Kontext von Usbekistan

Usbekistan (usbekisch Oʻzbekiston; amtlich Republik Usbekistan, usbekisch Oʻzbekiston Respublikasi) ist ein 448.978 km² großer Binnenstaat in Zentralasien mit 36 Millionen Einwohnern. Er grenzt im Norden an Kasachstan, im Nordosten an Kirgisistan, im Südosten an Tadschikistan, im Süden an Afghanistan und im Südwesten an Turkmenistan. Usbekistan ist neben Liechtenstein der einzige Binnenstaat der Welt, der nur von Binnenstaaten umgeben ist.

Hauptstadt und mit rund 2,5 Millionen Einwohnern größte Stadt der ehemaligen Sowjetrepublik ist Taschkent. Weitere wichtige Städte des islamisch geprägten und autoritär regierten Landes sind Samarkand und Buchara an der historischen Seidenstraße.

Usbekistan (usbekisch Oʻzbekiston; amtlich Republik Usbekistan, usbekisch Oʻzbekiston Respublikasi) ist ein 448.978 km² großer Binnenstaat in Zentralasien mit 36 Millionen Einwohnern. Er grenzt im Norden an Kasachstan, im Nordosten an Kirgisistan, im Südosten an Tadschikistan, im Süden an Afghanistan und im Südwesten an Turkmenistan. Usbekistan ist neben Liechtenstein der einzige Binnenstaat der Welt, der nur von Binnenstaaten umgeben ist.

Hauptstadt und mit rund 2,5 Millionen Einwohnern größte Stadt der ehemaligen Sowjetrepublik ist Taschkent. Weitere wichtige Städte des islamisch geprägten und autoritär regierten Landes sind Samarkand und Buchara an der historischen Seidenstraße.

Mehr über Usbekistan

Grundinformation
  • Währung Soʻm
  • Anrufcode +998
  • Internet Domäne .uz
  • Mains voltage 220V/50Hz
  • Democracy index 2.12
Population, Area & Driving side
  • Bevölkerung 34915100
  • Fläche 448978
  • Fahrseite right
Verlauf
  • Usbekistan ist in seiner heutigen Form erst in den 1920er Jahren als Sowjetrepublik entstanden. Der Staatsname leitet sich vom Volk der Usbeken ab, deren Bezeichnung wiederum auf Usbek Khan zurückgeht.

    Vorislamische Zeit
     
    Der Verlauf der Seidenstraße in Zentralasien

    Im Jahre 1938 wurden in Teshik-Tosh, gelegen zwischen Termiz und Duschanbe (Tadschikistan), zahlreiche Steinwerkzeuge, Tierknochen und das Skelett eines Kindes entdeckt, das auf die Zeit von 30.000 bis 40.000 v. Chr. datiert werden konnte. Dieser Fund stellte die erste paläolithische Entdeckung Zentralasiens dar.[1]

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    Usbekistan ist in seiner heutigen Form erst in den 1920er Jahren als Sowjetrepublik entstanden. Der Staatsname leitet sich vom Volk der Usbeken ab, deren Bezeichnung wiederum auf Usbek Khan zurückgeht.

    Vorislamische Zeit
     
    Der Verlauf der Seidenstraße in Zentralasien

    Im Jahre 1938 wurden in Teshik-Tosh, gelegen zwischen Termiz und Duschanbe (Tadschikistan), zahlreiche Steinwerkzeuge, Tierknochen und das Skelett eines Kindes entdeckt, das auf die Zeit von 30.000 bis 40.000 v. Chr. datiert werden konnte. Dieser Fund stellte die erste paläolithische Entdeckung Zentralasiens dar.[1]

    Unter Dareios I. gelangte ganz Zentralasien unter achämenidische Herrschaft; diese Herrschaft beendete schließlich Alexander der Große durch seinen Kriegszug ins Oxus-Jaxartes-Gebiet. Das Gebiet des heutigen Usbekistan war daraufhin Teil der historischen Landschaft Baktrien. Prägende Einflüsse hinterließ die Seidenstraße, die seit dem Altertum zu einem Teil durch das heutige Gebiet Usbekistans verlief.

    Das spätantike Zentralasien (ca. 300 bis 750) war ein politisch zersplitterter Raum: Im Südwesten verlief die Grenze zum Sassanidenreich, andere Gebiete wurden von verschiedenen Gruppen (Reitervölker) kontrolliert (siehe auch Iranische Hunnen).

    Zeit muslimischer Dynastien

    Mit Beginn des 8. Jahrhunderts konnte sich infolge des arabischen Eroberungszugs des Qutaiba ibn Muslim der Islam etablieren. Kleine sogdische Herrschaften wurden eingegliedert und 751 gehörte Transoxanien endgültig zur islamischen Welt. Die folgenden Jahrhunderte wurden durch die Samaniden in Buchara (819 bis 1005) bestimmt. Das türkische Element setzte sich durch und die Khane der Karluken regierten als „Kara-Chaniden“ in Buchara.

    Ab Mitte des 12. Jahrhunderts herrschten die Choresm-Schahs und die verfeindeten, aus China geflohenen, Kara Kitai.

     
    Das Denkmal des Amir Timur in Taschkent

    Im Jahre 1220 drangen die Mongolen in Usbekistan ein. Diese Zeit gilt als sehr unbeständig. Es gab immer wieder Kriege unter den Nomaden. Am Ende dieser Zeit stand der neue, heutige usbekische Volksheld Timur Lenk (auch Tamerlan, in Usbekistan Amir Timur), der sich 1370 zum Herrscher von ganz Transoxanien ausrief und den Titel eines Emirs annahm. Er gilt als Herrscher der Gegensätze, der die Wiederherstellung des Mongolischen Reiches anstrebte und dabei mit äußerster Brutalität vorging. Dennoch gilt er ebenfalls als wichtiger Förderer von Kunst und Literatur, der der Region den Beginn eines kulturellen und wissenschaftlichen Aufschwungs ermöglichte.

    In der Dynastie der Timuriden folgte ihm sein Enkel Ulugh Beg, ein bekannter Astronom. Die Timuriden herrschten noch bis Anfang des 16. Jahrhunderts. Erst danach begann die Zeit der eigentlichen Usbeken, eines Turkvolks, das ursprünglich aus (West-)Sibirien stammte.

    Die Zeit der usbekischen Khanate, mit dem noch bis 1600 zunehmenden Karawanenhandel, gilt als eine Blütezeit der Kultur und Wissenschaft. Im 17. Jahrhundert erlebte das Land unter der Dynastie der Dschaniden (1599–1785) eine außergewöhnliche Stabilität. Die Dschaniden-Dynastie gilt als sehr muslimisch geprägt und förderte den Bau einer Vielzahl von Moscheen und Medresen.

    Mit dem frühen 18. Jahrhundert begann eine Zeit der inneren Probleme und Unruhen. Das 1710 gegründete Khanat von Kokand etablierte sich 1740 in Buchara und bezwang den dort herrschenden Khan. Das Gebiet des heutigen Usbekistans bestand zu dieser Zeit überwiegend aus den beiden Khanaten Chiwa und Kokand sowie dem Emirat Buchara.

    Russische und sowjetische Herrschaft
     
    Angriff der Russen auf Chiwa im Jahre 1871
     
    Flagge der Usbekischen SSR (1924–1991)

    Im 19. Jahrhundert begann das Great Game ‚Großes Spiel‘ zwischen dem Vereinigten Königreich und dem Russischen Reich um die Vorherrschaft in Zentralasien. Russland erlangte schließlich die Kolonialherrschaft über Usbekistan. 1868 zeigte sich schließlich die militärische Überlegenheit Russlands gegenüber dem Emirat Buchara und dem Khanat Chiwa. Diese blieben allerdings als eigenständige Staaten unter russischem Protektorat bestehen. Das Khanat Kokand wurde hingegen vollständig vom Russischen Reich annektiert. Unter russischer Herrschaft wurden die Gebiete in Zentralasien zum Generalgouvernement Turkestan zusammengefasst. Die Hauptstadt wurde Taschkent, die heutige Hauptstadt Usbekistans.

    Im Jahre 1918, nach der Machtübernahme durch die Bolschewiki, wurde aus dem vormaligen Generalgouvernement Turkestan die Turkestanische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik innerhalb der Russischen SFSR gebildet. Im Khanat Chiwa und im Emirat Buchara wurden 1920 die Volksrepubliken Choresmien und Buchara ausgerufen. Der gestürzte Emir Said Alim Khan von Buchara und seine Verbündeten wurden erst nach Afghanistan vertrieben und schließlich besiegt.

    1924/1925 wurde aus der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik Turkestan und den beiden Volksrepubliken Choresmien und Buchara die Usbekische Sozialistische Sowjetrepublik (Usbekische SSR). Diese erhielt 1925 den Mitgliedsstatus der Sowjetunion. Tadschikistan wurde 1929 als selbständige Tadschikische SSR ausgegliedert, die Karakalpakische Autonome Sozialistische Sowjetrepublik (Karakalpakische ASSR) hingegen in Usbekistan eingegliedert. Erste Hauptstadt der Usbekischen SSR war Samarkand; erst 1930 ging dieser Status an Taschkent über. Das aktive und passive Frauenwahlrecht wurde 1938 eingeführt.[2]

    1963 wurden 40.000 km² von der Kasachischen SSR an die Usbekische SSR übertragen;[3] Usbekistan in seinen heutigen Grenzen war entstanden.

    In den 1930er Jahren fiel ein Großteil der rekrutierten einheimischen Parteiführung den Säuberungen Stalins zum Opfer. Es entstand eine stalinistische Partei- und Staatsbürokratie. Die Jahre 1941 bis 1945 waren vom Deutsch-Sowjetischen Krieg geprägt; die Stalin-Ära endete 1953.

    Von 1959 bis 1983 war Scharaf Raschidow erster Sekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Usbekistans und damit de facto Regierungschef.

    Am 24. März 1990 wurde Islom Karimov Staatspräsident Usbekistans.

    Unabhängigkeit
     
    Unabhängigkeitsdenkmal in Taschkent: Usbekistans Umriss erscheint auf dem Globus; die glückliche Mutter, Symbol für das Mutterland, kümmert sich um die Zukunft, das Kind

    Am 20. Juni 1991 erklärte das Land seine Unabhängigkeit von der UdSSR. 1991 zerfiel die UdSSR. Präsident wurde Islom Karimov, der schon seit 1989 erster Parteisekretär in Usbekistan gewesen war und bei der Präsidentschaftswahl in Usbekistan 1991 zum ersten Präsidenten Usbekistans gewählt wurde. Sein Amt als Präsident Usbekistans übte er bis zu seinem Tode 2016 aus.

    In den 1990er Jahren gab es wiederholt innere Konflikte, vor allem im Ferghanatal im Osten des Landes. 1999 starben bei einem Bombenattentat in Taschkent 20 Menschen.

    Zu einer Serie von Bombenanschlägen kam es 2004. Am 29. März 2004 starben bei einem Selbstmordattentat mindestens 19 Menschen. Am 30. März 2004 lieferte sich eine Gruppe von vermutlich 20 Extremisten ein Feuergefecht mit der Miliz und sprengte sich nahe der Hauptstadt Taschkent in die Luft. Zudem detonierte eine Autobombe vor einem Staudamm. Am 30. Juli 2004 sprengten sich Terroristen nahe der Botschaften Israels und der Vereinigten Staaten in Taschkent in die Luft und töteten acht Menschen. Offizielle usbekische Stellen beschuldigten die Islamische Bewegung Usbekistan, die dem islamischen Fundamentalismus zugeordnet wird.

    Die Islamische Bewegung Usbekistan (IBU) kämpfte in den 1990er Jahren hauptsächlich gegen die Korruption und den autoritären Regierungsstil von Islom Karimov. Verbindungen zu anderen Terrorgruppen gab es zunächst nicht. Mit Beginn des Afghanistankrieges 2001 schlug sich die IBU an die Seite der Taliban. 2015 schworen sie dem Islamischen Staat Treue. Dem IS gelang es wiederholt, islamistische Attentäter aus Usbekistan für Terroranschläge in westlichen Großstädten zu rekrutieren.[4]

    Usbekistan gehörte, wie alle ehemaligen Sowjetrepubliken, zu den Ländern mit restriktiven Einreisebedingungen. Erst im Juli 2018 wurde für 48 Herkunftsländer ein elektronisches Verfahren zum Beantragen eines Touristenvisums für Usbekistan eingeführt.[5] 2018 und 2019 wurde in mehreren Schritten die Visumfreiheit eingeführt,[6][7] darunter für alle Staatsbürger der Europäischen Union, Staatsbürger aus dem Schengen-Raum und Staatsbürger weiterer Staaten, darunter der Schweiz,[8] insgesamt heute 64 Staaten und weitere 12 Staaten im E-Visa-Verfahren.[9]

    Die Unruhen vom Mai 2005

    Im Mai 2005 wurden in der Stadt Andijon im Ferghanatal während einer Demonstration 400 bis 600 Menschen durch usbekische Militär- und Polizeikräfte erschossen. Die mehrtägigen Unruhen, die neben Andijon auch Qorasuv und andere Städte nahe der Grenze zu Kirgisistan erfassten, wurden vom Regime Karimov den Islamisten der Hizb ut-Tahrir ‚Partei der Befreiung‘ zugeschrieben und deren Bekämpfung als Kampf gegen den Terror ausgegeben. Vermutlich wurden sie aber durch soziale und politische Ursachen wie hohe Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, Armut und politische Unterdrückung ausgelöst.[10]

    Die Europäische Union (EU) äußerte sich zunächst nicht zu den Vorfällen. Später erließ die EU aber ein Exportverbot von Waffen nach Usbekistan und ein Einreiseverbot für hohe usbekische Politiker in die EU. Die Sanktionen wurden Ende 2007 gelockert und bis auf das Waffenembargo im Oktober 2008 aufgehoben.[11] Im Oktober 2009 wurde auch das Waffenembargo aufgehoben.[12]

    Grégoire Frumkin: Archaeology in Soviet Central Asia. Brill Archive, 1970. Mart Martin: The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press, Boulder (Colorado) 2000, S. 412. Regions of Uzbekistan, statoids.com Thomas Hummel: Usbekistan rückt ins Zentrum des Terrors. In: sueddeutsche.de. 8. April 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 26. Dezember 2017]). offizielles eVisa Portal der usbekischen Regierung. In: mfa.uz. Abgerufen am 9. August 2018. Sputnik: Для граждан Франции Шавкат Мирзиёев ввел безвизовый режим. Abgerufen am 22. Januar 2019 (russisch). ГОСУДАРСТВЕННЫЙ КОМИТЕТ РЕСПУБЛИКИ УЗБЕКИСТАН ПО РАЗВИТИЮ ТУРИЗМА. 6. Oktober 2018, abgerufen am 22. Januar 2019. Безвизовый режим распространен еще на 45 стран. 5. Januar 2019, abgerufen am 22. Januar 2019 (ru-UZ). Электронные визы смогут получать граждане еще 76 стран. 5. Januar 2019, abgerufen am 22. Januar 2019 (ru-UZ). FAZ, 25. Mai 2005 und 28. Juni 2005. Focus.de – EU hebt Reiseverbote gegen usbekische Funktionäre auf Thomas Latschan: EU kippt Waffenembargo gegen Usbekistan. Deutsche Welle, 28. Oktober 2010, abgerufen am 7. März 2011.
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Stay safe
  • Sicherheit
    Nach dem Tode des langjährigen Diktators Karimov, hat Präsident Shavkat Mirziyoyev seit 2017 politische Reformen eingeleitet, die jedoch nicht sehr weitgehend sind. Die gegebenen Ratschläge sollte man zur eigenen Sicherheit weiterhin beherzigen (14.11.2020).

    Auf der einen Seite ist die Menschenrechtssituation in Usbekistan fragwürdig, wie einige massive Menschenrechtsverstöße der letzten Jahre belegen. Auf der anderen Seite herrscht in Usbekistan ein hohes subjektives Gefühl von Sicherheit gerade für Reisende. Mit dem wachsenden Wohlstand im neuen Jahrtausend ist Kriminalität kein wirklich bedrohender Faktor. Die extrem hohe Polizeipräsenz trägt ebenfalls dazu bei.

    Die Kriminalitätsrate in Usbekistan ist nicht höher als in Deutschland. Vorsicht ist wie fast überall bei großen und unübersichtlichen Menschenansammlungen, z. B. Basaren, geboten. Auch vor Hotels und touristischen Sammelpunkten muss man etwas auf Taschendiebe achten. Vielfach werden als solche kenntliche Ausländer von Taxifahrern und Händlern durch stark überhöhte Preise betrogen.

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    Sicherheit
    Nach dem Tode des langjährigen Diktators Karimov, hat Präsident Shavkat Mirziyoyev seit 2017 politische Reformen eingeleitet, die jedoch nicht sehr weitgehend sind. Die gegebenen Ratschläge sollte man zur eigenen Sicherheit weiterhin beherzigen (14.11.2020).

    Auf der einen Seite ist die Menschenrechtssituation in Usbekistan fragwürdig, wie einige massive Menschenrechtsverstöße der letzten Jahre belegen. Auf der anderen Seite herrscht in Usbekistan ein hohes subjektives Gefühl von Sicherheit gerade für Reisende. Mit dem wachsenden Wohlstand im neuen Jahrtausend ist Kriminalität kein wirklich bedrohender Faktor. Die extrem hohe Polizeipräsenz trägt ebenfalls dazu bei.

    Die Kriminalitätsrate in Usbekistan ist nicht höher als in Deutschland. Vorsicht ist wie fast überall bei großen und unübersichtlichen Menschenansammlungen, z. B. Basaren, geboten. Auch vor Hotels und touristischen Sammelpunkten muss man etwas auf Taschendiebe achten. Vielfach werden als solche kenntliche Ausländer von Taxifahrern und Händlern durch stark überhöhte Preise betrogen.

    Von nächtlichen Überlandfahrten wird abgeraten, Fernbusse dürfen nur bei Tageslicht verkehren. Die usbekische Miliz ist korrupt, man trifft Milizposten fast überall an, Straßensperren sind routinemäßig an den Provinzgrenzen und auch sonst auf den Überlandstraßen eingerichtet. Man sollte sich hier der Mentalität anpassen und Strafen zahlen, auch wenn diese scheinbar willkürlich und grundlos verhängt werden. Forsches Auftreten, am besten Schimpfen in einer Fremdsprache, kauft unteren Chargen bei Willkürakten oft den Schneid ab. Mit Dollars lässt sich fast alles regeln. So bieten beispielsweise die Milizposten auf dem Registan in Samarkand den Touristen ungeniert an, sie für drei Dollar (Stand Ende 2006) auf das eigentlich gesperrte Minarett der Ulugbek-Medrese zu führen. In jedem Fall sollte man seine Identitätsdokumente (Reisepass mit Visum, wichtig auch die Bestätigungsabschnitte der Hotelaufenthalte!) immer mit sich führen und möglichst nicht aus der Hand geben. Oft reicht die Vorlage eine Kopie der Seiten mit den persönlichen Daten und Visum.

    Die Menschenrechtssituation im Lande ist schwierig.[1] Folter und Gewaltanwendung durch die Staatssicherheitsorgane ist nicht nur bei Staatsschutzverbrechen (Islamismusverdacht) Routine,[2] Haftstrafen drakonisch. Man sollte in der Öffentlichkeit jegliche Äußerung gegenüber Einheimischen zur politischen Situation der Präsidialdiktatur Karimows vermeiden, auch um diese nicht in Schwierigkeiten zu bringen.

    Aufgrund des sogenannten islamistischen Terrors geht man auch in Usbekistan von einer latenten Gefährdungslage aus, was als Rechtfertigung für eine extreme Polizeipräsenz mit zahlreichen Kontrollpunkten an städtischen Ausfallstraßen herhalten muss. Zwischen den vielfältigen ethnischen Gruppierungen kommt es hin und wieder zu Spannungen, im Frühjahr 2005 wurden Unruhen im Fergana-Tal blutig niedergeschlagen (offiziell 9, tatsächlich mindestens 400 Tote), dabei wurden mehrere Verhaftete zu Tode gekocht.[2] Das Verhältnis zum Nachbarland Turkmenistan ist seit einem Anschlag auf Präsident Karimow sehr schlecht, auch die Beziehungen zu Tadschikistan sind nicht gut.

    Die Ausfuhr von Antiquitäten ist verboten, hier ist insbesondere bei Silberschmuck Vorsicht geboten, da als Antiquität alles zählt, was vor 1950 hergestellt wurde. Bestechungsversuche bei der Zollkontrolle am Taschkenter Flughafen sind riskant, man sollte am besten auf unsichere Käufe verzichten. Es besteht Fotografierverbot bei allen militärischen Einrichtungen, insbesondere auch Grenzübergängen. Transportmittel wie die Taschkenter Metro, die Eisenbahn und Flughäfen sind ebenfalls vom Fotografierverbot betroffen.

    ECCHR ↑ 2,0 2,1 Murray, Craig; Murder in Samarkand: a British Ambassador's controversial defiance of tyranny; Edinburgh 2006; ISBN 1845961943
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