Das Crazy Horse Memorial ist eine monumentale Skulptur zu Ehren des Oglala-Lakota-Indianers Crazy Horse, die ähnlich wie das Mount Rushmore National Memorial in einen Berg gehauen wird, jedoch um ein Vielfaches größer. Es ist etwa 14 km südwestlich vom Mount Rushmore in den Black Hills, South Dakota, gelegen. Das Crazy Horse Memorial wird nicht mit staatlichen Geldern finanziert, sondern durch die gemeinnützige Crazy Horse Memorial Foundation, die ein Indianermuseum in der Nähe des Monuments betreibt. Der Bildhauer Korczak Ziolkowski, der auch schon am Mount Rushmore National Memorial mitgearbeitet hatte, wurde 1939 vom damaligen Häuptling der Sioux Henry Standing Bear eingeladen, ein Indianer-Denkmal zu gestalten. Mit dem Bau wurde dann 1948 begonnen, wohl 10 Millionen Tonnen Granit wurden seitdem aus der Felswand gesprengt. Trotzdem ist bisher seit 1998 nur das Gesicht fertiggestellt. Ein Termin zur Fertigstellung ist bisher nicht absehbar, es werden aber rund weiterWeiterlesen

Das Crazy Horse Memorial ist eine monumentale Skulptur zu Ehren des Oglala-Lakota-Indianers Crazy Horse, die ähnlich wie das Mount Rushmore National Memorial in einen Berg gehauen wird, jedoch um ein Vielfaches größer. Es ist etwa 14 km südwestlich vom Mount Rushmore in den Black Hills, South Dakota, gelegen. Das Crazy Horse Memorial wird nicht mit staatlichen Geldern finanziert, sondern durch die gemeinnützige Crazy Horse Memorial Foundation, die ein Indianermuseum in der Nähe des Monuments betreibt. Der Bildhauer Korczak Ziolkowski, der auch schon am Mount Rushmore National Memorial mitgearbeitet hatte, wurde 1939 vom damaligen Häuptling der Sioux Henry Standing Bear eingeladen, ein Indianer-Denkmal zu gestalten. Mit dem Bau wurde dann 1948 begonnen, wohl 10 Millionen Tonnen Granit wurden seitdem aus der Felswand gesprengt. Trotzdem ist bisher seit 1998 nur das Gesicht fertiggestellt. Ein Termin zur Fertigstellung ist bisher nicht absehbar, es werden aber rund weitere 100 Jahre veranschlagt. Ziolkowski starb 1982. Seine Arbeit wird durch sieben seiner zehn Kinder fortgesetzt, und bis zu ihrem Tod im Mai 2014 war daran auch seine Frau Ruth beteiligt.

Viele Indianer stehen dem Projekt kritisch gegenüber. Sie beklagen die Entweihung ihrer heiligen Black Hills und weisen darauf hin, dass Crazy Horse sich nie fotografieren ließ, weil er nicht abgebildet werden wollte.

In fertiger Form soll die Skulptur Crazy Horse auf einem Pferd sitzend und mit ausgestrecktem Arm nach Osten weisend zeigen. Alle Präsidentenköpfe am Mount Rushmore zusammen sind in etwa so groß wie der Pferdekopf. Nach Fertigstellung der Skulptur soll diese 195 m lang und 172 m hoch sein.

Im Oktober 1931 schrieb Luther Standing Bear, Henrys älterer Bruder, einen Brief an den Bildhauer John Gutzon de la Mothe Borglum, der zu der Zeit gerade am Mount Rushmore arbeitete. Luther schlug Crazy Horse als passenden Porträtkopf vor, da er ein echter Patriot vom Stamm der Sioux sei. Zudem sei er an der Seite von Washington und Lincoln die einzig würdige Person. Borglum habe darauf nie geantwortet.[1] Danach startete Henry Standing Bear eine Kampagne, dass Borglum – ähnlich wie bei den vier Präsidenten – ein Bildnis von Crazy Horse am Mount Rushmore anfertigen soll.[2] Im Sommer 1935 war Standing Bear über das ins Stocken geratene „Crazy Horse“-Projekt frustriert und schrieb an James H. Cook, ein langjähriger Freund von Red Cloud, folgendes: „Ich bin in einem hoffnungslosen Kampf, weil ich keine Mittel habe, keine Arbeit und keine Unterstützung von Indianern oder Weißen erhalte.“[3]

1939 kam der polnisch-amerikanische Bildhauer Korczak Ziolkowski in die Black Hills, um an den Arbeiten am Mount Rushmore mitzuhelfen. Im selben Jahr erhielt Ziolkowski während der Weltausstellung in New York den ersten Preis für die Carraramarmor-Büste „Paderewski, Study of an Immortal“. Henry Standing Bear las die Nachrichten über Ziolkowskis Arbeiten und lud ihn ein.[4] In der Einladung stand: „My fellow chiefs and I would like the white man to know that the red man has great heroes, too.“[5] Standing Bear schrieb auch einen Brief an den stellvertretenden Innenminister Oscar L. Chapman und bot 900 Morgen eigenen fruchtbaren Boden als Austausch für den Berg in den Black Hills. Die Regierung reagierte positiv und das United States Forest Service genehmigte die Nutzung des Geländes. Standing Bear lehnte staatliche Mittel ab und verließ sich stattdessen auf einflussreiche Amerikaner, die sich für das Wohl der Indianer interessieren und das Projekt finanziell unterstützen.[6]

Ziolkowski traf sich kurz danach mit den Anführern. Im Frühling 1940 reiste er für drei Wochen nach Pine Ridge in South Dakota und traf sich dort mit Standing Bear. Dort lernte er die Biografie Crazy Horses kennen, diskutierte über Landbesitz und die Lebensweise der Lakota. Nach der Aussage von Ziolkowski wurde Standing Bear sehr wütend, wenn er von der Missachtung des Vertrags von Fort Laramie sprach. Dabei soll Standing Bear Tränen in den Augen gehabt, seinen Kopf geschüttelt und danach sehr lange geschwiegen haben.[3][5] Im Laufe der nächsten Jahre forschte er weiter und begann mit dem Entwurf. Nach dem Angriff der Japaner auf Pearl Harbor und dem Kriegseintritt der USA legte er das Projekt auf Eis. Er entschloss sich, freiwillig in die US Army einzutreten und nahm später an der Landung der Normandie am Küstenabschnitt Omaha Beach teil. 1947 zog er in die Black Hills zurück und konzentrierte sich wieder auf das Projekt. Am 3. Juni 1948 begannen die Arbeiten am Crazy Horse Memorial. Um die Indianer Nordamerikas zu ehren, schwor Korczak Ziolkowski, dass ein gemeinnütziges Bildungs- und Kulturprojekt mit ausschließlich privater Finanzierung und ohne staatliche Mittel das Denkmal betreiben soll.[7]

Joseph Agonito: Lakota Portraits: Lives of the Legendary Plains People. 1. Auflage. TwoDot, Guilford 2011, ISBN 978-0-7627-7212-4, S. 251. John Taliaferro: Great White Fathers: The Story of the Obsessive Quest to Create Mount Rushmore. 1. Auflage. PublicAffairs, New York 2002, ISBN 1-891620-98-3, S. 328. ↑ a b John Swanson: Henry Standing Bear (Mato Najen), Lakota Sioux Intancan. In: aaanativearts.com. Abgerufen am 10. Dezember 2015 (englisch). Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen crazyfaq. ↑ a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen crahormem. Mighty Memorial for Crazyhorse. In: Nevada State Journal. 23. November 1947, S. 19 (amerikanisches Englisch). Expressing the sense of the Senate that a commemorative postage stamp should be issued to honor sculptor Korczak Ziolkowski. 106. Kongress der Vereinigten Staaten, 22. September 2000, abgerufen am 10. Dezember 2015 (englisch).
Fotografien von:
Jim Bowen from Hampstead, London, United Kingdom - CC BY 2.0
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