معبد حتشبسوت (الأقصر)

( Totentempel der Hatschepsut )

Der Totentempel der Hatschepsut stammt aus der 18. Dynastie und ist der am besten erhaltene Tempel in Deir el-Bahari am Westufer des Nil in Theben. Auffällig ist seine eigenwillige Architektur. Die Pylone sind durch offene Pfeilerhallen am Anfang je einer Terrasse ersetzt. Der gesamte Tempel ist aus Kalkstein errichtet.

Der gesamte Talkessel von Deir el-Bahari ist hauptsächlich den Göttern Hathor und Amun-Re geweiht, daneben auch Horus in Chemmis, Anubis, Amun und Iunmutef. Der Tempel wurde bis in ptolemäische Zeit genutzt. In koptischer Zeit entstand auf dem Tempel das Phoibammon-Kloster. Das Kloster wurde bis ins 11. Jahrhundert genutzt und von verschiedenen Bischöfen besucht. Der Totentempel der Hatschepsut ist ein sogenanntes Millionenjahrhaus.

 Totentempel der Hatschepsut

Der Tempel wurde innerhalb von ca. 15 Jahren vom 7. bis zum 22. Regierungsjahr Pharao Hatschepsuts erbaut. Der Haushofmeister Senenmut wird als Architekt angesehen, worauf verschiedene versteckte Darstellungen Senenmuts und das Vorhandensein des für ihn geplanten, unvollendeten Grabes (TT353) unter der ersten Terrasse deuten.[1] Trotz der vielen Spekulationen um das Verhältnis zwischen Senenmut und Hatschepsut sind die genaue Stellung, die er am Hof innehatte und der Grund, warum er später doch nicht unter dem Tempel bestattet wurde, unbekannt.[2] Neben Senenmut waren noch Hapuseneb, Nehesy, Djehuti, Minmose an der Errichtung des Tempels beteiligt, was durch Namenssteine belegt ist, die im Tempel und in den Rampen verbaut wurden. Während der Damnatio memoriae, von der auch Königin Hatschepsut betroffen war, wurde der Tempel stark zerstört. Viele Wanddarstellungen und Statuen wurden vernichtet.

 Frontansicht mit Felswand im Hintergrund

Im 19. Jahrhundert hatte Auguste Mariette hier erste Sondierungen durchgeführt, jedoch nicht dokumentiert. Erst Édouard Naville, der in Deir el-Bahri für den British Egypt Exploration Fund (EEF, ab 1919 EES) von 1893 bis 1897 und von 1903 bis 1906 arbeitete, räumte die ersten beiden Winter die abgestürzten Felsbrocken und das koptische Kloster, um an die unter dem Schutt von Jahrtausenden liegenden Tempelteile zu gelangen.[2] Howard Carter, ebenfalls vom EEF beschäftigt, kopierte die Gemälde und Inschriften gemeinsam mit anderen Künstlern. Naville dokumentierte seine Arbeit ausführlich in sieben Bänden.[3]

 Osiris-Pfeiler der zweiten Terrasse

Spätere Ausgrabungen erfolgten zwischen 1911 und 1931 durch Herbert E. Winlock für das Metropolitan Museum of Art und Émile Baraize für den Egyptian Antiquities Service, dokumentiert in „Herbert Winlock: Excavations at Deir el Bahri: 1911–1931, 1942“.

Ein Teil der während der Damnatio memoriae vernichteten Statuenpfeiler wurden 1934 von einer Expedition des Metropolitan Museum of Art aus New York in einem nahegelegenen Steinbruch gefunden und rekonstruiert.[2]

Zygmunt Wysocki und Janus Karkowski führten ab 1961 besonders Rekonstruktions- und Restaurierungsarbeiten durch für das Polish Centre of Mediterranean Archaeology der Universität Warschau in Zusammenarbeit mit dem Supreme Council of Antiquities.[1]

Attentat vom 17. November 1997

Bei einem Attentat auf dem Tempelgelände am 17. November 1997 wurden 62 Personen ermordet. Die meisten davon waren westliche Touristen, 36 von ihnen Schweizer sowie 4 Deutsche.[4]

↑ a b Alberto Siliotti: Das Tal der Könige. Müller, Erlangen 1996, ISBN 3-86070-607-1, S. 100. ↑ a b c D. Arnold: Die Tempel Ägyptens. Bechtermünz, Augsburg 1996, ISBN 3-86047-215-1, S. 134–138. Édouard Naville: The Temple of Deir el Bahari. 7 Bände (= Egypt Exploration Fund. [EEF] Band 12–14, 16, 19, 27, 29). London 1894–1898. Antonia Kleikamp: So begann der islamistische Selbstmordterror. In: Die Welt. 17 November 2017; zuletzt abgerufen am 18. November 2022.
Fotografien von:
Hesham Ebaid - CC0
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