Der Uluru (Pitjantjatjara: Uluṟu) [ulu'ɹu], englischer Kolonialname Ayers Rock, offiziell Uluru / Ayers Rock, ist ein Inselberg in der zentralaustralischen Wüste, der sich ca. 350 m über sein Umland erhebt.
Aufgrund seiner spirituellen Relevanz für die Traumzeit-Erzählungen gilt er den lokalen Aborigines, den Anangu, als Heiliger Berg. Weil er als eines der bekanntesten Wahrzeichen Australiens jedes Jahr hunderttausende Besucher anzieht, besteht ein Interessenkonflikt zwischen Anangu und Touristen, in dem die Aborigines ein Verbot der Besteigung des Berges ab 26. Oktober 2019 durchgesetzt haben.
Der indigene Name Uluru wurde bis in die 1990er Jahre ausschließlich von Aborigines verwendet. Bei europäischstämmigen Australiern und außerhalb Australiens ist die englische Bezeichnung Ayers Rock üblich (siehe Geschich…Weiterlesen
Der Uluru (Pitjantjatjara: Uluṟu) [ulu'ɹu], englischer Kolonialname Ayers Rock, offiziell Uluru / Ayers Rock, ist ein Inselberg in der zentralaustralischen Wüste, der sich ca. 350 m über sein Umland erhebt.
Aufgrund seiner spirituellen Relevanz für die Traumzeit-Erzählungen gilt er den lokalen Aborigines, den Anangu, als Heiliger Berg. Weil er als eines der bekanntesten Wahrzeichen Australiens jedes Jahr hunderttausende Besucher anzieht, besteht ein Interessenkonflikt zwischen Anangu und Touristen, in dem die Aborigines ein Verbot der Besteigung des Berges ab 26. Oktober 2019 durchgesetzt haben.
Der indigene Name Uluru wurde bis in die 1990er Jahre ausschließlich von Aborigines verwendet. Bei europäischstämmigen Australiern und außerhalb Australiens ist die englische Bezeichnung Ayers Rock üblich (siehe Geschichte).
Im Gebiet des Berges leben seit mehr als 10.000 Jahren die Anangu, ein Stamm der Aborigines. 1873 entdeckte ihn William Gosse als erster Europäer[1] auf einer Expedition mit Peter Warburton und benannte ihn nach dem seinerzeitigen südaustralischen Premierminister Henry Ayers Ayers Rock. Weitere Expeditionen folgten mit dem Ziel, das Gebiet landwirtschaftlich zu erschließen. Sie kamen allerdings zu dem Ergebnis, dass es dafür ungeeignet sei. Anschließend erkundeten Prospektoren, Entdeckungsreisende und Wissenschaftler das Gebiet.[2]
1920 wurden Teile des heutigen Nationalparks zu einem Reservat für Aborigines.
Wegweiser zum Berg am Lasseter Highway mit indigenem Namen und Kolonialnamen in Klammern1936 kamen die ersten Touristen in das Gebiet des Uluru, und die europäische Besiedlung begann in den 1940er Jahren. Erste Wege für Pkw und Busse wurden 1948 geschaffen. 1958 wurde das Gebiet zum Nationalpark erklärt und Ayers Rock – Mount Olga National Park genannt.[1] Eddie Connellan erbaute nach 1959 nordöstlich am Fuß des Uluru ein erstes Motel und eine Landepiste, die in Luftaufnahmen noch heute (2017) erkennbar ist.
Der Aboriginal Land Rights Act, ein am 16. Dezember 1976 unterzeichnetes Gesetz der australischen Bundesregierung, sprach den Aborigines Landrechte im Northern Territory zu. Es trat am 26. Januar 1977 in Kraft. Die Anangu reichten einen Land Claim ein, der bei Gerichtsverhandlungen als berechtigt eingestuft wurde. Am 26. Oktober 1985 übergab der Generalgouverneur Ninian Steven bei einer Zeremonie am Fuß des Uluru den Anangu die Eigentumsurkunde.[1] Im Anschluss daran, wenige Minuten später, wurde ein Vertrag unterzeichnet, in dem die Anangu das Land für 99 Jahre zurück an den Australian Parks and Wildlife Service verpachteten. Der Verwaltungsrat des Nationalparks ist seither paritätisch aus Anangu und Weißen zusammengesetzt.
Bereits in den frühen 1970er Jahren beschloss die Nationalparkverwaltung, alle touristischen Unterkünfte innerhalb des Nationalparks zu schließen und neue außerhalb zu errichten. Dafür wurden 104 km² jenseits der Nordgrenze des Nationalparks bereitgestellt. Dort entstand das künstliche Dorf Yulara Resort mit Unterkünften aller Kategorien. 1983 wurde der Campingplatz am Fuß des Uluru aufgelassen, 1984 das alte Motel und die Landebahn geschlossen, ein neuer Flugplatz nördlich von Yulara eröffnet. 1992 verkaufte die Regierung des Northern Territory die bis dahin gehaltenen Mehrheitsanteile, das Yulara Resort wurde umbenannt in Ayers Rock Resort.
Am 15. Dezember 1993 wurde nach einer Entscheidung des Place Names Committee for the Northern Territory der alte Name Uluru aus der Sprache des Aborigines-Stammes Pitjantjatjara erstmals offiziell neben dem bis dahin allgemein etablierten Kolonialnamen Ayers Rock geführt. Am 6. November 2002 wurde vom Place Names Committee einer Anfrage der Regional Tourism Association in Alice Springs entsprochen und der Name offiziell in Uluru / Ayers Rock geändert.[3][4] Die Schreibweisen mit dem Schrägstrich folgen den Prinzipien für Doppelbenamung (dual naming) des Permanent Committee on Place Names (vormals Committee for Geographical Names in Australasia) des Intergovernmental Committee on Surveying and Mapping,[5] eines offiziellen australisch-neuseeländischen Gremiums für die Standardisierung von Kartenwerken und Kartierungen/Landesaufnahmen. Die Wegweiser am Lasseter Highway tragen hingegen die Beschriftung Uluṟu (Ayers Rock).
Auch der Mount Olga trägt mittlerweile wieder seinen Anangu-Namen Kata Tjuṯa. Entsprechend heißt der Ayers Rock Mount Olga National Park jetzt Uluṟu Kata Tjuṯa National Park.[6] In der Allgemeinsprache ist der Name Ayers Rock immer noch gebräuchlich, seine Verwendung nimmt jedoch ab.
↑ a b c Uluru-Kata Tjuta National Park: 20th Anniversary "Handback" - a brief background. Australian Government, Department of the Environment, abgerufen am 16. November 2012. ↑ Uluru-Kata Tjuta National Park: History of the park. Australian Government, Department of the Environment, abgerufen am 9. Dezember 2010. ↑ Dual Naming. (Memento vom 12. November 2019 im Internet Archive) Richtlinienseite auf der Webpräsenz des Place Names Committee for the Northern Territory, abgerufen am 26. Oktober 2019 ↑ Uluru / Ayers Rock. Datenblatt im Northern Territory Place Names Register (Namenskatalog von geographischen Objekten im Northern Territory), abgerufen am 26. Oktober 2019 ↑ Permanent Committee on Place Names: Principles for the Consistent Use of Place Names. Intergovernmental Committee on Surveying and Mapping, Canberra 2016 (PDF 350 kB), Appendix B (S. 19) ↑ Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen GEO.
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