Kontext von Java (Insel)

Java, indonesisch Jawa (nach alter Schreibweise Djawa; Aussprache: [dʒawa], im Deutschen zumeist [ˈjaːva]) ist neben Sumatra, Borneo (Kalimantan) und Sulawesi eine der vier Großen Sundainseln der Republik Indonesien.

Auf Java liegt auch die indonesische Hauptstadt Jakarta.

Java, indonesisch Jawa (nach alter Schreibweise Djawa; Aussprache: [dʒawa], im Deutschen zumeist [ˈjaːva]) ist neben Sumatra, Borneo (Kalimantan) und Sulawesi eine der vier Großen Sundainseln der Republik Indonesien.

Auf Java liegt auch die indonesische Hauptstadt Jakarta.

Mehr über Java (Insel)

Population, Area & Driving side
  • Bevölkerung 160293748
  • Fläche 128297
Verlauf
  • Prähistorische Zeit

    Dass die Insel Java bereits in prähistorischer Zeit besiedelt war, beweist der Fund des „Java-Menschen“, einer Unterart des Homo erectus, die vom niederländischen Anthropologen Eugene Dubois 1891 bei Trinil am Solo-Fluss in der Provinz Jawa Timur gefunden wurde.

    Vorkoloniale Zeit
     
    Buddhistische Tempelanlage Borobudur

    Im 1. Jahrtausend n. Chr. fassten Buddhismus und Hinduismus auf der Insel Fuß und verschmolzen mit Glaubensvorstellungen der ursprünglichen Bauernkultur. Mehrere Reiche bildeten sich, von denen die mächtigsten Pajajaran und Majapahit waren. Letzteres wurde zwar 1304 vom Sultan von Ternate erobert, kam jedoch 1359 wieder in den Besitz des Monarchen Hayam Wuruk, der in der Folge längere Zeit als Kaiser die ganze Insel beherrschte. Wirtschaftlich profitierte Java von seiner Lage an wichtigen Seehandelswegen nach China. Kulturell blieben aber Übernahmen aus Indien entscheidend. Eine parallele Entwicklung vollzog sich auf der Nachbarinsel Sumatra.

    Anfang des 15. Jahrhunderts kamen muslimische Händler aus dem vorderindischen Gujarat auf die Insel, und eine Konversion zum Islam begann.

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    Prähistorische Zeit

    Dass die Insel Java bereits in prähistorischer Zeit besiedelt war, beweist der Fund des „Java-Menschen“, einer Unterart des Homo erectus, die vom niederländischen Anthropologen Eugene Dubois 1891 bei Trinil am Solo-Fluss in der Provinz Jawa Timur gefunden wurde.

    Vorkoloniale Zeit
     
    Buddhistische Tempelanlage Borobudur

    Im 1. Jahrtausend n. Chr. fassten Buddhismus und Hinduismus auf der Insel Fuß und verschmolzen mit Glaubensvorstellungen der ursprünglichen Bauernkultur. Mehrere Reiche bildeten sich, von denen die mächtigsten Pajajaran und Majapahit waren. Letzteres wurde zwar 1304 vom Sultan von Ternate erobert, kam jedoch 1359 wieder in den Besitz des Monarchen Hayam Wuruk, der in der Folge längere Zeit als Kaiser die ganze Insel beherrschte. Wirtschaftlich profitierte Java von seiner Lage an wichtigen Seehandelswegen nach China. Kulturell blieben aber Übernahmen aus Indien entscheidend. Eine parallele Entwicklung vollzog sich auf der Nachbarinsel Sumatra.

    Anfang des 15. Jahrhunderts kamen muslimische Händler aus dem vorderindischen Gujarat auf die Insel, und eine Konversion zum Islam begann.

    Kolonialzeit

    Zwar hatten die Portugiesen bereits 1579 erste Handelsverbindungen geknüpft, sie wurden aber bald von den erstmals 1594 gelandeten Niederländern verdrängt. Am 1. Juni 1619 eroberten die Niederländer Jakarta, das sie unter dem Namen Batavia zum Zentrum ihres Kolonialreiches in Asien machten. Auf Java selbst beschränkten sie sich vorerst auf die Herrschaft über die Stadt. 1629 belagerte Sultan Agum von Mataram die niederländische Kolonie, blieb aber erfolglos. Der javanische Adel fühlte sich durch Agum ebenfalls bedroht und griff auf Waffenhilfe der technisch überlegenen Niederländer zurück. Als Gegenleistung mussten sie der Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC) Land abtreten. Dadurch übernahm die VOC im Verlauf des 17. Jahrhunderts die Kontrolle über die ganze Insel. Java lag im Knotenpunkt der asiatischen Seerouten und erlaubte den Niederländern dadurch eine weitgehende Kontrolle des Handels außerhalb des von England dominierten Indien.

    Gleichzeitig mit der Durchsetzung der Kolonialherrschaft breitete sich auch der Islam auf Java aus. Popularität gewann er vor allem, weil er von vielen Einheimischen als Gegengewicht zur Kultur der Europäer verstanden wurde. Auf der anderen Seite unternahmen die Niederländer kaum christliche Missionierungsversuche.

    Die Niederländer setzten Chinesen als Händler und Steuereintreiber ein, wodurch diese sich bei der einheimischen Bevölkerung unbeliebt machten. Auch zwischen Niederländern und Chinesen wuchsen die Spannungen, weil die Kolonialherren die unkontrollierte Zuwanderung aus China zunehmend als Gefahr betrachteten. 1740 wurden tausende Chinesen in einem Pogrom in Batavia umgebracht. An den Morden beteiligten sich sowohl die lokale moslemische Bevölkerung als auch die niederländischen Kolonialtruppen. Ein Jahr später gab die Kolonialverwaltung offiziell alle Chinesen auf Java zur Tötung frei, was weitere Pogrome zur Folge hatte.

     
    Karte von Java 1860

    Am Anfang des 19. Jahrhunderts übernahm der niederländische Staat die direkte Kontrolle über die Kolonie, nachdem die VOC am 31. Dezember 1799 für insolvent erklärt worden war, und verstärkte in Zusammenarbeit mit dem javanesischen Adel die wirtschaftliche Ausbeutung der Landbevölkerung. Nach dem Britisch-Niederländischen Krieg um Java im Spätsommer 1811 fiel die Insel an die Briten, wurde jedoch nach Ende der Napoleonische Kriege wieder an die Niederlande zurückgegeben.

    1825 bis 1830 kam es zu einem Volksaufstand gegen die Niederländer wegen einer neuen Abgabe, die die Einheimischen auf die Reisernte entrichten mussten. Den Kämpfen im sogenannten Javakrieg fielen über 200.000 Javaner und 8.000 Europäer zum Opfer.

    1830 wurde das sogenannte cultuurstelsel eingeführt. Statt Pacht zu zahlen, sollten die Bauern nunmehr ein Fünftel ihres Bodens zur Verfügung stellen, um auf diesem Land von der Regierung bestimmte Gewächse anzubauen. Zu diesem System gehörte auch, dass sie ihre Arbeitskraft 66 Tage im Jahr zugunsten der Regierung einsetzten. In der Praxis gingen die Belastungen für die Bauern häufig weit über die offiziellen Vorgaben hinaus. Die Waren wurden nach Europa verschifft und dort gewinnbringend verkauft. Dieses System kritisierte der niederländische Schriftsteller und ehemalige Kolonialbeamte Eduard Douwes Dekker in seinem 1860 unter dem Pseudonym Multatuli veröffentlichten Buch Max Havelaar.

    Im Zweiten Weltkrieg wurde die Insel im März 1942 von japanischen Truppen besetzt und blieb bis zur Kapitulation Japans okkupiert. Geschätzt 2,4 Millionen Bewohner starben während dieser Zeit, unter anderem aufgrund einer katastrophalen Hungersnot 1944/45.[1]

    Zeit bis heute

    Seit der Ausrufung der Unabhängigkeit ist Java mit der Landeshauptstadt Jakarta das Zentrum der Republik Indonesien.

    Pierre van der Eng: Food Supply in Java during War and Decolonisation, 1940–1950, Australian National University, 2008, S. 38.
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