Krater von Derweze

Der Krater von Derweze befindet sich nahe der Ortschaft Derweze in Turkmenistan in der Wüste Karakum. In ihm verbrennt seit mehreren Jahrzehnten unkontrolliert ausströmendes Methan. Er hat einen Durchmesser von etwa 69 m und eine Tiefe von etwa 30 m. Einheimische gaben ihm den Namen Tor zur Hölle (turkmenisch jähenneme açylan gapy, russisch Врата Ада Wrata Ada oder Дверь в преисподнюю Dwer w preispodnjuju).

Am 8. Januar 2022 gab Präsident Berdimuhamedow bekannt, dass das Feuer gelöscht werden soll. Zur Begründung wurden Umweltargumente, gesundheitliche Bedenken und das Ziel eines verstärkten Erdgas-Exports genannt. Seither wird nach Experten gesucht, die den Brand löschen können.

Der Krater von Derweze befindet sich nahe der Ortschaft Derweze in Turkmenistan in der Wüste Karakum. In ihm verbrennt seit mehreren Jahrzehnten unkontrolliert ausströmendes Methan. Er hat einen Durchmesser von etwa 69 m und eine Tiefe von etwa 30 m. Einheimische gaben ihm den Namen Tor zur Hölle (turkmenisch jähenneme açylan gapy, russisch Врата Ада Wrata Ada oder Дверь в преисподнюю Dwer w preispodnjuju).

Am 8. Januar 2022 gab Präsident Berdimuhamedow bekannt, dass das Feuer gelöscht werden soll. Zur Begründung wurden Umweltargumente, gesundheitliche Bedenken und das Ziel eines verstärkten Erdgas-Exports genannt. Seither wird nach Experten gesucht, die den Brand löschen können.

Geschichte
Brennender Krater
Panoramablick des Kraters vor Ort (2011)

Das Wüstengebiet um Derweze ist reich an Erdgas. Wie es zur Bildung des Kraters und zum Ausbruch des Feuers kam, ist umstritten[1][2] und nicht schriftlich belegt, was vermutlich darauf zurückzuführen ist, dass in der Sowjetunion Fehlschläge verschwiegen wurden und zudem alles, was mit Rohstoffen im Zusammenhang stand, als strategisches Staatsgeheimnis angesehen wurde und somit geheim war, weswegen keine Akten über den Vorfall existieren bzw. bisher nicht aufgefunden wurden (Sperrfrist).[2][3]

Die verbreitetste These lautet, dass Geologen auf der Suche nach Erdgas (Exploration) im Jahr 1971 zufällig während einer Testbohrung eine unterirdische Höhle entdeckten.[4] Diese Höhle brach dann während eines Bohrvorganges zusammen, wodurch ein 5350 m² großes Loch mit einer Tiefe von 30 Metern und einem Durchmesser von etwa 69 Metern entstand, in das die Bohranlage und Ausrüstung der Geologen fiel; die Geologen selbst wurden nicht verletzt. Es bestand die Befürchtung, dass giftiges Gas austreten würde, welches naheliegende Siedlungen gefährden könnte.[5] Um dies zu vermeiden, wurde beschlossen, es anzuzünden (Gasfackel). Entgegen der ursprünglichen Hoffnung der Geologen verlosch das Feuer nicht nach einigen Tagen – sie unterschätzten das Volumen der Gasreserven –, sondern es ist weiterhin aktiv und sogar vom Weltraum aus sichtbar.[6][7] Vermutlich wurde von den Geologen entschieden, den Krater sich selbst zu überlassen, in der Hoffnung, ihm würde das Gas ausgehen; außerdem gab es in diesem erdgasreichen Gebiet nicht die Notwendigkeit, diesen Krater zur Erdgasförderung erschließen zu müssen, was aufgrund des Einbruchs des Bodens und der enormen Hitze ohnehin viel Einsatz erfordert hätte, weswegen die Geologen wohl weitergezogen sind.[2]

Eine andere These lautet, dass der Krater bereits Ende der 1960er Jahre entstanden sei und Gas und Schlamm gegurgelt habe, bis er in den 1980er Jahren angezündet worden sei (Gasfackel).[2] Eine weitere Möglichkeit ist, dass der Krater zufällig und natürlich entstand, womöglich durch einen Blitzeinschlag.[2]

Neben dem Auffangen des Methans ist Verbrennen sicherer und umweltfreundlicher als das Ausströmenlassen in die Atmosphäre. Methan hat ein deutlich höheres Treibhauspotential als sein Verbrennungsprodukt Kohlenstoffdioxid.[8]

Da Turkmenistan plant, seine Produktion von Erdgas zu erhöhen, besuchte der Präsident von Turkmenistan, Gurbanguly Berdimuhamedow, im April 2010 den Krater und ordnete an, dass dieser geschlossen werden solle oder andere Maßnahmen ergriffen werden sollten, um den Einfluss auf die Entwicklung anderer Erdgasfelder in der Umgebung zu reduzieren.[9]

Der Krater ist öffentlich zugänglich, jedoch schwer erreichbar und zu finden, weil es keine Straßenschilder gibt und die Anreise nur für hartgesottene Reisende überhaupt attraktiv ist. Mittlerweile hat man aber erkannt, dass der Derweze-Krater Touristen in das Land lockt und bewirbt den Ort; für die Wüstenregion ist er ein Touristen-Hotspot.[5][7]

Im November 2013 wurde der kanadische Abenteurer George Kourounis, durch finanzielle Unterstützung, unter anderem von der National Geographic Society, auf den Boden des Kraters abgeseilt, um Proben zu Forschungszwecken zu sammeln. Es dauerte anderthalb Jahre, um die Expedition vorzubereiten: ein hitzebeständiger, mit Atemgerät versehener, Anzug wurde hergestellt, Genehmigungen eingeholt und ein Forschungsteam zusammenstellt. Kourounis gelang es neuartige extremophile Organismen zu finden, die bei hohen Temperaturen am Boden des Kraters überleben können. Die Entdeckung war auch für die Astronomie von Bedeutung, weil sie außerirdisches Leben auf Planeten außerhalb des Sonnensystems, die ähnliche Bedingungen wie auf dem Kraterboden aufweisen, als möglich erscheinen lässt.[2][3][7]

„Ich würde es das Kolosseum des Feuers nennen: Wo immer du hinschaust, gibt es überall Tausende kleiner Fackeln. Und das Geräusch ist wie das Dröhnen eines Düsentriebwerkes, ein so kraftvolles, zerquetschendes Geräusch von brennendem Gas. Und kein Rauch ist zu sehen.“

George Kourounis[7]
Maeve Shearlaw: Dropping in on Turkmenistan's 'door to hell' – in pictures. In: The Guardian. 18. Juli 2014, abgerufen am 14. Januar 2021 (englisch). ↑ a b c d e f How the Soviets accidentally discovered the 'Gates of Hell'. In: BBC. 22. Oktober 2020, abgerufen am 14. Januar 2021 (englisch). ↑ a b Christina Nunez: Q&A: The First-Ever Expedition to Turkmenistan's "Door to Hell". In: National Geographic. 17. Juli 2014, abgerufen am 14. Januar 2021 (englisch). Jeremy Kressmann: Turkmenistan's "Door to Hell". In: Gadling. 25. März 2008, abgerufen am 14. Januar 2021 (englisch). ↑ a b Turkmenistan hopes 'Door to Hell' will boost tourism. In: CTV News. 22. Juni 2014, abgerufen am 14. Januar 2021 (englisch). Das «Tor zur Hölle» brennt seit nunmehr 48 Jahren. In: 20min. 20. März 2019, abgerufen am 14. Januar 2021. ↑ a b c d Павел Котляр: Врата ада пригрели жизнь. In: gazeta.ru. 18. Juli 2014, abgerufen am 14. Januar 2021 (russisch). IPCC Fourth Assessment Report (PDF; 8,0 MB) トルクメニスタンで40年間燃える「地獄の門」、大統領が封鎖指示. In: Reuters. 21. April 2010 (japanisch, Online [abgerufen am 14. April 2019]).
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