Mosteiro da Batalha

Das Mosteiro da Batalha, auch Kloster von Batalha (portugiesisch: Kloster der Schlacht; mit vollem Namen heißt das Kloster Mosteiro de Santa Maria da Vitória, Kloster der heiligen Maria vom Siege) ist ein Dominikanerkloster in der portugiesischen Stadt Batalha in der Provinz Beira Litoral. Nach dem Sieg Portugals über das Königreich Kastilien in der Schlacht von Aljubarrota am 14. August 1385 wurde es aufgrund eines Gelübdes zum Dank errichtet. Die Bauzeit von circa 150 Jahren erstreckte sich von 1388 bis ca. 1563. Im Kloster von Batalha haben die portugiesischen Könige aus der Zeit zwischen 1385 und 1495 ihre Grablege. 1983 wurde die Anlage als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO aufgenommen.

Der Überlieferung folgend, hatte João I. (Johann I.) vor der Schlacht am 14. August 1385 versprochen, der Jungfrau Maria ein Kloster zu errichten, wenn sie der portugiesischen Streitmacht im Kampf gegen das zahlenmäßig mehr als vierfach überlegene kastilische HeerWeiterlesen

Das Mosteiro da Batalha, auch Kloster von Batalha (portugiesisch: Kloster der Schlacht; mit vollem Namen heißt das Kloster Mosteiro de Santa Maria da Vitória, Kloster der heiligen Maria vom Siege) ist ein Dominikanerkloster in der portugiesischen Stadt Batalha in der Provinz Beira Litoral. Nach dem Sieg Portugals über das Königreich Kastilien in der Schlacht von Aljubarrota am 14. August 1385 wurde es aufgrund eines Gelübdes zum Dank errichtet. Die Bauzeit von circa 150 Jahren erstreckte sich von 1388 bis ca. 1563. Im Kloster von Batalha haben die portugiesischen Könige aus der Zeit zwischen 1385 und 1495 ihre Grablege. 1983 wurde die Anlage als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO aufgenommen.

Der Überlieferung folgend, hatte João I. (Johann I.) vor der Schlacht am 14. August 1385 versprochen, der Jungfrau Maria ein Kloster zu errichten, wenn sie der portugiesischen Streitmacht im Kampf gegen das zahlenmäßig mehr als vierfach überlegene kastilische Heer beistehen würde. Für 1388 ist die Übergabe des Klosters an den Dominikanerorden urkundlich gesichert. Die Errichtung erfolgte wahrscheinlich unter ausschließlicher Maßgabe und Finanzierung des Königshauses, wodurch sich die für eine Bettelordenskirche überaus anspruchsvolle Architektur erklären lässt. Das Kloster ist als Demonstration der durch João I. neu begründeten Königsdynastie Avis zu verstehen. Eine Reiterstatue des in der Schlacht siegreichen Feldherrn Nuno Álvares Pereira steht vor dem Kloster.

Hintergrund  Schwur des Johann von Avis vor der Schlacht von Aljubarrota

Mit Ferdinand I. war 1383 der letzte König des Hauses Burgund verstorben. Die Könige des benachbarten Kastilien hatten bereits lange auf eine Gelegenheit gewartet, die Lehenshoheit über Portugal wiederherzustellen. Ein Aufstand, an dessen Spitze sich mit Johann von Avis ein Abkömmling der Burgunderkönige setzte, der aufgrund seiner unehelichen Geburt keinen Anspruch auf den Thron erheben konnte, vertrieb jedoch die pro-kastilischen Akteure aus Portugal. Der kastilische König Johann I. marschierte in der Folge mit einer großen Streitmacht in Portugal ein, während die portugiesischen Cortes Johann von Avis am 6. April 1385 zum Verteidiger und König des Vaterlandes erklärten.[1]

Der Höhepunkt dieser Auseinandersetzung war die Schlacht von Aljubarrota. Vor dieser Schlacht soll Johann von Avis zur Mutter Jesu gebetet und sie um Beistand gebeten haben. Sein Gebet war mit dem Schwur verbunden, dass er ein Kloster bauen und es ihr widmen würde, wenn sie den portugiesischen Truppen zum Sieg verhelfe. Die Schlacht am 14. August 1385 verlief für die portugiesische, von Johann von Avis angeführte Armee siegreich, wenngleich die kastilischen Truppen deutlich stärker und besser ausgerüstet waren. Kurz nach seiner Inthronisierung als Johann I. von Portugal ging der König an die Einlösung seines Schwurs. Er erwarb von seinem Freund und Kriegsgefährten Egas Coelho das Land für das Kloster. Es befindet sich etwas nördlich des damaligen Schlachtfeldes nahe der Stadt Leiria und verfügt über fruchtbaren Boden und vor allem Wasser. Der König trieb den Bau voran, weil er ihm als Symbol für die himmlische Unterstützung auf dem Schlachtfeld Legitimität verlieh.[2]

Der Plan von Johann I. schien es ursprünglich gewesen zu sein, das Kloster dem Zisterzienserorden zu übergeben. Dafür sprach, dass der Abt des Zisterzienserklosters Alcobaça, João de Ornelas, ein Freund des Königs war und ihn im Krieg gegen Kastilien unterstützt hatte. Johanns erster Sohn war im Kloster Alcobaça getauft worden und Johanns Vater Peter I. war dort begraben. Es hätte also als Symbol der Dankbarkeit den Zisterziensern vermacht werden können. Dafür sprachen auch wirtschaftliche Gründe: Alcobaça lag nahe genug an Batalha, um die gemeinsame Nutzung von Einrichtungen zu ermöglichen, das Kloster Alcobaça war auch finanziell stark genug, Batalha zu entwickeln. Nicht zuletzt legten die Zisterzienser großen Wert auf die Verbreitung der Marienverehrung.[3]

Während der Belagerung von Melgaço 1387 entschied Johann I. jedoch unter Einfluss von João das Regras und seines Beichtvaters, dem Dominikaner João Lampreia, das Kloster den Dominikanern zu überlassen. Entscheidend hierfür war die Hingabe der Dominikaner an die Jungfrau Maria und die Unterstützung für den römischen Papst während des Abendländischen Schismas. Im April 1388 wurde Batalha somit an den Dominikanerorden übergeben; diese Vorgeschichte ist jedoch der Grund, warum Batalha einige Einrichtungen nicht besitzt, die ein Kloster eines Bettelordens typischerweise hat. Auf den Bau nahmen die Dominikaner keinerlei Einfluss; der Bau und seine Finanzierung waren Angelegenheit des Königs. In seinem Testament vom 4. Oktober 1426 begründete der König seine Entscheidung ausführlich und legte fest, dass die Mönche von Alcobaça jedes Jahr an seinem Todestag und dem Todestag der Königin in Batalha gemeinsam mit den Mönchen von Batalha für seine Seele beten sollten.[3][2]

Bau  Das Klosterkirchengebäude in ganzer Dimension in der Südansicht

Bereits ein bis zwei Jahre nach der Schlacht von Aljubarrota wurde begonnen, den Bauplatz vorzubereiten. Wann genau der Bau begonnen wurde, ist nicht exakt überliefert, aus Dokumenten geht jedoch hervor, dass dies vor 1387 geschah. Der König selbst beschaffte für das Unterfangen das beste Material und beschäftigte renommierte Fachleute, so dass die Organisation der Baustelle so effizient wie anderswo in Europa war.

Baumeister Afonso Domingues (1388–1401). Er war der wohl beste Baumeister Portugals zu seiner Zeit. Ihm oblag der Entwurf und die Ausgestaltung des gesamten Klosterkomplexes mit Kirche, Sakristei, Kreuzgang, Kapitelsaal, Dormitorium, Küche und Refektorium. Bis zu seinem Tod konnte er einen Großteil der Klosterkirche, die Sakristei und zwei Flügel des Kreuzgangs vollenden und mit dem Kapitelsaal beginnen.[4] Meister Huguet (1402–1438). Er stammte aus Katalonien oder einem anderen Abschnitt der spanischen Mittelmeerküste.[5] Er war als Ausländer schon unter Domingues am Bau tätig gewesen, den er in der Folge 36 Jahre lang leitete. Er stellte wahrscheinlich 1426 die Kirche fertig, vollendete die Klostergebäude und das Hauptportal. Er hob sich von seinem Vorgänger ab und führte Innovationen in Architektur und Dekor ein, wie etwa das Gewölbe über dem Kapitelsaal. Er zeichnete auch für den neuartigen Entwurf der Capela do Fundador verantwortlich, die er bis ca. 1434 fertigstellte. Daneben entwarf er die von Dom Duarte I. in Auftrag gegebenen Unvollendeten Kapellen. Martim Vasques (1438–1448). Er übernahm die Arbeiten nach Huguets Tod und stellte das Kloster fertig; von ihm sind keine größeren architektonischen Beiträge eingeflossen. Fernão de Évora (1448–1477). Der Neffe von Martim Vasques übernahm den Bau nach dessen Tod. Er fügte dem Komplex einen zweiten, nach König Afonso V. benannten Kreuzgang hinzu, der zum überladenen Stil Huguets mit seiner Nüchternheit einen scharfen Kontrast bildet (sog. Franziskanergotik). Meister Guilherme (1477–1480): Über ihn, der nach dem Tod von Fernão de Évora den Bau übernahm, gibt es nur wenige Berichte. João Rodrigues (1480–ca. 1485): Er war eigentlich Meister der Glasmacherkunst und besaß Einfluss und die Gunst König Johanns II. Er verbrachte nicht viel Zeit mit der Leitung der Baustelle und verließ Batalha nach etwa fünf Jahren, um am Königspalast von Sintra zu arbeiten. João de Arruda (ca. 1485–1490): Über ihn ist nur bekannt, dass er vorher in Évora arbeitete und in der Kirche Santa Maria-a-Velha in Batalha begraben wurde. Diese Kirche wurde in den 1960er Jahren abgebrochen.[6] Mateus Fernandes der Ältere (1490–1515): Er war der Schwiegersohn von Meister Guilherme, dem er schon 1480 für wenige Monate als Bauleiter nachgefolgt war. 1490 kehrte er zurück, um die Bauarbeiten bis zu seinem Tod zu leiten. Er liegt am Eingang zum Kirchenschiff begraben, was für seinen Ruhm in der Nachwelt spricht. Er arbeitete unter König Manuel I. und führte den nach diesem benannten Stil der Manuelinik, der von den Entdeckungsfahrten in die Neue Welt inspiriert war, in Batalha ein. Er leitete den Weiterbau der Unvollendeten Kapellen und schuf das prächtige Eingangsportal (datiert 1509).[7] Er arbeitete mit Jacques Boytac, der wohl aus der Languedoc stammte, zusammen, von dem er Anregungen zur Gestaltung des Brunnenhauses im Kreuzgang übernahm. Mateus Fernandes der Jüngere (1516–1528): Er setzte die Arbeiten im Stile seines Vaters fort. João de Castilho (1528–1532): Er war einer der großen portugiesischen Architekten zu Beginn der Renaissance im 16. Jahrhundert. Von ihm stammt der Balkon, der das Portal der Unvollendeten Kapellen bekrönt, und das Gewölbe, das die Kapellen mit der Klosterkirche verbindet.[8] Miguel de Arruda (1533–ca. 1563): Er war der letzte der Baumeister von Batalha, wurde 1548 von König Johann III. zum Mestre das obras dos muros e das fortificações do reino, lugares d’Além e Índia (Oberster Festungsbaumeister des Königreichs und Indiens) ernannt und entfaltete nur geringe Tätigkeit in Batalha. Er war jedoch für das Projekt der Klostererweiterung nach Osten um zwei weitere Kreuzgänge und ein Torhaus verantwortlich, das um die Mitte des 16. Jahrhunderts begonnen wurde. Diese Gebäude verschwanden alle wieder bei Restaurierungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.[9] Ludwig Vones: Geschichte der Iberischen Halbinsel im Mittelalter 711-1480. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1993, S. 183–214. ↑ a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen da Silva 13. ↑ a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen da Silva 15. Mosteiro da Batalha | e-cultura. Abgerufen am 20. Dezember 2023 (portugiesisch). Ralf Gottschlich: Das Kloster Santa Maria da Vitória in Batalha und seine Stellung in der iberischen Sakralarchitektur des Spätmittelalters - Dissertation. Olms, Hildesheim 2012, S. 49. Igreja de Santa Maria-a-Velha. In: cm-batalha.pt. Municipio da Batalha, abgerufen am 24. Dezember 2023 (portugiesisch). Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen da Silva 19. João de Castilho - Mosteiro da Batalha. Abgerufen am 24. Dezember 2023 (portugiesisch). Miguel de Arruda - Mosteiro da Batalha. Abgerufen am 24. Dezember 2023 (portugiesisch).
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