Zermatt

Zermatt ([tsɛrˈmat]) ist eine politische Gemeinde und eine Burgergemeinde mit einem Burgerrat im Bezirk Visp sowie eine Pfarrgemeinde des Dekanats Visp im Schweizer Kanton Wallis. Bevölkerungsmässig ist Zermatt nach Visp zweitgrösster Ort im Bezirk Visp und liegt im Mattertal auf einer Höhe von zirka 1610 m am Nordostfuss des Matterhorns. Zermatt ist ein Bergsteigerzentrum und dank des Matterhorns und seines Wintersport- und Wandergebietes ein bekannter Ferienort der Schweiz.

Der frühere Name Praborgne (französisch), abgeleitet vom ursprünglichen lateinischen Namen Pratobornum, wird nicht mehr verwendet.

Zermatt ([tsɛrˈmat]) ist eine politische Gemeinde und eine Burgergemeinde mit einem Burgerrat im Bezirk Visp sowie eine Pfarrgemeinde des Dekanats Visp im Schweizer Kanton Wallis. Bevölkerungsmässig ist Zermatt nach Visp zweitgrösster Ort im Bezirk Visp und liegt im Mattertal auf einer Höhe von zirka 1610 m am Nordostfuss des Matterhorns. Zermatt ist ein Bergsteigerzentrum und dank des Matterhorns und seines Wintersport- und Wandergebietes ein bekannter Ferienort der Schweiz.

Der frühere Name Praborgne (französisch), abgeleitet vom ursprünglichen lateinischen Namen Pratobornum, wird nicht mehr verwendet.

 
Bevölkerungsentwicklung zwischen 1476 und 2007
 
Altes Zermatt
 
Die Bahnhofstrasse von Zermatt
 
Luftbild (1964)

Wie viele hochgelegene Alpentäler wird auch das Mattertal schon seit über 6000 Jahren bewohnt.

Während des sogenannten Optimums der Römerzeit war das Klima wärmer als in der darauffolgenden Kleinen Eiszeit bis Mitte des 19. Jahrhunderts und auch heute. Entsprechend war damals das Begehen heute vergletscherter Passübergänge im Wallis wie dem Theodulpass von Süden her ins Mattertal zumindest im Sommer relativ einfach möglich – insbesondere da nicht wie andernorts enge Schluchten und Felspartien an den Abhängen dies erschwerten oder ganz verunmöglichten. Entsprechend früh dürfte im oberen Mattertal auch die erste Besiedlung schon vor Einwanderung deutschsprachiger Bevölkerung von Norden her erfolgt sein, was auch den romanischen frühesten Namen von Zermatt oder Aroleit für die Hochebene südlich davon Richtung Theodulpass erklärt.

1280 wird Zermatt erstmals als Pratobornum erwähnt, was als «Matte im Quellgebiet» (von mittelhochdeutsch mat/mate «Wiese»; vgl. auch Alm (Bergweide)) oder «Matte in den Grenzmarken» übersetzt werden kann.[1][2] Zermatt ist eine Tochterpfarrei von St. Niklaus. Die Pfarrgemeinde von Zermatt wird in einer Urkunde vom 25. April 1285 erwähnt. Eine Dorfkapelle wurde ca. 1290 errichtet. Zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert kauften sich die Zermatter von verschiedenen Feudalherren frei.

Wichtige Handelswege führten im Mittelalter via Zermatt über den Theodulpass nach Italien. Münzfunde belegen, dass dieser Weg schon zu Zeiten der Römer im 1. bis 4. Jahrhundert nach Christus benutzt wurde. Die Münzen kann man heute im Matterhorn-Museum Zermatlantis besichtigen. Als sich die Gletscher während der Wärmephase um 1000 bis 1300 weit zurückgezogen hatten, war der Theodulpass auch auf der Nordseite eisfrei. Aus dem 13. Jahrhundert stammen die teilweise gepflasterten Saumwege, deren Überreste heute noch zu sehen sind.[3]

Erste Naturforscher kamen um 1780 nach Zermatt. Ein bescheidener Fremdenbesuch setzte nach 1820 ein, ab 1838 gab es eine Gastherberge.[4] Zwischen 1850 und 1860 wird eine mit Kutschen befahrbare Strasse zwischen Zermatt und St. Niklaus erstellt. 1852 wurde das erste kleine Hotel eröffnet. Der Gommer Bauernsohn Alexander Seiler I. eröffnete 1855 das Hotel Monte Rosa[5] und begründete sein Hotelimperium.[6] Ein Hotel auf dem Riffelberg wurde 1854 gebaut. 1858 folgte die Gründung einer Bergführergesellschaft in Zermatt, die 1860 wieder aufgelöst wurde. Im Jahre 1873 kam es dann zur Gründung der Führergesellschaft Zermatt St. Niklaus.[7] Ein weiterer Tourismuspionier war Joseph Anton Clemenz, der 1852 das Mont Cervin eröffnete und es 15 Jahre später an Seiler verkaufte.

1865 gelang dem Engländer Edward Whymper die Erstbesteigung des Matterhorns. Dies war der Startschuss für den Aufstieg zum weltberühmten Touristenort.

1891 wurde die Bahnstrecke von Visp nach Zermatt der Visp-Zermatt-Bahn für den Sommerbetrieb eröffnet. 1898 folgte die Bahn auf den Gornergrat.

Im Januar 1902 organisierte Hermann Seiler als Präsident der Sektion Monte Rosa des Schweizer Alpen-Clubs in und bei Zermatt den ersten Skikurs in der Schweiz.[8]

Von Zermatt aus gelang im September 1903 Luftschiffer Eduard Spelterini und Hermann Seiler zusammen mit einer dritten Person die erste Überfliegung der Hochalpen im Ballon.[9]

Am 31. Dezember 1927 liess Hermann Seiler 180 eingeladene englische Sommerstammgäste in St. Niklaus mit 50 Schlitten abholen und nach Zermatt fahren.[10] Mit dem Abschluss der Schutzbauten Ende Oktober 1933 konnte die heutige Matterhorn-Gotthard-Bahn den ganzjährigen fahrplanmässigen Betrieb bis nach Zermatt aufnehmen, wie er bereits seit 1928 bis St. Niklaus bestand, Voraussetzung für reguläre Wintersaisons in Zermatt. Bereits 1944 besuchten erstmals mehr Gäste im Winter als im Sommer Zermatt.[11]

Im März 1963 grassierte in Zermatt eine Typhusepidemie mit über 400 Erkrankten und drei Toten.[12]

Die 1968 gegründete Air Zermatt errichtete am Dorfeingang einen Heliport.

Durch den Tourismus ist Zermatt im Lauf der Zeit stark gewachsen. Das typische Bild eines Walliser Bergdorfs ist nur noch im Ortskern und bei den ausserhalb gelegenen Weilern zu finden, während im Tal ausgedehnte Feriensiedlungen entstanden sind.[13]

Zermatt ist eine autofreie Gemeinde, die Strasse darf ab Täsch nur mit entsprechender Bewilligung befahren werden. In Zermatt werden Transportaufgaben von speziell bewilligten kommerziellen Elektrofahrzeugen oder Pferdetaxen übernommen. 124 Hotels sowie zahlreiche Gästebetten in Ferienwohnungen bieten über 17'500 Gästen Platz.

81,3 % der Einwohner gehören der Römisch-katholischen Kirche an, 9,2 % der Evangelisch-reformierten Kirche, 5,4 % gehören einer anderen Konfession an und 4,1 % sind konfessionslos.[14][15]

https://www.zermatt.ch/Media/Artikel/Entstehung-der-Gemeinde-Zermatt Infobroschüre Zermatt, PDF Alfred Lüthi: Zermatt und die Hochalpenpässe. Eine geländearchäologische Untersuchgung. o. O. 1978. Christian Imboden, Berge: Beruf, Berufung, Schicksal, Rotten Verlag, Visp, 2013, S. 37 sowie Stanislaus Kronig, Familienstatistik und Geschichtliches über Zermatt, 1927, S. 286. Hotel Monte Rosa auf ETHorama Fred. Ammann: Schweizer Gastgeberfamilien. Genealogisch-biografische Kurzchroniken traditionsreicher Gastronomen- und Hoteliersfamilien. Familie Seiler Zermatt. Folgeheft 14. Biel 1980; Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Rotten Verlag, Visp 2012, ISBN 978-3-905756-67-8, S. 196 ff. (Mit zahlreichen Literaturhinweisen.) Christian Imboden, Berge: Beruf, Berufung, Schicksal, Rotten Verlag, Visp, 2013, S. 64. Alpina vom 1. Februar 1902, Nr. 2, S. 35; Neue Zürcher Zeitung vom 8. Februar 1952, Nr. 282 (6), Blatt 5. Neue Zürcher Zeitung vom 22. September 1903, Nr. 263, S. 2; Landschaftsaufnahmen dieser Ballonfahrt in: Eduard Spelterini. Fotografien des Ballonpioniers, hrsg. von Thomas Kramer und Hilar Stadler, Zürich 2007, S. 46 und 50. Mark Andreas Seiler: Ein Gletscher – ein Hotel – eine Familie. Horizonte einer Walliser Hoteliersdynastie, Rotten Verlag, Visp 2012, ISBN 978-3-905756-67-8, S. 273ff. (Mit zahlreichen Literaturhinweisen.) Zermatt Tourismus: Daten zur Zermatter Geschichte Marc Tribelhorn: Tödliche Bakterien am Matterhorn In: Neue Zürcher Zeitung. 11. März 2019. Bericht eines ETH-Seminars zur Siedlung von Zermatt. Zermatt Tourismus: Infrastruktur Zermatt Kurzportrait der Gemeinde Zermatt
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