Stift Sankt Florian

Das barocke Stift Sankt Florian, eines der größten und bekanntesten Klöster Österreichs, befindet sich in der Marktgemeinde St. Florian nahe Linz in Oberösterreich. Die Mariä Himmelfahrt geweihte Stiftskirche (Patrozinium 15. August) ist Pfarrkirche und Basilica minor. Sie gehört zum Dekanat Enns-Lorch in der Diözese Linz. Die Stiftsbasilika und die Klostergebäude stehen unter Denkmalschutz.

Seit dem Jahr 1071 besteht hier eine Gemeinschaft der Augustiner-Chorherren, heute Kongregation der österreichischen Augustiner-Chorherren genannt. Die prachtvollen, nahezu unversehrt erhaltenen Barockgebäude mit der Stiftsbasilika sind unter den Architekten Carlo Antonio Carlone, Jakob Prandtauer und Johann Gotthard Hayberger in der Zeit von 1686 bis 1751 entstanden.

Das barocke Stift Sankt Florian, eines der größten und bekanntesten Klöster Österreichs, befindet sich in der Marktgemeinde St. Florian nahe Linz in Oberösterreich. Die Mariä Himmelfahrt geweihte Stiftskirche (Patrozinium 15. August) ist Pfarrkirche und Basilica minor. Sie gehört zum Dekanat Enns-Lorch in der Diözese Linz. Die Stiftsbasilika und die Klostergebäude stehen unter Denkmalschutz.

Seit dem Jahr 1071 besteht hier eine Gemeinschaft der Augustiner-Chorherren, heute Kongregation der österreichischen Augustiner-Chorherren genannt. Die prachtvollen, nahezu unversehrt erhaltenen Barockgebäude mit der Stiftsbasilika sind unter den Architekten Carlo Antonio Carlone, Jakob Prandtauer und Johann Gotthard Hayberger in der Zeit von 1686 bis 1751 entstanden.

 Klosteranlage kurz vor Beginn des Neubaus, Kupferstich von Georg Matthäus Vischer (1674) Südsüdostansicht des Stiftskomplexes: Marmorsaal (li. Mitte), Bibliothek (re. Mitte), Anbau des Sommerrefektoriums (re. hinten) und die Stiftskirche (Mitte hinten)

Der Ursprung des Stiftes St. Florian ist durch keine Dokumente belegt. Die ersten schriftlichen Quellen stammen vom Ende des 8. Jahrhunderts.[1] Eine Überlieferung aus dem 9. Jahrhundert, die Passio Floriani, erzählt vom Märtyrertod des ersten namentlich bekannten Christen auf dem Gebiet des heutigen Österreich: des Heiligen Florian, der zunächst in der Zivilverwaltung des Römischen Reichs tätig war. Als er sich später im Zug der Christenverfolgung Kaiser Diokletians öffentlich zum Christentum bekannte, wurde er gefoltert und gefesselt in den Fluss Enns geworfen, wo er starb. Nach der Passio Floriani bestattete man ihn im Jahre 304 an der Stelle, wo sich die Stiftskirche befindet. Damit lässt sich in St. Florian ab dem 4. Jahrhundert eine Verehrungstradition des namengebenden Heiligen vermuten.

Das erste schriftliche Zeugnis einer Klosteranlage geht auf karolingische Zeit im Jahr 819 zurück.[2] 1071 führte Bischof Altmann von Passau die Augustinerregel ein. Bis dahin war St Florian ein Stift weltlicher Chorherren. Mit der Einführung der Regel wurden aus den Chorherren Ordensleute, die ab nun Ordensgelübde ablegten.[3] Seit damals verrichten sie klösterliche und seelsorgliche Aufgaben (das Stift betreut 33 inkorporierte Pfarren).

Vom Ende des 11. Jahrhunderts stammt der erste überlieferte Kirchenbau. Er wurde bei einem Brand 1235 zerstört, danach aber sofort wieder neu errichtet.[4]

1140/1150 entstand im Scriptorium des Stiftes die Riesenbibel von St. Florian, ein Kunstwerk der romanischen Buchmalerei.

Im Dezember 1162 erwarb das Stift die erste Pfarre außerhalb Oberösterreichs.[5] Mit der Wachauer Mutterpfarre St. Michael wurden auch deren Filialen St. Margareta und St. Ulrich in Mühldorf sowie St. Florian in Wösendorf übernommen. 1258 kamen noch die Wachauer Filialen Weißenkirchen und der Lesehof samt Weingärten in Weinzierl im östlichen Gemeindegebiet von Krems hinzu.[6]

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich das Stift zum Zentrum der oberösterreichischen Geschichtsforschung, als dessen wichtigste Vertreter Franz Xaver Pritz und Jodocus Stülz zu nennen sind. Von 1848 bis 1855 wirkte der Komponist und Musiker Anton Bruckner als Stiftsorganist; er ist direkt unter der von Franz Xaver Krisman erbauten Brucknerorgel bestattet.

Im Jänner 1941 wurde das Stift durch die Gestapo beschlagnahmt und enteignet. Die Chorherren und ihr damaliger Propst Vinzenz Hartl wurden ausgewiesen, konnten aber ihr klösterliches Leben in Kloster Pulgarn bei Steyregg fortsetzen. Ab 1942 hatte die Reichsrundfunkgesellschaft unter ihrem Generaldirektor Heinrich Glasmeier hier ihren Sitz. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges konnten die Chorherren wieder ins Stift zurückkehren.

Nach Leopold Hager, Johannes Zauner (1913–1977) und Wilhelm Neuwirth (1977–2005) ist seit 2005 Johannes Holzinger der 57. Propst von Sankt Florian. Aktuell (Jänner 2021) gehören dem Stift 30 Chorherren an.[7]

Walter Luger: Stifte in Oberösterreich. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1969. Johannes Ebner, Monika Würthinger (Hrsg.): Der Heilige Florian. Tradition und Botschaft. In: Neues Archiv für die Geschichte der Diözese Linz. 2003, S. 82 (ooegeschichte.at [PDF]; der Regensburger Schreiber Ellenhart notierte, dass er am 12. September 819 bei seinem Rückweg aus dem Hunnenland eines seiner Bücher apud sanctum Florianum fertigstellte). Walter Luger: Stifte in Oberösterreich. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1969. Erwin Hainisch, Kurt Woisetschläger et al.: Dehio Oberösterreich. Verlag Anton Schroll, Wien 1956. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 2. Wien 1856, CCXIX, S. 321 (archive.org – mit der Pfarre St. Michael kamen auch deren Filialen St. Margareta in Prandhof/Niederranna, St. Ulrich in Trandorf (beide Gemeinde Mühldorf) und die spätere Pfarrkirche Wösendorf an das Stift St. Florian): „1162. 1. Dezember. Kremsmünster. — Conrad, Bischof von Passau, überlässt dem Kloster St. Florian die Pfarre St. Michael in der Wachau gegen 14 Höfe in Ebelsberg.“ Johann Evangelist Pachl: Topographia Florianensis seu structurae canoniae ad sanctum Florianum annexae (Topographie St. Florian oder Gebäude, die zum Kloster St. Florian gehören). St. Florian 1743. Neu herausgegeben von Karl Rehberger und Christiane Wunschheim, Wagner Verlag, Linz 2009, S. 102, 126, 138, 158–161, 166. Stift st. Florian: Die Chorherren. Abgerufen am 3. Januar 2021.
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