Anadolu Medeniyetleri Müzesi

( Museum für anatolische Zivilisationen )

Das Museum für anatolische Zivilisationen (türkisch Anadolu Medeniyetleri Müzesi) in Ankara, auch bekannt als Hethitermuseum, ist neben dem Arkeoloji Müzesi in Istanbul das bedeutendste archäologische Museum der Türkei. Es liegt im Stadtteil Atpazarı in der Altstadt von Ankara unterhalb der Zitadelle.

Obwohl ursprünglich als zentraler Sammlungsort für Zeugnisse der Hethiter geplant, zeigt das Museum heute Ausstellungsstücke aus allen Perioden von der Steinzeit bis zur Neuzeit. Der Schwerpunkt liegt allerdings auf den Epochen bis zum Beginn des ersten vorchristlichen Jahrhunderts, dabei wiederum vor allem auf den hethitischen Hinterlassenschaften. Die Zeit von der klassischen Antike bis zum osmanischen Reich wird nur in ausgewählten Stücken, meist aus Ankara und der näheren Umgebung, repräsentiert.

Das Europäische Museumsforum hat dem Museum die Auszeichnung „Europäisches Museum des Jahres 1997“ verliehen. DiWeiterlesen

Das Museum für anatolische Zivilisationen (türkisch Anadolu Medeniyetleri Müzesi) in Ankara, auch bekannt als Hethitermuseum, ist neben dem Arkeoloji Müzesi in Istanbul das bedeutendste archäologische Museum der Türkei. Es liegt im Stadtteil Atpazarı in der Altstadt von Ankara unterhalb der Zitadelle.

Obwohl ursprünglich als zentraler Sammlungsort für Zeugnisse der Hethiter geplant, zeigt das Museum heute Ausstellungsstücke aus allen Perioden von der Steinzeit bis zur Neuzeit. Der Schwerpunkt liegt allerdings auf den Epochen bis zum Beginn des ersten vorchristlichen Jahrhunderts, dabei wiederum vor allem auf den hethitischen Hinterlassenschaften. Die Zeit von der klassischen Antike bis zum osmanischen Reich wird nur in ausgewählten Stücken, meist aus Ankara und der näheren Umgebung, repräsentiert.

Das Europäische Museumsforum hat dem Museum die Auszeichnung „Europäisches Museum des Jahres 1997“ verliehen. Die hier ausgestellten hethitischen Keilschrifttexte aus Boğazköy gehören zum Weltdokumentenerbe der UNESCO.

Gebäude  Das Gebäude des Mahmut Paşa Bedesteni vor der Restaurierung

Das heutige Museum ist in zwei Gebäuden aus osmanischer Zeit untergebracht, dem ehemaligen überdachten Basar Mahmut Paşa Bedesteni und der Karawanserei Kurşunlu Han. Den Bedesten (türkisch für Überdachter Basar, von bazistān / بزستان /‚Stoffmarkt‘) ließ Großwesir Mahmud Pascha in den Jahren 1465–1471[1] erbauen. Hier soll mit Stoffen aus Angorawolle gehandelt worden sein. Der dem üblichen Typus der Basarbauten entsprechende, geschlossene Raum ist von zehn Kuppeln überwölbt und von einem Umgang umschlossen, in dem 102 mit Ziegelgewölben überdeckte Läden lagen.

Der Kurşunlu Han, eine Karawanserei, wurde laut amtlichen Urkunden von Rum Mehmed Pascha, dem Nachfolger Mahmuds als Großwesir Sultan Mehmeds II., geschaffen. Eine Bauinschrift fehlt, sodass eine genaue Datierung nicht möglich ist. Aus Münzen aus der Zeit Murads II. (1421–1451 reg.), die 1946 während der Restaurierung gefunden wurden, kann geschlossen werden, dass das Gebäude im 15. Jahrhundert bereits existierte. Der Han ist vom Typ der osmanischen Karawansereien. Der Innenhof ist von einem Säulengang und 28 Zimmern im Erdgeschoss sowie 30 im ersten Stock umgeben. Im westlichen und südlichen Teil war ein Stall untergebracht. An der Nord- und Ostseite befanden sich 24 Läden, davon vier in dem östlichen Eingangstor. Nach einem Brand im Jahre 1881 wurden die beiden Gebäude aufgegeben und verfielen.[2]

Museum

Ein erstes archäologisches Museum bestand in Ankara bereits seit 1921 in einem Wehrturm der Festung Akkale unter der Leitung von Kulturdirektor Mübarek Galip Bey. Auch im Augustustempel, dem neben der Hacıbayram-Moschee gelegenen Fundort des Monumentum Ancyranum, und im Römischen Bad wurden Fundstücke ausgestellt.

 Eingang des Museums

Nachdem auf Anregung Mustafa Kemal Atatürks in den 1930er Jahren der Plan entstand, ein zentrales Hethitermuseum zu schaffen, begannen 1938 unter Kulturdirektor Hâmit Zübeyir Koşay und Wissenschaftsminister Saffet Arıkan die Restaurierungsarbeiten an den beiden Gebäuden. Sie dauerten bis 1968 an. Den Plan für die Restaurierung des zentralen Kuppelraums des Bedestens erstellte der Architekt Macit Kural, die eigentlichen Arbeiten wurden nach einer öffentlichen Ausschreibung von Zühtü Bey geleitet, für die Restaurierung der umliegenden Läden zeichnete İhsan Kıygı verantwortlich.

Im Jahr 1940 waren Teile der Umbauarbeiten im Hauptraum des Basargebäudes so weit fortgeschritten, dass unter Leitung des deutschen Archäologen Hans Gustav Güterbock mit dem Aufstellen der Ausstellungsstücke begonnen werden konnte. 1943 schließlich wurde der erste Teil, der jetzige Mittelsaal mit den hethitischen Monumentalwerken, für Besucher freigegeben. Seit der endgültigen Fertigstellung 1968 sind im ehemaligen Kurşunlu Han Verwaltungsräume sowie Bibliothek, Laboratorien, Werkstätten und weitere Forschungsräume untergebracht, während der frühere Basar als Ausstellungsraum genutzt wird.[3]

Zielsetzung

In den 1930er Jahren kam in der Türkei die Türkische Geschichtsthese auf, der zufolge Kleinasien seit vorgeschichtlicher Zeit durchgängig von türkischstämmigen Einwanderern besiedelt war. Zu ihren Anhängern zählte auch Atatürk. Nachdem Hugo Winckler Boğazköy als Ḫattuša, die Hauptstadt des hethitischen Reichs identifiziert hatte, regte Mustafa Kemal an, ein Hethitermuseum zu gründen, das belegen sollte, dass auch diese türkischer Abstammung waren. Nachdem das Hethitische als indoeuropäische Sprache klassifiziert wurde, wurde die These später aufgegeben und zur Zeit der Fertigstellung war das Museum allen anatolischen Zivilisationen gewidmet, wobei weiterhin das Schwergewicht auf der hethitischen lag.[4]

Şehabeddin Tekindağ: Mahmud Paşa. In: Türkiye Diyanet Vakfı İslâm Ansiklopedisi. Bd. 27, TDV Yayını, Ankara 2003, S. 376. İlhan Temizsoy, u. a.: Museum für anatolische Zivilisationen. Ankara, ISBN 975-7523-03-8, S. 5. İlhan Temizsoy, u. a.: Museum für anatolische Zivilisationen. Ankara, ISBN 975-7523-03-8, S. 7. Esra Özyürek: The politics of public memory in Turkey. Syracuse University Press, Syracuse 2007, ISBN 978-0-8156-3131-6, S. 47 (bei GoogleBooks).
Fotografien von:
Georges Jansoone (JoJan) - CC BY 2.5
Statistics: Position
1065
Statistics: Rank
107205

Neuen Kommentar hinzufügen

Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.

Sicherheit
523487916Klicken/tippen Sie auf diese Sequenz: 8161

Google street view

Wo kann man in der Nähe schlafen? Museum für anatolische Zivilisationen ?

Booking.com
489.311 Besuche insgesamt, 9.196 Sehenswürdigkeiten, 404 Ziele, 138 besucht heute.