Piazza San Marco
( Markusplatz )Der Markusplatz (italienisch Piazza San Marco, venetisch Piasa San Marco) ist der bedeutendste und bekannteste Platz in Venedig.
Der Markusplatz ist 175 m lang und bis zu 82 m breit und ist der einzige Platz der Stadt, der die Bezeichnung piazza trägt. Die anderen Plätze Venedigs werden campi genannt (von ital. campo ‚das Feld‘), da sie ursprünglich nicht gepflastert waren. Alfred de Musset nannte den Markusplatz den „Salon Europas“. Der Platz, der sich im Stadtsechstel San Marco befindet, ist geprägt von der Fassade des Markusdoms (Basilica di San Marco) und seinem Campanile und wird umschlossen von den alten und neuen Prokuratien. In der Verlängerung durch die sogenannte Piazzetta reicht er bis vor den Dogenpalast und öffnet sich dort zum Wasser, dem Bacino di San Marco, mit dem Beginn des Canal Grande. V…Weiterlesen
Der Markusplatz (italienisch Piazza San Marco, venetisch Piasa San Marco) ist der bedeutendste und bekannteste Platz in Venedig.
Der Markusplatz ist 175 m lang und bis zu 82 m breit und ist der einzige Platz der Stadt, der die Bezeichnung piazza trägt. Die anderen Plätze Venedigs werden campi genannt (von ital. campo ‚das Feld‘), da sie ursprünglich nicht gepflastert waren. Alfred de Musset nannte den Markusplatz den „Salon Europas“. Der Platz, der sich im Stadtsechstel San Marco befindet, ist geprägt von der Fassade des Markusdoms (Basilica di San Marco) und seinem Campanile und wird umschlossen von den alten und neuen Prokuratien. In der Verlängerung durch die sogenannte Piazzetta reicht er bis vor den Dogenpalast und öffnet sich dort zum Wasser, dem Bacino di San Marco, mit dem Beginn des Canal Grande. Vor der Markuskirche befinden sich seit 1480 drei Schiffsmasten, an denen an Sonn- und Feiertagen das Markus-Banner weht.
Da sich der Platz nur wenig über den Meeresspiegel erhebt, wird er bei Hochwasser immer wieder überflutet. Der Platz ist, wie nahezu die gesamte Innenstadt, eine einzige große Fußgängerzone. Der „schönste Festsaal Europas“, wie Napoleon ihn nannte, wird von Touristen, Fotografen und Tauben bevölkert.
Die Topographie des Platzes, wie sich im frühen Mittelalter darstellte, ließ sich ansatzweise rekonstruieren. Die Küste verlief demnach weiter nördlich, also näher am Dogenpalast, wobei das Gebiet des Molo mindestens bis ins 13. Jahrhundert einen flach abfallenden Küstensaum darstellte. Darüber hinaus erwies sich ein bei der Biblioteca Marciana 1888/89 entdeckter Kanal, der Rio Batario, als ein bis zu seiner Zuschüttung im 12. Jahrhundert quer über den Platz verlaufender Wasserweg. Untersuchungen unter der Bibliothek und unter dem Platz förderten Siedlungsspuren ab der 2. Hälfte des 7. Jahrhunderts zutage.[1]
Der Platz stammt aus dem 9. Jahrhundert, als vor einer bescheidenen Markus-Kirche eine kleine Freifläche entstand. Seit dieser Zeit war er der Ort für die Ankündigungen und Staatsakte der Stadtverwaltung (siehe: Doge) wie auch für die zahlreichen Feste der Bevölkerung, beispielsweise des Karnevals von Venedig.
Plan des Markusplatzes von 1831; gegenüber dem damaligen Zustand hat sich bis heute fast nichts geändertDer Marktplatz in seiner heutigen Form ist das Ergebnis zeitlich weit auseinander liegender städtebaulicher Maßnahmen zwischen 1200 und 1600.
Begonnen wurde 829 mit der Errichtung einer kleinen Grabeskirche für die Gebeine des Heiligen Markus unter dem 11. und 12. Dogen. Nach der Legende waren die Gebeine des Evangelisten aus Alexandria (Ägypten) nach Venedig entführt worden. Für sie wurde in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem vorhandenen Dogenkastell an der Stelle des heutigen Dogenpalastes eine Kirche errichtet. 976 brannten Kastell, Kirche und rund 300 Häuser vollständig ab. Der dadurch entstandene Freiraum wurde von dem Dogen Pietro I. Orseolo für eine Neuordnung des Areals genutzt.
Seine jetzige Größe erhielt er nach 1156 durch Zuschüttung des Flusslaufes des Rio Batario im Westen und einer Schiffsanlegestelle, die sich zwischen Platz und Dogenpalast befand. Zwischen 1172 und 1178 wurde er unter dem Dogen Sebastiano Ziani nach Westen erweitert und er zeigte sich schon 1177, als Kaiser Friedrich I. die Stadt besuchte, als repräsentatives Zentrum der Stadtrepublik. Ab 1267 war der Platz gepflastert. 1340 wurde der Neubau des Dogenpalastes beschlossen, der nach dem verheerenden Brand von 1577 in seiner alten Form wiederaufgebaut wurde. Der heutige Umriss von Piazza und Piazzetta wurde erst durch die Bauten des 16. Jahrhunderts endgültig festgelegt.
Seit 1722 ist der Platz von einem Pflaster aus Trachyt nach einem Entwurf von Andrea Tirali bedeckt,[2] wobei dem dunkleren Untergrund ein helleres geometrisches Muster beigegeben ist, das den Platz länger erscheinen lässt. Davor war er, ähnlich der Piazza del Campo in Siena, mit einem fischgrätartig verlegten Ziegelpflaster bedeckt, das man noch auf den Gemälden von Canaletto und Bellini sehen kann.
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