Caesarea Maritima (eigentlich Caesarea Stratonis oder Caesarea Palaestinae), das häufig ohne weiteren Namenszusatz Caesarea oder Cäsarea genannt wird, war eine bedeutende antike Stadt der römischen Provinz Judäa. Nach dem missglückten Bar-Kochba-Aufstand wurde die Provinz Judäa im Jahr 136 in Syria Palaestina umbenannt und Caesarea erhielt den Beinamen Palaestinae. Sie wurde später auch eine wichtige Festung der Kreuzfahrer. Der ursprüngliche Name der Stadt war Stratonos Pyrgos (altgriechisch Στράτωνος πύργος). Die archäologischen Stätten gehören heute zu den bedeutendsten Israels, das Gelände wurde zum Nationalpark erklärt.

Die Stadt liegt nordwestlich von Chadera in der nördlichen Scharonebene am Mittelmeer, etwa auf halbem Wege zwischen Haifa und Tel Aviv. Unweit des antiken Ortes befindet sich das moderne Caesarea oder Keisarija.

Caesarea Maritima (eigentlich Caesarea Stratonis oder Caesarea Palaestinae), das häufig ohne weiteren Namenszusatz Caesarea oder Cäsarea genannt wird, war eine bedeutende antike Stadt der römischen Provinz Judäa. Nach dem missglückten Bar-Kochba-Aufstand wurde die Provinz Judäa im Jahr 136 in Syria Palaestina umbenannt und Caesarea erhielt den Beinamen Palaestinae. Sie wurde später auch eine wichtige Festung der Kreuzfahrer. Der ursprüngliche Name der Stadt war Stratonos Pyrgos (altgriechisch Στράτωνος πύργος). Die archäologischen Stätten gehören heute zu den bedeutendsten Israels, das Gelände wurde zum Nationalpark erklärt.

Die Stadt liegt nordwestlich von Chadera in der nördlichen Scharonebene am Mittelmeer, etwa auf halbem Wege zwischen Haifa und Tel Aviv. Unweit des antiken Ortes befindet sich das moderne Caesarea oder Keisarija.

Persische und hellenistische Zeit

In der persischen Epoche (586–332 v. Chr.) bauten die Phönizier an einer der Buchten mit hohem Grundwasserspiegel einen Ort, der nach der Eroberung durch Alexander den Großen im Jahre 332 v. Chr. sowie in der folgenden hellenistischen Zeit ausgeweitet wurde und dann zum Gebiet der antiken Stadt Dor gehörte. Der Ort wurde unter dem Namen Straton in einem Papyrus des Ägypters Zenon von Kaunos aus dem Jahre 259 v. Chr. erstmals erwähnt. Straton wie auch Dor wurden im Jahre 103 v. Chr. durch den hasmonäischen König Alexander Iannaeus im Jahre 103 v. Chr. erobert und gehörte damit zum Königreich Juda bis zur Eroberung durch die Römer im Jahr 63 v. Chr.

Römische Kaiserzeit  Mosaikfußboden aus römischer Zeit Hippodrom Unterer (links) und oberer (rechts) Palast des Herodes des Großen Aquädukt

Caesarea Maritima wurde wie einige andere Städte, z. B. Caesarea Philippi, zur Zeit der römischen Herrschaft gegründet und zu Ehren der römischen Kaiser Caesarea genannt. Zur Unterscheidung erhielt der Ort den Namenszusatz Maritima, was auf die Lage am Mittelmeer verweist.

Die Gründung Caesareas geht auf Herodes den Großen zurück, der das Gebiet in den Jahrzehnten vor der Zeitenwende als von Rom abhängiger Klientelkönig beherrschte. Er ließ Caesarea zwischen 22 und 10 v. Chr. an der Stelle der zu einer kleinen Hafensiedlung namens Turris Stratonis (Stratons Turm) heruntergekommenen Stadt zu Ehren des römischen Kaisers Augustus, der mit vollem Namen Imperator Caesar Augustus hieß und vor allem im griechischen Osten zumeist einfach Caesar genannt wurde, anlegen und mit einer Vielzahl von Bauwerken luxuriös ausstatten. Bei den Grabungen, bei denen entlang des Meeres ein Streifen von mehreren hundert Metern Länge ausgegraben wurde, wurden unter anderem ein Theater, ein Hippodrom, Geschäftsstraßen, große Bäder und Palastanlagen entdeckt.

Das Theater von Caesarea Maritima ist das älteste in Israel gefundene Theater. Es wurde unter Herodes dem Großen als römisches Theater erbaut und bis in die byzantinische Zeit genutzt. Das Theaterhalbrund (cavea) mit seinen rund 4.000 Sitzplätzen war in zwei Ränge gegliedert. Der Orchestraboden des Theaters war mit marmorähnlichem Putz verziert. Das Theater wurde nach Ende der byzantinischen Zeit in eine Festung umgebaut und verfiel nach der arabischen Eroberung. Das rekonstruierte Caesarea Amphitheatre mit 15.000 Sitzplätzen wird heute für Konzertveranstaltungen genutzt.

Das U-förmig gebaute Hippodrom vom Typ eines römischen Circus, das zur Zeit Herodes des Großen Amphitheater genannt wurde, diente während der ganzen römischen Zeit für Pferderennen, Sportwettbewerbe und Unterhaltungsveranstaltungen. Die Arena war 250 m lang und 50 m breit und hatte in zwölf Reihen 10.000 Sitzplätze. Ein weiterer Circus befand sich am östlichen, landeinwärtigen Stadtrand.

Auf einer Landzunge, die am südlichen Ende des Hippodroms anschließt, befinden sich die Reste des Palastes des Herodes des Großen. Der untere, ins Mittelmeer hineinreichende Teil war privaten Räumen vorbehalten. Der obere Flügel mit einem Innenhof umfasste die öffentlichen Räume, die zur Rechtsprechung, Verwaltung, zum Empfang und zur Unterhaltung von Würdenträgern genutzt wurden.

Der künstliche Hafen Caesareas mit großen Wellenbrechern war zu dieser Zeit der bedeutendste im Bereich des heutigen Israel/Palästina und vermutlich der damals zweitgrößte im östlichen Mittelmeerraum. Nördlich des eigentlichen Stadtgebietes stehen die Überreste eines sechs Kilometer langen Aquädukts, der die Stadt mit Wasser aus dem etwa 10 Kilometer entfernten Karmelgebirge versorgte. Durch gezielten Ausbau wurde Caesarea innerhalb kürzester Zeit eine der wichtigsten Städte des römischen Orients.

 Stein, in den der Name Pontius Pilatus eingraviert ist. Zweite Zeile: …vs Pilatvs

Die Stadt wurde im Jahr 6 n. Chr., als das Gebiet unter direkte römische Kontrolle kam, Residenz der römischen Statthalter, die zunächst den Rang eines Präfekten, ab der Mitte des 1. Jahrhunderts eines Prokurators hatten und sich nur hin und wieder in Jerusalem aufhielten. Im Theater der Stadt wurde 1961 die Pontius-Pilatus-Inschrift von Caesarea gefunden, die den ältesten außerbiblischen Nachweis für die Statthalterschaft des Pontius Pilatus darstellt.[1]

Caesarea war nach Angabe von Flavius Josephus Schauplatz einer großen Demonstration gegen Pontius Pilatus. Dieser hatte unter Missachtung des jüdischen Bilderverbotes Legionsadler und Bilder des Kaisers nach Jerusalem bringen lassen. Er hat die Demonstranten in der Rennbahn einkesseln lassen und ihnen mit Hinrichtung gedroht. Als diese sich daraufhin hinknieten und ihre Hälse entblößten, gab Pilatus, beeindruckt vom Mut der Juden, nach.[2]

Laut Flavius Josephus kamen in der Stadt bei religiösen Auseinandersetzungen um 66 n. Chr. unter Gessius Florus 20.000 Juden ums Leben.[3] Nach der Zerstörung Jerusalems 70 n. Chr. wurde Caesarea zur Hauptstadt der Provinz Palästina; die Stadt wurde zur colonia erhoben und blühte bis ins späte 6. Jahrhundert. Im 2. Jahrhundert soll die Colonia Prima Flavia Augusta Caesarea eine Bevölkerungszahl von etwa 125.000 Einwohnern gehabt haben.

Nach dem Bar-Kochba-Aufstand wurden im Jahr 135 einige der Anführer des Aufstandes in Caesarea zu Tode gefoltert. Unter ihnen war auch Rabbi Akiba, der geistige Vater von Bar Kochba. Am Ende des 2. Jahrhunderts wurde die Stadt christlicher Bischofssitz. Während der valerianischen Christenverfolgung (257/58) wurden in Caesarea in Palaestina, wie später Eusebius von Caesarea berichtet, angeblich drei Männer (Priscus, Malchus und Alexander) wegen ihres Bekenntnisses zu Christus wilden Tieren zum Fraße vorgeworfen und erlitten so das Martyrium.

Byzantinische Zeit

In einer weiteren Blütezeit im 5. und 6. Jahrhundert erreichte Caesarea während der oströmischen Herrschaft wahrscheinlich erneut eine Einwohnerzahl von deutlich über 100.000 Menschen und war ein wichtiger Flottenstützpunkt. Die Kaiser Anastasios I. und Justinian ließen in Caesarea größere Bauprojekte durchführen. Unter anderem wurde der stets von Versandung bedrohte Hafen erneuert. In dieser Zeit wurde ein prunkvolles Dampfbad erbaut. Spätestens seit dem 4. Jahrhundert befand sich dort eine sehr gut bestückte und weithin berühmte Bibliothek, um die sich besonders Eusebius von Caesarea verdient machte und die noch im 6. Jahrhundert vermutlich auch der bedeutende griechische Geschichtsschreiber Prokopios benutzte, der aus der Stadt stammte. Dieser beklagt unter anderem auch das gewaltsame Vorgehen der Kaiser gegen die in Caesarea zahlreichen Samaritaner.

Perser und Araber

Die Bedeutung der Stadt nahm seit der vorübergehenden Eroberung durch die persischen Sassaniden um 619 bis 628 und durch die dauerhafte Besetzung durch die Araber nach 640, gegen die sich Caesarea lange verteidigt hatte, Mitte des 7. Jahrhunderts rapide ab. Zunächst wurde der Hafen noch genutzt. Nach dem 8. Jahrhundert verfiel er jedoch, da einer Verlandung nicht mehr wirksam entgegengewirkt wurde, ehe er von den Kreuzfahrern erneut in Betrieb genommen wurde.

Kreuzfahrerzeit  Stadttor der Kreuzfahrer

Unter den Kreuzfahrern erlebte die Stadt noch einmal eine kurze Blütezeit. Sie eroberten die Stadt am 17. Mai 1101 nach einer fünfzehntägigen Belagerung. Weil sich die Stadt dem zuvor von Balduin I. angebotenen Übergabeersuchen im Vertrauen auf ihre Mauern widersetzt hatte, kam es nach dem Fall zur Plünderung und einem Massaker an der Bevölkerung, dem nur wenige Einwohner entgingen.[4] Nach ihrer Einnahme machten die Kreuzfahrer die Stadt zum Zentrum einer Herrschaft sowie zum Sitz eines Erzbistums mit der Kathedrale St. Peter. Die Kreuzfahrer befestigten sie erneut und legten letztmals 1254 große Wallanlagen an, die ebenfalls ausgegraben wurden und gut erhalten sind. Allerdings nahm die Kreuzfahrerstadt nur noch einen Bruchteil der Fläche der antiken Stadt ein.

Mamelukken und osmanische Zeit

Trotz der starken Befestigungen wurde Caesarea 1275 von Sultan Baibars erobert. Die Bevölkerung wurde getötet oder versklavt. Nach der Eroberung verfiel die Stadt; teilweise wurden die Steine als Baumaterial abtransportiert. Der Ort blieb lange Zeit völlig verlassen; ab dem späten 19. Jahrhundert bestand an der Stelle Caesareas das kleine Dorf Keisarije. Die Bewohner waren muslimische Flüchtlinge (bosnische Familien), die durch die Osmanen angesiedelt worden waren. Die Bewohner des Dorfes wurden im Palästinakrieg vertrieben.

AE 1963, 00104 Flavius Josephus, Jüdischer Krieg 2,9,3. Flavius Josephus, Jüdischer Krieg 2,457; 7,361. Steven Runciman, Peter de Mendelssohn: Geschichte der Kreuzzüge. Beck, München 1995, ISBN 3-406-39960-6, S. 383 (online, abgefragt am 30. Mai 2009).
Fotografien von:
Idomeir - CC BY-SA 4.0
The original uploader was Mark87 at English Wikipedia. - Public domain
Gilad Topaz - CC BY-SA 4.0
Statistics: Position
3646
Statistics: Rank
31651

Neuen Kommentar hinzufügen

Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.

Sicherheit
681349725Klicken/tippen Sie auf diese Sequenz: 5972

Google street view

Videos

Wo kann man in der Nähe schlafen? Caesarea Maritima ?

Booking.com
489.287 Besuche insgesamt, 9.196 Sehenswürdigkeiten, 404 Ziele, 114 besucht heute.