit Baukosten von rund zwei Milliarden US-Dollar das teuerste Stadion der Welt.

2021 wurde mit Resorts World Las Vegas das teuerste Hotelprojekt der Stadt eröffnet. Mit Sphere at The Venetian Resort wurde im Jahr 2023 im Las Vegas Vorort Paradise das größte kugelförmige Gebäude der Welt fertiggestellt, dessen Fassade zu mehr als 90 % mittels LED-Technik beliebig animiert werden kann.

Malvin Lane Miranda: A history of Hispanics in southern Nevada. University of Nevada Press, 1997. ISBN 0-87417-291-8. Seite 19 in der Google-Buchsuche History Timeline (Memento vom 1. Juli 2014 im Internet Archive), City of Las Vegas Leonard J. Arrington, Davis Bitton: The Mormon experience: a history of the Latter-Day Saints. 2nd ed Auflage. University of Illinois Press, Urbana 1992, ISBN 0-252-06236-1, S. 118 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche). Robert Lacey: Meyer Lansky. Der Gangster und sein Amerika. Lübbe, Bergisch Gladbach 1992, ISBN 3-7857-0652-9, S. 181–184. The Hoffa Files: How This Tough Guy Made Las Vegas (Memento vom 20. Juli 2012 im Internet Archive) auf klas-tv.com (englisch) „Blood Threat“ vom 3. Februar 1986, time.com Offenses Known to Law Enforcement by State and City, 2019. Federal Bureau of Investigation (FBI), abgerufen am 4. September 2022 (amerikanisches Englisch). America’s Most Dangerous Cities. Adam Nagourney: Crowds Return to Las Vegas, but Gamble Less. In: The New York Times. 31. Juli 2013, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 4. September 2022]). Alexandra Berzon: Documents Show Tensions Between Owners Of City Center. In: Wall Street Journal. 2. November 2010, ISSN 0099-9660 (wsj.com [abgerufen am 4. September 2022]). Untersuchungsbericht des LVMPD, 3. August 2018 (PDF, englisch), S. 10–19.
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