Äthiopien
Kontext von Äthiopien
Äthiopien [ʔɛˈtʰi̯oːpʰi̯ən] (amharisch ኢትዮጵያ Ityop̣p̣əya, aus altgriechisch Αἰθιοπία Aithiopia; amtlich Demokratische Bundesrepublik Äthiopien) ist ein Binnenstaat im Nordosten Afrikas. Zur Zeit des Kaiserreichs Abessinien war das Land auch als Abessinien (seltener auch Abyssinien) bekannt. Das Land am Horn von Afrika grenzt an Eritrea, den Sudan, den Südsudan, Kenia, Somalia und Dschibuti.
Äthiopien ist mit über 90 ethnischen Gruppen und ebensovielen Sprachen ein Vielvölkerstaat und zugleich der bevölkerungsreichste Binnenstaat der Welt. Ein großes Entwicklungshindernis ist das sehr schnelle Bevölkerungswachstum in einem traditionell ländlich geprägten …Weiterlesen
Äthiopien [ʔɛˈtʰi̯oːpʰi̯ən] (amharisch ኢትዮጵያ Ityop̣p̣əya, aus altgriechisch Αἰθιοπία Aithiopia; amtlich Demokratische Bundesrepublik Äthiopien) ist ein Binnenstaat im Nordosten Afrikas. Zur Zeit des Kaiserreichs Abessinien war das Land auch als Abessinien (seltener auch Abyssinien) bekannt. Das Land am Horn von Afrika grenzt an Eritrea, den Sudan, den Südsudan, Kenia, Somalia und Dschibuti.
Äthiopien ist mit über 90 ethnischen Gruppen und ebensovielen Sprachen ein Vielvölkerstaat und zugleich der bevölkerungsreichste Binnenstaat der Welt. Ein großes Entwicklungshindernis ist das sehr schnelle Bevölkerungswachstum in einem traditionell ländlich geprägten Umfeld, in dem es oft an elementarer Infrastruktur mangelt. Die Hauptstadt Addis Abeba zählt hingegen zu den größten Metropolen Afrikas. Durch Urbanisierung wachsen auch weitere Städte wie Gonder, Mek’ele, Adama, Awassa, Bahir Dar und Dire Dawa.
Äthiopien gilt als eines der Herkunftsländer des modernen Menschen und als Ursprungsland des Kaffees. Es blickt auf rund 3000 Jahre ununterbrochener Geschichte zurück. Diese lange Zeitspanne einer von außen fast ungestörten Kultur- und Zivilisationsentwicklung macht das Land, das neun UNESCO-Welterbestätten aufweist, auch zu einem begehrten Tourismusziel. Nach der Schlacht von Adua 1896, bei der das kaiserliche Heer Äthiopiens eine italienische Kolonialarmee vernichtend besiegte, blieb Äthiopien neben Liberia zunächst der einzige unabhängige Staat Afrikas. Von 1935 bis 1941 folgte mit dem Abessinienkrieg ein brutaler Eroberungsversuch des faschistischen Italien, bei dem zwischen 330.000 und 760.000 Äthiopier getötet wurden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg modernisierte Kaiser Haile Selassie das Land teilweise. 1974 endete die etwa 700-jährige Herrschaft der Salomonischen Dynastie mit einem Putsch, dem eine sozialistische Einparteiendiktatur folgte. Im Jahr 1991 kam die Rebellenallianz EPRDF nach einem Bürgerkrieg an die Macht. Die EPRDF hat sich seitdem als Regierungskoalition etabliert und regiert weitgehend autoritär in einem föderalen System. Im Dezember 2019 vereinigten sich drei der vier konstituierenden EPRDF-Parteien zu einer neuen Partei, der Wohlstandspartei, die seitdem die Regierung führt. Ab etwa 2005 begann die Wirtschaft Äthiopiens in hohem Tempo zu wachsen (siehe Liste der Länder nach Wirtschaftswachstum).
Der BTI-Report von 2020 stellte erste Erfolge einer politischen und wirtschaftlichen Transformation fest.
Im August 2020 wurden von der Regierung unter Ministerpräsident Abiy Ahmed die Parlamentswahlen mit Verweis auf die COVID-19-Pandemie auf unbestimmte Zeit verschoben, was zu innenpolitischen Konflikten führte. Ab November 2020 entwickelte sich der Konflikt der Zentralregierung mit der Regionalregierung von Tigray zum Bürgerkrieg in Tigray.
Mehr über Äthiopien
- Währung Äthiopischer Birr
- Anrufcode +251
- Internet Domäne .et
- Mains voltage 220V/50Hz
- Democracy index 3.38
- Bevölkerung 120283026
- Fläche 1104300
- Fahrseite right
- Dieter H. Kollmer, Andreas Mückusch (Hrsg.): Horn von Afrika. Wegweiser zur Geschichte. Im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes. Ferdinand Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich 2007, ISBN 3-506-76397-0. Michael Lausberg: Geschichte und Kultur Äthiopiens (= Schriften zur Kulturgeschichte. Band 57). Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2021, ISBN 978-3-339-11896-7. Aram Mattioli: Experimentierfeld der Gewalt. Der Abessinienkrieg und seine internationale Bedeutung 1935–1941. Orell Füssli, Zürich 2005, ISBN 3-280-06062-1. Walter Raunig (Hrsg.): Das christliche Äthiopien. Geschichte, Architektur, Kunst. Schnell & Steiner, Regensburg 2005, ISBN 3-7954-1541-1.
- Sicherheit
Die Sicherheit in Äthiopien ist genau zu verfolgen. Bitte vor einer Reise genau die politische Lage abklären. Einzelne Regionen wie die Grenze zu Somalia, Eritrea und Sudan sollten aufgrund von Minen und Rebellen (ehemalige Soldaten) gemieden werden. Jedoch muss man vor einem bewaffneten Raubüberfall keine Angst haben. Diebstahl ist jedoch, zumindest in der Hauptstadt, recht häufig.