Taos Pueblo ist die vermutlich älteste, durchgängig bewohnte Siedlung in den Vereinigten Staaten. Das Pueblo ist eines der Eight Northern Pueblos, deren Einwohner eine von zwei Varianten der Tanoa-Sprache sprechen. Das Dorf liegt im Norden des US-Bundesstaates New Mexico im Taos County in der Taos-Indianerreservation beidseitig des Rio Pueblo. Im Pueblo selbst wohnen rund 150 Indianer des ebenfalls Taos genannten Volkes in weitgehend traditioneller Lebensweise. 1992 erklärte die UNESCO Taos Pueblo zum Weltkulturerbe. Taos Pueblo ist auch ein Census-designated place mit 1196 Einwohnern (Stand: 2020), von denen 95 % Indigene sind, und einer Fläche von 400,5 km² um die Siedlung.
Taos Pueblo ist eine Touristenattraktion. Die geldlichen Einkünfte der Bewohner stammen demnach überwiegend vom Tourismus und vom Verkauf von Kunstwerken und Kunsthandwerk, das vorwiegend an Besucher verkauft wird. Die traditionelle Landwirtschaft zur Selbstversorgung hat darüber hinaus immer noch…Weiterlesen
Taos Pueblo ist die vermutlich älteste, durchgängig bewohnte Siedlung in den Vereinigten Staaten. Das Pueblo ist eines der Eight Northern Pueblos, deren Einwohner eine von zwei Varianten der Tanoa-Sprache sprechen. Das Dorf liegt im Norden des US-Bundesstaates New Mexico im Taos County in der Taos-Indianerreservation beidseitig des Rio Pueblo. Im Pueblo selbst wohnen rund 150 Indianer des ebenfalls Taos genannten Volkes in weitgehend traditioneller Lebensweise. 1992 erklärte die UNESCO Taos Pueblo zum Weltkulturerbe. Taos Pueblo ist auch ein Census-designated place mit 1196 Einwohnern (Stand: 2020), von denen 95 % Indigene sind, und einer Fläche von 400,5 km² um die Siedlung.
Taos Pueblo ist eine Touristenattraktion. Die geldlichen Einkünfte der Bewohner stammen demnach überwiegend vom Tourismus und vom Verkauf von Kunstwerken und Kunsthandwerk, das vorwiegend an Besucher verkauft wird. Die traditionelle Landwirtschaft zur Selbstversorgung hat darüber hinaus immer noch eine wichtige Bedeutung.
Die ältesten Teile der heutigen Gebäude gehen auf die Anasazi-Kultur zurück und wurden zwischen 1000 und 1450 errichtet. Das Pueblo wurde an den Abhang des Taos Mountains in der Sangre de Cristo Range gebaut.
Zeit vor der europäischen EntdeckungDie meisten Archäologen gehen davon aus, dass die Taos-Indianer sich zusammen mit anderen Pueblo-Indianern nach einer Wanderbewegung aus der Four-Corners-Region entlang des Rio Grande ansiedelten.[1] Die Wohngebäude in der Region wurden von den Anasazi (Ancestral Puebloans) errichtet. Möglicherweise veranlasste eine lange Dürre im späten 13. Jahrhundert die Puebloans zu ihrer Abwanderung an den Rio Grande, wo die Wasserversorgung zuverlässiger war.
In der Frühzeit war das Taos Pueblo ein zentraler Handelsplatz zwischen den Bewohnern des Rio Grande-Einzugsgebietes und den benachbarten Prärie-Indianern im Nordosten. Im Herbst war es Austragungsort eines „Jahrmarktes“ nach der Ernte.[2]
Spanische SiedlungszeitDie ersten spanischen Besucher erreichten das Taos Pueblo 1540; Mitglieder der Francisco-Vásquez-de-Coronado-Expedition besuchten viele der Pueblos im heutigen Südwesten der Vereinigten Staaten auf der Suche nach den sagenhaften „Sieben Goldenen Städten“. Fray Francisco de Zamora gründete 1598 auf Befehl des spanischen Gouverneurs, Don Juan de Oñate die Mission.[2] Um 1620 leiteten spanische Jesuiten den Bau der ersten katholischen Kirche innerhalb des Pueblos, die Mission de San Geronimo de Taos. Berichte aus dieser Zeit deuten daraufhin, dass sich die Einwohner gegen den Bau der Kirche und den Zwang zum Beitritt zur katholischen Religion wehrten. Im ganzen 16. Jahrhundert gab es wachsende Spannungen zwischen den Eingeborenen und der zunehmenden Präsenz spanischer Kolonialisten. 1660 beispielsweise töteten die Einwohner den damaligen Priester vor Ort und zerstörten die Kirche. Einige Jahre später wurde sie wieder aufgebaut. 1680 begann der Pueblo-Aufstand, in dessen Verlauf die Kirche abermals zerstört und zwei Ortspriester getötet wurden.[2]
Am Übergang zum 18. Jahrhundert wurde San Geronimo de Taos zum dritten Mal wieder aufgebaut. Die Beziehung zwischen Spaniern und Taos waren für eine kurze Zeit sogar freundschaftlich, da sich beide Gruppen gegen einen gemeinsamen Feind verbünden mussten: Ute und Comanchen drangen in das Gebiet vor. Die Ablehnung des Katholizismus und der spanischen Kultur blieb jedoch weiterhin stark. Trotzdem akkulturierten die religiösen Vorstellungen der Spanier und landwirtschaftliche Methoden langsam die Taos-Kultur, verstärkt durch die engere Zusammenarbeit.[2]
US-amerikanische Zeit Taos-AufstandDer Taos-Aufstand (Taos Revolt) begann am Ende des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges 1847. Der mexikanische Patriot Pablo Montoya und Tomasito, ein Anführer des Taos Pueblo, führten eine Miliz aus Mexikanern und Taos, die gegen den Anschluss an die Vereinigten Staaten kämpften. Sie töteten Gouverneur Charles Bent und andere und marschierten auf Santa Fe. Der Aufstand wurde niedergeworfen und das Pueblo belagert. Die Rebellen suchten in der Missionskirche Schutz. Die Amerikaner beschossen die Kirche, töteten oder fingen die Aufständischen und zerstörten das Gebäude. Um 1850 wurde in der Nähe des westlichen Tores der Pueblo-Mauer eine neue Kirche errichtet. Die Ruinen der ehemaligen Kirche und der Nachfolgebau von 1850 sind bis heute im Pueblo zu sehen.[2] Father Anton Docher lebte zuerst als Priester in Taos, bevor er in Isleta als Priester diente, wo er den Ehrennamen „The Padre of Isleta“ erhielt.[3]
20. Jahrhundert1924–25 besuchte der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung Taos Pueblo und studierte unter Anleitung von Ochwiay Biano (Antonio Mirabal, Mountain Lake) die traditionelle Kultur, weil er annahm, dass die naturnah lebende Gesellschaften unmittelbareren Zugang zu Archetypen hätten.[4]
Der Wohnkomplex des Pueblos mit dem Taos Mountain im Hintergrund.Das ca. 19.000 ha große Bergland, das zum Pueblo gehört, wurde von Präsident Theodore Roosevelt enteignet und als Carson National Forest ausgewiesen. 1970 wurde es im Rahmen des Public Law 91–550 von Richard Nixon wieder an die Indianer zurückgegeben.[5] Ein weiteres Areal mit 764 acre (309 ha) südlich des Bergkammes zwischen Simpson Peak und Old Mike Peak, westlich des Blue Lake wurde der Gemeinde 1996 rückübereignet.[6]
↑ Pueblo de Taos. In: National Geographic Society 2012 ↑ a b c d e Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen nps. ↑ Leo Crane. Desert Drums: The Pueblo Indians of New Mexico, 1540–1928. Rio Grande Press, 1972. ↑ Timothy C. Thomason: Lessons of Jung's Encounter with Native Americans. The Jung Page. Northern Arizona University. 28. September 2017; C.G. Jung in Taos: A Creative Mis-Encounter. David Barton, 2014. ↑ B. Julyan: New Mexico's Wilderness Areas: The Complete Guide. Big Earth Publishing, 1999: 73 ↑ Public Law 104–333 (Memento des vom 31. Oktober 2008 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. 19. Juli 2008.
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