Freudenberg (Siegerland)

Freudenberg (mundartlich Dr Fläcke) ist eine Stadt im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen. Sie liegt an der deutsch-niederländischen Ferienstraße Oranier-Route.

Freudenberg (mundartlich Dr Fläcke) ist eine Stadt im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen. Sie liegt an der deutsch-niederländischen Ferienstraße Oranier-Route.

 Freudenberg, „Alter Flecken“, 2005 Freudenberg (türkis) an der Uerdinger Linie, der Sprachgrenze zum niederdeutschen Sauerland Freudenberg, Luftaufnahme (2020)

Die ältesten Stadtteile sind wahrscheinlich die bereits im 11. und 13. Jahrhundert urkundlich erwähnten Oberholzklau (1079) und Niederholzklau (1256). Freudenberg ist als Amts- und Gerichtssitz seit Anfang des 15. Jahrhunderts belegt. Der Ort und die Burg Freudenberg wurden 1389 erstmals urkundlich erwähnt.

Die Burg wurde über dem Weibetal mit einer Siedlung von den Grafen von Nassau als westlicher Eckpfeiler ihres Gebietes gegründet. Johann der IV., Graf von Nassau, Vianden und Diez, gab am 7. November 1456 den Bürgern von Freudenberg ihre Freiheitsrechte. Dieser Freiheitsbrief von 1456 wird heute als Hinweis auf die Verleihung der Stadtrechte angesehen. Urkunden geben Hinweise darauf, dass Freudenberg sehr früh als „Flecken“ gegründet worden ist. Der historische Stadtkern trägt heute noch den Namen „Alter Flecken“.

Im Jahre 1540 wurden die Burg und die Siedlung durch einen Brand erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Auf Anordnung Wilhelms des Reichen entstand um die Mitte des 16. Jahrhunderts eine neue städtische Bebauung. Der Flecken bekam eine Umwehrung mit vier Toren. Im Nordwesten entstand das Hohenhainer Tor, im Nordosten das Weihertor, im Südosten das Braastor und im Südwesten das Schultor. Durch einen zweiten Brand, ausgelöst durch einen Blitzschlag am 9. August 1666, wurde die Stadt erneut verwüstet. Nur ein Haus (Kölner Str. 3) blieb unversehrt und ist daher das älteste Haus Freudenbergs. Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen baute den Flecken auf den weitgehend unveränderten Grundrissen von 1540 wieder auf. Die Burg wurde ausgespart, daher sind von ihr heute nur noch Mauerreste zu sehen.

Am 18. März 1588 ereignete sich ein Überfall von über 100 bewaffneten Sauerländern auf zwei Freudenberger Gaststätten.[1] Bereits 1597 wurde der Hof Herlingen erwähnt.[2] Er bestand bis um 1780.[3]

Am 8. September 1796 wurde in Freudenberg die französische Kriegskasse bei einem spektakulären Raub entwendet.[4] Freudenberg war eine der Hochburgen der Leimsiederei im Siegerland.

Eingemeindungen

Am 1. Januar 1969 wurden durch das Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Siegen die bis dahin selbständigen Gemeinden Alchen, Bottenberg, Bühl, Büschergrund, Dirlenbach, Heisberg, Hohenhain, Lindenberg, Mausbach, Niederheuslingen, Niederholzklau, Niederndorf, Oberfischbach, Oberheuslingen, Oberholzklau und Plittershagen eingegliedert.[5] Die meisten Orte gehörten schon vorher zum Amt Freudenberg.

Einwohnerentwicklung

Amtliche Einwohnerzahlen der Stadt Freudenberg seit ihrer Gründung[6]

Jahr Einwohner 1969 13.979 1970 14.294 1971 14.588 1972 14.898 1973 15.182 1974 15.341 1975 15.346 1976 15.354 1977 15.518 1978 15.579 Jahr Einwohner 1979 15.732 1980 15.844 1981 16.058 1982 15.950 1983 16.010 1984 16.062 1985 16.081 1986 16.146 1987 16.469 1988 16.495 Jahr Einwohner 1989 16.731 1990 17.079 1991 17.529 1992 17.859 1993 17.935 1994 18.011 1995 18.094 1996 18.187 1997 18.227 1998 18.168 Jahr Einwohner 1999 18.232 2000 18.328 2001 18.315 2002 18.352 2003 18.477 2004 18.563 2005 18.562 2006 18.601 2007 18.570 2008 18.556 Jahr Einwohner 2009 18.392 2010 18.392 2011 18.349 2021 17.677

Die Einwohnerzahlen der Kernstadt:[7][8][2]

Jahr Einwohner 1563 237 1740 351 1818 618 1830 667 1843 867 1858 967 Jahr Einwohner 1871 1.086 1885[9] 1.595 1895 1.761 1905 2.137 1910[10] 2.047 1925 2.213 Jahr Einwohner 1933[11] 2.371 1939[11] 2.488 1946 3.409 1950 3.694 1961[12] 4212 1967 4.574 Jahr Einwohner 1994[13] 5.169 2000[14] 4.938 2011 5.022 „Zurückgeblättert...“ In: Siegener Zeitung. 2. April 2011. ↑ a b Freudenberg (Siegen-Wittgenstein) – GenWiki. In: Genealogie.net. Abgerufen am 14. August 2022. Siegerländer Ortsverzeichnis 1973. In: genealogie-si.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 13. März 2013; abgerufen am 14. August 2022. „Zurückgeblättert...“ In: Siegener Zeitung. 11. September 2010, S. 43. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 70. Landesdatenbank Nordrhein-Westfalen. Abgerufen am 14. August 2022. Otto Schäfer: Der Kreis Siegen. Siegen 1968. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen :0. Gemeindelexikon Westfalen. In: Westfälisches Gemeindelexikon. 1887, S. 106–113. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900. In: gemeindeverzeichnis.de. 1910, abgerufen am 11. August 2022. ↑ a b Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Siegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 186. Bernhard Oltersdorf: Freudenberg, Stadt. (PDF; 6,6 MB) In: geographische-kommission.lwl. 1995, abgerufen am 12. August 2022. Freudenberg: Ortsteile. In: siegerland.net. Abgerufen am 11. August 2022.
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