Interrail bezeichnet eine Zugfahrkarte für die erste oder zweite Klasse zu einem Pauschalpreis, mit dem über einen bestimmten Zeitraum unbegrenzt viele Züge bei bestimmten europäischen Eisenbahngesellschaften genutzt werden können. Erforderliche Reservierungen und Aufpreise für manche Züge sind im Ticket nicht enthalten und müssen vor dem Fahrtantritt beglichen werden. Der Pass gewährt auch Boni für bestimmte Unternehmen (etwa für Fährunternehmen und Eisenbahnmuseen).

Als Fahrkartenvarianten gibt es den Interrail Global Pass für 33 europäische Länder und den Interrail One Country Pass für einzelne Länder bzw. Ländergruppen. Davon abgesehen sind die Preise nach Dauer der Gültigkeit und Altersgruppen gestaffelt.

Interrail bezeichnet eine Zugfahrkarte für die erste oder zweite Klasse zu einem Pauschalpreis, mit dem über einen bestimmten Zeitraum unbegrenzt viele Züge bei bestimmten europäischen Eisenbahngesellschaften genutzt werden können. Erforderliche Reservierungen und Aufpreise für manche Züge sind im Ticket nicht enthalten und müssen vor dem Fahrtantritt beglichen werden. Der Pass gewährt auch Boni für bestimmte Unternehmen (etwa für Fährunternehmen und Eisenbahnmuseen).

Als Fahrkartenvarianten gibt es den Interrail Global Pass für 33 europäische Länder und den Interrail One Country Pass für einzelne Länder bzw. Ländergruppen. Davon abgesehen sind die Preise nach Dauer der Gültigkeit und Altersgruppen gestaffelt.

 Inter-Rail-Fahrkarte (1982) Inter-Rail-Fahrkarte (1985)

Interrail entstand im Kontext einer Zeit, in der die klassischen Familien- und Pauschalreisen, die sich in Europa während der 1950er und 1960er Jahre etabliert hatten, von jungen Menschen der 68er-Bewegung in Frage gestellt wurden und der Hippie trail als alternative Reiseform an Bedeutung gewann.

 Interrail-Reisende 1985

Die Fahrkarte wurde am 1. März 1972[1] von mehreren europäischen Eisenbahngesellschaften der Länder Belgien, Bundesrepublik Deutschland, Dänemark, DDR, Finnland, Frankreich, Griechenland, Niederlande, Irland, Italien, Jugoslawien, Luxemburg, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Ungarn und Vereinigtes Königreich anlässlich des 50. Geburtstags der UIC eingeführt.[2]

Man wollte im Zuge des aufkommenden Rucksacktourismus jungen Leuten bis 21 Jahre eine preisgünstige Möglichkeit bieten, Europa kennenzulernen. In den ersten Jahren 1972 und 1973 konnte man den Pass in einem Land seiner Wahl kaufen. Dort musste man dann für jede Fahrt 50 % des regulären Fahrpreises bezahlen. Da die Pässe deswegen überwiegend in kleineren Ländern wie z. B. Luxemburg gekauft wurden[3], wurde diese Regelung später abgeschafft, und man musste den Pass im eigenen Wohnsitzland kaufen. Auch dort musste man dann für jede einzelne Fahrt 50 % des regulären Fahrpreises bezahlen.

Die DDR und Polen verließen Interrail bereits 1973.[4]

1976 wurde die obere Altersgrenze von 21 auf 23 und 1979 auf 26 Jahre angehoben, 1988 wurde das Alterslimit per „26+“-Tarif gänzlich aufgehoben.

1985 wurde das Interrail-Ticket mit dem Angebot „Interrail + Fähre“ aufgewertet. Nun konnte man Fähren bestimmter Gesellschaften mit einer Ermäßigung als weiteres Transportmittel benutzen. Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks und dem Fall des Eisernen Vorhangs beteiligten sich ab 1991 weitere mittel- und osteuropäische Staaten an Interrail, sodass die Reise durch 28 Staaten möglich war.

1994 wurden alle teilnehmenden Länder in sieben Zonen eingeteilt:

A – Irland und das Vereinigte Königreich B – Finnland, Norwegen und Schweden C – Dänemark, Deutschland, Österreich und die Schweiz D – Bulgarien, Jugoslawien, Kroatien, Polen, Rumänien, Slowakei, Tschechien und Ungarn E – Belgien, Frankreich, Luxemburg und die Niederlande F – Marokko, Portugal und Spanien G – Griechenland, Italien, Slowenien und die Türkei, sowie der Schiffsverkehr zwischen Italien und Griechenland (Ancona/Bari – Korfu/Igoumenitsa/Patras)

Das Ticket war erhältlich entweder für 15 Tage für eine Zone oder für einen Monat wahlweise für zwei, drei oder alle Zonen.
Vier Jahre später wurde die Zone D in zwei Zonen aufgeteilt:

D – Kroatien, Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn H – Bulgarien, Jugoslawien, Mazedonien und Rumänien

Nach der politischen Trennung von Serbien und Montenegro und nachdem Bosnien und Herzegowina 2005 Interrail beigetreten war, sahen die Zonen D und H zuletzt wie folgt aus:

D – Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn H – Bulgarien, Mazedonien, Montenegro, Rumänien und Serbien

Am 1. April 2007 wurde die Einteilung in Zonen aufgelöst, seither gibt es nur noch den Global Pass im Angebot sowie den One Country Pass, welcher das Euro-Domino-Ticket ablöste. Diese Maßnahme wurde mit dem Argument einer geringen Nachfrage erklärt. Faktisch führte dies aber zu einer massiven Verteuerung des Angebots. Die Länder Marokko und Russland sind seit der Neugestaltung nicht mehr am Unternehmen beteiligt.

Jährlich kaufen mehr als 170.000 Reisende den Interrail Global Pass.[5]

Seit dem Jahr 2015 macht sich die zivilgesellschaftliche Initiative #FreeInterrail für kostenfreie Interrail-Tickets[6] für EU-Bürger zum 18. Geburtstag stark.[7] Der Vorschlag wird seit 2016/2017 von einer Mehrheit des EU-Parlamentes und mehreren europäischen Regierungen unterstützt. Ab dem Jahr 2021 will die EU-Kommission mit rund 700 Millionen Euro ein Mobilitätsprojekt in Anlehnung an die Idee unter dem Namen #DiscoverEU finanzieren.[8] In jeder der jährlichen zwei Verlosungen werden 35.000 Interrail-Pässe an 18-Jährige verlost.[9] Um daran teilzunehmen, müssen Fragen rund um das Thema Europa beantwortet werden, die einen Einfluss auf die Gewinnchance haben.[10] Da die Nachfrage höher als die verfügbaren Tickets ist, wird mit der Abfrage bereits im ersten Schritt ausgesiebt.

36.000 Rekord-Kilometer mit der Bahn. In: sueddeutsche.de. 1. März 2012, abgerufen am 30. Mai 2018. Interrail Broschüre 2012 (Memento vom 16. Juli 2012 im Internet Archive) Julia Großmann: "40 Jahre Interrail: Ticket in die Freiheit", GEO, 6. September 2012, 09:16 Uhr, Link (accessed: 2022-04-18). Sophia Felbermair, ORF.at/Agenturen: 50 Jahre Interrail: Freiheit in vollen Zügen. 13. August 2022, abgerufen am 14. August 2022. DB News. In: mobil. Nr. 3, März 2015, ISSN 0949-586X, ZDB-ID 1221702-5, S. 52. Vincent-Immanuel Herr, Martin Speer: Reisend Europa retten! In: MONNET. Es ist Dein Europa! Nr. 1/2019. Bahn-Media Verlag GmbH & Co. KG, 2019, ISSN 2510-4721, S. 52–53. Interrail: Reisen gegen den Europa-Frust. In: ZEIT Campus. (zeit.de [abgerufen am 9. Oktober 2018]). Free Interrail: EU plant 700 Millionen Euro für kostenlose Interrail-Tickets. In: Zeit Online. 2. Mai 2018 (zeit.de [abgerufen am 9. Oktober 2018]). Ioannis KOURTIS (EU): Frequently Asked Questions. 23. Mai 2018, abgerufen am 25. April 2022 (englisch). Interrail Ticket gewinnen 2022. In: Backpacker Dude. 24. August 2019, abgerufen am 25. April 2022 (deutsch).
Fotografien von:
Sébastien Santoro aka Dereckson - CC BY 3.0
Statistics: Position
2320
Statistics: Rank
53092

Neuen Kommentar hinzufügen

Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.

Sicherheit
724589613Klicken/tippen Sie auf diese Sequenz: 2186

Google street view

Wo kann man in der Nähe schlafen? Interrail ?

Booking.com
487.390 Besuche insgesamt, 9.187 Sehenswürdigkeiten, 404 Ziele, 16 besucht heute.