Wiener Karlskirche

Die Wiener Karlskirche ist eine römisch-katholische Kirche im 4. Wiener Gemeindebezirk Wieden. Die Rektoratskirche ist dem heiligen Karl Borromäus geweiht und gehört zum Stadtdekanat 4/5 im Vikariat Wien Stadt der Erzdiözese Wien. Die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erbaute Kirche steht unter Denkmalschutz. Sie liegt an der Südseite des zentrumsnahen Karlsplatzes und ist einer der bedeutendsten barocken Kirchenbauten nördlich der Alpen und eines der Wahrzeichen Wiens.

Kaiserliches Gelübde

Am 22. Oktober 1713, während der letzten großen Pestepidemie, die auch Wien heimsuchte, gelobte Kaiser Karl VI. im Stephansdom, eine Kirche bauen zu lassen. Sie sollte seinem Namenspatron, Karl Borromäus, geweiht sein, der auch als Pestheiliger gilt. Durch das kaiserliche Versprechen sollte die Seuche beendet werden. Die Pest war 1714 erloschen, und Kaiser Karl VI. schrieb für den Bau einen Architektenwettbewerb aus.

Die Karlskirche gehört zum Typus der Votivkirchen, worauf die goldenen Lettern unter dem frontseitigen Dreiecksgiebel dem Psalm 22,26 hinweisen: “Vota mea reddam in conspectu timentium deum.” (deutsch: „Meine Gelübde erfüllte ich vor den Augen der Gottesfürchtigen.“)[1]

 Votiv-Tafel über dem Portal der Karlskirche in Wien

Zusätzlich wurde über dem Portal eine Votivtafel mit lateinischer Inschrift angebracht:

Zur Ehren Gottes des Allmächtigen hat dem Herrn Karl Borromäus, dem Fürbitter, der erhabene Kaiser Karl VI, katholischer und apostolischer König, das Gelübde erfüllt, dessen er für die Gesundheit des Volkes im Jahr 1713 schuldig und der er im selben Jahr teilhaftig geworden ist.

Seit der Karlsplatz Ende der 1980er Jahre wieder als Ensemble hergestellt wurde, wirkt die Karlskirche nicht nur durch ihre Kuppel und die zwei flankierenden Reliefsäulen, sondern auch als architektonisches Gegengewicht zu den Gebäuden von Musikverein und Technischer Universität.

Geistliche Betreuung  Karlskirche und Wienfluss, 1822 Gemälde von Rudolf von Alt, 1831

Die Kirche war von 1783 bis 1918 Patronatspfarrkirche des Kaisers und wird seit 1738 von den Kreuzherren mit dem Roten Stern aus Prag betreut. Von 1959 bis 1976, als sie von den Prämonstratensern aus dem Stift Geras betreut wurde, und von 1989 bis 2000, als die Personalprälatur Opus Dei sie übernahm, kam es zu Unterbrechungen.[2] Sie ist auch Sitz der weiterhin vom Opus Dei geleiteten[3] katholischen Hochschulgemeinde der nahen Technische Universität.

Die 1783 gegründete Pfarre St. Karl Borromäus wurde am 31. Dezember 2016 aufgelöst und das Pfarrgebiet der Pfarre Zur frohen Botschaft zugeschlagen. Seit 1. Jänner 2017 ist die Karlskirche eine Rektoratskirche, die weiterhin von den Kreuzherren mit dem Roten Stern betreut wird.[4]

Kirchenmusik

Ab 1995 war der Dirigent, Komponist und Universitätslektor für Chordirigieren Vijay Upadhyaya Chorleiter der Karlskirche. Organist der Karlskirche war zu dieser Zeit der heutige Domorganist des Wiener Stephansdoms, Ernst Wally. Ab 1999 waren seit dem Wechsel von Vijay Upadhyaya an die Universität Wien unterschiedliche und wechselnde musikalische Ensembles in der Karlskirche tätig, unter anderem das „Borromeo Consort“ des Dommusikus des Wiener Stefansdoms, Thomas Dolezal. 2007 verließ auch Ernst Wally als Organist die Karlskirche und wurde Organist im Wiener Stefansdom. Im Jahr 2011 wurde Ricardo Alejandro Luna als Kantor in der Karlskirche verpflichtet und gründete 2014 einen eigenen Chor in der Karlskirche, den er bis Juni 2023 leitete.

Nach 2007 war als Organist zunächst Frater Roman Chlada tätig, dem ab 2014 Lusine Poppel als Organistin für Liturgie und Konzerte in freiberuflicher Tätigkeit nachfolgte. Seit Juni 2023 ist Lusine Poppel auch als Titularorganistin der Wiener Karlskirche angestellt.

Psalmen 22,26 EU Christian Fastl: St. Karl (Wien). In: Oesterreichischer Musiklexikon online. Österreichische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 19. November 2017. Paul Blecha: Pfarrblatt Juli-August 2001. In: angelfire.com. Wiener Karlskirche, 2001, abgerufen am 19. November 2017. Diözesanblatt der Erzdiözese Wien Jänner 2017 (Memento des Originals vom 6. Januar 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.erzdioezese-wien.at
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