Die Burg Eltz ist eine Höhenburg aus dem 12. Jahrhundert und eine der bekanntesten ihrer Art in Deutschland. Sie liegt auf 129 m ü. NHN im Tal der Elz, einem linken Nebenfluss der Mosel, in der Gemarkung der Ortsgemeinde Wierschem in Rheinland-Pfalz. Seit mehr als 800 Jahren ist das Bauwerk im Besitz der Adelsfamilie Eltz und weitgehend erhalten. Es gehört wie das Schloss Bürresheim und die Burg Lissingen zu den Befestigungsanlagen in der Eifel, die nie gewaltsam erobert wurden. Die Burg ist öffentlich zugänglich und ein beliebtes Ausflugsziel.

Die Burg Eltz ist eine Höhenburg aus dem 12. Jahrhundert und eine der bekanntesten ihrer Art in Deutschland. Sie liegt auf 129 m ü. NHN im Tal der Elz, einem linken Nebenfluss der Mosel, in der Gemarkung der Ortsgemeinde Wierschem in Rheinland-Pfalz. Seit mehr als 800 Jahren ist das Bauwerk im Besitz der Adelsfamilie Eltz und weitgehend erhalten. Es gehört wie das Schloss Bürresheim und die Burg Lissingen zu den Befestigungsanlagen in der Eifel, die nie gewaltsam erobert wurden. Die Burg ist öffentlich zugänglich und ein beliebtes Ausflugsziel.

Gründung und Besitzverhältnisse  Grundriss der Burg Eltz

Die Burg wurde wahrscheinlich zu Beginn des 12. Jahrhunderts an einem Handelsweg errichtet, der durch das Elzbachtal führte und die Mosel bei Moselkern mit dem fruchtbaren Maifeld verband. Der Elzbach umfließt drei Seiten der Burg, die auf einem bis zu 70 Meter hohen, elliptischen Felskopf emporragt. Die Erbauer orientierten sich bei der Anlage an der Form des Felssporns. Dadurch entstanden die teilweise ungewöhnlichen Grundrisse der einzelnen Räume. Aus der Entstehungszeit sind der spätromanische Bergfried Platt-Eltz und Reste des romanischen Wohnhauses erhalten.

Der Name Eltz wird erstmals 1157 in einer Schenkungsurkunde Friedrich Barbarossas erwähnt. In ihr wird ein „Rudolfus de Elze“ als Zeuge aufgeführt.[1][2] Zu einer ersten Stammesteilung der Herren von Eltz kam es noch vor 1268 unter den Brüdern Elias, Wilhelm und Theoderich. Sie teilten die Burg und die dazugehörigen Güter unter ihren drei Familien auf,[2]

den Eltz-Kempenich, genannt „Eltz vom goldenen Löwen“, den Eltz-Rübenach, genannt „Eltz vom silbernen Löwen“ sowie den Eltz-Rodendorf, genannt „Eltz von den Büffelhörnern“ Nordost-Ansicht

Die Namenszusätze dieser Hauptlinien leiteten sich jeweils von den Gattinnen der drei Brüder her, die von der Burg Kempenich, aus Rübenach und Rodendorf (heute Château-Rouge, Département Moselle, Lothringen) stammten. Ihre Familien bildeten fortan eine Ganerbengemeinschaft, so dass die Eltz zu einer Ganerbenburg mit mehreren Besitzern wurde. Alle drei Linien errichteten in der Burg eigene Wohntürme, die bis heute ihre Namen tragen.

Im Jahr 1815 verkaufte der Freiherr von Eltz-Rübenach seinen Anteil an der Stammburg an die Hauptlinie der Grafen und Edlen von und zu Eltz, genannt Faust von Stromberg (Eltz-Kempenich). Diese hatte zuvor bereits den Anteil der ausgestorbenen Linie Eltz-Rodendorf übernommen und ist daher heute im Alleinbesitz der Burg.[2]

Konflikt mit Balduin von Trier  Burg Eltz und Burg Trutzeltz, rechts

In den Jahren 1331–1336 kam es zu den einzigen schweren kriegerischen Auseinandersetzungen um die Burg. Während der Eltzer Fehde widersetzten sich die Eltzer Herren zusammen mit anderen freien Reichsrittern der Territorialpolitik des Erzbischofs und Kurfürsten Balduin von Trier. Zur Belagerung und einer möglichen Einnahme der Burg Eltz durch den Beschuss mit Katapulten ließ der Erzbischof des Bistums Trier auf einem Felsenvorsprung am Hang über der Burg die heute nur noch mit wenigen Ruinenmauern erhaltene Belagerungsburg Trutzeltz errichten. Zwei Jahre konnten die Belagerten durchhalten, mussten dann aber aufgeben. Die freien Reichsritter mussten auf ihre Reichsfreiheit verzichten. Balduin ernannte Johann wieder zum Burggrafen, allerdings als seinen Untertanen und nicht mehr als freien Ritter.

Frühe Neuzeit  Der Elzbach und die Burg Eltz

Auf die Heirat von Hans Adolf zu Eltz mit Katharine von Brandscheid zu Rodendorf im Jahre 1563 geht der Name Eltz-Rodendorf zurück. Außerdem erwarb er durch die Heirat die Herrschaft Rodendorf im Lothringer Amt Busendorf (heute: Bouzonville).

Zwischen 1490 und 1540 wurden auf der Burg Eltz die später so genannten Rodendorfer Häuser erbaut. Die Hoffront der Häuser öffnet sich mit einer auf drei Pfeilern ruhenden gewölbten Vorhalle. Neben ihr befindet sich ein in die Außenmauer eingelegtes Madonnenmosaik aus dem 19. Jahrhundert.

Der 1510 geborene Jakob III. von Eltz war einer der bedeutendsten Kurfürsten in der Geschichte des Erzbistums Trier. Jakob zu Eltz wurde 1525 Domherr, 1535 Kapitular und 1547 Domdekan von Trier. Außerdem war er ab 1564 Rektor der Universität Trier. 1567 wurde er in Koblenz zum Erzbischof von Trier gewählt.

1604 bis 1661 wurden die Kempenicher Häuser errichtet. Durch ihre architektonische Komposition und ihr gegliedertes Fachwerk runden sie den Gesamteindruck des Innenhofes ab. Unter dem mächtigen Treppenturm wurde ein Brunnen erbaut, der der Wasserversorgung der gesamten Burg diente.

Die Bauarbeiten wurden von Hans Jakob zu Eltz und dessen Ehefrau Anna Elisabeth von Metzenhausen verstärkt betrieben und zu Ende gebracht. Hans Jakob zu Eltz wurde am 15. Juli 1624 mit dem Amt des Trierer Erbmarschalls betraut. Ihm stand der Oberbefehl und die Führung der Trierer Ritterschaft zu.

In der Zeit von 1665 bis 1743 erreichten die Eltzer im Kurstaat Mainz ihren größten Einfluss. Der 1665 geborene Philipp Karl von Eltz trat 1686 in das deutsch-ungarische Kolleg in Rom ein. Nach dem Tod des Mainzer Kurfürsten wurde Philipp Karl zu dessen Nachfolger gewählt. Er war damit geistlicher Führer und mächtigster Kirchenfürst nördlich der Alpen.

Zeit vom Pfälzer Erbfolgekrieg bis zur französischen Herrschaft

Im Pfälzer Erbfolgekrieg von 1688 bis 1689 wurde ein Großteil der rheinischen Burgen zerstört. Da Hans Anton zu Eltz-Üttingen ein ranghoher Offizier im französischen Heer war, konnte er die Burg Eltz vor der Zerstörung bewahren.

Graf Hugo Philipp zu Eltz (1742–1818) wurde während der französischen Herrschaft am Rhein von 1794 bis 1814 als Emigrant behandelt. Seine Besitztümer am Rhein und in der Nähe von Trier wurden eingezogen. Die Burg Eltz und die dazugehörigen Güter waren der Kommandantur in Koblenz unterstellt.

Als sich später herausstellte, dass Graf Hugo Philipp nicht emigriert, sondern in Mainz geblieben war, kam er 1797 wieder zur Nutznießung seiner Güter und Renten. Er wurde 1815 durch den Kauf des Rübenacher Hauses und des Grundbesitzes der Freiherren von Eltz-Rübenach alleiniger Eigentümer der Burg.

Restaurierung im 19. Jahrhundert  Burg Eltz, Sammlung Alexander Duncker

Im 19. Jahrhundert setzte sich Graf Karl zu Eltz sehr für die Restaurierung seiner Burg ein. In der Zeit von 1845 bis 1888 wurde 184.000 Mark in die umfangreichen Bauarbeiten investiert. Dies entspricht nach heutiger Kaufkraft rund 15 Millionen Euro. Er ging dabei behutsam vor und berücksichtigte die vorhandene Architektur.[3]

Brand von 1920

Am 20. September 1920 brach im Südteil des Kempenicher Hauses ein Brand aus und griff auf weitere Gebäudeteile über. Zerstört wurden insbesondere der Kapellenbau und das darüber gelegene Archiv, die Ausstattung des Kempenicher Hauses und der zehn oberen Räume des Rodendorfer Hauses.[4] Wiederaufbauarbeiten (Kapelle und Haus Rodendorf) und Wiederherstellungen im Haus Kempenich wurden 1930 beendet.[5]

Sicherung und Sanierung (2009 bis 2012)

In den Jahren 2009 bis 2012 fanden umfangreiche Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten statt.[6] Unter anderem war das Gewölbe des Fahnensaals wegen der auseinanderweichenden Mauern gefährdet, und der Vorbau des Kempenicher Hauses wurde statisch gesichert. Neben diesen statischen Reparaturen wurden fast alle Schieferdächer erneuert. In den Dachwerken wurden konstruktive Probleme behoben und Holzschädlinge bekämpft. Im Innenbereich wurden Heizungs- und Sanitäranlagen, Fenster und Brandmeldeanlage erneuert und zudem der historische Putz, die Fachwerkfassaden sowie eine Spindeltreppe restauriert. Die Sanierung kostete insgesamt rund 4,4 Millionen Euro. Gefördert wurden die Maßnahmen unter anderem durch einen Zuschuss aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung mit 2 Millionen Euro. Das Land Rheinland-Pfalz, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Eigentümer stellten weitere Gelder zur Verfügung.[7]

Auszeichnung für Gräflich Eltz’sche Kastellanei (2014 und 2015)

2014 zeichnete die Oskar-Patzelt-Stiftung das 850-jährige Unternehmen als Finalist im Wettbewerb Großer Preis des Mittelstandes aus, 2015 folgte die Auszeichnung als Preisträger. Ein Zitat aus der Laudatio[8]: „Das Unternehmen zielte nie auf Gewinnmaximierung oder kurzfristigen Luxus der jeweiligen Eigentümer, sondern auf den langfristigen Erhalt der Burg und der Eltzer Ländereien ab. Dies gelang über die Jahrhunderte dank der Verpflichtung auf Nachhaltigkeit und Begrenzung auf das Nötige sowie der stets engen Verbindung mit der Region.“

Mittelrheinisches Urkundenbuch, Band 1; Nr. 599 und 567 ↑ a b c „Adel verpflichtet – Eine adlige Familie im Wandel der Zeiten“. (PDF; 168 kB) Abgerufen am 27. September 2012 (Triangelis-Artikel Nr. 27 vom 8. Juli 2010). Burg Eltz: Geschichte burg-eltz.de Albert Hofmann: Burg Eltz (Teil 1), Deutsche Bauzeitung 1920, Heft 84, S. 405/406, 407. Und Burg Eltz (Teil 2), Heft 85, 1920, S. 409. Jens Friedhoff: Burg Eltz bei Moselkern. Anmerkungen zu Brandzerstörung und Wiederaufbau der Burg 1920 bis 1930. S. 443–464. Aufsatz in einem Jahrbuch. Referenz ist im Literaturverzeichnis nachgewiesen. Burg Eltz wird umfassend restauriert monumente-online.de, Dezember 2010. Burg Eltz erhält zwei Millionen Euro aus Konjunkturpaket II Pressemitteilung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, 1. Juni 2012 (archivierte Webseite). Herausragendes Denkmal – Gräflich Eltz'sche Kastellanei wird Preisträger in Rheinland-Pfalz/Saarland Laudatio zur Ehrung als Preisträger Großer Preis des Mittelstandes
Fotografien von:
Genadij Etus - CC BY-SA 4.0
Mr. Bob Dalton - CC BY-SA 4.0
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