La Joconde

( Mona Lisa )

Mona Lisa ist ein weltberühmtes Ölgemälde von Leonardo da Vinci aus der Hochphase der italienischen Renaissance Anfang des 16. Jahrhunderts. Das auf Italienisch als La Gioconda (‚die Heitere‘) – davon abgeleitet ihr französischer Name La Joconde – bekannte Bild wurde vermutlich nach der Florentinerin Lisa del Giocondo benannt. Der unter anderem im deutschsprachigen Raum gebräuchliche Titel Mona Lisa beruht auf einem Rechtschreibfehler, denn Mona leitet sich von der italienischen Kurzform Monna (für Madonna ‚Frau‘) ab, und ist demnach also kein Vorname, sondern der Titel, mit dem Lisa als Ehefrau (madonna) von Francesco del Giocondo angeredet wurde.

Das Originalgemälde ist seit dem Ende des 18. Jahrhunderts im zentralen Pariser Kunstmuseum Musée du Louvre ausgestellt und gilt auch dadurch, dass es von 1911 bis 1913 gestohlen war, als eines seiner bekanntesten Exponate. Es ist auf der Fläche von 77 cWeiterlesen

Mona Lisa ist ein weltberühmtes Ölgemälde von Leonardo da Vinci aus der Hochphase der italienischen Renaissance Anfang des 16. Jahrhunderts. Das auf Italienisch als La Gioconda (‚die Heitere‘) – davon abgeleitet ihr französischer Name La Joconde – bekannte Bild wurde vermutlich nach der Florentinerin Lisa del Giocondo benannt. Der unter anderem im deutschsprachigen Raum gebräuchliche Titel Mona Lisa beruht auf einem Rechtschreibfehler, denn Mona leitet sich von der italienischen Kurzform Monna (für Madonna ‚Frau‘) ab, und ist demnach also kein Vorname, sondern der Titel, mit dem Lisa als Ehefrau (madonna) von Francesco del Giocondo angeredet wurde.

Das Originalgemälde ist seit dem Ende des 18. Jahrhunderts im zentralen Pariser Kunstmuseum Musée du Louvre ausgestellt und gilt auch dadurch, dass es von 1911 bis 1913 gestohlen war, als eines seiner bekanntesten Exponate. Es ist auf der Fläche von 77 cm × 53 cm (ca. 0,4 m²) auf dünnes Pappelholz gemalt und entstand wahrscheinlich in den Jahren 1503 bis 1506. Andere Forschungen kommen zu einem Entstehungszeitraum zwischen 1502 und 1503. Bei Leonardos Tod, im Jahr 1519, befand sich das Bild in seinem Besitz, wurde also niemals dem Auftraggeber abgeliefert.

Farbfotografie von einer großen Besuchermenge, die Mona Lisa im Hintergrund fotografiert. Das Gemälde ist hinter Glas in einer Mauerkonstruktion gehängt, die frei im Raum steht. Weitere alte Gemälde befinden sich an den Wandseiten des Raums, der von einem breiten Deckenlicht beleuchtet wird. Andrang vor der Mona Lisa im Louvre in ParisVon Franz I. bis Napoleon

Leonardo verkaufte das Bild kurz vor seinem Tod an König Franz I. von Frankreich, der es im Schloss Amboise aufbewahrte. In der folgenden Zeit kam das Gemälde nach Fontainebleau, Paris und schließlich nach Versailles in die Sammlung von Ludwig XIV.

Nach der Französischen Revolution bekam das Bild eine neue Heimat im Louvre. Napoleon nahm es von dort mit und hängte es in sein Schlafzimmer. Nach der Verbannung Napoleons kam die Mona Lisa zurück in den Louvre.

Diebstahl Schwarzweißfotografie einer Ausstellungswand mit zwei alten Gemälden in verzierten Bilderrahmen, die an der rechten und linken Bildseite nur teilweise zu erkennen sind. Zwischen beiden Gemälden ist ein leerer Platz mit vier Nägeln und einem Beschriftungsschild. Im unteren Bereich ist die Wand mit Reliefs verziert. Die leere Stelle an der Wand im LouvreÖlgemälde eines Halbprofils von einer jungen Frau, die nach links gedreht sitzt und zum Betrachter blickt. Ihre Arme liegen übereinander gekreuzt auf ihrem Schoß und sie trägt ein grün-weißes Kleid mit einem braunen, ärmellosen Überwurf. In ihrem braunen Haar sind ein Haarkranz mit kleinen Blüten und eine Perle, die an einer Kette befestigt ist, an ihrer Stirn. Camille Corots Frau mit einer Perle nahm vorübergehend den Platz der Mona Lisa ein

Am 21. August 1911 wurde das Bild vom 31-jährigen italienischen Handwerker Vincenzo Peruggia gestohlen,[1] der zu dieser Zeit als Glaser im Louvre tätig war. Er hatte sich – in einem Schrank versteckt – über Nacht im Museum einschließen lassen, das Bild aus dem Rahmen gelöst und am Folgetag, vermutlich eingewickelt in seinen Kittel, aus dem Museum geschmuggelt.[2] Es wurde zwar ein linker Daumenabdruck am Schutzglaskasten des Bildes gesichert, doch wurde es einfach vergessen, dieses Tatindiz mit der bei der Polizei vorhandenen anthropometrischen Karte des Täters und Gelegenheitsverbrechers abzugleichen.[1]

Zunächst gerieten der Dichter Guillaume Apollinaire und der Maler Pablo Picasso in den Verdacht, die Mona Lisa gestohlen zu haben. Am 30. August 1911 hatte sich Géry Pieret, der zeitweise bei Apollinaire gewohnt hatte, gegenüber einer Pariser Zeitung als Dieb von Skulpturen offenbart, die er aus dem Magazin des Museums gestohlen und an „einen Maler“ verkauft habe, und der Zeitung eine davon zurückgegeben. Wenige Tage später brachte Picasso zwei weitere dieser Skulpturen, die er über Apollinaire von Pieret gekauft hatte, nach Zusage der Anonymität ebenfalls in die Zeitung zurück. Als sie am 6. September 1911 darüber berichtete, nahm die Polizei, die inzwischen Pierets Verbindung zu Apollinaire ermittelt hatte, den Dichter fest. Im Verhör zog er zur eigenen Entlastung auch Picasso in die Sache hinein. Dieser wurde daraufhin am 9. September 1911 ebenfalls verhört, wenn auch nicht festgenommen. Obwohl Pieret vom Diebstahl der Mona Lisa keine eigene Kenntnis hatte, kündigte er außerdem an, ein anderer Dieb werde bald auch die Mona Lisa zurückbringen. Das Gericht konnte aber schließlich weder Apollinaire noch Picasso eine Mittäterschaft an dem Diebstahl der Skulpturen oder gar der Mona Lisa nachweisen und die Künstler wurden freigesprochen.

Weitere Ermittlungen der Polizei gingen ins Leere, der Diebstahl blieb mehr als zwei Jahre lang ungeklärt. Für den Louvre bedeutete er einen Riesenskandal. Die Regierung entließ den Museumsdirektor und drei Wochen lang beherrschte die Geschichte die Titelseiten der Zeitungen. Viele Bürger gingen in den Louvre, um sich die leere Stelle an der Wand anzusehen, während fliegende Händler vor dem Louvre Postkarten und Reproduktionen der Mona Lisa verkauften.

Um die leere Stelle zu füllen, wurde Raffaels Bild Baldassare Castiglione, ein stark von der Mona Lisa beeinflusstes Werk, an ihren Platz gehängt. Im März 1912 erwarb der Louvre Camille Corots Frau mit einer Perle, die bekannteste moderne Hommage an Leonardos Mona Lisa. Im Jahr 1913 wurde die Mona Lisa nicht mehr im Katalog des Louvre geführt.

Bisher hatte Peruggia die Mona Lisa wenige Meter vom Louvre entfernt in seiner Wohnung in einem Loch in der Wand versteckt, letztlich aber wollte er sie „heim“ nach Italien bringen. Am 12. Dezember 1913 versuchte er daher, das Bild in Florenz an den Kunsthändler Alfredo Geri zu verkaufen. Geri erhielt einen mit „Leonardo“ unterzeichneten Brief, in dem der Schreiber behauptete, das Gemälde an Italien „zurückgeben“ zu wollen, und 500.000 Lire zur Deckung seiner „Unkosten“ verlangte. Geri informierte Giovanni Poggi, den Direktor der Uffizien, und bekundete sein Interesse. Peruggia kam nach Florenz und zeigte das Bild in seinem Hotelzimmer. Geri und Poggi untersuchten es und fanden auf der Rückseite die korrekte Inventarnummer des Louvre. Später verglichen sie mit Hilfe einer Fotografie des Originals die Risse und waren sich nun sicher, dass sie das Original vor sich hatten. Sie überredeten Peruggia, in seinem Hotel auf das Geld zu warten, und riefen die Polizei. Die Reaktion der Öffentlichkeit war heftig. Italienische Nationalisten verlangten, dass „ihre“ Mona Lisa „zu Hause“ bleiben solle. Die italienische Regierung versicherte zwar, dass sie die Mona Lisa an den Louvre zurückerstatten werde. Zuerst aber ging das Gemälde „auf Tournee“ und wurde in Florenz, Rom und Mailand ausgestellt. Es reiste in einer eigens angefertigten, gepolsterten Kiste und mit Ehrenwache. Schließlich kehrte die Mona Lisa mit einer großen Staatszeremonie wieder nach Paris zurück.

Der Prozess gegen Peruggia war eine Enttäuschung für die sensationsgierige Öffentlichkeit, denn der Täter erwies sich lediglich als Gelegenheitskrimineller, nicht als spezialisierter Kunstdieb. Peruggia wurde zu einer Haftstrafe von nur sieben Monaten verurteilt.

Die öffentliche Aufregung hatte der Mona Lisa einen hohen Wiedererkennungswert beschert. War das Bild schon vor dem Diebstahl bekannt gewesen, so wurde es nun nach seinem Verschwinden wirklich berühmt.

Zweiter Weltkrieg

Nach der Einnahme Frankreichs durch die deutsche Wehrmacht im Juni 1940 befürchteten die Kuratoren des Louvre, dass der von Hitler beauftragte Kunsthistoriker Hermann Voss mit Unterstützung von Hermann Göring ausgewählte Kunstwerke für das geplante Museum bei Linz konfiszieren könnte. Bereits vor der Besetzung von Paris wurden die wertvollsten Kunstwerke aus dem Louvre geschafft. Die Mona Lisa wurde zunächst wie zahlreiche andere Werke des Louvre 1938 auf das Schloss Chambord gebracht, danach während des Sitzkrieges in einem versiegelten Lieferwagen in ein Schloss bei Souvigny nahe Le Mans und am 5. Juni 1940 weiter südlich in die Abtei Loc-Dieu bei Villefranche-de-Rouergue im Midi.[3] Obwohl die deutschen Besatzer den Aufenthaltsort kannten, wurde das Gemälde nicht beschlagnahmt.[4] Nachdem Paris im August 1944 befreit worden war, wurde die Mona Lisa in den Louvre zurückgebracht. Zuvor wurde sie aber noch ausgewählten Gästen gezeigt, wie zum Beispiel den chinesischen Delegierten der Pariser Friedenskonferenz. Erst im Oktober 1947 konnte die Mona Lisa ihren Platz im Louvre wieder einnehmen, ein Ereignis, das in den Medien gefeiert wurde.

Anschläge

Das Gemälde war im Jahr 1956 zweimal Gegenstand von Vandalismus. Im ersten Fall schüttete ein Unbekannter Säure auf das Porträt. Dabei wurde die untere Hälfte des Bildes schwer beschädigt.

Am 30. Dezember 1956 warf ein obdachloser bolivianischer Tourist namens Ugo Villegas einen Stein auf das Porträt, nachdem er es stundenlang angestarrt hatte, und zertrümmerte dabei die Glasplatte und die Malschicht am linken Ellbogen bis auf die Grundierung.[5] Die Stelle wurde vom Restaurator Jean Gabriel Goulinat mit Wasserfarben ausgebessert. Seitdem wird das Bild hinter Panzerglas ausgestellt.

Am 30. Mai 2022 versuchte ein Mann, der mit einer Damenperücke verkleidet war und sich in einen Rollstuhl gesetzt hatte, den Glasschutz der Mona Lisa einzuschlagen. Danach beschmierte er ihn mit Torte. Schäden am Gemälde entstanden bei diesem Vorfall nicht. Die Aktion sollte nach Aussagen des Mannes einen Aufruf zum Umweltschutz darstellen.[6]

Am 28. Januar 2024 schütteten zwei Aktivistinnen der Gruppe „Riposte alimentaire“ Suppe auf die Panzerglasscheibe vor dem Gemälde, um damit nach eigenen Angaben für ein Recht auf gesunde und nachhaltige Lebensmittel zu protestieren.[7]

„Tourneen“ Farbfotografie in der Untersicht von fünf Menschen, die vor der aufgehängten Mona Lisa stehen und festlich gekleidet sind. Ein Mann und eine Frau stehen in schwarzem Anzug und schwarzem Kleid links und sind den anderen leicht zugedreht. Rechts stehen zwei Männer, in deren Mitte eine Frau im pinken Abendkleid ist. Zwischen den beiden Gruppen gibt eine Lücke den Blick für das Gemälde frei. John F. Kennedy, Madeleine Malraux, André Malraux, Jacqueline Kennedy und Lyndon B. Johnson in der National Gallery of Art

1961 besuchten US-Präsident John F. Kennedy und seine Gattin Jacqueline Charles de Gaulle, um die amerikanisch-französischen Beziehungen zu verbessern. Jacqueline Kennedys fließendes Französisch und ihre Kenntnisse der französischen Kultur nahmen de Gaulle so für sich ein, dass er dem Vorschlag zustimmte, die Mona Lisa in den USA auszustellen. Die Kuratoren des Louvre waren entsetzt, doch die französische Regierung ließ sich diese symbolische Geste nicht mehr ausreden. Eine Motorradeskorte begleitete das Bild nach Le Havre. An Bord des Luxusliners France wurde das Gemälde in eine eigens vorbereitete Kabine der ersten Klasse gebracht und in einer unsinkbaren Kiste verstaut.

Am 8. Januar 1963 wurde das Bild im Rahmen einer Party in Washingtons National Gallery of Art in Empfang genommen. Außer in Washington wurde es auch im New Yorker Metropolitan Museum of Art ausgestellt. Dabei kam es zu einem Zwischenfall, der erst durch die Veröffentlichungen der Memoiren des Museumsdirektors Thomas Hoving bekannt wurde: Im Gemäldelager des Museums wurde versehentlich die Sprinkleranlage ausgelöst und einige Stunden lang strömte Wasser über das Bild.[8] Die Zeitschrift The New Yorker rechnete aus, dass jeder der 1,6 Millionen Besucher das Porträt im Durchschnitt vier Sekunden lang anschauen konnte und dafür stundenlange Wartezeit in Kauf nehmen musste.[9]

Zehn Jahre später, 1973, ging das Bild, wieder gegen den Widerstand der Kuratoren, nach Japan. Während der ersten Woche in Tokio kamen täglich 18.000 Menschen, um das berühmte Kunstwerk mit eigenen Augen zu sehen. Ein wesentlicher Unterschied zu der USA-Tournee war der, dass die Mona Lisa in Japan intensiv in der Werbung genutzt wurde. Auch nach ihrer Rückkehr hielt diese Verwendung in der Werbung an. Auch Maler verwendeten das berühmte europäische Bild für ihre eigenen Zwecke. Es gab sogar Künstler, deren Gesamtwerk aus nichts anderem als aus Variationen über das Thema Mona Lisa bestand.[10]

Von Tokio ging die Mona Lisa auf Wunsch der französischen Regierung nach Moskau, um eine Entspannung der Beziehungen zur Sowjetunion zu fördern.

Als die Mona Lisa wieder in Frankreich war, wurde das Gemälde mit kugelsicherem Panzerglas versehen. Außerdem wurden Schilder aufgestellt, die Besuchern den kürzesten Weg durch den Louvre zur Mona Lisa wiesen.

Mona Lisa del Prado Ölgemälde von einer Frau im Halbprofil, die den Betrachter anlächelt. Im Vergleich zum Originalbild ist dieses farblich kräftiger. Die Frau trägt schulterlanges gelocktes Haar, das von einem durchsichtigen Schleier bedeckt ist. Ihr orangenes langärmliges Oberteil ist von einem durchsichtigen Überwurf bedeckt. Die Arme liegen gekreuzt auf der Armlehne vor ihrer Brust. Im Hintergrund sind eine antike Balkonbrüstung und eine Landschaft zu sehen. Die Mona Lisa aus dem Prado, von einem Leonardo-Schüler

Anfang 2012 entdeckten Restauratoren im Prado in Madrid, nachdem sie ein Bild von einer Übermalung befreit hatten, eine exakte Kopie der Mona Lisa. Sie ist seit 1666 in den königlichen Sammlungen nachgewiesen. Das gereinigte Bild zeigt Details, die beim Original wegen hohen Reinigungsrisikos kaum noch erkennbar sind, wie Augenbrauen, Schläfenlocken als Frisur, Spitzenbordüre am Ausschnitt. Es wird angenommen, dass es sich um ein Gemälde eines Leonardo-Schülers – Francesco Melzi oder Andrea Salai – handelt, der seinen Meister kopierte, indem er zeitgleich mit ihm malte und auch die gleichen Korrekturen vornahm. Ab dem 21. Februar bis zum 13. März 2012 wurde La Gioconda del Prado in Madrid der Öffentlichkeit vorgestellt, anschließend war das Gemälde für einige Zeit im Louvre neben dem Original zu sehen.[11]

Die Isleworth Mona Lisa Nachbildung von Mona Lisa in einem dunklen Ölgemälde, wodurch die Haut der Frau hell erscheint und den Fokus setzt. Ihre Kleidung ist schwarz und die Landschaft im Hintergrund ist karger. Die Stützpfeiler des Balkons treten breiter an den Bildrändern auf. Die Isleworth Mona Lisa

Am 27. September 2012 wurde im Genfer Hotel Beau-Rivage die Isleworth Mona Lisa präsentiert. Das Porträt zeigt unverkennbar dieselbe Frau wie das Gemälde aus dem Louvre, wenn auch jünger aussehend, und soll die erste Version des berühmten Gemäldes aus Leonardos Hand sein. Die in Zürich beheimatete Mona Lisa Foundation, Besitzerin des Gemäldes, hat eine Reihe namhafter Kunstexperten hinzugezogen, darunter Alessandro Vezzosi, Direktor des Museo Ideale Leonardo da Vinci in Vinci, und Carlo Pedretti vom Armand Hammer Center for Leonardo Studies der University of California. Sie sollen in Genf historische und wissenschaftliche Beweise für diese These vortragen.

Die Isleworth Mona Lisa ist in Kunstkreisen schon lange bekannt, galt aber als eine der zahllosen Kopien. Das Gemälde hat seinen Namen nach dem Londoner Ortsteil Isleworth, wo der Künstler und Kunsthändler Hugh Blaker (1873–1936) wohnte, der es kurz vor dem Ersten Weltkrieg in der Sammlung des Earl Brownlow of Somerset sah und aufkaufte. Nach dem Tod Blakers gelangte die Isleworth Mona Lisa Anfang der 1960er Jahre an den amerikanischen Sammler Henry F. Pulitzer. Dieser vermutete erstmals, dass es sich um ein Werk von Leonardo selbst handeln könne, und führte unter anderem als Beweis Leonardos Biografen Giorgio Vasari an, der geschrieben habe, Leonardo habe die Mona Lisa 1503 begonnen, sie dann aber unvollendet gelassen. Über den Nachlass von Pulitzers Freundin gelangte es in den Besitz der Schweizer Stiftung.

Die Isleworth Mona Lisa ist auf Leinen gemalt, während das Louvre-Bild – wie fast alle Gemälde Leonardos – auf Holz gemalt wurde. Im Vorfeld der Veranstaltung gab es bereits erhebliche Zweifel an der Echtheit des Bildes. „Es gibt keinerlei Grundlage für die Behauptung, dass dieses Bild ein Original von da Vinci ist“, sagte Martin Kemp, emeritierter Professor für Kunstgeschichte an der Universität von Oxford, der Nachrichtenagentur dpa. Viele Details wie die Haare, die Struktur ihrer Hände, der durchscheinende Stoff ihres Kleides, die Atmosphäre der Landschaft – alles sei völlig anders, so Kemp.[12][13] Im Frühjahr 2013 datierten Forscher der ETH Zürich die verwendete Leinwand mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit auf die Zeit zwischen 1410 und 1455.[14] Wissenschaftliche Untersuchungen der weißen Farbpigmente ergaben, dass das Gemälde keine Fälschung aus seinem Entdeckungsjahr 1913 sein kann. John F. Asmus, Physiker an der San Diego State University, unterstützt Leonardos Urheberschaft: „Ich habe Monate meines Lebens damit verbracht, beide Mona-Lisa-Bilder genau anzusehen. Und die vielen Ähnlichkeiten können kein Zufall sein. Es ist zu 99 Prozent sicher, dass beide Mona Lisas vom selben Künstler sind.“[15]

Die Luzerner Mona Lisa Nachbildung von Mona Lisa in einem dunklen Ölgemälde, da die Farben verblassen. Der Hintergrund ist wegen des dunkelgrünen Haupttons kaum zu erkennen. Auch ihre Haut wirkt durch den Braunstich zurückhaltend. Louis Béroud: La Joconde d’après Léonard de Vinci, 1911, Kunstmuseum Luzern

Der französische Maler und Kopist Louis Béroud war oft im Pariser Louvre zugegen und malte mit Vorliebe Ansichten von ausgestellten Werken oder Kopisten und Malerkolleginnen bei ihrer Arbeit. Béroud schuf auch eine exakte Kopie der Mona Lisa, die unter dem Titel La Joconde d’après Léonard de Vinci (1911) bekannt ist und sich in der Sammlung des Kunstmuseums Luzern befindet. Am 22. August 1911 war es Béroud, der den Raub von da Vincis Mona Lisa als Erster entdeckte und der Alarm schlug.[16] Bérouds Kopie der Mona Lisa ist daher auch nicht nach dem Original entstanden, sondern nach einer Kopie. Schon damals war da Vincis Gemälde berühmt und Kopien davon äußerst begehrt.

↑ a b Kap. 2.10: Der Diebstahl der Mona Lisa im Jahr 1911. In: 1913 – 2013. Der Fingerabdruck – 100 Jahre im Dienst der Eidgenossenschaft, hrsg. von Fedpol, 2013, S. 32–33, (PDF; 14,5 MB), abgerufen am 14. März 2020. Kai Posmik: Eine Stadt in Trauer – Diebstahl der Mona Lisa 1911 aus dem Louvre. In: Berliner Zeitung, 20. August 2011. Lynn H. Nicholas: Der Raub der Europa. Knaur Taschenbuch, 1997, S. 119, 122. Jenny Barchfield, AP: Exhibit reveals how the Louvre kept ‘Mona Lisa,’ other masterpieces safe during WWII. (Memento vom 16. Februar 2013 im Webarchiv archive.today) In: USA Today, 5. Juni 2009. Peter Moritz Pickhaus: Kunstzerstörer. Rowohlt, 1988; vgl. Steven Goss: A Partial Guide to the Tools of Art Vandalism. In: cabinetmagazine.org, Sommer 2001. Attacke im Pariser Louvre: "Mona Lisa" mit Torte beworfen. In: zdf.de. 30. Mai 2022, abgerufen am 30. Mai 2022. Attacke im Pariser Louvre: Aktivistinnen bewerfen Mona Lisa mit Suppe. In: n-tv.de. 28. Januar 2024, abgerufen am 28. Januar 2024. The Diary: Mona Lisa; Stewart Copeland; Bright Star; Looking For Eric; twins at the Tate Modern. In: The Independent, 15. Mai 2009. Margaret Leslie Davis: Mona Lisa in Camelot: How Jacqueline Kennedy and Da Vinci’s Masterpiece Charmed and Captivated a Nation. Da Capo Press, 2008. Sassoon: Da Vinci und das Geheimnis der Mona Lisa. Bastei Lübbe, 2006 dpa: Zweite „Mona Lisa“ in Spanien entdeckt. In: Zeit online, 1. Februar 2012.
Gregor Ziolkowski: Mona Lisas „Zwillingsschwester“. Kopie des berühmten Gemäldes im Madrider Prado. In: Deutschlandfunk Kultur, 21. Februar 2012.
Daniel Huber: Kunstkrimi um die wahre „Mona Lisa“. In: 20 Minuten, 27. September 2012. Darum soll «Isleworth Mona Lisa» echt sein. In: 20 Minuten, 27. September 2012. kuz / Reuters: Leonardo da Vinci: Neue Tests ohne Wert für Altersbestimmung der angeblich „ersten Mona Lisa“. In: SpOn, 14. Februar 2013. Werner Rosenberger: Wenn Mona Lisa zweimal lächelt. In: Kurier, 23. November 2013, aufgerufen am 23. April 2020. Howard Oakley: The Missing Mona Lisa: Louis Béroud painting painters painting paintings. In: The Eclectic Light Company - Macs, Painting, and More. Howard Oakley, 23. Dezember 2017, abgerufen am 28. September 2020 (englisch).
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