Kontext von Katar

Katar (arabisch قطر Qatar, DMG Qaṭar, im lokalen Dialekt Qiṭar, amtlich Staat Katar) ist ein Emirat in Vorderasien und liegt an der Ostküste der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf. Das Land besteht größtenteils aus einer Halbinsel, die im Süden an Saudi-Arabien grenzt. Vor der Küste im Nordwesten liegt das Königreich Bahrain. Von Süden nach Norden dehnt sich das Land rund 180 Kilometer, von Westen nach Osten 80 Kilometer aus. Das Staatsgebiet schließt auch einige Inseln ein; die im Westen gelegenen Hawar-Inseln sind bahrainisches Staatsgebiet. Katar teilt auch Seegrenzen mit dem Iran im Norden und mit den Vereinigten Arabischen Emiraten im Osten.

Katar hat etwa 2,7 Millionen Einwohner, davon sind rund 10 % Staatsangehörige Katars. Die Mehrheit der BevölkerunWeiterlesen

Katar (arabisch قطر Qatar, DMG Qaṭar, im lokalen Dialekt Qiṭar, amtlich Staat Katar) ist ein Emirat in Vorderasien und liegt an der Ostküste der Arabischen Halbinsel am Persischen Golf. Das Land besteht größtenteils aus einer Halbinsel, die im Süden an Saudi-Arabien grenzt. Vor der Küste im Nordwesten liegt das Königreich Bahrain. Von Süden nach Norden dehnt sich das Land rund 180 Kilometer, von Westen nach Osten 80 Kilometer aus. Das Staatsgebiet schließt auch einige Inseln ein; die im Westen gelegenen Hawar-Inseln sind bahrainisches Staatsgebiet. Katar teilt auch Seegrenzen mit dem Iran im Norden und mit den Vereinigten Arabischen Emiraten im Osten.

Katar hat etwa 2,7 Millionen Einwohner, davon sind rund 10 % Staatsangehörige Katars. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Arbeitsmigranten; dies ist die höchste Quote an Arbeitsmigranten weltweit. Mehr als die Hälfte aller Einwohner Katars kommen aus Süd- und Südostasien.

Katar erlangte im Jahre 1971 seine vollständige Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich. Seither wird es als absolute Monarchie regiert. Staatsreligion ist der Islam, und die Scharia gilt als eine Hauptquelle der Gesetzgebung. Die Menschenrechtslage im Land gilt als kritisch, besonders die Niedriglohnmigranten werden zum Teil menschenunwürdig behandelt.

Die katarische Regierung wird in den letzten Jahrzehnten außerdem wegen ihrer Unterstützung der Muslimbrüder und anderer radikalislamischer Gruppen sowie Terrororganisationen wie der Hamas kritisiert. Dies führte zur Katar-Krise 2017 bis 2021, während der Katar von einigen Ländern der arabischen Welt boykottiert wurde.

Mehr über Katar

Grundinformation
  • Währung Katar-Riyal
  • Anrufcode +974
  • Internet Domäne .qa
  • Mains voltage 240V/50Hz
  • Democracy index 3.24
Population, Area & Driving side
  • Bevölkerung 2639211
  • Fläche 11437
  • Fahrseite right
Verlauf
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    Katar auf der Karte von Adolf Stieler (1891)

    Das Gebiet des heutigen Emirats Katar wies in früheren Jahrtausenden noch eine reichhaltige Vegetation auf und war bereits in der Steinzeit besiedelt. Im 5. Jahrtausend v. Chr. erlebte es eine Blütezeit. Klimaveränderungen führten zum Entstehen der heutigen Wüstenlandschaft und der Abwanderung der Bevölkerung. In den folgenden Jahrtausenden war die Region nur sporadisch besiedelt.

    Im 5. Jahrhundert n. Chr. hielt das Christentum Einzug. Mit Ankunft des Islams verschwand es aber zwei Jahrhunderte später fast völlig.[1] 628 n. Chr. schlossen sich die Bewohner Katars dem Propheten Mohammed an und traten zum Islam über.

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    Katar auf der Karte von Adolf Stieler (1891)

    Das Gebiet des heutigen Emirats Katar wies in früheren Jahrtausenden noch eine reichhaltige Vegetation auf und war bereits in der Steinzeit besiedelt. Im 5. Jahrtausend v. Chr. erlebte es eine Blütezeit. Klimaveränderungen führten zum Entstehen der heutigen Wüstenlandschaft und der Abwanderung der Bevölkerung. In den folgenden Jahrtausenden war die Region nur sporadisch besiedelt.

    Im 5. Jahrhundert n. Chr. hielt das Christentum Einzug. Mit Ankunft des Islams verschwand es aber zwei Jahrhunderte später fast völlig.[1] 628 n. Chr. schlossen sich die Bewohner Katars dem Propheten Mohammed an und traten zum Islam über.

    Auch in der Folgezeit hatte das Land wegen Wassermangels kaum Bedeutung. Von sporadischen Handelssiedlungen an der Küste abgesehen war das Land nur von Beduinen bewohnt. Um 1760 zogen nomadisierende Beduinenstämme von ihren angestammten Weidegebieten im Inneren der arabischen Halbinsel in das Gebiet Katars. Zu diesen Beduinen gehörte auch die Sippe Al Thani, die das Dorf al-Bid gründete, das heutige Doha. Scheich Muhammad Al Thani gewann allmählich die Macht über die Wüstenhalbinsel und wurde zum Begründer der heutigen Dynastie. Die folgenden 100 Jahre waren durch Machtkämpfe mit der Sippe der Al Chalifa gekennzeichnet, die aus dem heutigen Kuwait auf die Halbinsel drang und die Siedlung az-Zubara gründete. 1783 gelang den Al Chalifa die Eroberung von Bahrain, woraufhin sich ein Großteil des Stammes auf dieser Insel niederließ.

    Ende des 18. Jahrhunderts fielen saudische Wahhabiten, Anhänger einer streng orthodoxen islamischen Sekte, auf der Halbinsel ein und eroberten zeitweilig al-Bid. Seit dieser Zeit bestehen enge Bindungen zu Saudi-Arabien.

    Bis weit in die 1850er Jahre war die Küste von Katar wie die der heutigen Vereinigten Arabischen Emirate als „Piratenküste“ bekannt. Das Eingreifen der britischen Ostindien-Kompanie, die ihre Handelswege nach Indien bedroht sah, bereitete der Seeräuberei ein Ende. 1867 kam es zwischen den Al Thani und den Al Chalifa von Bahrain erneut zu einem heftigen Kampf um die Herrschaft in Katar. Das Vereinigte Königreich intervenierte und erzwang einen Frieden. Mit Vertrag vom 18. Dezember 1878 geriet das Land unter britischen Einfluss. Die Al Thani erklärten sich bereit, die Interessen der Briten zu bewahren und als deren Partner zu fungieren, während Großbritannien im Gegenzug als Schutzmacht der Al Thani auftrat und die Unabhängigkeit Katars von Bahrain bestätigte.[2] Zugleich wurden die neun Beduinen-Stämme Katars, symbolisiert durch neun Speerspitzen in der katarischen Flagge, unter Vorherrschaft der Al Thani als stärkste Kraft vereinigt. Der 18. Dezember wurde am 21. Juni 2007 per Dekret des damaligen Kronprinzen und Thronfolgers Scheich Tamim bin Hamad Al Thani zum gesetzlichen Feiertag (Nationalfeiertag) erklärt.[3]

    In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhoben die Osmanen Anspruch auf Katar und besetzten Teile des Landes. Daraufhin wandte sich Qasim Al Thani mit einem Hilfsersuchen an die Wahhabiten. Im Jahr 1913 schritt das Vereinigte Königreich erneut ein, um den osmanischen Einfluss und den der Wahhabiten zu unterdrücken. 1915 mussten die letzten osmanischen Truppen das Land verlassen. In der Folgezeit setzte Großbritannien seine politischen und wirtschaftlichen Interessen durch.[4]

    Die ersten Erdölvorkommen wurden 1939 entdeckt, wodurch die Ölförderung bald das neue wirtschaftliche Standbein Katars wurde. In der Folgezeit ging mit dem wachsenden Reichtum eine tiefgreifende Modernisierung in Staat und Wirtschaft vor sich. Als Ende der 1960er Jahre die Briten den Abzug der Truppen „östlich von Sues“ für 1971 ankündigten, proklamierte Katar am 3. September 1971 seine Unabhängigkeit und lehnte damit, wie Bahrain, einen Anschluss an die Vereinigten Arabischen Emirate ab; ein Freundschaftsvertrag wurde mit dem Vereinigten Königreich geschlossen. Auch nahmen die Scheichs von Katar nun den Titel eines Emirs an. Im selben Jahr wurde mit dem Nord-Feld das größte Erdgasfeld der Welt entdeckt.

    1972 wurde Emir Ahmad ibn Ali von Chalifa ibn Hamad (1972–1995) gestürzt; dieser bemühte sich in der Folgezeit verstärkt um die wirtschaftliche Entwicklung des Landes und die Ansiedlung von Industrie. Die absolute Herrschaft der Dynastie blieb bestehen. 1974 wurden alle Erdöl- und Erdgasgesellschaften verstaatlicht. 1981 wurde mit Oman, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, Saudi-Arabien und Kuwait der Golf-Kooperationsrat gegründet.

    1995 wurde Chalifa ibn Hamad von seinem Sohn Hamad ibn Chalifa gestürzt, der mit der Einleitung von Reformen begann. Seit 1998 ist Katar der Sitz des Hauptquartiers der US-Truppen im Nahen Osten und war auch Kommandozentrale im Irakkrieg im März 2003. Seit dem 25. Juni 2013 ist Tamim bin Hamad Al Thani, der zweite Sohn des ehemaligen Emirs Hamad ibn Chalifa, Emir von Katar.[5]

    Anfang Juni 2017 brachen Ägypten, Bahrain, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate die diplomatischen Beziehungen zu Katar ab und erklärten alle Landes-, Luft- und Seegrenzen für geschlossen. Als Grund nannten sie, Katar habe Terrorismus unterstützt.[6][7] Auch die Regierungen Jemens, Libyens, der Malediven und von Mauritius erklärten, dass sie ihre Beziehungen zu Katar aufgeben.[8][9][9] Die Türkei stellte sich auf die Seite Katars und schickte ein kleines Kontingent von Soldaten und gepanzerten Fahrzeugen ins Land.[10][11] Im Juni 2017 warf US-Präsident Donald Trump Katar vor, es sei seit Jahren ein Finanzier von Terrorismus.[12] Wenige Tage später unterzeichneten US-Verteidigungsminister James N. Mattis und der katarische Verteidigungsminister einen lange vorbereiteten Kaufvertrag über 36 F-15-Kampfjets. Katar zahlt dafür zwölf Milliarden US-Dollar.[13]

    Die Krise endete im Januar 2021; die diplomatischen Beziehungen wurden wiederhergestellt.[14]

    Radio Vatikan: Katar: Neue Kirche in der Wüste. (Memento vom 12. Oktober 2007 im Internet Archive). 30. März 2007. vgl. Sebastian Sons: Katar. bpb-aktuell 39/2022. Bilder zum Quatar National Day 2017. katar-doha.de, abgerufen am 21. November 2022. Kim Dudek, Steling Yates: Katar, in: Wolfgang Gieler (Hg.): Handbuch Außenpolitik Nahost. Lit, Berlin 2015, ISBN 978-3-643-12782-2, S. 156. Qatar’s new emir Sheikh Tamim: The Gulf’s youngest ruler. 25. Juni 2013, abgerufen am 18. März 2022 (englisch). Nachbarländer brechen Beziehungen zu Katar ab. Bei: Zeit.de. 5. Juni 2017, abgerufen am 5. Juni 2017. Schließung aller Grenzen. Nachbarn brechen Beziehungen zu Katar ab. Bei: n-tv.de. 5. Juni 2017, abgerufen am 5. Juni 2017. Astrid Frefel: Isolation und Flugverbote: Riad will Katar in die Knie zwingen. In: Der Standard. 5. Juni 2017, abgerufen am 6. Juni 2017. ↑ a b Sechs Airlines stoppen Flüge nach Katar. 5. Juni 2017. Gute Geschäfte mit dem Emir. Turkey sends Qatar food and soldiers, discusses Gulf tensions with Saudi. In: Reuters. 22. Juni 2017 (reuters.com [abgerufen am 16. März 2022]). whitehouse.gov. 9. Juni: Remarks by President Trump and President Iohannis of Romania in a Joint Press Conference. Amerika verkauft Kampfjets an Qatar. Qatar crisis: Saudi Arabia and allies restore diplomatic ties with emirate. In: BBC News. 5. Januar 2021 (bbc.com [abgerufen am 16. März 2022]).
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Stay safe
  • Sicherheit

    Die nationale Notrufnummer lautet 999. Katar ist ein äußerst sicheres Reiseland, Touristen sollten sich jedoch über die rigiden Moralvorstellungen und damit zusammenhängende Strafvorschriften informieren. Homosexuelle Handlungen sind in Katar illegal und können mit Gefängnisstrafen bis zu 15 Jahren geahndet werden. Gemeinsam reisende Männer sollten zudem keine Doppelzimmer in Hotels buchen. Auch heterosexueller Sex außerhalb der Ehe ist verboten. Drogenhandel, Drogenschmuggel sowie Drogenbesitz ab einer vorgesehenen Menge führt zu langjährigen Freiheitsstrafen, im ungünstigsten Fall zur Verhängung der Todesstrafe. Man darf nicht davon ausgehen, dass Touristen milder bestraft werden als Einheimische. Bei allen Verkehrsunfällen besteht anders als in Deutschland eine Pflicht, über die Notrufnummer 999 die Polizei anzufordern, auch wenn es Unfälle ohne Unfallgegner sind, wie beispielsweise dem Abrutschen eines PKW in einen Graben. Der Konsum alkoholischer Getränke ist für nicht-muslimische Touristen in den Hotelbereich und an privaten Hotelstränden gestattet, jedoch ist der Aufenthalt in der Öffentlichkeit für Personen, welche noch unter Restalkohol stehen, untersagt. In der Öffentlichkeit wird in Gaststätten kein Alkohol ausgeschenkt sowie keine alkoholischen Getränke in Supermärkten und Kiosken verkauft.

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