İshak Paşa Sarayı

( Ishak-Pascha-Palast )

Der Ishak-Pascha-Palast (türkisch İshak Paşa Sarayı) ist ein zwischen 1685 und 1784 erbauter burgähnlicher Palast des osmanischen Emirs von Doğubeyazıt Çolak Abdi Paşa und seines Sohnes İshak Paşa II. Er liegt im äußersten Osten der Türkei etwa sechs Kilometer südöstlich der Stadt Doğubeyazıt. Die ungewöhnliche Architektur und Bauornamentik des Palastes vereint Einflüsse 500 Jahre älterer seldschukischer Moscheen, armenischer Kirchen und den zeitgenössischen osmanischen Stil. Sein Planungsprinzip folgt der Gliederung des Topkapı-Palastes in Istanbul.

Der Ishak-Pascha-Palast (türkisch İshak Paşa Sarayı) ist ein zwischen 1685 und 1784 erbauter burgähnlicher Palast des osmanischen Emirs von Doğubeyazıt Çolak Abdi Paşa und seines Sohnes İshak Paşa II. Er liegt im äußersten Osten der Türkei etwa sechs Kilometer südöstlich der Stadt Doğubeyazıt. Die ungewöhnliche Architektur und Bauornamentik des Palastes vereint Einflüsse 500 Jahre älterer seldschukischer Moscheen, armenischer Kirchen und den zeitgenössischen osmanischen Stil. Sein Planungsprinzip folgt der Gliederung des Topkapı-Palastes in Istanbul.

Westlich der Festung zeigen steinerne Funde, dass sich bereits zu urartäischer Zeit hier eine Siedlung befunden haben muss. Die frühesten Siedlungsreste werden auf die Zeit um 800 v. Chr. datiert. Nordöstlich des Palastes sieht man ein urartäisches Felsgrab, dessen Eingang von überlebensgroßen Relieffiguren gerahmt wird.

Spätestens seit dem 4. Jahrhundert n. Chr. dürfte es eine gut befestigte Stadtanlage gegeben haben. 1374 ließen die mongolischen Dschalairiden unter Şehzade Bayazıt Han die Festung erweitern. Im Mittelalter befand sich vermutlich eine kleine, nach Bayazit benannte Stadt südlich des Palasthügels in der Ebene. Sie scheint zwischen dem 14./15. Jahrhundert und dem Russisch-Türkischen Krieg von 1828/29 eine Blütezeit erlebt und sich bis zum Steilhang im Osten der Festung ausgebreitet zu haben. Ab 1514 gehörte der Ort zum Osmanischen Reich. In frühosmanischer Zeit wurde die Stadtbefestigung aufgegeben und abgetragen, sehr wahrscheinlich zugunsten der nun wiederaufgebauten Festung. Zur Bauzeit des Ishak-Pascha-Palastes im 18. Jahrhundert hatte sich die Stadt in der Ebene um den Palasthügel ausgedehnt.

An der Spitze des Sandschak von Bayazıt stand ein Mütesarrıf, dessen Amt seit Mitte des 17. Jahrhunderts vererblich war. Möglicherweise begann unter dem Provinzgouverneur Çolak Abdi Pascha 1685 der Bau des Palastes. Ein Mitglied der ab dieser Zeit herrschenden kurdischen Familiendynastie Çıldıroğulları hieß İshak Paşa. 1723 wurde er Wesir und im folgenden Jahr zum Statthalter (Pascha) von Tiflis ernannt. Sein Enkel Hasan wurde 1760/61 Statthalter von Çıldır. Ein anderer İshak, der 1790–1791 Pascha von Çıldır war, ließ den Palast vollenden. Die einzige inschriftliche Datierung des Palastes umfasst acht Zeilen, sie befindet sich über dem Portal zum Harem und nennt als Fertigstellungsjahr 1199 AH, entsprechend 1784 n. Chr.

Vermutlich der letzte Pascha dieser Dynastie, der den gesamten Palast bewohnte, war Mahmut († 1805) am Beginn des 19. Jahrhunderts. Er ist der einzige Herrscher, dessen Grab sich in der Grabkammer unter dem Palasthof befindet. Als die Russen im Russisch-Osmanischen Krieg 1828/29 im Jahr 1828 die Stadt eroberten, herrschte Mahmuts Nachfolger Behlül, der seinen Wohnsitz vom Palast in die Festung verlagert hatte. Ein großer Teil der Holzkonstruktion des Palastes wurde während des Krieges zerstört. In der Folge des Krieges zwangen die russischen Eroberer die Mehrzahl der Einwohner zum Verlassen der Stadt und zur Auswanderung nach Russland. Ein Erdbeben von 1840 richtete schwere Schäden am Palast und an der Festung an. Die Palastbewohner mussten in ein Haus in der Stadt umziehen. Um 1860 waren einige Räume wieder soweit hergestellt, dass die Herrscherfamilie sie nutzen konnte. Beim nächsten Russisch-Osmanischen Krieg von 1877/78 diente der Palast als Soldatenunterkunft. Weitere Schäden erlitt der Palast im Ersten Weltkrieg durch Gewehrfeuer, als die Stadt wegen ihrer strategischen Lage zwischen russischen und türkischen Truppen umkämpft war.

In der jungen Türkischen Republik war der Palast bis 1926 das Verwaltungszentrum für die Provinz Ağrı und den Distrikt (Kaza) von Bayazıt. Danach verlagerte man die Provinzverwaltung in die Stadt Ağrı und die Verwaltung für den Distrikt Bayazıt fünf Kilometer weiter in die Ebene, wo unter dem in Doğubeyazıt geänderten Namen ab Anfang der 1930er Jahre die heutige Stadt entstand. Die Bewohner gaben die alte, heute Eski Beyazıt („Alt-Beyazıt“) genannte Siedlung unterhalb des Palastes bis auf wenige Häuser am Osthang des Festungshügels auf.[1]

Sinclair, S. 386f
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