Kamtschatka
Kontext von Kamtschatka
Kamtschatka (russisch Камчатка) ist eine Halbinsel in Nordostasien. Sie gehört zur Region Kamtschatka im Föderationskreis Ferner Osten der Russischen Föderation.
Seit 1987/88 ist die Halbinsel Namensgeber für das dort erstmals entdeckte Mineral Kamchatkit. 1996 wurde die Vulkanregion von Kamtschatka, die größtenteils als Naturpark ausgewiesen ist, von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.
Mehr über Kamtschatka
- Bevölkerung 322079
- Fläche 270000
Die Halbinsel Kamtschatka wurde von Kosaken auf ihren Streifzügen in den Osten Russlands im Jahre 1697 entdeckt. Bereits 1659 erreichte Iwan Kamtschaty die Ostküste Kamtschatkas. Da es hier vor allem viele Zobel gab, wurde das Gebiet kurz darauf von Russland annektiert. Die dort lebenden Ureinwohner, die Korjaken, Itelmenen, Ewenen, Tschuktschen und Aleuten (Unangan), wurden blutig von russischen Kosaken unterworfen und fast ausgerottet.[1]
Der Däne Vitus Bering, nach dem auch die Meerenge zwischen Ostsibirien und Alaska benannt ist, führte von 1725 bis 1730 und von 1733 bis 1743 große Expeditionen nach Kamtschatka und nach Norden zum Beringmeer. Georg Wilhelm Steller, Botaniker und Theologe, verfasste umfangreiche Aufzeichnungen von der zweiten Expedition. Magnus Carl von Behm richtete 1772–1779 eine funktionierende Verwaltung ein. Pjotr Iwanowitsch Rikord sorgte als Verwaltungschef Kamtschatkas 1817–1822 für eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung und der Wirtschaft. Der Agronom Johann Karl Ehrenfried Kegel erforschte 1841–1847 Bodenbeschaffenheit und Geologie.
Erst seit 1990 ist die Kamtschatka-Halbinsel für Touristen zugänglich. Über 50 Jahre lang war sie militärisches Sperrgebiet. Sowjetbürger brauchten eine Sondergenehmigung, wollten sie nach Kamtschatka reisen oder dort leben. Während einer angespannten Phase des Kalten Krieges wurde 1983 ein Verkehrsflugzeug der Korean Air Lines, das den gesperrten sowjetischen Luftraum über Kamtschatka durchflogen hatte, von einem Abfangjäger abgeschossen, weil das sowjetische Militär die Maschine für ein getarntes US-Spionageflugzeug hielt. Alle 269 Insassen kamen ums Leben.
Anfang Oktober 2020 meldeten Naturschützer und lokale Behörden am bei Touristen und Surfern beliebten Chalatyr-Strand und in der Awatscha-Bucht hunderte tot angeschwemmte Robben, Tintenfische und Seeigel. Greenpeace sprach von mehrfach über Normalwert ermittelten Mengen von Erdöl und Phenol im Meerwasser.[2][3]
…WeiterlesenDie Halbinsel Kamtschatka wurde von Kosaken auf ihren Streifzügen in den Osten Russlands im Jahre 1697 entdeckt. Bereits 1659 erreichte Iwan Kamtschaty die Ostküste Kamtschatkas. Da es hier vor allem viele Zobel gab, wurde das Gebiet kurz darauf von Russland annektiert. Die dort lebenden Ureinwohner, die Korjaken, Itelmenen, Ewenen, Tschuktschen und Aleuten (Unangan), wurden blutig von russischen Kosaken unterworfen und fast ausgerottet.[1]
Der Däne Vitus Bering, nach dem auch die Meerenge zwischen Ostsibirien und Alaska benannt ist, führte von 1725 bis 1730 und von 1733 bis 1743 große Expeditionen nach Kamtschatka und nach Norden zum Beringmeer. Georg Wilhelm Steller, Botaniker und Theologe, verfasste umfangreiche Aufzeichnungen von der zweiten Expedition. Magnus Carl von Behm richtete 1772–1779 eine funktionierende Verwaltung ein. Pjotr Iwanowitsch Rikord sorgte als Verwaltungschef Kamtschatkas 1817–1822 für eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung und der Wirtschaft. Der Agronom Johann Karl Ehrenfried Kegel erforschte 1841–1847 Bodenbeschaffenheit und Geologie.
Erst seit 1990 ist die Kamtschatka-Halbinsel für Touristen zugänglich. Über 50 Jahre lang war sie militärisches Sperrgebiet. Sowjetbürger brauchten eine Sondergenehmigung, wollten sie nach Kamtschatka reisen oder dort leben. Während einer angespannten Phase des Kalten Krieges wurde 1983 ein Verkehrsflugzeug der Korean Air Lines, das den gesperrten sowjetischen Luftraum über Kamtschatka durchflogen hatte, von einem Abfangjäger abgeschossen, weil das sowjetische Militär die Maschine für ein getarntes US-Spionageflugzeug hielt. Alle 269 Insassen kamen ums Leben.
Anfang Oktober 2020 meldeten Naturschützer und lokale Behörden am bei Touristen und Surfern beliebten Chalatyr-Strand und in der Awatscha-Bucht hunderte tot angeschwemmte Robben, Tintenfische und Seeigel. Greenpeace sprach von mehrfach über Normalwert ermittelten Mengen von Erdöl und Phenol im Meerwasser.[2][3]
Karte von Bering
Karte der Kamtschatka-Expedition