Belfort van Gent

( Belfried (Gent) )

Der Genter Belfried ist 95 Meter hoch und steht im Zentrum der flämischen Stadt Gent. Er erhebt sich zwischen St.-Bavo-Kathedrale und St. Niklaskirche, mit deren Türmen er auf einer Linie steht. Gemeinsam bilden sie die berühmte Genter Dreiturmreihe drie torens van Gent. Die Genter Tuchhalle ist mit dem Belfried verbunden und beherbergt auch den Turmeingang.

Berühmt sind die vier steinernen Wächterfiguren aus dem Jahre 1339 auf den Ecktürmen (heute in Kopien), die große Rolandglocke von 1660 (6070 kg), ein Glockenspiel von 1659, die Turmuhr von 1912 und v. a. der legendäre, 1377 gegossene „Drache von Gent“ als Turmspitze.

Das Secreet im Genter Belfried, in dem wichtige Privilegien aufbewahrt wurden, hatte zwei Türen mit je drei Schlössern, deren Schlüssel im Besitz verschiedener Handwerkerzünfte waren. Der Schrank mit den Urkunden hatte 18 Riegel, die wiederum mit 3 Schlüsseln geschlossen wurden. Diese wurden vom Vogt und den Hauptschöffen aufbewahWeiterlesen

Der Genter Belfried ist 95 Meter hoch und steht im Zentrum der flämischen Stadt Gent. Er erhebt sich zwischen St.-Bavo-Kathedrale und St. Niklaskirche, mit deren Türmen er auf einer Linie steht. Gemeinsam bilden sie die berühmte Genter Dreiturmreihe drie torens van Gent. Die Genter Tuchhalle ist mit dem Belfried verbunden und beherbergt auch den Turmeingang.

Berühmt sind die vier steinernen Wächterfiguren aus dem Jahre 1339 auf den Ecktürmen (heute in Kopien), die große Rolandglocke von 1660 (6070 kg), ein Glockenspiel von 1659, die Turmuhr von 1912 und v. a. der legendäre, 1377 gegossene „Drache von Gent“ als Turmspitze.

Das Secreet im Genter Belfried, in dem wichtige Privilegien aufbewahrt wurden, hatte zwei Türen mit je drei Schlössern, deren Schlüssel im Besitz verschiedener Handwerkerzünfte waren. Der Schrank mit den Urkunden hatte 18 Riegel, die wiederum mit 3 Schlüsseln geschlossen wurden. Diese wurden vom Vogt und den Hauptschöffen aufbewahrt.

Der Bau des Belfried begann wahrscheinlich schon vor 1314 – aus jenem Jahr liegen die ersten bekannten und erhaltenen Rechnungen vor – nach einem Plan von Jan van Haelst. Das Original des Bauplans befindet sich im Stadtmuseum Gent (STAM).

1323 waren bereits vier Bauabschnitte von geplanten sechs realisiert. Zwischen 1377 und 1380 wurde eine vorläufige hölzerne Turmbekrönung angebracht. Darauf wurde die 1377 gegossene und aus Brügge hergebrachte Figur des legendarischen 'Drachen von Gent' aufgesetzt. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte wurde die Turmspitze wiederholt angepasst.

Der Turm diente nicht nur als Festungs- und Brandschutzturm, sondern beherbergte auch das geheime Archiv, in dem die bedeutenden Privilegien der Stadt aufbewahrt wurden. Dieses hatte zwei Türen mit jeweils drei Schlössern, deren Schlüssel sich im Besitz verschiedener Zünfte befanden; der Urkundenschrank hatte achtzehn Riegel, die wiederum mit drei Schlüsseln geschlossen wurden. Diese wurden vom Vogt und den Hauptschöffen aufbewahrt.

Die größte Glocke des Turmes, die Rolandsglocke (Klokke Roeland) gab das Signal zum Öffnen und Schließen der Stadttore, wies auf Brände hin und läutete auch bei besonderen Ereignissen, auch bei gewonnenen Schlachten, weshalb Kaiser Karl V. nach der erfolgreichen Niederschlagung der Aufstände die Glocke entfernen ließ.

Nach verschiedenen hölzernen Turmspitzen bekam der Belfort 1852 eine neogotische gusseiserne Spitze. Ein halbes Jahrhundert später hat sich der Zustand dieser Spitze so dramatisch verschlechtert, dass man vor der Weltausstellung von 1913 einen Wettbewerb für eine neue Turmspitze ausschrieb, den der Vorschlag von Valentin Vaerwyck, der auf der mittelalterlichen Turmspitze basierte, für sich gewinnen konnte. Da die Arbeiten im Angesichte der folgenden Weltausstellung schnell durchgeführt mussten, haben sich im Nachhinein viele Makel an der Ausführung gezeigt, so etwa bei der Verbindung zwischen dem steinernen Rumpf und dem neuen steinernen Glockenhaus. 1967 und 1980 wurden daher Restaurierungsarbeiten durchgeführt.

Seit 1936 ist der Turm mit seinen anliegenden Bauten denkmalgeschützt. Der Genter Belfried gehört zusammen mit der Tuchhalle und dem „Mammelokker“ seit 1999 auch zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Fotografien von:
Johan Bakker - CC BY-SA 3.0
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