Yosemite National Park

( Yosemite-Nationalpark )

Der Yosemite-Nationalpark [joʊˈsɛməti] ist ein Nationalpark in den Vereinigten Staaten. Er liegt in Kalifornien, etwa 300 Kilometer östlich von San Francisco. Flächenmäßig erstreckt er sich über 3081 Quadratkilometer entlang der westlichen Hänge der Sierra Nevada. Jährlich zieht der Yosemite-Nationalpark vier Millionen Besucher an, von denen ein Großteil lediglich den zentralen Teil des Parks, das Yosemite Valley, besichtigt.

Das Gebiet des heutigen Parks war das erste, das von der Bundesregierung der Vereinigten Staaten offiziell als Park eingeplant war. Der Park wurde 1864 auf der Grundlage des kalifornischen Rechts geschaffen und 1890 von der Bundesregierung übernommen. Er ist der drittälteste Nationalpark der USA und weltweit. Im Jahr 1984 wurde er zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt, da seine beeindruckenden Felsen aus Granit, seine Wasserfälle und klaren BWeiterlesen

Der Yosemite-Nationalpark [joʊˈsɛməti] ist ein Nationalpark in den Vereinigten Staaten. Er liegt in Kalifornien, etwa 300 Kilometer östlich von San Francisco. Flächenmäßig erstreckt er sich über 3081 Quadratkilometer entlang der westlichen Hänge der Sierra Nevada. Jährlich zieht der Yosemite-Nationalpark vier Millionen Besucher an, von denen ein Großteil lediglich den zentralen Teil des Parks, das Yosemite Valley, besichtigt.

Das Gebiet des heutigen Parks war das erste, das von der Bundesregierung der Vereinigten Staaten offiziell als Park eingeplant war. Der Park wurde 1864 auf der Grundlage des kalifornischen Rechts geschaffen und 1890 von der Bundesregierung übernommen. Er ist der drittälteste Nationalpark der USA und weltweit. Im Jahr 1984 wurde er zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt, da seine beeindruckenden Felsen aus Granit, seine Wasserfälle und klaren Bäche, die Haine von Riesenmammutbäumen und seine Artenvielfalt weltweit bekannt sind.

Der Park stellt einen der größten und am wenigsten fragmentierten Lebensräume der Sierra Nevada dar, der eine Fülle von Pflanzen und Tieren beheimatet. Er liegt in einer Höhe von 600 bis fast 4000 Metern ü. NN, in ihm befinden sich höhenbedingt fünf verschiedene Ökosysteme. Von den 7000 in Kalifornien beheimateten Pflanzenarten sind etwa 50 Prozent in der Sierra Nevada zu finden, wobei mehr als 20 Prozent innerhalb der Parkfläche angesiedelt sind. Für mehr als 160 seltene Pflanzenarten bietet der Park den passenden Lebensraum, mit wenig lokaler geologischer Formation und einzigartigen Böden, die bezeichnend sind für die eingeschränkten räumlichen Verhältnisse, denen sich diese Pflanzen anpassen müssen.

Die Ahwahneechee- und Mariposa-Kriege

Erste menschliche Besiedelung lässt sich vor rund 4000 Jahren nachweisen. Miwok und Paiute lebten in der Gegend, bevor die ersten weißen Siedler das Gebiet zu erkunden begannen. Die Ahwahneechee-Indianer lebten im Yosemite Valley, als die ersten Europäer dort eintrafen. Durch den kalifornischen Goldrausch in der Mitte des 19. Jahrhunderts kamen mehr und mehr Weiße in die Gegend. Major James Savage[1] führte für die United States Army 1851 ein Bataillon gegen 200 Ahwahneechees unter Chief Tenaya an. Das Resultat des sogenannten Mariposa-Krieges war, dass die ersten Weißen im Yosemite Valley Einzug hielten. Dr. Lafayette Bunnell gehörte als Arzt der Einheit unter Savage an und berichtete später über seine ergreifenden Eindrücke in dem Buch The Discovery of Yosemite.[2] Bunnell gab der Gegend den Namen Yosemite, da er davon ausging, dies sei der Name des Indianerstammes, gegen den gekämpft wurde. Von den Mitgliedern des Bataillons geschriebene Artikel und deren Briefverkehr trugen zur steigenden Beliebtheit des Yosemite Valley und seiner umliegenden Gebiete in Kreisen der Weißen bei. Tenaya und der Rest der Ahwahneechee wurden letztendlich gefangen genommen, ihr Dorf wurde verbrannt. Danach wurden sie in ein Indianerreservat nahe der kalifornischen Stadt Fresno abgeschoben. Einige von ihnen durften später in ihr Tal zurückkehren, doch sie bekamen dort Schwierigkeiten, als sie 1852 eine Gruppe von acht Bergarbeitern angriffen. Die Indianer flohen und suchten Schutz beim in der Nähe niedergelassenen Stamm der Mono. Doch nachdem die Ahwahneechee einige Pferde ihrer Gastgeber gestohlen hatten, wurden sie von den Mono getötet. In der Nähe des Yosemite-Valley-Besucherzentrums befindet sich heute die Nachbildung eines Ahwahneedorfes.[3]

Erste Touristen

Der Unternehmer James Mason Hutchings,[4] der Künstler Thomas Ayres und zwei weitere Personen wagten sich 1855 in die Gegend und wurden die allerersten Touristen des Yosemite Valley. Hutchings veröffentlichte Artikel und Bücher über diese und spätere Exkursionen. Die von Ayres angefertigten Zeichnungen waren die ersten naturgetreuen Skizzen vieler bekannter Wahrzeichen. Der Fotograf Charles Leander Weed nahm 1859 die ersten Bilder der Sehenswürdigkeiten des Tals auf. Zu den späteren Fotografen zählte auch der berühmte amerikanische Fotograf Ansel Adams. Wawona war ein Lager der Indianer im südwestlichen Teil des heutigen Parks. Dort entdeckte der Siedler Galen Clark 1857 den Mariposa Grove mit Riesenmammutbäumen. Man baute daraufhin einfache Unterkünfte und Straßen in der Gegend. Im Jahr 1879 wurde das Wawona Hotel für Touristen eröffnet, die wegen des Mariposa Grove gekommen waren. Aufgrund des wachsenden Tourismus entstanden weitere Hotels und auch Wanderwege.

Der Yosemite Grant

Projekte, den Naturschutz im Yosemite Valley und seiner Umgebung zu fördern, wurden von mehreren berühmten Persönlichkeiten unterstützt, da diese befürchteten, das kommerzielle Interesse an der Gegend könne negative Auswirkungen haben. Bewahrt werden sollte dabei, dem damaligen Naturschutzverständnis folgend, zunächst der visuelle Reiz und damit touristische Wert der ikonischen Landschaft. Die Erhaltung der Biodiversität war dabei lediglich ein Nebeneffekt.[5] Das Gesetz zur Errichtung eines Parks wurde vom Senat und vom Repräsentantenhaus verabschiedet und mit der Unterzeichnung durch Abraham Lincoln am 30. Juni 1864 besiegelt. Dadurch entstand der Yosemite Grant. Das Yosemite Valley und der Mariposa Grove wurden an Kalifornien in Form eines staatlichen Parks abgetreten und zwei Jahre später wurde ein dafür zuständiger Ausschuss eingesetzt. Der Yosemite Grant gilt als Meilenstein in der Geschichte der amerikanischen Nationalparks, da er der Gründung des Yellowstone-Nationalparks vorausgeht, des offiziell ersten Nationalparks. Die Riesenmammutbäume sind Teil des Emblems des National Park Service und stehen für die besondere Bedeutung des Mariposa Grove in der Entwicklung der ersten Nationalparks.[6]

Der Gouverneur von Kalifornien, F. F. Low, ernannte in seiner Proklamation vom 28. September 1864 die ersten acht Kommissionäre: Frederick Law Olmsted, J. D. Whitney, William Ashburner, I. W. Raymond, E. S. Holden, Alexander Deering, George W. Coulter, und Galen Clark. Galen Clark wurde von der zuständigen Kommission zum ersten Parkhüter bestimmt, jedoch hatten weder Clark noch seine Kommissionsmitglieder das Recht, die Anwohner auszuweisen, zu welchen auch der Unternehmer Hutchings zählte. Erst 1875 wurde das Problem gelöst, als die in der Region Ansässigen enteignet wurden. 1880 wurden Clark und die leitenden Kommissionsmitglieder entlassen und durch Hutchings als neuen Parkwächter ersetzt.[7]

 Rückseite eines kalifornischen Quarters (abgebildet: John Muir und das Yosemite Valley)

In den frühen Jahren der Entstehung wurde den Touristen der Zugang zum Park erleichtert und es wurden bessere Bedingungen für die Gäste hergestellt. Nach dem Bau der ersten Eisenbahnlinien, die 1869 fertiggestellt wurden, verzeichnete der Tourismus einen erheblichen Aufschwung. Allerdings schreckte der lange Ritt, der zurückgelegt werden musste, um in den Park zu gelangen, viele ab. Ab 1870 wurden drei für Postkutschen befahrbare Straßen gebaut, um der wachsenden Besucherzahl gerecht zu werden. Der in Schottland geborene, durch die Werke Alexander von Humboldts beeinflusste Geologe, Botaniker und Reiseschriftsteller John Muir war der Erste, der durch seine Schriften die Region bekannt machte und wissenschaftliches Interesse weckte. Muir arbeitete seit 1868 zunächst als Schäfer, später in einem Sägewerk in der Gegend. Er fand als einer der ersten Geologen heraus, dass die Landschaft des Parks durch große alpine Gletscher entstand. Damit stellte er die Theorien von anerkannten Geologen wie Josiah D. Whitney in Frage, der Muir für einen Amateur hielt. Muir verfasste auch wissenschaftliche Schriften über die Biologie der Gegend.

Erhöhte Naturschutzmaßnahmen

Die Überweidung des Grünlandes vornehmlich durch Schafe, die Abholzung der Riesenmammutbäume und andere Schädigungen der Natur veranlassten Muir dazu, sich für weitere Naturschutzmaßnahmen einzusetzen. Er überzeugte prominente Persönlichkeiten von der Wichtigkeit seiner Idee, die Gegend unter staatlichen Schutz zu stellen. Einer dieser Prominenten war Robert Underwood Johnson, der Herausgeber des Century Magazine. Durch Johnson konnte Muir beim Kongress durchsetzen, dass am 1. Oktober 1890 der Yosemite-Nationalpark offiziell gegründet wurde. Der Staat Kalifornien behielt jedoch die Leitung über Yosemite Valley und den Mariposa Grove. Muir gelang es, die Verantwortlichen vor Ort zu überzeugen, die Überweidung vom Hochland des Parkes nahezu zu unterbinden. Für den neu eingerichteten Nationalpark wurde am 9. Mai 1891 die United States Army zuständig. Gegen Ende der 1890er-Jahre war die Überweidung durch Schafe kein Problempunkt mehr. Auch konnte das Militär viele weitere Erfolge verzeichnen, allerdings war die Kavallerie nicht in der Lage, den sich verschlechternden Zustand des Valleys und Groves aufzuhalten.

Die Interessen Muirs und seiner Umweltschutzorganisation Sierra Club wurden weiterhin durch die Regierung und einzelne einflussreiche Persönlichkeiten vertreten. Muir forderte einen vereinheitlichten Yosemite-Nationalpark. Im Mai 1903 schlug der damalige Präsident Theodore Roosevelt demonstrativ drei Tage lang ein Lager zusammen mit Muir nahe der Klippe Glacier Point auf. Bei dieser Gelegenheit konnte Muir Roosevelt davon überzeugen, die Verwaltung des Parks dem Staate Kalifornien zu entziehen und diese der Bundesregierung zu übertragen. Im Jahre 1906 wurde dies gesetzlich geregelt. Durch die Initiativen zum Schutz des Parks gilt Muir als National Parks Champion der USA.

Jüngere Geschichte  Das Hetch Hetchy Reservoir

1905 und 1906 wurden durch den Kongress der Vereinigten Staaten fast 30 % der Fläche des Parks aus dem geschützten Gebiet herausgenommen, um Forstwirtschaft und Bergbau zu erlauben. Zwischen 1914 und 1937, sowie erneut 2016 wurde das Schutzgebiet mehrfach um kleinere Flächen erweitert.[8]

Der National Park Service (NPS) wurde 1916 gegründet, um die Verwaltung dieses und der anderen Parks zu übernehmen. Hotels, Campingplätze und Straßen wie die Tioga Pass Road wurden im selben Jahr erbaut. Der Park wurde immer zahlreicher von Besuchern mit Automobilen besucht, wodurch Schnellstraßen gebraucht wurden, die bei jedem Wetter befahrbar sein mussten. In den frühen 1920er Jahren konnte dank des Einsatzes von Ansel Frank Hall das Yosemite Museum gegründet werden. 1903 wurde der Vorschlag gemacht, dass im Hetch Hetchy Valley im Norden des Yosemite Valley ein Staudamm gebaut werden sollte, der bei Überschwemmungen als Wasserspeicher eingesetzt und zugleich zur Erzeugung von Wasserkraft für das weit entfernte San Francisco dienen sollte. Aus dieser Thematik entstanden bundesweite Debatten, wodurch der an der Erhaltung der Umwelt interessierte Muir und der Sierra Club mit Konservativen wie Gifford Pinchot aneinandergerieten. Der US-Kongress genehmigte 1913 schließlich den Bau des O’Shaughnessy-Dammes, aufgrund eines besonderen Gesetzes, dem Raker Act.[9]

Bis heute konnten Umweltschützer den Kongress davon überzeugen, 2742 Quadratkilometer Fläche, etwa 89 Prozent der Gesamtfläche des Parks, als besonders weitgehend geschütztes Wilderness Area (Wildnisschutzgebiet) auszuweisen. Auch beim NPS will man künftig verhindern, dass der Park durch die Touristen geschädigt wird wie beim Firefall, als noch traditionsgemäß glühende Asche nachts von der Klippe des Glacier Point geworfen wurde. Zunehmende Staubildung auf den Straßen des Parks sind ein weiterer Problempunkt. Vorschläge, allen Fahrzeugen, die nicht den Besuchern eines der Hotels oder der Campingplätze gehören, die Einfahrt zu verbieten, werden derzeit geprüft. Dadurch wären allerdings all die Gäste, die im Sommer spontan einen Tagesausflug in den Park machen, gezwungen, mit einem Shuttlebus, dem Fahrrad oder zu Fuß die elf Kilometer lange Strecke zurückzulegen.

Die vom 22. Dezember 2018 bis zum 25. Januar 2019 geltende Haushaltssperre (Government Shutdown) der USA, nachdem sich Präsident Donald Trump und der Kongress nicht über einen US-Haushalt wegen der von Trump geforderten Finanzierung einer Betongrenzmauer an der Grenze zu Mexico einigen konnten, führte zu massiven Auswirkungen auf den Nationalpark, wie auf die anderen US-Nationalparks. Wegen der Haushaltssperre wurde das Personal nicht mehr bezahlt und keinerlei Management durchgeführt. Die Toilettenanlagen wurden geschlossen und Müll nicht abgefahren. Wegen Fäkalien und Urin entlang der Straßen kam es zur Schließung von Camping- und Rastplätzen. Da für die Parkbesuche kein Eintritt gezahlt werden musste, kam es trotzdem zum Anstieg der Besucherzahlen.[10]

 Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum) Maultierhirsch

Am 9. Juli 2022 wurde über einen Waldbrand im Park berichtet. Dieser breitete sich am Südrand des Parks aus, bedrohte die Mariposa Grove mit Mammutbaumbestand und wurde mit Löschflugzeugen bekämpft.[11]

CHAPTER III: James D. Savage, Indian Fighter, and Explorer of Yosemite Valley in: Pathways: A Story of Trails and Men, by John W. Bingaman (1968). Lafayette Houghton Bunnell: Discovery of the Yosemite, and the Indian war of 1851, which led to that event. (originally published 1880) Third edition, revised and corrected. Publisher: Fleming H. Revell company New York, Chicago, 1892. John W. Bingaman: The Ahwahneechees: A Story of the Yosemite Indians. published (1966). J. M. Hutchings: In the heart of the Sierras : the Yo Semite Valley, both historical and descriptive : and scenes by the way : big tree groves ... and other objects of interest : with tables of distances and altitudes, maps, etc. Publisher: Pub. at the Old Cabin ; Yo Semite Valley and Pacific Press Pub. House Oakland, Cal. 1888. Frank Uekötter: Eine kleine Geschichte des Artenschutzes. In: Zeitschrift der Bundeszentrale für politische Bildung. 70. Jahrgang Auflage. Nr. 11/2020. bpb, 9. März 2020, S. 15. Report of the Commissioners to manage the Yosemite Valley and the Mariposa big tree grove, for the years 1866-7. A reprint of the 1st 11 pages of the official report, 1866-67. by J. D. Whitney, Commissioners to Manage the Yosemite Valley and the Mariposa Big Tree Grove; California. Publisher: Towne and Bacon San Francisco, veröffentlicht 1868. Chapter XXII, PART II—HISTORY OF “THE FIRST RANGERS” in: Guardians of the Yosemite by John W. Bingaman (1961). Rachel E. Golden Kroner, Roopa Krithivasan, Michael B. Mascia: Effects of protected area downsizing on habitat fragmentation in Yosemite National Park (USA), 1864 – 2014. In: Ecology and Society Volume 21, Issue 3 (Sommer 2016), Art. 22, doi:10.5751/ES-08679-210322. M. M. O'Shaughnessy: Hetch Hetchy; its origin and history. Published San Francisco, Calif. 1934. US-Nationalparks vermüllen wegen Haushaltssperre Spiegel Online, 2. Januar 2019. USA: Waldbrand in Yosemite-US-Nationalpark orf.at, 9. Juli 2022, abgerufen 9. Juli 2022.
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