Piran

Piran (italienisch Pirano) ist eine Stadt im äußersten Südwesten Sloweniens an der Küste des Adriatischen Meeres. Mit ihrer Lage, ihrer Altstadt und venezianischen Architektur ist die Stadt an der Slowenischen Riviera eines der bekanntesten Touristenzentren des Landes.

 
Blick auf die Altstadt von der historischen Stadtmauer
 
Wappen von Piran auf dem einst von der Marinesektion des k.u.k. Kriegsministeriums genutzten Amtsgebäude Marxergasse 2 in Wien. Im amtlichen Gebrauch der k.u.k. Marine wurden die Namen in italienischer Sprache verwendet.

In den Jahren 177/178 v. Chr. wurde die istrische Halbinsel von den Römern erobert. In dieser Zeit begann die allmähliche Kolonisierung und Romanisierung des Gebietes. Dadurch kam es in der Gegend des heutigen Piran zu vereinzelten Streusiedlungen. Unter byzantinischer Herrschaft begann im 7. Jahrhundert mit einer befestigten Siedlung die urbane Entwicklung von Piran. 788 wurde Istrien durch die Franken besetzt und politisch in die Mark von Friaul eingegliedert. Nach der Aufteilung des fränkischen Kaiserreiches wurde die Grafschaft Istrien 843 ins Italienische Königreich eingegliedert und im Jahre 952 dem Heiligen Römischen Reich bzw. in diesem dem Herzogtum Bayern einverleibt.[1]

In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts begann Venedig mit der Eroberung istrischer Städte und besetzte im Jahr 1283 auch Piran. 1692 wurde in Piran der Geiger und Komponist Giuseppe Tartini geboren. Ihm zu Ehren wurde 1894 der Tartiniplatz benannt.

1809 bis 1813 gehörte Piran kurz zur den Illyrische Provinzen Napoleons. Danach kam es wieder zur Habsburgermonarchie. Das kaiserliche Österreich hatte hier die Republik Venedig beerbt und brachte im 19. Jahrhundert Piran eine neue Zeit des Wohlstands. Dazu haben vor allem die Salinen beigetragen, da Österreich mit der Wiederbelebung der Salzproduktion die Salinen von Sečovlje auf eine Produktion von 40.000 Tonnen jährlich aufstockte.[2]

Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Istrien mit dem Vertrag von Rapallo 1920 an den Kriegssieger Italien, der Istrien seit November 1918 besetzt hatte. Es folgte eine strenge Italianisierungspolitik, und die slowenische Sprache wurde in der Öffentlichkeit verboten.

Das faschistische Italien war im Zweiten Weltkrieg zunächst mit dem Deutschen Reich verbündet. Im September 1943 hatte eine neue italienische Regierung jedoch den Waffenstillstand von Cassibile mit den Alliierten geschlossen. Daraufhin besetzten Wehrmachts- und SS-Einheiten das ganze Land, so auch Istrien. Nach dem Krieg war die Region um Triest wieder zwischen Italien und Jugoslawien umstritten. Das Gebiet wurde daher unter UN-Verwaltung in zwei Zonen aufgeteilt. Piran gehörte dabei der südlichen Zone B an, die den westlichen Teil von Istrien bis zur Mirna umfasste. Erst im Londoner Abkommen von 1954 wurde das Freie Territorium Triest aufgelöst und die Zone B offiziell Jugoslawien angegliedert.

Heute liegt Piran im Grenzgebiet zu Kroatien. Trotz des EU-Schiedspruches vom 29. Juni 2017 ist der genaue Verlauf der Grenze, vor allem in der Bucht von Piran, zwischen den beiden Staaten noch immer umstritten.[3]

Piran an der slowenischen Adria auf portoroz.biz. Geschichte von Piran (2018 nicht mehr aufrufbar). Piran auf schindler-bs.net.
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