Planten un Blomen

Planten un Blomen (niederdeutsch für „Pflanzen und Blumen“) ist eine etwa 47 Hektar große öffentliche Parkanlage im Zentrum von Hamburg. Der Park ist Teil eines einstmals die gesamte Innenstadt umschließenden Grüngürtels, der Anfang des 19. Jahrhunderts nach der Schleifung der Hamburger Stadtbefestigung entstanden war. Als Gründungsdatum gilt der 6. November 1821, als der erste Direktor des Botanischen Gartens, Johann Georg Christian Lehmann, eine Platane als ersten Baum des neuen Gartens pflanzte. Der Baum befindet sich am Eingang Dammtor zwischen Tropenhaus und Congress-Centrum.

Der heute gebräuchliche Name geht auf die Niederdeutsche Gartenschau von 1935 zurück und bezeichnete ursprünglich nur einen kleinen Teil des Geländes, wurde aber später auf die Gesamtanlage ausgeweitet.

Der Park ist wegen seiner zentralen Lage und seiner vielfältigen Erholungsmöglichkeiten ein beliebtes Ausflugs- und Naherholungsziel. In den Sommermonaten finden hier öffentliche Weiterlesen

Planten un Blomen (niederdeutsch für „Pflanzen und Blumen“) ist eine etwa 47 Hektar große öffentliche Parkanlage im Zentrum von Hamburg. Der Park ist Teil eines einstmals die gesamte Innenstadt umschließenden Grüngürtels, der Anfang des 19. Jahrhunderts nach der Schleifung der Hamburger Stadtbefestigung entstanden war. Als Gründungsdatum gilt der 6. November 1821, als der erste Direktor des Botanischen Gartens, Johann Georg Christian Lehmann, eine Platane als ersten Baum des neuen Gartens pflanzte. Der Baum befindet sich am Eingang Dammtor zwischen Tropenhaus und Congress-Centrum.

Der heute gebräuchliche Name geht auf die Niederdeutsche Gartenschau von 1935 zurück und bezeichnete ursprünglich nur einen kleinen Teil des Geländes, wurde aber später auf die Gesamtanlage ausgeweitet.

Der Park ist wegen seiner zentralen Lage und seiner vielfältigen Erholungsmöglichkeiten ein beliebtes Ausflugs- und Naherholungsziel. In den Sommermonaten finden hier öffentliche Kindertheatervorstellungen, Wasserlichtkonzerte und Musikdarbietungen statt. Der Eintritt ist frei.

Alter Botanischer Garten

Die Stadt Hamburg stellte 1821 einen kleinen Teil der Wallanlagen beim Dammtor zum Aufbau eines privaten Botanischen Gartens zur Verfügung. Er wurde ab 1857 als Staatsinstitut geführt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Garten auf 20 Hektar erweitert. Nach Eröffnung des Neuen Botanischen Gartens in Klein Flottbek im Jahr 1979 wurde der Alte Botanische Garten in Planten un Blomen eingegliedert.[1]

Zoologischer Garten und Friedhof  1903 errichtetes Denkmal für Kaiser Wilhelm I.

An die vorherige Nutzung als Zoologischer Garten Hamburg erinnert der Name der nördlich angrenzenden „Tiergartenstraße“. Der Zoologische Garten war 1863 eröffnet worden. Er grenzte südlich an die „St. Petersburger Straße/Jungiusstraße“ und den (alten) Botanischen Garten, getrennt durch die Straße „Bei den Kirchhöfen“. Dieser Straßenname wiederum erinnert an die Dammtorfriedhöfe, die sich hier seit 1793 befanden. Auf Teilen des Geländes des Zoologischen Gartens wurde ab 1930 ein Volks- und Vergnügungspark errichtet. 1935 fand auf anderen Teilen des Geländes unter Leitung des Gartenarchitekten Karl Plomin die „Niederdeutsche Gartenschau“ statt.

Vorbereitung durch Gartenbau-Ausstellungen  Reste des alten Stadtgrabens (hier um 1900) sind noch vorhanden und wurden in die Parkanlagen einbezogen.

Die Internationale Gartenbauausstellung 1897 wurde als Blumenschau in den Großen Wallanlagen zwischen Millerntor und Holstenwall abgehalten.

Niederdeutsche Gartenschau ab 1935: Die Schau sollte die Pflanzenwelt Deutschlands widerspiegeln.[2] Das Gelände wurde durch die Zusammenlegung des alten Zoologischen Gartens (siehe Tiergartenstraße) und des geräumten Friedhofsgeländes der Hamburger Hauptkirchen geschaffen. Entsprechend der damaligen nationalen Auffassung wurden exotische Pflanzen durch einheimische ersetzt. Der niederdeutsche Name Planten un Blomen wurde eingeführt, und die neue Gartenanlage wurde 1935 von dem damaligen Bürgermeister Carl Vincent Krogmann eröffnet.[3]

Der Park wurde in der Operation Gomorrha im Juli/August 1943 während des Zweiten Weltkriegs nahezu vollständig zerstört. Als einzige Relikte aus der alten Zeit existieren noch die Sonnenuhr, die Kaskaden und die weißen Mauern im alten Rosengarten (heute Bürgergarten) und im Apothekergarten.[4] Seit 1953 wurde der Park zu verschiedenen Anlässen wieder auf- und umgebaut.

1953, 1963 und 1973 wurden auf dem Gelände jeweils die Internationalen Gartenbau-Ausstellungen (IGA) durchgeführt. Die Internationalität spiegelte sich nun auch in der Pflanzenwelt der Anlage wider.

Internationale Gartenbauausstellung 1953: Das Gelände umfasste Planten un Blomen, die Wallanlagen und das Messegelände. Auf der ehemaligen Eulenburg, dem Hügel neben der Wasserorgel, wurde im Parksee der Philipsturm errichtet. Wasserorgel und Parksee wurden angelegt.

Internationale Gartenbauausstellung 1963: Das Ausstellungsgelände wurde erweitert und umfasste die Wallanlagen, den Botanischen Garten und das Heiligengeistfeld.[2] Erhalten geblieben sind von der IGA 1963 die Tropengewächshäuser von Bernhard Hermkes im Alten Botanischen Garten. Die Mittelmeerterrassen am Sonnenhang vor dem Gewächshaus zum Wallgraben hin wurden angelegt. Als besondere Messe-Attraktion führte 1963 eine Gondelbahn vom Dammtor über elf Stützen und 1,415 Kilometer bis zum Millerntor und wieder zurück, die bei Ausstellungsende aber wieder abgebaut wurde. Durch diese Bahn wurde das langgestreckte Ausstellungsgelände optimal erschlossen, dessen Fläche mit dem heutigen Park Planten un Blomen weitgehend deckungsgleich war.

Internationale Gartenbauausstellung 1973: Ein Übergang über die Marseiller Straße wurde geschaffen, Spielplätze, Wasserlichtorgel und Eisbahn angelegt. Vom Alten Botanischen Garten blieb das Gewächshaus. Die Planungen für den Neuen Botanischen Garten in Klein Flottbek wurden aufgenommen, dieser dann neu angelegt und 2012 in Loki-Schmidt-Garten umbenannt.[5] Nicht viel besser als der Seilbahn erging es der zur IGA 1973 angelegten IGA-Bahn[6] (es gab zwar schon zuvor eine Parkeisenbahn, diese befuhr aber nur einen kleinen Kreis rund um das alte Planten un Blomen). Sie machte Halt an vier Stationen zwischen den Eingängen Dammtor, Fernsehturm und Millerntor; die Gleise führten mitten durch Beete und Grünanlagen. Der Betrieb der Bahn wurde nach Ende des Ausstellungsjahres fortgesetzt; da sich jedoch später kein Betreiber mehr fand, fuhr im Oktober 1982 der letzte Zug. 1985 wurden die Gleise größtenteils demontiert, Reste sind jedoch noch heute zu finden.

Umbau nach 1973

1986 wurden die Gebiete des Alten Botanischen Gartens am ehemaligen Botanischen Institut (seit 2000 die Bucerius Law School) sowie der Kleinen und Großen Wallanlagen am Wallring – die vom Bezirk Hamburg-Mitte zwischenzeitlich als Wallringpark verwaltet worden waren – eingegliedert und das Gelände in einen öffentlichen Park umgewandelt. Dies war ein eingelöstes Wahlversprechen des Hamburger Senats. Zuvor war für Planten un Blomen Eintritt erhoben worden. Der mittlerweile zu klein gewordene Botanische Garten samt Botanischem Institut erhielt 1979 in Klein Flottbek eine neue und größere Fläche zugewiesen.

 Sonnenuhr

Eine Teilfläche des alten Parkgeländes wurde am Ostrand bis zum Bahndamm der Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn für das Congress Center Hamburg (CCH) abgezweigt und die neue Marseiller Straße abgesenkt, so dass sie unter dem Gartengelände hindurchführt und zugleich eine Zufahrtsrampe zum unterirdischen Parkhaus ist.

Der südliche Teil des dem Park zugewandten Dag-Hammarskjöld-Platzes vom Bahnhof Hamburg Dammtor wurde mit einer weit verzweigten Fußgängerbrücke, der Dag-Hammarskjöld-Brücke, überspannt, um einen bequemen Zugang zum neuen Planten un Blomen-Haupteingang und eine Anbindung zum U-Bahnhof Stephansplatz zu ermöglichen.

Zwei japanische Gärten und ein Rosengarten entstanden. Quer durch den Park wurde 1990 zwischen Kongresscentrum und Messegelände ein glasüberdachter Gehweg eingerichtet.[5]

Der Apothekergarten wurde 1991 an die Nordwestecke zur Tiergartenstraße hin verlegt.

Hamburg, Planten un Blomen: Teil Alter Botanischer Garten. Informationstafel über die Entstehung. ↑ a b Matthias Iken: Hamburgs blühende Gärten: Von Planten bis Blomen. In: Hamburger Abendblatt. 15. April 2013, S. 6 (abendblatt.de). In Planten un Blomen durften nur deutsche Gewächse blühen. In: Welt am Sonntag. 26. Juni 2005 (über die Eröffnung von Planten un Blomen). Dirk Hempel: Blumen für die Hamburger „Volksgenossen“. (Teil 2) Ein Vergnügungspark - nicht für alle. In: NDR Fernsehen / Hamburg Journal /. 6. Juni 2015, abgerufen am 17. Oktober 2016.. ↑ a b N.N.: Gartenschau mit langer Tradition. In: Hamburger Abendblatt. Beilage, 15. April 2013, S. 9. Hamburg Planten un Blomen – Porschelok. Abgerufen am 18. Mai 2021 (deutsch).
Fotografien von:
Hinnerk Haardt - CC BY-SA 2.0
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