Der Doppeltempel von Kom Ombo ist eine altägyptische Tempelanlage am östlichen Nilufer in Oberägypten. Der Tempel befindet sich etwa 3,5 Kilometer südwestlich des Zentrums des etwa 70.000 Einwohner zählenden Ortes Kom Ombo.
Die heute sichtbaren Teile des Bauwerks stammen aus der Zeit der Herrschaft der Ptolemäer über Ägypten, zu kleinen Teilen auch aus der Epoche der Zugehörigkeit zum Römischen Reich. Geweiht war der Tempel den beiden getrennt voneinander verehrten Gottheiten Sobek und Haroeris, weshalb er als „Doppeltempel“ bezeichnet wird. Die Bauwerke der Tempelanlage wurden durch Naturgewalten, wie Hochwasser und Erosion am Mauerwerk, stark in Mitleidenschaft gezogen.
Der Doppeltempel von Kom Ombo entstand in der ptolemäischen Epoche Ägyptens 304 bis 31 v. Chr. Kom Ombo, das damalige Omboi (auch Ombos), war zu dieser Zeit neben Elephantine Verwaltungszentrum des ersten oberägyptischen Gaues Ta-seti. Der heute noch zu besichtigende Doppeltempel diente der Anbetung der beiden Gottheiten Sobek, dem Krokodilgott, und dem falkenköpfigen Haroeris.[1]
Die Ruinen des Tempels von Kom Ombo waren lange Zeit bis über die Hälfte durch Sand verschüttet. Sie wurden erst 1893 unter Jacques de Morgan freigelegt und restauriert.[2] Vor dem Tempel stand bis ins 19. Jahrhundert ein großes Mammisi („Geburtshaus“) des Ptolemaios VIII. Euergetes II. Bei einem Hochwasser riss der Nil das Gebäude einschließlich des westlichen Teils der Umfassungsmauer zum größten Teil mit sich. Die Tatsache, dass die Anlage 20 Meter über dem normalen Niveau des Nils errichtet wurde, lässt noch heute das Ausmaß der Katastrophe erahnen.
In der jüngeren Geschichte Ägyptens entwickelte sich der Standort der Tempelanlage zu einem Anziehungspunkt für den Tourismus. Die Besichtigung des Tempels von Kom Ombo ist fester Bestandteil der Flussreisen auf dem Nil zwischen dem 150 Kilometer nördlichen Luxor und dem 40 Kilometer südlich gelegenen Assuan. Die Anlegestelle der auf dem Nil verkehrenden Kreuzfahrtschiffe liegt direkt neben dem Doppeltempel, etwa 70 Meter westlich der Tempelanlage.
↑ Kom Ombo (auf www.aegyptenurlaub.org) ↑ Kom Ombo (auf www.chufu.de). Archiviert vom 26. April 2004; abgerufen am 6. Juli 2012. (nicht mehr online verfügbar) am
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