Aigle (deutsch veraltet: Älen, französisch [ɛːgl], im einheimischen frankoprovenzalischen Dialekt [ˈaːðɔ]) ist eine politische Gemeinde im Kanton Waadt, Schweiz, und Hauptort des gleichnamigen Distrikts Aigle. Der frühere deutsche Name Älen wird heute nicht mehr verwendet. Die Einwohner werden auf Französisch Les Aiglons genannt. Die Adler im redenden Gemeindewappen sind in der Homonymie des Ortsnamens zu frz. aigle ‹Adler› begründet.

Aigle (deutsch veraltet: Älen, französisch [ɛːgl], im einheimischen frankoprovenzalischen Dialekt [ˈaːðɔ]) ist eine politische Gemeinde im Kanton Waadt, Schweiz, und Hauptort des gleichnamigen Distrikts Aigle. Der frühere deutsche Name Älen wird heute nicht mehr verwendet. Die Einwohner werden auf Französisch Les Aiglons genannt. Die Adler im redenden Gemeindewappen sind in der Homonymie des Ortsnamens zu frz. aigle ‹Adler› begründet.

 Schloss Aigle Historisches Luftbild von Werner Friedli von 1968

Das Gemeindegebiet von Aigle war schon sehr früh besiedelt. Früheste Spuren von der Anwesenheit des Menschen stammen aus der späten Bronzezeit, auf die mehrere Gräber und Keramikfunde zurückdatiert werden. Zur Römerzeit führte die wichtige Heerstrasse vom Grossen Sankt Bernhard via Viviscus (Vevey) nach Aventicum (Avenches) durch das Gebiet. Aus dieser Zeit stammen Überreste einer Villa, eines Aquädukts und eines weiteren Gebäudes mit Mosaiken. Auch ein frühmittelalterliches Gräberfeld wurde entdeckt.

Der spätere Kaiser Heinrich IV. übergab das Gebiet um Aigle 1076 in die Oberhoheit des Hauses Savoyen. Die ersten urkundlichen Erwähnungen des Ortes stammen aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts (1152/53 de Aleo; 1177 de Ali; 1179 de Alio); der Ortsname geht wahrscheinlich auf den (vor-) althochdeutschen Personennamen Agil zurück, der wie in manch andern Fällen unverändert zur Bezeichnung der Siedlung verwendet wurde.[1] Seit dem späten 11. Jahrhundert ist auch eine Adelsfamilie d'Aigle bezeugt, die hier eine Burg erbaute. Deren Besitz ging im 13. Jahrhundert an die Herren von Saillon. Im Weiteren hatten auch die Chorherren vom Grossen St. Bernhard und die Abtei Saint-Maurice Grundbesitz in Aigle. Letztere liess ein Priorat errichten, um welches der Ortsteil Le Cloître entstand.

Im Jahr 1231 erhielt Aigle unter Graf Thomas I. von Savoyen das Marktrecht und wurde 1314 mit einem Freiheitsbrief von Amadeus V. von Savoyen zur Stadt erhoben. Durch seine Lage am Handelsweg ins Wallis und über den Grossen Sankt Bernhard nach Italien entwickelte sich Aigle zu einer wichtigen Handelsstadt. Die Gemeinde bildete seit dem Mittelalter eine sogenannte Grosspfarrei mit Leysin (bis 1702) sowie Corbeyrier und Yvorne (bis 1831). Seit dem 14. Jahrhundert besass Aigle einen Burgrechtsvertrag mit Sembrancher im Wallis, der zu gegenseitiger Hilfe im Falle von kriegerischen Handlungen und Naturkatastrophen verpflichtete (beispielsweise beim Hochwasser der Grande Eau 1740 in Aigle und bei der Überschwemmung nach einem Eissturz des Giétrozgletschers in Sembrancher).

 Pfarrkirche Saint-Maurice

Nachdem im Jahr 1475 ein italienisches Söldnerheer zur Unterstützung Karls des Kühnen durch das Rhonetal gezogen war, nahm Bern dieses Vorgehen zum Anlass, Aigle zusammen mit den Mandements Ollon, Bex und Les Ormonts zu erobern. Die Burg der Herren von Saillon wurde niedergebrannt, und Bern hatte die Kontrolle über das untere Rhonetal erreicht. Aigle kam damit als erstes welsches Untertanenland an Bern und wurde Sitz des Gouvernement Aigle, das mit Ausnahme von Villeneuve sämtliche Gemeinden des heutigen Bezirks Aigle umfasste. Von 1476 bis 1483 besass auch Freiburg Rechte über Aigle. 1528 wurde in der Gemeinde unter Guillaume Farel die Reformation eingeführt.

Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime gehörte Aigle von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. 1798 wurde es Hauptort des Bezirks Aigle. Da die Vogtei Aigle im Gegensatz zu den anderen Vogteien des Waadtlandes den Status einer deutschbernischen Vogtei hatte, erhob Bern noch 1814 am Wiener Kongress Anspruch auf das Gebiet.

Post

Das 1978 erbaute Postgebäude in Aigle ist ein typischer PTT-Bau der 1970er-Jahre. Aigle hatte sich zu einem regionalen Knotenpunkt des Postverkehrs entwickelt, wodurch das alte Postgebäude zu klein geworden war. Deshalb wurde ein Neubau beschlossen, was bei der Bevölkerung Aigles jedoch nicht nur auf Zustimmung stiess, war dies doch mit dem Abbruch des Bahnhofsbuffets verbunden, das das neue Postbüro zunächst hätte aufnehmen sollen.[2]

Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen muel. Bauwerke der Post – PTT-Archiv. Abgerufen am 1. September 2019.
Fotografien von:
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Henk Bekker - CC BY-SA 4.0
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