Cartagena de Indias

( Cartagena (Kolumbien) )

Cartagena de Indias ist eine Gemeinde (municipio) an der Karibikküste Kolumbiens und die Hauptstadt des Departamentos Bolívar. Der Name der Stadt stammt von der spanischen Stadt Cartagena, zur Unterscheidung dient der Zusatz de Indias in Bezug auf Westindien.

Cartagena de Indias ist eine Gemeinde (municipio) an der Karibikküste Kolumbiens und die Hauptstadt des Departamentos Bolívar. Der Name der Stadt stammt von der spanischen Stadt Cartagena, zur Unterscheidung dient der Zusatz de Indias in Bezug auf Westindien.

 In Cartagena kann es während der Herbstmonate heftigen Niederschlag geben. Satellitenbild von Cartagena

Die Stadt wurde im Zuge der Kolonialisierung Südamerikas am 1. Juni 1533 von Pedro de Heredia gegründet. Bei der Eroberung und Stadtgründung erhielt der spanische Konquistador Unterstützung von der India Catalina. Cartagena ist eine der ersten spanischen Stadtgründungen im Norden Südamerikas und war die erste Hauptstadt der spanischen Kolonie Neugranada. Es erlebte ein schnelles Wachstum als wichtiger Hafen für die Schifffahrt des Kontinents. Es wurde als die Perle von Las Indias bezeichnet. Cartagena war eine wichtige Zwischenstation der spanischen Silberflotte, die zweimal jährlich von Sevilla (später Cádiz) hierher kam, um spanische Waren wie Waffen, Rüstungen, Werkzeug, Textilien und Pferde zu vermarkten und Gold, Silber, Perlen und Edelsteine zu laden, bevor sie nach Puerto Bello und Santo Domingo weitersegelte.

Auch der Handel mit Sklaven aus Westafrika lief über Cartagena. Die gelagerten Schätze, die nach Spanien transportiert werden sollten, und die stetig ankommenden und abfahrenden Schiffe machten die Hafenstadt oft zum Ziel von Piraten, beispielsweise 1585 Sir Francis Drake, 1697 Franzosen unter Jean-Bernard Louis de Saint-Jean, Baron de Pointis, genannt Bernard Desjean, und Jean Baptiste du Casse. Nach dem Einfall Drakes wurden – durch Sklavenarbeit – ein elf Kilometer langer Schutzwall, die riesige Wehranlage San Felipe und insgesamt 29 Forts errichtet. Die Einfahrt in die Bucht säumten die zwei Forts San José und San Fernando.

 Festung San Felipe Festung San Felipe

Auch die Kirchen in der Stadt gleichen Wehrbauten. Von 1575 bis 1585 wurde die Kathedrale des römisch-katholischen Erzbistums Cartagena erbaut, zwischen 1570 und 1612 wurde das Kloster Santo Domingo errichtet. Im 17. Jahrhundert kam das Jesuitenkloster La Compania hinzu. Schon 1610 wurde die spanische Inquisition auch in Cartagena eingeführt, die 1770 einen eigenen Palast bezog und hier eine mächtige Rolle spielte. Mit der Unabhängigkeit Kolumbiens von Spanien wurde die Inquisition abgeschafft.

Nach der Kriegserklärung Englands an Spanien im War of Jenkins’ Ear wurde Admiral Edward Vernon mit einer Streitmacht von 186 Schiffen und 18.000 Mann geschickt, um Cartagena unter Don Blas de Lezo einzunehmen. Die am 13. März 1741 begonnene Schlacht von Cartagena de Indias musste nach zwei Monaten abgebrochen werden, da keine Aussichten mehr auf einen Sieg der Engländer bestanden und die Flotte Vernons von Gelbfieber und Malaria zermürbt war. Nach einem Überfall englischer Piraten 1741, gegen den sich Cartagena ebenfalls behaupten konnte, galt die Stadt zeitweilig als uneinnehmbar und als das Beispiel spanischer Militärarchitektur.

Der Jesuit Pedro Claver beschränkte im 17. Jahrhundert seine Hilfe für die zahllosen schwarzen Sklaven, die hier versteigert wurden, nicht auf Massentaufen, sondern bemühte sich in tätiger Nächstenliebe als Arzt um die Verbesserung der menschenunwürdigen Bedingungen, unter denen die Sklaven zu leiden hatten. Er wurde dafür von der Katholischen Kirche heiliggesprochen.

 Sonnenuntergang in Cartagena

Im Jahre 1810 erklärte der Befreier Südamerikas, Simón Bolívar, unter dem Eindruck der französischen Revolution und der napoleonischen Besatzung des Mutterlandes Spanien, erstmals die Unabhängigkeit der Kolonie Neugranada mit Cartagena. Doch die Spanier wollten ihre Kolonien nicht widerspruchslos ziehen lassen: Ab Dezember 1815, nach dem Abzug der napoleonischen Truppen aus Spanien und der Wiederherstellung der spanischen Monarchie, eroberte Spanien unter Pablo Morillo die Kolonie zurück. Erst nach längerem Kampf erlangte Kolumbien Ende 1819 die endgültige Unabhängigkeit von Spanien.

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