Sarajevo

Sarajevo (kyrillisch Сарајево; deutsch auch Sarajewo; Aussprache [ˈsarajeʋo]) ist Hauptstadt und Regierungssitz von Bosnien und Herzegowina, der Föderation Bosnien und Herzegowina (Federacija Bosne i Hercegovine, FBiH) und des Kantons Sarajevo.

Die Stadt hat in ihren vier Verbandsgemeinden Stari Grad (Altstadt), Centar (Zentrum), Novi Grad (Neustadt) und Novo Sarajevo (Neu-Sarajevo) 291.422 Einwohner. Im Großraum Sarajevo leben etwa 555.000 Einwohner (Zensus 2013). Aufgrund der Einwohnerzahl sowie der wirtschaftlichen und politischen Bedeutung ist Sarajevo die einzige bosnische Metropole.

Der Südostteil Sarajevos gehört administrativ zur Stadt Istočno Sarajevo in der Republika Srpska (RS). Laut Artikel 9 der Verfassung der RS ist die ganze Stadt auch Hauptstadt der Republika Srpska, Weiterlesen

Sarajevo (kyrillisch Сарајево; deutsch auch Sarajewo; Aussprache [ˈsarajeʋo]) ist Hauptstadt und Regierungssitz von Bosnien und Herzegowina, der Föderation Bosnien und Herzegowina (Federacija Bosne i Hercegovine, FBiH) und des Kantons Sarajevo.

Die Stadt hat in ihren vier Verbandsgemeinden Stari Grad (Altstadt), Centar (Zentrum), Novi Grad (Neustadt) und Novo Sarajevo (Neu-Sarajevo) 291.422 Einwohner. Im Großraum Sarajevo leben etwa 555.000 Einwohner (Zensus 2013). Aufgrund der Einwohnerzahl sowie der wirtschaftlichen und politischen Bedeutung ist Sarajevo die einzige bosnische Metropole.

Der Südostteil Sarajevos gehört administrativ zur Stadt Istočno Sarajevo in der Republika Srpska (RS). Laut Artikel 9 der Verfassung der RS ist die ganze Stadt auch Hauptstadt der Republika Srpska, obwohl sich deren Regierungssitz bereits seit 1998 in Banja Luka befindet.

Weltweit machten vor allem drei Ereignisse die Stadt bekannt: das Attentat von Sarajevo vom 28. Juni 1914, bei dem Gavrilo Princip den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand ermordete, die Olympischen Winterspiele 1984 und die Belagerung durch Truppen der Vojska Republike Srpske während des Bosnienkrieges 1992 bis 1995.

 Historische Stadtansicht von Sarajevo um 1900 Marktszene in Sarajevo, 1912. Altes Rathaus (Vijećnica), später Nationalbibliothek, im Bosnienkrieg zerstört und bis 2014 saniert

Im Jahr 1238/39 wurde in einer Urkunde des kroatisch-ungarischen Königs Béla IV. in Zusammenhang mit dem Bau der Sankt-Peter-Kathedrale erstmals eine slawische Siedlung namens Vrhbosna erwähnt. Ab 1463 erfolgte mit dem Beginn der osmanischen Herrschaft unter Isa-Beg Ishaković, einem zum Islam übergetretenen Bosnier, der Ausbau der Stadt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts hatte ein türkischer Statthalter sein Domizil am Ufer der Miljacka aufgeschlagen. Nach jenem Saray (türk. Palast) wurde wenig später die rasch aufblühende Stadt Sarajevo oder Bosna Serai benannt.[1] Dem türkischen sarây bzw. saray ova entspricht auch die Bezeichnung Serail.

Im Osmanischen Reich war Sarajevo Hauptstadt der Provinz Bosnien seit dem Jahr 1850. Im Jahr 1878 wurde die Stadt zusammen mit dem ganzen Land von der Österreichisch-Ungarischen Monarchie okkupiert.

Am 28. Juni 1914 war die Stadt Schauplatz des Attentates auf Erzherzog Franz Ferdinand und seine schwangere Frau Sophie, welches einer der Hauptauslöser des Ersten Weltkriegs war. Nach 1918 kam Sarajevo mit Bosnien zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen.

Im Zweiten Weltkrieg war Bosnien Teil des Unabhängigen Staats Kroatien. In Sarajevo wurde von 1941 bis zum 6. April 1945 die Villa Luburić als Internierungs- und Exekutionslager umfunktioniert, in dem hunderte Serben und Juden von den faschistischen Ustascha interniert, gefoltert und ermordet wurden.[2] Nach dem Zusammenbruch des Ustascha-Staates und dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Sarajevo 1945 Hauptstadt der Teilrepublik Bosnien und Herzegowina innerhalb Jugoslawiens.

Eines der bedeutendsten Ereignisse in der jugoslawischen Epoche waren die Olympischen Winterspiele, die 1984 in den Gebirgen in der Umgebung der Stadt stattfanden und Sarajevo weltweite Aufmerksamkeit bescherten. Nach der Unabhängigkeitserklärung im Zuge des Zerfalls Jugoslawiens wurde Sarajevo zur Hauptstadt des souveränen Staates Bosnien und Herzegowina. Kurz nach der Unabhängigkeitserklärung begann der dreijährige Bosnienkrieg.

Krieg in Bosnien  Während der Belagerung zerstörte Straßenzüge in Sarajevo

Während des Bosnienkriegs war Sarajevo in einen von der Regierung Bosnien und Herzegowina kontrollierten bosniakisch-kroatischen und einen von der Republika Srpska kontrollierten serbischen Teil geteilt. Der von den Regierungstruppen kontrollierte Teil, zu dem unter anderem das Stadtzentrum und die Altstadt gehörten, wurde 1.425 Tage lang von den Truppen der damaligen bosnisch-serbischen Armee belagert.

Die Belagerung von Sarajevo begann am 5. April 1992 und war die längste Belagerung in der Geschichte der Stadt. Der Stadtkern von Sarajevo war vollständig umzingelt. Der Belagerung und den Kämpfen fielen nach Angaben der Regierung Bosnien-Herzegowinas 10.615 Menschen aller Volksgruppen zum Opfer, unter ihnen 1.601 Kinder. Durch Granaten, Minen oder Scharfschützen wurden rund 50.000 Menschen teilweise schwer verletzt.

Die Kaserne „Viktor Bubanj“ diente während des Bosnienkriegs als Militärgefängnis der bosnischen Regierungstruppen, in dem auch Zivilisten gefoltert, misshandelt oder umgebracht wurden.[3]

Gerhard Herm: Der Balkan. Das Pulverfaß Europas. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf/Wien/New York/Moskau 1993, S. 193, ISBN 978-3-430-14445-2. United States Commission for the Preservation of America’s Heritage Abroad: Jewish Heritage Sites of Bosnia-Herzegowina - “Luburica Villa” - Ustashe Prison and Execution Place. 2011, S. 20. Bericht von Human Rights Watch über Misshandlungen in der Viktor-Bubanj-Kaserne, 10/1994
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