Corippo ist eine Ortschaft im Verzascatal, die seit 2020 zur Gemeinde Verzasca gehört. Sie liegt zum Kreis Verzasca, Bezirk Locarno des Schweizer Kantons Tessin.

Der Dorfkern wurde 1975 unter Denkmalschutz gestellt und als beispielhaft ausgezeichnet.

Corippo wurde 1224 erstmal als Culipo erwähnt, 1822 wurde es eine unabhängige Gemeinde. Da die wichtigste Erwerbsquelle der Einwohner, die Viehhaltung, durch die Knappheit der landwirtschaftlichen Ressourcen eingeschränkt war, verringerte sich die Anzahl der ständigen Einwohner seit Mitte des 19. Jahrhunderts stetig.[1]

Seit 1883 ist das Dorf durch eine Strasse erschlossen. Vorher wurde das Vieh über Saumpfade zum Überwintern in die Magadinoebene getrieben.

Die sich für die Erhaltung des Dörfchens einsetzende Fondazione Corippo 1975 plante – nach 40 Jahren vergeblicher Bemühungen, das Dorf als Erstwohnsitz attraktiver zu machen –, Corippo ab 2017 in ein «Albergo diffuso»[2] umzuwandeln, in ein «verstreutes Hotel». Zuvor war die Idee eines REKA-Dorfs an den zu grossen benötigten Anpassungen gescheitert.[3] Das Projekt erhielt dafür den Hotel Innovation Award 2017 von Gastrosuisse. Im Juli 2018 war das erste Zimmer bereit, und im Frühjahr 2019 sollte – nach der Restaurierung weiterer Rustici während des Herbsts 2018 – der Betrieb starten.[4] Nach der Betriebsaufnahme sollten auch der alte Dorfbackofen sowie die Mühle am Dorfbach unterhalb der Siedlung restauriert werden. Das Dorf war jedoch auch 2018 noch nicht an eine Abwasserreinigungsanlage angeschlossen, sondern verwendete eine Sickergrube, welche bei einem Vollbetrieb mit 10 Zimmern und 25 Betten vermutlich an ihre Belastungsgrenze gekommen wäre. Das «Albergo Diffuso» in Corippo wurde 2022 eröffnet. Es ist das Ergebnis der Bestrebungen der Fondazione Corippo 1975.[5] Ein ähnliches Projekt wurde im Weiler Commeire im Wallis realisiert.[6]

Die Gemeinden im Verzascatal fassten 2018 den Beschluss, sich zusammenzuschliessen. Am 18. Oktober 2020 fusionierte Corippo mit den damaligen Gemeinden Brione, Cugnasco-Gerra (Gerra Valle), Frasco, Lavertezzo (Lavertezzo Valle), Sonogno und Vogorno zur neuen Gemeinde Verzasca.[7] Eine vorherige Abstimmung war am Ortsteil Riazzino (Lavertezzo Piano) gescheitert, welcher als Überbleibsel der Transhumanz in der Magadinoebene liegt und als Exklave politisch zur alten Gemeinde Lavertezzo gehörte.

Daniela Pauli Falconi: Corippo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 25. März 2021. Abgerufen am 24. Oktober 2021. Albergo diffuso auf wikivoayge.org Die kleinste Schweizer Gemeinde wird zum Hotel. Abgerufen am 24. Oktober 2021. Johannes Ritter: Verlassen am Hang. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30. Mai 2018. Abgerufen am 24. Oktober 2021. Homepage des Albergo Diffuso in Corippo. Abgerufen am 24. Oktober 2021. Commeire im Wallis. Wie ein Weiler zum Hotel wurde. Abgerufen am 24. Oktober 2021. Günter Kast: Urlaub im Schweizer Verzascatal. Hier kann man für zwei Wochen zum Dorfbewohner werden. In: Der Spiegel, 23. September 2021. Abgerufen am 24. Oktober 2021.
Fotografien von:
Ester Abate - CC BY-SA 3.0
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