Schloss Mirabell

Schloss Mirabell in der Salzburger Rechten Altstadt in Österreich gehört aufgrund seiner Geschichte, aufgrund der berühmten Barockstiege, die Georg Raphael Donner schuf, und aufgrund seiner Gartenanlage zu den beliebtesten Touristenzielen der Stadt.

Die Gesamtanlage mit allen Nebengebäuden und Gartenbaudenkmalen steht unter Denkmalschutz und gehört zum UNESCO-Welterbe (siehe auch Historisches Zentrum der Stadt Salzburg). Die Innenräume werden weitgehend von der Salzburger Stadtverwaltung genutzt; der Prunksaal (Marmorsaal) dient als Konzert- und Trauungssaal und wird als letzterer sehr häufig auch von internationalen Gästen in Anspruch genommen.

 Ansicht des Schlosses in einem Stich von Franz Anton Danreiter (ca. 1735) Plan von Schloss und Garten von 1775 Ansicht des Schlosses im Sattler-Panorama von 1829

Das Schloss Mirabell, heute in der Neustadt der Stadt Salzburg gelegen, wurde um 1606 von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau außerhalb der damaligen Stadtmauern für die Geliebte oder heimliche Ehefrau des Erzbischofs, Salome Alt, erbaut und hieß zunächst Schloss Altenau. Es war „ain schöns, groß, geviert, herrliches Gepeu, wie ain Schloss oder Vestung, mit ainem wolgezierten, von Plech gedeckten, glanzenden Thurn und inwendig, auch aussen herumb mit schönen Gärten von allerlai Kleutlwerch, Paumgewächs und Früchten geziert und versehen“. Von diesem Bau sind Reste im Südwesteck des heutigen Baues im Kellergeschoss erhalten. Für seine 15 Kinder erreichte der für seine Familie stets fürsorgliche Landesfürst beim Kaiser die Legitimierung als rechtmäßige Erben, für Kinder und Geliebte zudem die Erhebung in den erblichen Adelsstand. Mutter und Kinder nannten sich nun Alt von Altenau. Das nützte später allerdings wenig. Nach dem Sturz und der Einzelhaft Wolf Dietrichs auf der Festung Hohensalzburg im Jahr 1612 vertrieb sein Nachfolger und Neffe Markus Sittikus von Hohenems bald darauf Frau und Kinder von Schloss Altenau. Um die Erinnerung an seinen Vorgänger ganz zu tilgen, nannte Markus Sittikus das Schloss nun Mirabell. Mirabell ist ein weiblicher Vorname aus dem Italienischen (mirabile ‚bewundernswert‘ und bella ‚schön‘).

Fürsterzbischof Paris von Lodron ließ 1620–1642 während des Dreißigjährigen Krieges das Schloss Mirabell samt zugehöriger Gartenanlage in den neuen starken Befestigungsgürtel am rechten Salzachufer einbeziehen. Im Gegensatz zu Markus Sittikus wohnte er gerne im Schloss und verstarb hier auch.

1721 bis 1727 erfolgte im Auftrag von Erzbischof Franz Anton von Harrach durch den bekannten barocken Baumeister Johann Lucas von Hildebrandt der Umbau zur prächtigen barocken Schlossanlage, einer vierflügeligen Anlage mit Innenhof, der nunmehr nach zähen Diskussionen nicht mehr als Parkplatz genutzt wird. Im Jahr 1818 hinterließ ein verheerender Stadtbrand große Schäden. Der Wiederaufbau erfolgte im Auftrag von Kaiser Franz I., der selbst genaue Anweisungen dafür traf. Das Konzept von Hofbaurat Peter Nobile war dem Kaiser aber zu teuer, weshalb er den Salzburger Kreisingenieur Johann Wolfgang Hagenauer mit der Planung und Baudurchführung beauftragte. Dadurch verlor der Bau viel von seiner einstigen einzigartigen barocken Erscheinung. Der mächtige Turm in der Mitte der Ostfassade wurde abgetragen, die feingliedrige Giebelgliederung mit den ostseitigen leicht vorspringenden Eckrisaliten verschwand ebenso wie die mit zahlreichen Vasen und 28 Figuren reich geschmückten Dachsimse. Glücklicherweise blieben die westseitige Hoffassade und die Gartenfassade im Westen großteils erhalten. Der Rhythmus von plastisch hervortretenden Risaliten und gut gegliederten Wandflächen vermitteln eine Vorstellung vom ursprünglichen Aussehen des barocken Meisterwerks, obwohl auch hier der einstige kunstvolle Dachaufsatz samt Figuren fehlt.

Von 1810 bis 1816 unter bayerischer Herrschaft war das Schloss Mirabell Residenz des bayerischen Kronprinzen. Im Schloss wurde am 1. Juni 1815 Prinz Otto von Bayern, der spätere König Otto I. von Griechenland, geboren.

Hier arbeitete auch vor 1849 der Vater des Salzburger Malers Hans Makart als Zimmeraufseher. Von 1851 bis 1863 residierte in diesem Schloss Erzbischof Kardinal Maximilian Joseph von Tarnóczy. Der greise Kapuzinerpater und Tiroler Freiheitsheld Joachim Haspinger († 1858) verbrachte hier in einer Parterrewohnung seine letzten vier Lebensjahre.

1866 gelangte das Schloss gemeinsam mit dem Kapuzinerberg gegen eine Entschädigung von 50.000 Gulden ins Eigentum der Stadt Salzburg. Den Mirabellgarten hatte der Kaiser dabei schon zwei Jahre früher der Stadt geschenkt. Zwischen 1947 und 1950 wurden hier die Amtssitze des Bürgermeisters und seiner Stellvertreter eingerichtet sowie die Magistratsdirektion und einige Magistratsabteilungen.

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