Kontext von Singapur

Singapur (amtlich Republik Singapur, englisch Republic of Singapore [ɹɪˈpʰʌb.lɪkʰ.əv.ˈsɪŋ.(g)ə.pʰɔː], malaiisch Republik Singapura, chinesisch 新加坡共和国, Pinyin Xīnjiāpō Gònghéguó, meist: 新加坡, Xīnjiāpō, IPA (hochchinesisch) [ɕin.tɕiɑ.pʰuɔ], Tamil சிங்கப்பூர் குடியரசு Ciṅkappūr Kudiyarasu) ist ein Insel- und Stadtstaat und der flächenkleinste Staat Südostasiens. Er ist Mitglied im CommonwealtWeiterlesen

Singapur (amtlich Republik Singapur, englisch Republic of Singapore [ɹɪˈpʰʌb.lɪkʰ.əv.ˈsɪŋ.(g)ə.pʰɔː], malaiisch Republik Singapura, chinesisch 新加坡共和国, Pinyin Xīnjiāpō Gònghéguó, meist: 新加坡, Xīnjiāpō, IPA (hochchinesisch) [ɕin.tɕiɑ.pʰuɔ], Tamil சிங்கப்பூர் குடியரசு Ciṅkappūr Kudiyarasu) ist ein Insel- und Stadtstaat und der flächenkleinste Staat Südostasiens. Er ist Mitglied im Commonwealth of Nations. Entstanden ist er seit 1963 aus einer Föderation unter dem Namen Malaysia, die die frühere britische Kronkolonie 1965 allerdings wieder verlassen hat. Der Staatspräsident der Republik ist mit Vetorechten in einigen Schlüsselbereichen ausgestattet. Der Präsident wird seit 1993 nur theoretisch alle sechs Jahre direkt vom Volk gewählt. 1993 wurde Ong Teng Cheong als Präsident erwählt. Die Wahlen fielen danach 1999, 2005 und 2017 de facto aus. Nur im Jahre 2011 gab es eine Wahl, die Tony Tan Keng Yam gewann.

Nach frühen Jahren politischer Krisen und trotz fehlender natürlicher Ressourcen und eines Hinterlandes entwickelte sich die Nation zu einem der vier asiatischen Tigerstaaten. Singapur ist das einzige Land in Asien mit einer „AAA“-Bonitätsbewertung aller großen Bewertungsagenturen. Es ist ein wichtiger Finanz- und Versandknotenpunkt. Singapur hat einen hohen Stellenwert bei wichtigen sozialen Indikatoren: Bildung, Gesundheitsversorgung, Lebensqualität, persönliche Sicherheit und öffentlicher Wohnungsbau mit einer Wohneigentumsquote von 91 Prozent. Singapurer genießen eine der längsten Lebenserwartungen, die schnellsten Internetverbindungsgeschwindigkeiten und eine der niedrigsten Kindersterblichkeitsraten der Welt.

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen zählt Singapur zu den Ländern mit sehr hoher menschlicher Entwicklung. International umstritten ist jedoch das sehr strenge Recht des Landes, das auch Körperstrafen für eine Reihe von – nach europäischem Maßstab – als Ordnungswidrigkeiten zu betrachtenden Taten bis hin zur Todesstrafe bei schweren Verbrechen besonders zur Abschreckung vorsieht. Singapur ist eines der reichsten Länder (und Städte) weltweit und gilt als eine der Städte mit den weltweit höchsten Lebenshaltungskosten. Zudem zählt der Stadtstaat mit mehr als elf Millionen ausländischen Touristen im Jahr zu den zehn meistbesuchten Städten der Welt und gilt neben Hongkong als wichtigster Finanzplatz Asiens. Die Republik Singapur hat das friedliche multiethnische Zusammenleben zwischen Chinesen, Malaien und Indern, die die größten Bevölkerungsgruppen stellen, angeordnet.

Mehr über Singapur

Grundinformation
  • Währung Singapur-Dollar
  • Anrufcode +65
  • Internet Domäne .sg
  • Mains voltage 230V/50Hz
  • Democracy index 6.03
Population, Area & Driving side
  • Bevölkerung 1022100
  • Fläche 719
  • Fahrseite left
Verlauf
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    Statue von Thomas Stamford Raffles von Thomas Woolner, erbaut am (vermuteten) Landungspunkt
    Namensherkunft

    Der Name Singapur entstammt dem Sanskrit und setzt sich zusammen aus Singha (सिंह siṃha „Löwe“) und Pura (पुर pura „Stadt“), bedeutet also Löwenstadt.

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    Statue von Thomas Stamford Raffles von Thomas Woolner, erbaut am (vermuteten) Landungspunkt
    Namensherkunft

    Der Name Singapur entstammt dem Sanskrit und setzt sich zusammen aus Singha (सिंह siṃha „Löwe“) und Pura (पुर pura „Stadt“), bedeutet also Löwenstadt.

    Der Legende nach erreichte Sang Nila Utama, ein Prinz aus Palembang, der damaligen Hauptstadt des Srivijaya-Reichs, im Jahr 1299 Singapur und gründete das Königreich Singapura. Nach seiner Ankunft soll der Prinz im dichten Dschungel einen Löwen gesehen haben – vermutlich hat es sich jedoch um einen malaysischen Tiger gehandelt, da in dieser Region keine Löwen gelebt haben. Beeindruckt von der Begegnung, interpretierte er diese als gutes Omen und entschied sich den Ort fortan „Löwenstadt“ zu nennen und eine Siedlung zu errichten. Das Wahrzeichen Singapurs ist seit dem Jahr 1964 der Merlion, ein Fabelwesen mit einem Löwenkopf und einem Fischkörper.

    Handelsplatz

    Die ersten Aufzeichnungen Singapurs stammen aus chinesischen Texten des 3. Jahrhunderts. Die Insel diente als Außenposten des auf Sumatra beheimateten Srivijayareiches. Ursprünglich trug Singapur den javanischen Namen Temasek. Nachdem Temasek anfangs zu einer bedeutenden Handelsstadt aufstieg, verlor es bald wieder an Bedeutung. Außer ein paar archäologischen Spuren und der Straße Temasek Avenue ist kaum mehr etwas aus jener Zeit erhalten.

    Am 28. Januar 1819 kam Sir Thomas Stamford Raffles, Handelsagent der Britischen Ostindien-Kompanie, in Singapur an und gründete am 6. Februar desselben Jahres die erste britische Niederlassung.[1] Daher wird er als Gründer des modernen Singapur betrachtet. Die Insel war zuvor nur von 20 malaiischen Fischerfamilien besiedelt und eine Zuflucht für Seeräuber gewesen. 1824 hatte die Kompanie die gesamte Insel vereinnahmt, die sie dem Sultan von Johor für 60.000 US-Dollar und eine Jahresrente von 24.000 US-Dollar abgekauft hatte.

    Britische Kronkolonie
     
    Fahne der Kronkolonie Singapore (1946–1962)

    1826 wurde Singapur Teil der Straits Settlements und 1836 deren Hauptstadt. Am 1. April 1867 wurden die Straits Settlements vor dem Hintergrund weiterer territorialer Expansionen zur britischen Kronkolonie – und so auch Singapur. Bald wuchs die Bedeutung von Singapur als Umschlaghafen aufgrund seiner geographischen Lage entlang der verkehrsträchtigen Schifffahrtswege zwischen China und Europa. Im Jahr 1881 betrug die Einwohnerzahl ganz Singapurs 172.993. Das Aussehen der Stadt und ihrer Menschen zu jener Zeit wurde auf zahllosen Fotos durch G. R. Lambert & Co. festgehalten.

     
    Singapur gegen Ende des 19. Jahrhunderts

    Im Zweiten Weltkrieg marschierten japanische Truppen in Malaysia ein und umzingelten die Insel. Die unzulänglich vorbereiteten britischen, australischen und indischen Soldaten unter Arthur Percival konnten sich trotz ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit nicht halten. Sie unterlagen in der Schlacht um Singapur der japanischen Armee und kapitulierten im Februar 1942. Die Japaner benannten Singapur in Folge in Shōnan-tō (昭南島), kurz für Shōwa no jidai ni eta minami no shima (昭和の時代に得た南の島) „Insel im Süden, die in der Shōwa-Zeit gewonnen wurde“ um und hielten es bis zur japanischen Kapitulation im September 1945.

    1945 kam Singapur damit wieder unter britische Herrschaft. Unter britischer Verwaltung erhielten Frauen am 18. Juli 1947 das aktive und passive Wahlrecht und übten diese Rechte bei den Wahlen zum Legislative Council von 1948 erstmals aus.[2]

    1959 wurde Singapur eine selbstregierte Kronkolonie, deren Regierung nach den 1959 von der People’s Action Party (PAP) gewonnenen Wahlen Lee Kuan Yew als erster Premierminister führte.

    Unabhängigkeit

    Nach einem landesweiten Referendum 1962 wurde Singapur in eine Föderation mit Malaya, Sabah und Sarawak entlassen und somit am 1. September 1963 vom Vereinigten Königreich unabhängig. Im Herbst 1964 kam es zu massiven Unruhen zwischen chinesischen und nicht-chinesischen Einwohnern. Heftige ideologische Konflikte zwischen der von der PAP gestellten Regierung und der Föderationsregierung in Kuala Lumpur sowie Befürchtungen auf malaysischer Seite, dass sich die Unruhen über die Grenzen der Stadt ausweiten könnten, führten am 7. August 1965 zum Ausschluss Singapurs aus der Föderation. Zwei Tage später, am 9. August 1965, erkannte Malaysia Singapurs Souveränität als erster Staat an. Seither ist der 9. August Singapurs Nationalfeiertag.

    Bei der Unabhängigkeit 1965 wurde das aktive und passive Frauenwahlrecht bestätigt.[2][3]

    Die junge und territorial eingeschränkte Nation musste um ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit kämpfen und sah sich mit Problemen wie Massenarbeitslosigkeit, Knappheit an Wohnraum, Ackerland und Rohstoffen wie etwa Erdöl konfrontiert. Lee Kuan Yew bekämpfte in seiner Amtszeit als Premierminister von 1959 bis 1990 erfolgreich die Massenarbeitslosigkeit, der Lebensstandard und Singapurs Wirtschaftskraft stiegen. Als einer der vier Tigerstaaten schaffte Singapur innerhalb einer Generation den Sprung vom Entwicklungsland hin zu einer Industrienation.

    Am 26. November 1990 übernahm Goh Chok Tong das Amt des Premierministers. Unter seiner Regierung war das Land mit neuen Problemen beschäftigt: 1997 kam es zu einem wirtschaftlichen Einbruch im Rahmen der Südostasienkrise.

    2003: die Infektionskrankheit SARS dämpfte die wirtschaftliche Entwicklung; hinzu kam die terroristische Bedrohung durch die Jemaah Islamiah (JI).

    Am 12. August 2004 wurde Lee Hsien Loong, der älteste Sohn von Lee Kuan Yew, in dem nach wie vor von der PAP dominierten Parlament zum dritten Premierminister Singapurs gewählt.

    Stamford Raffles's career and contributions to Singapore Singapore Infopedia. Abgerufen am 16. November 2019. ↑ a b – New Parline: the IPU’s Open Data Platform (beta). In: data.ipu.org. 18. Juli 1947, abgerufen am 6. Oktober 2018 (englisch). Mart Martin: The Almanac of Women and Minorities in World Politics. Westview Press Boulder, Colorado, 2000, S. 341.
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Stay safe
  • Sicherheit
     
    Ein typisches “Fine”-Schild

    Singapur gilt als eine der sichersten Städte der Welt..Kriminalität ist nahezu ein Fremdwort hier, da potenzielle Täter durch extrem hohe Strafen abgeschreckt werden. So kann man sich praktisch zu jeder Tageszeit und an wirklich jedem Ort völlig ungefährdet aufhalten und bewegen.

    Allerdings muss sich auch ein normaler Bürger und Tourist entsprechend der singapurischen Strafgesetzgebung verhalten und in Singapur sind einige Sachen verboten, die in anderen Ländern toleriert werden. Zum Beispiel ist es in Singapur verboten, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder MRT-Stationen zu essen oder zu trinken, die Straße an nicht ausgewiesenen Übergängen zu überqueren, auf die Straße zu spucken oder Müll liegen zu lassen. Daher sollte man auf die ohnehin nicht zu übersehenden “Fine”-Schilder achten und sich entsprechend verhalten, denn bei Verstößen drohen einem nicht unbedeutende Strafen. Das höchste Gericht hat erst 2014 das gesetzliche Verbot homosexueller Handlungen (zwei Jahre Haft) erneut bestätigt.
    Die Einfuhr und Benutzung von e-Zigaretten ist verboten und strafbewehrt.

    Auch wenn es die vielen Regeln und der Singapur-typische Slogan “Singapore is a fine city!” (Spiel mit der Doppelbedeutung von “fine” = “schön” und “fine” = “Strafgebühr") vermuten ließen, sieht man in Singapur recht wenig Polizisten (sind alle in Zivil gekleidet), die das Einhalten der Gesetze kontrollieren. Strafen werden hier hauptsächlich als (in der Tat wirkungsvolle) Präventivmaßnahme angesehen, die dafür sorgen, dass Singapur eine sehr sichere und saubere Stadt ist und bleibt.[1]

    Die Strafandrohungen sind teilweise drakonisch und vervielfachen sich bei Wiederholungstätern: Kaugummikauen 10.000 S$ und/oder 2 Jahre Haft; Ausspucken oder öffentliche Toilette nicht spülen 1.000 S$, Nacktheit in einsehbarem Raum (also auch durchs Fenster sichtbar im Privatzimmer) bis 2.000 S$, Graffitisprühen bringt neben Haft regelmäßig auch Auspeitschung mit sich.

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    Sicherheit
     
    Ein typisches “Fine”-Schild

    Singapur gilt als eine der sichersten Städte der Welt..Kriminalität ist nahezu ein Fremdwort hier, da potenzielle Täter durch extrem hohe Strafen abgeschreckt werden. So kann man sich praktisch zu jeder Tageszeit und an wirklich jedem Ort völlig ungefährdet aufhalten und bewegen.

    Allerdings muss sich auch ein normaler Bürger und Tourist entsprechend der singapurischen Strafgesetzgebung verhalten und in Singapur sind einige Sachen verboten, die in anderen Ländern toleriert werden. Zum Beispiel ist es in Singapur verboten, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder MRT-Stationen zu essen oder zu trinken, die Straße an nicht ausgewiesenen Übergängen zu überqueren, auf die Straße zu spucken oder Müll liegen zu lassen. Daher sollte man auf die ohnehin nicht zu übersehenden “Fine”-Schilder achten und sich entsprechend verhalten, denn bei Verstößen drohen einem nicht unbedeutende Strafen. Das höchste Gericht hat erst 2014 das gesetzliche Verbot homosexueller Handlungen (zwei Jahre Haft) erneut bestätigt.
    Die Einfuhr und Benutzung von e-Zigaretten ist verboten und strafbewehrt.

    Auch wenn es die vielen Regeln und der Singapur-typische Slogan “Singapore is a fine city!” (Spiel mit der Doppelbedeutung von “fine” = “schön” und “fine” = “Strafgebühr") vermuten ließen, sieht man in Singapur recht wenig Polizisten (sind alle in Zivil gekleidet), die das Einhalten der Gesetze kontrollieren. Strafen werden hier hauptsächlich als (in der Tat wirkungsvolle) Präventivmaßnahme angesehen, die dafür sorgen, dass Singapur eine sehr sichere und saubere Stadt ist und bleibt.[1]

    Die Strafandrohungen sind teilweise drakonisch und vervielfachen sich bei Wiederholungstätern: Kaugummikauen 10.000 S$ und/oder 2 Jahre Haft; Ausspucken oder öffentliche Toilette nicht spülen 1.000 S$, Nacktheit in einsehbarem Raum (also auch durchs Fenster sichtbar im Privatzimmer) bis 2.000 S$, Graffitisprühen bringt neben Haft regelmäßig auch Auspeitschung mit sich.

    Drogenverstöße werden in Singapur extrem ernst genommen. Jegliche Art von Drogenhandel, -herstellung, -import oder -export wird drakonisch bestraft. Ab einer Menge von 15 g Heroin, 28 g Morphium oder 500 g Cannabis muss zwingend die Todesstrafe verhängt werden. Hierbei gilt Beweislastumkehr, d.h. der Beschuldigte muss seine Unschuld beweisen! Singapur hat im Verhältnis zur Einwohnerzahl die höchste Hinrichtungsrate der Welt. Auch an westlichen Ausländern wird die Todesstrafe durch Erhängen regelmäßig vollstreckt. Daran änderten auch die z. T. massiven diplomatischen Drohungen der Heimatländer und die persönliche Einschaltung der jeweiligen Regierungschefs nichts. Begnadigungen gibt es fast nie. Das musste beispielsweise auch ein Australier erfahren, der sich als Drogenkurier betätigte, da Kriminelle seinen Bruder entführten und andernfalls mit seiner Ermordung drohten. Eine Deutsche entkam dem Galgen nur, weil die gefundene Menge hauchdünn unter den Grenzwerten lag. Ebenso wird auch schon der Besitz geringer Drogenmengen hart bestraft. Umso dringender muss auch auf sonst übliche Sicherheitsmaßnahmen verwiesen werden: Niemals für jemanden etwas mitnehmen (so teuer ist die Post nicht), niemals Gepäck unbeaufsichtigt lassen.

    Notfallnummern Feuerwehr/ Ambulanz: 995 Polizei: 999 Samaritans of Singapore (SOS): 1800 221 4444 Ambulanz (kein Notfall): 1777 Singapore General Hospital: 6222 3322
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