Kontext von Saudi-Arabien

Saudi-Arabien (veraltet auch Saudisch-Arabien, arabisch المملكة العربية السعودية al-Mamlaka al-ʿarabīya as-saʿūdīya, Königreich Saudi-Arabien) ist eine absolute Monarchie in Vorderasien. Es liegt auf der Arabischen Halbinsel und grenzt an deren Anrainerstaaten (siehe Abschnitt „Landesgrenze“ unten), an das Rote Meer und den Persischen Golf. Das Land besteht in seinen heutigen Grenzen seit 1932. Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Riad, die zweitgrößte ist die Hafenstadt Dschidda.

Zwei der drei heiligsten Stätten des Islam, die Kaaba in Mekka und die Prophetenmoschee in Medina, liegen in Saudi-Arabien. Der Islam hanbalitischer Rechtsschule in der speziellen Ausprägung des Wahhabismus ist in Saudi-Arabien Staatsreligion. Das öffentliche Religionsbild im Land ist fundamentalistisch und es herrscht eiWeiterlesen

Saudi-Arabien (veraltet auch Saudisch-Arabien, arabisch المملكة العربية السعودية al-Mamlaka al-ʿarabīya as-saʿūdīya, Königreich Saudi-Arabien) ist eine absolute Monarchie in Vorderasien. Es liegt auf der Arabischen Halbinsel und grenzt an deren Anrainerstaaten (siehe Abschnitt „Landesgrenze“ unten), an das Rote Meer und den Persischen Golf. Das Land besteht in seinen heutigen Grenzen seit 1932. Hauptstadt und größte Stadt des Landes ist Riad, die zweitgrößte ist die Hafenstadt Dschidda.

Zwei der drei heiligsten Stätten des Islam, die Kaaba in Mekka und die Prophetenmoschee in Medina, liegen in Saudi-Arabien. Der Islam hanbalitischer Rechtsschule in der speziellen Ausprägung des Wahhabismus ist in Saudi-Arabien Staatsreligion. Das öffentliche Religionsbild im Land ist fundamentalistisch und es herrscht eine konservative Auslegung des islamischen Rechts. Saudi-Arabien stützt und finanziert die Verbreitung des islamistischen Neofundamentalismus. So wurden die Auffassungen der Terrororganisation Islamischer Staat stark durch die saudi-arabische Auslegung des Islam geprägt, deren besonders gewalttätige Fortsetzung sie sind.

1992 wurde der Absolutismus als Staatsform in der Grundordnung festgeschrieben. Bis heute wird das Land autoritär regiert, Meinungsfreiheit ist nicht gegeben. Täglich kommt es zu schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien; regelmäßig werden Strafen wie Amputation, Steinigung, Auspeitschung und die Todesstrafe vollzogen, letztere auch für Homosexualität (siehe auch: Homosexualität in Saudi-Arabien). Laut dem Global Gender Gap Report rangiert das Land zudem auf einem der weltweit letzten Plätze bezüglich Frauenrechte.

Durch seine Armee ist Saudi-Arabien die größte Militärmacht im Nahen Osten. Ihre Militärintervention im Jemen seit 2015 gilt als destabilisierend und mitursächlich für die dortige humanitäre Katastrophe. Trotz der vielfältigen Kritik an Innen- und Außenpolitik halten die meisten Regierungen der westlichen Welt ihre guten Beziehungen zu Saudi-Arabien aufrecht, da ihre Länder von dessen Öl abhängig sind. Saudi-Arabien ist durch seine Ölexporte eines der reichsten Länder der Welt; nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (kaufkraftbereinigt) stand es 2021 weltweit auf Rang 29. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen zählt Saudi-Arabien zu den Ländern mit sehr hoher menschlicher Entwicklung.

Mehr über Saudi-Arabien

Grundinformation
  • Währung Saudi-Riyal
  • Anrufcode +966
  • Internet Domäne .sa
  • Mains voltage 230V/60Hz
  • Democracy index 2.08
Population, Area & Driving side
  • Bevölkerung 791105
  • Fläche 2250000
  • Fahrseite right
Verlauf
  • Seit Beginn der historischen Überlieferung war die Arabische Halbinsel, wie Saudi-Arabien früher genannt wurde, von Semiten bewohnt. Wegen des rauen Wüstenklimas war das Nomadentum die vorherrschende Wirtschaftsform. Immer wieder stießen Akkader, Amoriter und Aramäer aus der Wüste in die fruchtbaren Gebiete Mesopotamiens und Syriens vor. Die größte dieser Bewegungen entstand im 7. Jahrhundert mit der Verbreitung des Islams durch Mohammed. Innerhalb weniger Jahrzehnte eroberten Muslime ein Reich, das sich von Spanien bis Indien erstreckte.

    Durch die Verlagerung des Reichszentrums verlor Arabien bald wieder seine politische Bedeutung. Die heiligen Stätten Mekka und Medina im Hedschas (oder Hidschāz) wurden jährlich von muslimischen Pilgern besucht.

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    Seit Beginn der historischen Überlieferung war die Arabische Halbinsel, wie Saudi-Arabien früher genannt wurde, von Semiten bewohnt. Wegen des rauen Wüstenklimas war das Nomadentum die vorherrschende Wirtschaftsform. Immer wieder stießen Akkader, Amoriter und Aramäer aus der Wüste in die fruchtbaren Gebiete Mesopotamiens und Syriens vor. Die größte dieser Bewegungen entstand im 7. Jahrhundert mit der Verbreitung des Islams durch Mohammed. Innerhalb weniger Jahrzehnte eroberten Muslime ein Reich, das sich von Spanien bis Indien erstreckte.

    Durch die Verlagerung des Reichszentrums verlor Arabien bald wieder seine politische Bedeutung. Die heiligen Stätten Mekka und Medina im Hedschas (oder Hidschāz) wurden jährlich von muslimischen Pilgern besucht.

    Entstehung des Landes
     
    Staatsgründer Abd al-Aziz ibn Saud mit dem US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt (1945)
     
    Territorien auf der arabischen Halbinsel 1914

    Seit dem 18. Jahrhundert verbündete sich der arabische Stamm der Saud mit der sehr strenggläubigen islamischen Reformbewegung der Wahhabiten, um auf diese Weise die arabischen Beduinenstämme zu einigen und zu unterwerfen.

    Ein erster größerer Expansionsversuch unter Emir Saud I. (1803–1814) provozierte jedoch im Auftrag des ohnmächtigen osmanischen Sultans eine Militärintervention des osmanischen Vizekönigs von Ägypten, Muhammad Ali, dessen Truppen Sauds Sohn Abdallah I. 1818 vernichtend schlugen. Zweimal – 1818–1822 und nochmals 1838–1843 – wurde das saudische Herrschaftsgebiet im Nedschd von ägyptischen Truppen besetzt. Nach diesen Rückschlägen gerieten die erheblich geschwächten Saudis unter die Oberherrschaft anderer, osmanentreuer arabischer Stammesfürsten. Das Osmanische Reich beobachtete die Lage immer genauestens. (Siehe: Osmanisch-saudischer Krieg)

    Erst Emir Abd al-Aziz II. ibn Saud (ab 1902 in Riad regierend) befreite seine Dynastie und deren Stamm von dieser Unterordnung im Osmanischen Reich und nutzte den wahhabitischen Fundamentalismus erneut für eine siegreiche militärische Expansion in Arabien. 1921 brachte er das Emirat der Āl Raschīd unter seine Kontrolle und vereinigte es mit seinem Territorium zum Sultanat Nadschd. Nach dem Abzug der Briten aus dem Königreich Hedschas gelang Ibn-Saud 1925 der militärische Sieg über die konkurrierende Dynastie der Haschimiten, die dabei ihr Stammkönigreich Hedschas samt den heiligen Städten Mekka und Medina verloren.

    Nach weiteren Eroberungen wurden die unterschiedlichen Gebiete am 23. September 1932 zum neuen Einheitsstaat Saudi-Arabien vereinigt. Deshalb ist der 23. September Nationalfeiertag. 1934 kam es zum saudisch-jemenitischen Krieg, der mit einem Sieg Saudi-Arabiens endete. Durch die reichen Erdölvorkommen erlangte Saudi-Arabien ab 1938 Wohlstand und eine große Bedeutung für die Wirtschaft der Industrienationen.

    Geschichte nach 1945
     
    Faisal ibn Abd al-Aziz, König von 1964 bis 1975

    Saudi-Arabien war 1945 Gründungsmitglied der Vereinten Nationen und der Arabischen Liga. Die Arabische Liga versuchte 1948 die Staatsgründung Israels mit dem Palästinakrieg zu verhindern, in dem sich auch Saudi-Arabien engagierte. In den 1950er Jahren ließ der König einen Ministerrat zu, der aber nur eine beratende Funktion besitzt. 1960 war das Königreich ein Gründerstaat der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC). Saudi-Arabien unterstützt immer wieder einzelne Parteien in Bürgerkriegsstaaten wie dem Jemen und kommt damit in Konflikt mit anderen arabischen Staaten (da Saudi-Arabien im jemenitischen Bürgerkrieg die Royalisten unterstützte, kam es zu heftigen Spannungen mit Ägypten, das die Republikaner unterstützte). 1963 wurde die Sklaverei abgeschafft, wobei die Sklaven durch Gastarbeiter aus den arabischen Nachbarstaaten sowie Süd- und Südostasien und Afrika ersetzt wurden. Die Gastarbeiter sind bis heute eine wichtige Stütze der Wirtschaft des Landes. In den 1960er und 1970er Jahren kam es immer wieder zu Grenzkonflikten mit dem Südjemen, die 1976 mit einem Friedensvertrag beigelegt werden konnten. Eine endgültige Festlegung der Grenze erfolgte erst 2000. Die Ölkrise von 1973 wurde nach Ausbruch des Jom-Kippur-Kriegs durch das Ölembargo der OAPEC ausgelöst, der Saudi-Arabien als Gründungsmitglied angehört.

    Im November 1979 gipfelten Auseinandersetzungen über die Beziehungen mit den USA in der Besetzung der Großen Moschee in Mekka unter der Führung von Dschuhaimān al-ʿUtaibī und Muhammad ibn Abdallah al-Qahtani. Hauptkritikpunkte der Aufständischen, die Nachkommen eines Ichwān-Stammes und in der saudischen Muslimbruderschaft aktiv waren, waren, neben der Landnahme saudischer Prinzen im Hedschas, das ihrer Meinung nach unislamische Gebaren der Herrschaftsfamilie und die Beziehungen zu den USA. Insgesamt 330 Menschen, darunter Geiseln, Geiselnehmer und Einsatzkräfte, kamen durch die Besetzung ums Leben. 63 Aufständische, darunter al-Utaibi, wurden am 9. Januar 1980 in einer Massenexekution in verschiedenen Städten Saudi-Arabiens öffentlich enthauptet.[1][2]

    Golfkriege
     
    Fahd ibn Abd al-Aziz, der 2005 verstorbene König
    Erster Golfkrieg

    Im Ersten Golfkrieg (1980–1988) unterstützte Saudi-Arabien den Irak gegen den Iran. Aufgrund der islamischen Revolution im Iran und der sowjetischen Besetzung von Afghanistan erfolgte unter König Fahd ibn Abd al-Aziz seit 1982 eine verstärkte Anlehnung an die Vereinigten Staaten, von denen man sich in der Zwischenzeit etwas distanziert hatte. Damit verbunden sind der Aufbau einer vom Erdöl unabhängigen Industrie, große Investitionen in die Infrastruktur, Straßen und Flughäfen sowie die Festigung der Beziehung zu den Nachbarstaaten durch Grenzabkommen.

    Zweiter Golfkrieg

    Die prekäre Sicherheitslage Saudi-Arabiens wurde im Zweiten Golfkrieg (1990–1991) deutlich, als der Irak Kuwait besetzte. Saudi-Arabien musste ein Bündnis mit den Vereinigten Staaten und anderen westlichen Staaten eingehen, um sich selbst zu schützen und die Iraker wieder aus Kuwait zu vertreiben. Saudi-Arabien trug dafür fast 40 % der Kriegskosten. Das Königreich nahm an der ersten großen Infanterieoperation des zweiten Golfkrieges, der Schlacht um Chafdschi, teil und siegte über die irakischen Truppen. Allerdings führte die Stationierung US-amerikanischer Truppen im Land zu heftiger Kritik einiger Geistlicher und islamischer Fundamentalisten, die sich zunehmend gegen das Königshaus richtet und in jüngerer Vergangenheit zu gewalttätigen Auseinandersetzungen und Terroranschlägen auf westliche Einrichtungen führte.

    Dritter Golfkrieg

    Im Dritten Golfkrieg (2003) trat das Königreich anfangs in die so genannte Koalition der Willigen ein, verließ anschließend diese jedoch wieder und untersagte den Vereinigten Staaten die Nutzung ihrer Stützpunkte in Saudi-Arabien. Gegen Ende des Krieges wurde dieses Verbot gelockert.

    Entwicklung seit 2010

    2011 und 2012 kam es zu Protesten gegen die Regierung. Die Demonstrationen wurden gewaltsam niedergeschlagen und ein strenges Demonstrationsverbot verhängt (siehe Proteste in Saudi-Arabien 2011/2012).

    Im Jahr 2015 griff Saudi-Arabien militärisch im Jemen auf Seiten der Regierung in den Huthi-Konflikt ein und fliegt seit März 2015 Luftangriffe gegen die Huthi-Rebellen. Im Dezember wurde unter saudischer Führung die Islamische Militärkoalition gebildet, ein Militärbündnis vor allem aus vorderasiatischen und nordafrikanischen Staaten.

    Am 2. Oktober 2018 wurde Jamal Khashoggi im Konsulat Saudi-Arabiens in Istanbul von einem saudischen Spezialkommando ermordet. Da die Türkischen Behörden die Botschaft „abgehört“ hatten und die ganze Information über den Vorgang inklusive eines Verhörs, anschliessender Folterung und Tötung in den Medien verbreitete, war die ganze Weltöffentlichkeit über den Mord durch saudische Regierungsangehörige informiert.

    Seit dem Frühjahr 2020 ist auch Saudi-Arabien von der COVID-19-Pandemie erfasst.[3] Der Pilgertourismus nach Mekka und Medina, der 2019 mehr als 20 Mrd. $ (fast 3 % des jährlichen Bruttoinlandsprodukts) nach Saudi-Arabien gebracht hatte, brach ein. Der Ölpreis sank erheblich. 2019 verzeichnete Riad ein Minus von 35 Mrd. $ im Staatshaushalt, für 2020 ist ein Minus von umgerechnet 79 Mrd. $ prognostiziert worden. Bis 2014 war der Staat praktisch schuldenfrei, dann fiel der Ölpreis von mehr als 100 auf rund 50 $ pro Barrel. Seitdem nahm der Staat Schulden auf, die Staatsschuldenquote beträgt etwa 35 % des BIP.[4]

    James Buchan: Secular and Religious Opposition in Saudi Arabia, in: Niblock: State, Society and Economy in Saudi Arabia. Croom Helm Ltd., Beckenham/Kent 1982, S. 122. Ayman al-Yassini: Religion and State in the Kingdom of Saudi Arabia. Westview Press, Boulder 1985, S. 124. Badische Zeitung: Panik in den saudischen Palästen - Ausland - Badische Zeitung. Abgerufen am 14. April 2020. NZZ.ch vom 19. Dezember 2020: Eine Erdölmonarchie verarmt: Saudiarabien schreibt ein Defizit von 80 Milliarden Dollar
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  • Sicherheit
     
    Strand von Dschidda.

    Nach Angaben des US-Außenministeriums von 2014 berichten „US-Bürger und Westler weiterhin über Vorfälle von Kriminalität, einschließlich Raubüberfällen und versuchten Raubüberfällen.“ Die offiziell angegebene Anzahl von Fällen sexueller Übergriffe wird als zu gering eingeschätzt, „da die Opfer üblicherweise beschuldigt werden“. So wurde 2009 eine 23-jährige Frau zu einem Jahr Gefängnis und 100 Peitschenhieben wegen Ehebruchs verurteilt, nachdem sie von fünf Männern vergewaltigt worden war. Im Jahr 2007 erhielt ein 19-jähriges Opfer einer Vergewaltigung von sieben Männern eine Strafe von sechs Monaten im Gefängnis und 200 Peitschenhiebe.

    Während sich das Königreich noch in den 1980er Jahren damit rühmen konnte, praktisch frei von Kriminalität zu sein, wuchs die Kriminalitätsrate unter arbeitslosen Jugendlichen von 1990 bis 1996 um 320%. Die Verurteilungen wegen Drogenbesitzes stiegen von 4.279 im Jahr 1986 auf 17.199 im Jahr 2001. Als Ursache der steigenden Kriminalität gelten der Bevölkerungszuwachs, rascher sozialer Wandel und massive Arbeitslosigkeit, was zu einem Zusammenbruch der traditionellen Formen sozialer Kontrolle und Zwänge geführt hat.

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    Sicherheit
     
    Strand von Dschidda.

    Nach Angaben des US-Außenministeriums von 2014 berichten „US-Bürger und Westler weiterhin über Vorfälle von Kriminalität, einschließlich Raubüberfällen und versuchten Raubüberfällen.“ Die offiziell angegebene Anzahl von Fällen sexueller Übergriffe wird als zu gering eingeschätzt, „da die Opfer üblicherweise beschuldigt werden“. So wurde 2009 eine 23-jährige Frau zu einem Jahr Gefängnis und 100 Peitschenhieben wegen Ehebruchs verurteilt, nachdem sie von fünf Männern vergewaltigt worden war. Im Jahr 2007 erhielt ein 19-jähriges Opfer einer Vergewaltigung von sieben Männern eine Strafe von sechs Monaten im Gefängnis und 200 Peitschenhiebe.

    Während sich das Königreich noch in den 1980er Jahren damit rühmen konnte, praktisch frei von Kriminalität zu sein, wuchs die Kriminalitätsrate unter arbeitslosen Jugendlichen von 1990 bis 1996 um 320%. Die Verurteilungen wegen Drogenbesitzes stiegen von 4.279 im Jahr 1986 auf 17.199 im Jahr 2001. Als Ursache der steigenden Kriminalität gelten der Bevölkerungszuwachs, rascher sozialer Wandel und massive Arbeitslosigkeit, was zu einem Zusammenbruch der traditionellen Formen sozialer Kontrolle und Zwänge geführt hat.

    Regelungen zur Ein- und Ausfuhr

    In Saudi-Arabien ist die Einfuhr von Waffen, Drogen, alkoholischen Getränken sowie Schweinefleischprodukten streng verboten, zur Einfuhr von Bargeld von mehr als 12.000 Euro sowie religiösen Schriften ist eine Anmeldung erforderlich, welche an Flughäfen sowie bei den Botschaften und Konsulaten Saudi-Arabiens auch im Ausland vorgenommen werden kann. Ein Einfuhrverbot gilt ebenso für alle Arten von pornographischem Material.

    Besondere strafrechtliche Vorschriften

    In Saudi-Arabien ist für Delikte wie Mord, Totschlag, Diebstahl, Ehebruch, praktizierte Homosexualität sowie die Ein- und Ausfuhr, Handel, Besitz und Konsum von Drogen und Betäubungsmitteln die Todesstrafe als Höchststrafe vorgesehen, diese wird zumeist durch öffentliche Steinigung durchgeführt. Unklar definierte Straftatbestände lassen Richtern großen individuellen Ermessensspielraum bei der Wahl des Strafmaßes: schon die sexuelle Belästigung, ein unklar definierter Straftatbestand, kann ein Todesurteil begründen.

    Ausländer westlicher Herkunft werden bei o. g. Verbrechen des Landes verwiesen. Polizei und die Polizei für Sittenangelegenheiten sind vielerorts präsent, Gründe zum Eingreifen bestehen jedoch sehr selten, da es kaum Kriminalität gibt.

    Verhaltensregeln für Touristen

    In Saudi-Arabien ist der Konsum in der Öffentlichkeit sowie der Kauf- und Verkauf von alkoholischen Getränken generell verboten. In einigen Teilen des Landes gibt es jedoch Ausnahmeregelungen, nach welchen nicht-muslimische Touristen in Hotelbereichen und an privaten Hotelstränden Alkohol konsumieren dürfen. Auch wenn der Alkoholkonsum verboten ist, verfügt Saudi-Arabien vor allem in den Großstädten über zahlreiche Speiselokale sowie Schnellrestaurants, Cafés sowie Coffeeshops internationaler Ketten wie Starbucks, Coffee-Fellows, Coffeeshop-Company sowie über zahlreiche Shisha-Cafes, jedoch ist in der saudischen Gastronomie kein Schweinefleisch erhältlich. Praktizierte Homosexualität wird in Saudi-Arabien mit dem Tode bestraft, als Schutz vor Strafverfolgung sowie Konflikten sollten gemeinsam reisende Männer in Hotels und anderen Unterkünften keine Doppelzimmer buchen. Praktizierte Homosexualität stellt ebenfalls einen Straftatbestand in Flugzeugen dar, welche unter saudischer Flagge fliegen für den Zeitraum zwischen Schließung der Türen vor Abflug und Öffnung der Türen nach der Landung. Bei Verkehrsunfällen ist es Pflicht, über die Notrufnummer die Polizei zu informieren und den Unfall durch die Polizei dokumentieren zu lassen, dies gilt auch bei Unfällen ohne Personenschaden. Es ist notwendig, beim Führen von KFZ immer einen gültigen Führerschein, die Fahrzeugpapiere sowie einen Versicherungsnachweis mitzuführen. Während der Gebetsrufe sollten auch nicht-muslimische Touristen sich ruhig verhalten, keine Musik hören und auch keine Handys nutzen, weder zum Telefonieren noch zum Tippen von Messenger-Nachrichten oder dem Surfen im Internet. Männer dürfen in der Öffentlichkeit keine fremden Frauen ansprechen. Bei Fragen von Touristen nach Wegen o. ä. sollten grundsätzlich Männer gefragt werden, Polizisten, Taxifahrer und Angestellte des ÖPNV stehen Touristen zumeist auch gerne für Fragen offen. Auch Touristinnen müssen in der Öffentlichkeit ein Kopftuch oder einen Schleier tragen, diese wirken sich jedoch vorteilhaft aus, um den Kopf vor der starken Sonneneinstrahlung und vor Sonnenbrand zu schützen. Helle Schleier und Kopftücher sind aufgrund der Sonnenstrahlung vorteilhaft.

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