Internationales Maritimes Museum Hamburg

Das Internationale Maritime Museum Hamburg (IMMH) ist ein Schiffahrtsmuseum im Kaispeicher B in der Hamburger Speicherstadt. Ausgestellt wird die Sammlung Peter Tamms aus Objekten zur Seeschifffahrt, deren Kern mehrere Zehntausend Schiffsmodelle bilden.

Das Internationale Maritime Museum Hamburg (IMMH) ist ein Schiffahrtsmuseum im Kaispeicher B in der Hamburger Speicherstadt. Ausgestellt wird die Sammlung Peter Tamms aus Objekten zur Seeschifffahrt, deren Kern mehrere Zehntausend Schiffsmodelle bilden.

Die Privatsammlung

Das Museum entstand aus der umfangreichen Privatsammlung Peter Tamms, die ab 1991 nach dessen Pensionierung unter dem Namen „Institut für Schifffahrts- und Marinegeschichte“ als privates, nichtöffentliches Museum in der Elbchaussee 277 in Hamburg-Othmarschen beheimatet war.[1][2] Tamms Sammelleidenschaft gründete nach eigener Aussage auf einem daumengroßen Wiking-Wasserlinienmodell eines Küstenfrachters im Maßstab 1:1250, das er 1934 von seiner Mutter geschenkt bekam.[3] Interessierten wurde die Sammlung auf Anfrage gezeigt; wissenschaftliche Tätigkeit entfaltete das Institut nicht.[4]

Gründung der Museumsstiftung und Umzug in den Kaispeicher B

Die Gründung eines öffentlichen Museums wurde vom damaligen Ersten Bürgermeister Ole von Beust vorangetrieben.[1] Der Umzug in den Kaispeicher B war ein Vorschlag des damaligen Hamburger Finanzsenators Wolfgang Peiner.[1][5] Der 1878/1879 im Stil der Hannoverschen Schule erbaute Kaispeicher B ist Hamburgs ältestes erhaltenes Speicherbauwerk[6] und wurde zuletzt von dem Einzelhandelsunternehmen Gebrüder Heinemann als Lager genutzt, das seinen Sitz im benachbarten „Heinemann-Speicher“ hat.[1]

Die Stadt Hamburg stellte die Immobilie der neu gegründeten Peter Tamm sen. Stiftung als Erbbaurecht sowie 30 Millionen Euro für die Sanierungs- und Umbaukosten zur Verfügung.[7] Der dafür erforderliche Beschluss der Bürgerschaft wurde – bei Enthaltung der GAL-Fraktion – einstimmig gefasst.[8] Außerdem erhielt die Stiftung Zustiftungen und Spenden von Reedereien und anderen Unternehmen, darunter der Deutschen Bank und von Joachim Herz.[8]

Auf eine inhaltliche Einwirkung auf die Präsentation verzichtete der Senat. Gegen dieses Vorgehen gründete sich 2005 die Aktion „Künstler informieren Politiker“. Sie erhob die Kritik, der Ausstellung liege der Gedanke zugrunde, dass die Weltgeschichte durch die Seefahrt bestimmt werde (Navalismus). Vor allem bestehe die Gefahr, dass die Präsentation Militarismus und Kolonialismus verharmlose und sich nicht ausreichend kritisch mit der Geschichte der deutschen Kriegsmarine auseinandersetze.[9]

Das Museum wurde 2008 im Beisein des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler eröffnet.[10] Seitdem wird das Museum ohne staatliche Förderung betrieben. Die Museumsstiftung wird seit Peter Tamms Tod 2016 von seinem Sohn Peter Tamm junior geführt. Die Mitarbeiter werden von Ehrenamtlichen unterstützt, insbesondere als Führer und im Bereich Schiffsmodelle.[11] Das Archiv, eine Bibliothek und ein Schau-Depot sind in der dritten Etage des benachbarten „Heinemann-Speichers“ eingerichtet. Das Museum hat heute etwa 150.000 Besucher pro Jahr, über 70 Prozent davon sind Touristen.[12]

↑ a b c d Claus Liesner: Gemeinsame Jahrzehnte. In: Zehn Jahre Internationales Maritimes Museum. S. 19. Matthias Gretzschel: Am Anfang war das Schiff. S. 28. Matthias Gretzschel: Am Anfang war das Schiff. S. 10. Friedrich Möwe: Tamm-Tamm. S. 31. Matthias Gretzschel: Am Anfang war das Schiff. S. 59. Tim Holzhäuser: Die Sammlung. S. 80. Matthias Gretzschel: Am Anfang war das Schiff. S. 57. ↑ a b Friedrich Möwe: Tamm-Tamm. S. 69, 72. Friedrich Möwe: Tamm-Tamm. S. 6 f. Matthias Gretzschel: Am Anfang war das Schiff. S. 60. Uwe Grahn: Von Null auf 97. In: Zehn Jahre Internationales Maritimes Museum. S. 46. Lutz Erntges: Zehn Jahre – eine Bilanz. In: Zehn Jahre Internationales Maritimes Museum. S. 42.
Fotografien von:
Holger.Ellgaard - CC BY 3.0
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