Xiva oder Chiwa (auch Khiva, kyrillisch Хива, persisch خيوه, DMG Ḫīwa) ist eine Oasenstadt in Usbekistan mit zahlreichen Zeugnissen der Vergangenheit. Ichan Qalʼа, der historische Stadtkern von Xiva, wurde 1990 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.

Xiva oder Chiwa (auch Khiva, kyrillisch Хива, persisch خيوه, DMG Ḫīwa) ist eine Oasenstadt in Usbekistan mit zahlreichen Zeugnissen der Vergangenheit. Ichan Qalʼа, der historische Stadtkern von Xiva, wurde 1990 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen.

Geschichtlich kam der Stadt durch ihre Lage am Verbindungsweg zwischen Indien und Europa stets eine strategische Bedeutung zu. Im 6. Jahrhundert v. Chr. gegründet, wurde Xiva 712 n. Chr. im Laufe der islamischen Expansion von arabischen Streitkräften erobert, was zur Verbreitung des Islam führte.

Im 10. Jahrhundert war Xiva bereits eine bedeutende Handelsstadt in Choresm. Der arabische Reisende und Geograph al-Maqdisī, der das Land im gleichen Jahrhundert bereiste, schrieb: „Chiwa liegt am Rande der Wüste. Es ist eine große Stadt mit einer bedeutenden Freitagsmoschee“.

1220 eroberten die Heerscharen Dschingis Khans und 1388 diejenigen Timur Lenks die Stadt. Erst Anfang des 17. Jahrhunderts wurde die Stadt Xiva Hauptstadt des 1511 in Choresmien gegründeten Khanats Chiwa, des Nachfolgers des alten historischen Reiches Choresm.

Bei den häufigen Belagerungen wurden die Befestigungsanlagen der Stadt öfters zerstört. Letztmals geschah dies im Jahre 1740, als Chiwa vom persischen Schah Nadir erobert wurde und das Khanat für kurze Zeit Bestandteil des Perserreiches war.

 Angriff der Russen auf Xiva

Aufgrund der Entdeckung von Gold am Oxusufer in der Regierungszeit Peter I. von Russland (1682–1725) brach eine 4000 Mann starke bewaffnete Handelsexpedition in das Gebiet unter Führung von Prinz Alexander Bekowitsch-Tscherkasski auf. Als sie Xiva erreicht hatte, gewährte der Chan ihr in angeblich friedfertiger Absicht Einlass in die Stadt, lockte sie aber damit in einen Hinterhalt. Bis auf wenige Überlebende wurde die gesamte Expedition inklusive Prinz Bekowitsch-Tscherkasski vernichtet. Peter der Große, der in Kriege mit dem Osmanischen Reich und Schweden verwickelt war, unternahm nichts. Zu dieser Zeit war Xiva ein Zentrum des Sklavenhandels.

Ende des 17. Jahrhunderts begann auch deutsche Einwanderung in das Fürstentum. In Chiwa erinnert heute ein Museum an die örtlichen Deutschen.[1]

Zar Paul I. von Russland unternahm ebenfalls einen Versuch, die Stadt zu erobern, scheiterte aber und musste sich zurückziehen. Zar Alexander I. ließ der Stadt Ruhe, die Zaren Alexander II. und Alexander III. unternahmen erneut verschiedene Eroberungsversuche.

Im Jahre 1873 wurde Chiwa schließlich von russischen Truppen eingenommen, und der Chan von Xiva erkannte die zaristische Oberhoheit an. Von 1920 bis 1925 war Xiva Hauptstadt der Volksrepublik Choresmien. Die Großoase Choresmien wurde hernach zwischen Usbekistan und Turkmenistan aufgeteilt. Anschließend war die Stadt Teil der Usbekischen Sozialistischen Sowjetrepublik innerhalb der Sowjetunion; seit 1991 gehört sie zum souveränen Staat Usbekistan. 1997 feierte Usbekistan das 2500-jährige Bestehen der Stadt Xiva.

Svetlana Kim-Pacher: Auf Spurensuche in Zentralasien. Die Verwaisung und Wiederbelebung der deutschen Gemeinschaft und ihres Erbes in Usbekistan. In: Kulturkorrespondenz östliches Europa. Band 2022, Nr. 1428, S. 27–29.
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