Helgoland ([ˈhɛl.ɡoˌlant], nordfriesisch deät Lun (Helgoländer Friesisch für „das Land“), englisch Heligoland) ist eine Insel im Bereich der Deutschen Bucht der Nordsee. Die ursprünglich größere Insel zerbrach in der Neujahrsflut 1721; seitdem existiert die als Düne bezeichnete Nebeninsel. Die Gemeinde Helgoland zählt 1253 Einwohner (31. Dezember 2022).

Gemessen vom östlichen Ufer der Hauptinsel bis zur Westküste des schleswig-holsteinischen Festlands bei Sankt Peter-Ording ist Helgoland 48,5 km vom Festland entfernt.

Die Inselgruppe Helgoland und Düne gehört seit 1890 zum deutschen Staatsgebiet und ist als amtsfreie Gemeinde Helgoland in den Kreis Pinneberg (Schleswig-Holstein) integriert. Für beide Inseln gelten steuerrechtliche Sonderregelungen: Die GemeWeiterlesen

Helgoland ([ˈhɛl.ɡoˌlant], nordfriesisch deät Lun (Helgoländer Friesisch für „das Land“), englisch Heligoland) ist eine Insel im Bereich der Deutschen Bucht der Nordsee. Die ursprünglich größere Insel zerbrach in der Neujahrsflut 1721; seitdem existiert die als Düne bezeichnete Nebeninsel. Die Gemeinde Helgoland zählt 1253 Einwohner (31. Dezember 2022).

Gemessen vom östlichen Ufer der Hauptinsel bis zur Westküste des schleswig-holsteinischen Festlands bei Sankt Peter-Ording ist Helgoland 48,5 km vom Festland entfernt.

Die Inselgruppe Helgoland und Düne gehört seit 1890 zum deutschen Staatsgebiet und ist als amtsfreie Gemeinde Helgoland in den Kreis Pinneberg (Schleswig-Holstein) integriert. Für beide Inseln gelten steuerrechtliche Sonderregelungen: Die Gemeinde ist zwar Teil des deutschen Wirtschaftsgebietes, zählt aber weder zum Zollgebiet der Union noch werden deutsche Verbrauchsteuern erhoben.

Vorgeschichte Forschungsgeschichte  Oben Mejers Karte von 1652 mit fünf (Grab-)Hügeln auf dem Oberland, unten Mejers Vorstellung eines alten Helgolands

Zur Vorgeschichte Helgolands werden seit vielen Jahrhunderten Thesen aufgestellt: Im 17. Jahrhundert wurde zunächst eine frühere Größe der Insel postuliert. Hintergrund dieser Thesen war das Interesse des dänischen Königs, die Zugehörigkeit der Insel zu Schleswig zu beweisen.[1] Johannes Mejer zeichnete 1652 die Karte eines großen Helgolands. Die Insel wurde schon 1631 von Johann Isaak Pontanus als Herthainsel, als germanisches Zentralheiligtum, angesehen. Dazu kamen schon in dieser Zeit Überlegungen, Helgoland als die antike Bernsteininsel zu sehen.

Zu Grabungen kam es erst in der Zeit des Tourismus. Zwei Grabhügel wurden 1845 und 1893 durch interessierte Laien freigelegt. Die Funde wurden in dieser Zeit nicht in eine Theorie einer großen Bedeutsamkeit der Insel in vorgeschichtlicher Zeit eingeordnet. Sie wurden in den Museen vergessen oder gingen verloren.

Emphatisch wurde die Vorgeschichte wieder in der völkischen Bewegung betrachtet, zum Beispiel von Heinrich Pudor.

Nach der Sprengung von Bunkeranlagen auf Helgoland wurde in den 1950er Jahren in Aufnahme völkischer Ideen von Jürgen Spanuth die Insel mit Atlantis gleichgesetzt. Grabungen auf der Insel waren nun nicht mehr denkbar.

Trotz der äußerst prekären Quellenlage werden weiter Hypothesen und Theorien gerade von archäologischen Laien aufgenommen und entwickelt. Dazu gehört die noch heute diskutierte und nicht durch Funde belegbare Theorie eines bronzezeitlichen Kupferabbaus.[2] Die These eines Handels mit Helgoländer rotem Feuerstein scheint durch Funde auf dem Festland belegbar zu sein, auch sie wird besonders von Laien gerne unterstützt. Alte Theorien, die schon im 19. Jahrhundert oft widerlegt wurden, wurden immer wieder neu aufgenommen, so etwa von Heike Grahn-Hoek (siehe Abschnitt Literatur). Repräsentant einer kritischen Tradition ist der Heimatforscher Albert Panten; im 19. Jahrhundert waren es unter anderen der Historiker Johann Martin Lappenberg und der Publizist Friedrich Oetker. Zu den wenigen Fachleuten gehört der Archäologe Claus Ahrens.

Dennoch wird auch heute noch die Insel als Zentrum für Kupferabbau, auch als Bernsteininsel und zentrales germanisches Heiligtum vorgestellt. In seriösen Aufsätzen wird dabei immer der Konjunktiv benutzt.

Vorgeschichtliche Funde  Helgoländer Feuerstein (roter Feuerstein; poliert) Steinkiste von Helgoland im Neuen Museum in Berlin

Auf Helgoland konnten im 19. Jahrhundert vier Hügel identifiziert werden, von denen drei eindeutig Hügelgräber aus der Bronzezeit waren.[3] Im 17. Jahrhundert waren noch acht bekannt und in Karten mit Namen bezeichnet. Claus Ahrens vermutet, dass es in dieser Zeit aber insgesamt noch dreizehn Hügel gab. Auch weitere kann man vermuten, die auf Teilen des Oberlandes standen, die schon in den Jahrhunderten davor durch Felsabbruch verloren gingen. Am Moderberg wurde 1845 von dem Seebadgründer Jacob Andresen Siemens ein Steinkistengrab freigelegt;[4] von den Funden gibt es heute Reste im Historischen Museum der Universität Lund (LUHM) in Schweden. Ob auf dem Flaggenberg ein Grabhügel war, ist nicht gesichert. Der Kleine Berg (nicht auf der Mejerschen Karte, aber südlich des Bredebergs mit der alten Feuerblüse) wurde von Otto Olshausen ausgegraben. Er fand hier die Steinkiste von Helgoland, die seit 2009 wieder im Museum für Vor- und Frühgeschichte, einem Teil des Neuen Museums, in Berlin ausgestellt ist. Eine Replik befindet sich vor dem Museum Helgoland.[5] Die letzten Hügel sind alle durch die Festungsarbeiten der kaiserlichen Marine verschwunden. Auch durch diese Arbeiten kam es zu einigen Zufallsfunden, die Ahrens in seinem Aufsatz beschreibt. Nach ihm wurden zuletzt noch 1961 im Bauschutt in der Nähe der Vogelwarte vorgeschichtliche Funde gemacht.

Für die Diskussion wichtig sind auch die Funde aus Helgoländer Feuerstein auf dem angrenzenden Festland. Bis zu 300 km im heutigen Binnenland von Deutschland, den Niederlanden und Dänemark finden sich Artefakte aus dem roten Feuerstein von Helgoland. Wohn- oder Rastplätze der frühen Kulturen mit Fundstücken auf dem Festland konnten altersmäßig zugeordnet werden. Die Funde von Kupferscheiben hingegen stammen unumstritten aus dem Mittelalter.

Meeresanstieg

Im Mesolithikum, der Mittelsteinzeit, etwa vor 11.600 Jahren bis 7.500 Jahren, wurde Helgoland langsam durch den Meeresanstieg zur Insel (siehe Doggerland). Dabei könnte in der südlichen Nordsee eine Vielzahl von großen und kleinen Inseln entstanden sein, die untereinander, aber auch vom Festland, erreichbar gewesen sein könnten. Die meisten dieser Inseln wären dann bei weiter steigendem Meeresspiegel untergegangen.

Durch die Funde liegt eine vorgeschichtliche Besiedlung der Insel seit dem Neolithikum, der Jungsteinzeit, nahe. Ob die Besiedlung ununterbrochen war, ist allerdings nicht beweisbar. Das Neolithikum ist gekennzeichnet durch den Übergang auf sesshafte Besiedlungsformen. Es wurden Plankenboote entwickelt, die gerudert wurden und bei entsprechender Wetterlage den Verkehr zwischen dem Festland und der Insel ermöglichten.

Nach der These von der Einmaligkeit des Helgoländer Feuersteins folgt, dass auch für diese Zeit ein lebhafter Warenaustausch bzw. Handel mit Halbfertig- und Fertigprodukten aus Helgoländer Feuerstein stattgefunden hat. Seit der Zeit der Trichterbecherkultur im Mittelneolithikum (dem mittleren Abschnitt der Jungsteinzeit) und „im Laufe der Bronzezeit bis in die mittlere Vorrömische Eisenzeit wurden in großem Umfang Artefakte aus Helgoländer Feuerstein hergestellt und von der Insel exportiert“, berichtet der Archäologe Jaap Beuker.[6] Die These der Einmaligkeit des roten Feuersteins wird aber auch kritisiert.[7]

Antike

Aus der Antike sind nur wenige Nachrichten über Nordeuropa überliefert worden. Aber in der Naturgeschichte Plinius’ des Älteren wird mehrfach der heute nicht mehr erhaltene Reisebericht des Pytheas von Massilia (um 325 v. Chr.) zitiert. Eine Textstelle wird von manchen Autoren auf Helgoland bezogen, was allerdings sehr umstritten ist.[8][9]

„Pytheas gibt an, ein germanisches Volk, die Guionen [oder Gutonen, je nach Abschrift des Textes von Plinius], wohne an einer Versumpfung des Ozeans, … eine Tagesreise von da liege die Insel ‚Abalus‘; dorthin werde der Bernstein im Frühling von den Wellen getrieben und sei eigentlich eine geronnene Ausscheidung der See; die Anwohner gebrauchten ihn statt Holz zum Feuer und verkauften ihn an die benachbarten Teutonen. Timaeus stimmt ihm darin bei, nennt aber die Insel ‚Basileia‘.“

Weitere Hinweise auf Literatur der Antike wurden schon seit dem 16. Jahrhundert geliefert,[10] von Friedrich Oetker aber schon kritisch diskutiert,[11] von Spanuth oder Grahn-Hoek (siehe unten Literatur) dagegen positiv aufgenommen. Es ging immer darum, allein durch alte Quellen eine besondere Bedeutsamkeit der Insel festzustellen.

Mittelalter  Heiliger Liudger bei der Überfahrt nach Helgoland; Buchmalerei aus der Vita secunda Liudgeri (11. Jahrhundert) Mittelalterliche Kupferscheibe

Für das frühe Mittelalter gibt es als Quellen nur historisch wenig zuverlässige Heiligenlegenden. Um 800 schrieb Alkuin über einen Aufenthalt des Friesenherrschers Radbod auf Helgoland in der Heiligenlegende des Bischofs Willibrord von Utrecht. Willibrord versuchte danach zwischen 690 und 714 vergeblich, die Helgoländer Friesen zu missionieren. Die Christianisierung gelang erst 100 Jahre später durch Bischof Liudger von Münster. Nach seiner Heiligenlegende soll er alle Heiligtümer Fosites vernichtet und den Helgoländer Häuptlingssohn Landicius zum Priester geweiht haben. Kunde vom frühmittelalterlichen Heiligland gibt auch Adam von Bremen in seiner Chronik Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum.[12] In den Scholien dazu wird der frühere Name unter Bezug auf Willibrord als „Fosetisland“, der aktuelle Name aber als „Farria“ bezeichnet, was auf eine Verwechslung mit den Färöern hinweisen kann. Bei allen frühen Quellen ist umstritten, ob sie sich auf Helgoland beziehen.

Wie das übrige Nordfriesland stand Helgoland im 12. und 13. Jahrhundert unter der dänischen Krone und galt ab dem 14. Jahrhundert als dänisch. Der in dänischen Diensten stehende Amtmann und Kaperkapitän Waldemar Zappy wirkte Ende des 14. Jahrhunderts auf Helgoland.[13] Nicht nachweisbar ist hingegen ein Aufenthalt Klaus Störtebekers auf der Insel, obwohl er 1401 bei Helgoland gefangen worden sein soll. Erst mit dem Aufkommen der Seebadliteratur wird die Insel mit seinem Namen verbunden. Noch heute wird mit dem – allerdings nicht belegbaren – Begriff „Seeräubernest“ für die Insel geworben.[14]

Helgoland war im Spätmittelalter als Fanggebiet von Heringen bekannt.[15][16] Während der Blütezeit des Heringsfangs Ende des 15. Jahrhunderts versuchten die Hansestädte Bremen und Hamburg Besitzansprüche auf die Insel geltend zu machen.[17] Eine schriftliche Quelle aus der Hansezeit berichtet von dem Verlust einer Schiffsladung Kupfer 1409 bei Helgoland.[18] Kupferscheiben wurden noch nach dem Zweiten Weltkrieg in der Nähe der Insel gefunden und in das Mittelalter datiert. Im Rahmen einer Analyse von 1978 wurde vermutet, dass das Kupfer von Helgoland stammt,[19] was zu vielen Theorien (siehe Vorgeschichte) führte. Eine weitere Analyse von 1999 legte das Gegenteil nahe.[20]

Frühe Neuzeit

Helgoland wurde bei der Landesteilung 1544 zunächst vergessen,[21] kam dann aber letztlich zum Herzog von Schleswig-Holstein-Gottorf und gehörte – mit einem dänischen Zwischenspiel in den Jahren 1684–1689 – bis 1714/21 zu den gottorfischen Anteilen im Herzogtum Schleswig. Es hatte den Status einer Landschaft mit einem hohen Grad an Selbstverwaltung. Die Heringsfänge waren deutlich zurückgegangen.

Im Jahr 1542 ließ sich der Dithmarscher Pirat Peter Wiben auf der Insel nieder; er wurde dort 1545 von einer Truppe aus Dithmarschen erschossen. Wichtig waren die Schifffahrt, die Fischerei und auch das Lotsenwesen, das sich ab dieser Zeit entwickelte. Für die Strandungen auf der Insel gab es ein eigenes Recht. Schon in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts unterhielt Herzog Adolf I. von Schleswig-Holstein-Gottorf eine kleine ständige militärische Besatzung.[22]

 Helgoland nach Abtrennung der Düne (1757) Zeichnung von Johann Friedrich Camerer (1758)

1630 wurde von Hamburg das erste Leuchtfeuer (Feuerblüse) auf der Insel gebaut. 1656 ist das erste Lotsenexamen auf Helgoland nachweisbar. 1686 musste die 1609 errichtete Kirche neugebaut werden; erst 1706 wurde der Kirchturm fertig.[23] Dänemark besetzte 1684 die schleswig-gottorfische Insel Helgoland, musste sie aber bald wieder zurückgeben. 1709 wurde ein neues Kommandantenhaus errichtet.[24]

Das Teilherzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf wurde nach dem Großen Nordischen Krieg (1700–1721) auf seine holsteinischen Landesteile reduziert; es musste seine schleswigschen Besitzungen aufgeben. Helgoland wurde schon 1714 von dänischen Truppen erobert und gehörte von da an zum weitgehend einheitlichen Herzogtum Schleswig unter dänischer Krone. Die Neujahrsflut 1721 zerstörte den Woal, die Landzunge zwischen dem roten Buntsandsteinfelsen der Hauptinsel und dem östlich gelegenen Witte Kliff, einem Kalkfelsen, dessen Abtragung durch die Nordsee aufgrund des dort bis ins 17. Jahrhundert betriebenen Steinbruchs beschleunigt wurde.[25] Über den verbliebenen Klippen bildete sich die heute für den Badebetrieb genutzte Düneninsel. Erst 1723 wurde ein Bollwerk zum Schutz des Unterlands am Nordoststrand gebaut. Die Insel geriet politisch in Vergessenheit.

Gegen Ende der dänischen Zeit wurde die Insel von Naturforschern besucht; Georg Christoph Lichtenberg machte 1773 eine Reise und berichtete viel und begeistert, im September 1790 folgte Alexander von Humboldt.[26] Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts hatte Helgoland in der gelehrten Öffentlichkeit Interesse gefunden; Besuche waren aber noch sehr selten und abenteuerlich.[27]

Britische Kronkolonie 1807–1890

In der britischen Zeit wurde Helgoland zum führenden Seebad und „Sehnsuchtsort“ der Deutschen.[28]

Gouverneur William Osborne Hamilton 1808–1815

Im Verlauf der Auseinandersetzungen zwischen Dänemark und Großbritannien in den Napoleonischen Kriegen besetzten am 5. September 1807 britische Truppen die Insel. Die dänische Garnison feuerte dabei keinen einzigen Schuss ab. In der Kapitulationsurkunde sicherten die Briten zu, dass die innere Selbstverwaltung der Insel unverändert bestehen bleiben und ihre Bewohner nicht zum Dienst in der Kriegsmarine des Landes verpflichtet werden sollten. Die Inselverwaltung bestand aus sechs Rathmännern, die acht Quartiersleute und sechzehn Landesälteste ernannten. Die Quartiersleute waren für öffentliche Aufgaben auf jeweils einem Teil der Insel zuständig. Die Landesältesten fungierten als Helfer und Vertreter der Quartiersleute. Die Rathmänner, Quartiersleute und Landesälteste bildeten als Vorsteherschaft den Rat der Insel.[29] Grund der Besetzung war die Kontinentalsperre, die 1806 von Napoleon gegen das Vereinigte Königreich verfügt worden war und in die 1807 auch Dänemark einbezogen wurde. Helgoland wurde als Kronkolonie in das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland eingegliedert. Der erste Gouverneur wurde Corbet James D’Auvergne, der aber schon im Februar 1808 sein Amt an William Osborne Hamilton (1750–1818) übergab.[30]

Helgoland entwickelte sich seit Anfang 1808 zu einem lebhaften Schmuggelplatz; die Insel übernahm gewissermaßen die Funktion Hamburgs als Überseehafen. Viele Hamburger und britische Kaufleute hatten Vertretungen auf Helgoland. Bis zu 400 Schiffe liefen täglich die Insel an. Die Helgoländer Lotsen kannten die Wege zum Festland gut.[31] In Richtung Kontinentaleuropa wurden vor allem Kolonialwaren und Fertiggüter geschmuggelt. Auf dem umgekehrten Weg wurden vor allem Agrargüter umgeschlagen. Die britische Regierung schätzte den Wert der Waren, die im ersten Halbjahr 1809 von Großbritannien über Helgoland auf den Kontinent ausgeführt wurden, auf rund fünf Millionen Pfund.[32]

Dazu war die Insel erster Anwerbungsort für die King’s German Legion; ein Hauptorganisator war Friedrich von der Decken. Über 2000 meist zuvor hannoversche Soldaten gingen über Helgoland nach England.[33] Die Schwarze Schar des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig rettete sich 1809 komplett über Helgoland nach England. Dazu residierte auf der Insel Edward Nicholas (1779–1828), der die Geheimdienstaktivitäten kontrollierte. Über Helgoland liefen viele Nachrichten zwischen England und dem Kontinent; Spione, Gegner Napoleons und Propagandaschriften wurden auf das Festland eingeschleust sowie Waffen an Widerstandsbewegungen geliefert. Im Verlauf des Jahres 1809 lagerten rund 50.000 Schusswaffen auf der Insel. Umgekehrt bildete Helgoland einen ersten Anlaufpunkt für Flüchtlinge aus dem napoleonischen Europa, darunter August Neidhardt von Gneisenau und Gustav IV. Adolf von Schweden. Der Schmuggel, der letztlich meist von Helgoländer Fischern gegen Bezahlung durch die Händler durchgeführt wurde, die zunehmende Tätigkeit als Schauerleute sowie die Unterbringung von Händlern und anderen ausländischen Besuchern führten zu erheblich wachsendem Wohlstand. Zwischen 1807 und 1810 verzehnfachten sich die Preise für Wohnhäuser. Von 1810 an begannen diese Aktivitäten aber nachzulassen, da Großbritannien durch seine militärischen Erfolge in Portugal und Spanien und über Geheimdienstaktivitäten in den Niederlanden einen verstärkten Zugriff auf den Kontinent erhielt.[34]

Das Ende der Kontinentalsperre führte zu einem wirtschaftlichen Niedergang und Bedeutungslosigkeit. Schmuggel fand nicht mehr statt und die Lotsendienste wurden vor allem von Hamburgern und Bremern erbracht. Derweil war die traditionelle Fischerei auf Helgoland in den Jahren zuvor wegen lukrativerer anderer Verdienstmöglichkeiten niedergegangen und konnte nur mit Mühe wiederbelebt werden. Der Niedergang war wohl auch ein Auslöser dafür, dass 1811 81 Kaufleute eine Petition an die britische Regierung richteten, in der sie eine schlechte Rechtspflege bemängelten. Hamilton ging gegen diesen – aus seiner Sicht – Akt der Verschwörung vor und ließ einen der Rädelsführer für drei Wochen unter Hausarrest nehmen. 1816 wurde Hamilton deshalb von einem britischen Gericht zu einer Geldstrafe verurteilt. Die britische Regierung lehnte eine finanzielle Unterstützung des Auslandsterritoriums ab. Private und kirchliche Sammlungen in Großbritannien erbrachten 1815 aber einen rund 1000 Pfund starken Nothilfefonds für Arme auf Helgoland.[35]

Im Kieler Frieden vom 14. Januar 1814 verblieb Helgoland bei den Briten als eine ihrer wenigen Erwerbungen.

Gouverneur Henry King 1815–1840  Blick von der Düne, aus: Friedrich von der Decken: Philosophisch-historisch-geographische Untersuchungen über die Insel Helgoland oder Heiligeland und ihre Bewohner. Hannover 1826. Lithographie von Cornelius Suhr (1827)

Unter Henry King verließen zu seinem Bedauern 1821 die letzten britischen Truppen die Insel. Er musste sich jetzt allein auf seine persönliche Autorität verlassen, was ihm aber gelang. Um der Armut zu begegnen, gründete Jacob Andresen Siemens 1826 nach dem Vorbild von Norderney das Seebad Helgoland. Der Durchbruch des Seebads kam 1829, als ein Kongress der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte in Hamburg eine Exkursion nach Helgoland unternahm. Teilnehmer waren Justus von Liebig und Adelbert von Chamisso; gerne dabei gewesen wäre auch Achim von Arnim; Goethe las mit Interesse die Berichte von der Exkursion. Ein eindrückliches Erlebnis war für die Gäste bereits die Fahrt mit dem Raddampfer. 1834 wurde die Treppenanlage erneuert. Es entstanden die ersten Gästehäuser am Falm und im Unterland das Gasthaus Mohr gegenüber dem Badehaus. Gegenüber dem Conversationshaus, der alten Börse der Schmuggelzeit, eröffnete eine Apotheke.

 Rudolf Jordan: Heiratsantrag auf Helgoland, 1834, Altonaer Museum, Hamburg

In dieser Frühzeit der Helgolandbegeisterung malte Rudolf Jordan den Heiratsantrag auf Helgoland, der die Begeisterung für die schönen und natürlichen Helgoländerinnen deutlich machte. Das Bild erlangte eine hohe Popularität.

Der Revolutionär Harro Harring sorgte auf der Insel 1838/39 für Unruhe; auch er schrieb über Helgoland. Heinrich Heine galt im 19. Jahrhundert als der Dichter der Insel. Er hatte sie 1829 und 1830 besucht. Sein Helgoländer Tagebuch in Ludwig Börne: Eine Denkschrift von 1840 ist bis heute die bedeutendste Literatur vor Helgoländer Hintergrund. Seine späten Nordsee-Gedichte gehören auch zur Helgoland-Literatur. Im Gegensatz zu Norderney gibt es von ihm keine spöttischen Anmerkungen über Helgoland. Wichtig für die Rezeption der Insel war Ludolf Wienbargs Helgolandbuch. Der Verleger Julius Campe machte regelmäßig auf der Insel Sommerurlaub. Ab 1840 hatte Helgoland mehr Badegäste als Norderney, 1842 schon doppelt so viele.[36] Zu den weiteren Dichtern, Schauspielern und Literaten vgl. Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine Deutsche Kulturgeschichte (siehe unten, Abschnitt Literatur).

Gouverneure John Hindmarsh 1840–1856 und Richard Pattinson 1857–1863

John Hindmarsh war als Gouverneur in Südaustralien gescheitert, bevor er nach Helgoland kam. Er wie auch Richard Pattinson schafften es nicht, sich auf der Insel durchzusetzen. Gerne wurde den Gästen erzählt, dass auch ein englischer Polizist, der von Hindmarsh geholt worden war, von den Helgoländern verprügelt und unverrichteter Dinge wieder nach England zurückgeschickt worden war.[37]

Die anarchischen Zustände lockten freiheitssuchende Gäste an. Sie gründeten 1847 ein Selbstverwaltungskomitee, das mit den Helgoländern über Preise verhandelte und Veranstaltungen organisierte. Anders als in anderen Bädern, dominierte der Adel nicht die Seebad-Gesellschaft. Auf der Insel sah man unter den Gästen wie auch den Helgoländern eine ideale Gleichheit verwirklicht. Auf der Insel wurden keinerlei Papiere kontrolliert. Die Gäste gingen auf die Jagd nach Vögeln, Seehunden und Fischen. Das Schießen wurde auch als Üben für den Barrikadenkampf gedeutet. Berichtet wurde von dem hohen Alkoholkonsum und den daraus folgenden sehr freien politischen Reden.[38] Helgoland wurde zum Treffpunkt der Oppositionellen des Vormärz aus dem alten, nicht nur deutschsprachigen Mitteleuropa. Die österreichische Opposition war stark vertreten. Die politische Führung der Restauration in den deutschsprachigen Gebieten war sich dieser Funktion der Insel bewusst: 1844 forderte Metternich den britischen Außenminister George Hamilton-Gordon auf, das Entstehen einer liberalen deutschsprachigen Presse zu unterbinden. Die deutschen, in der Regel national eingestellten Liberalen bewerteten Helgoland zwiespältig: Einerseits erkannten sie die großen persönlichen Freiheiten im Vergleich zu den deutschen Fürstentümern an. Andererseits wurde die britische Hoheit über eine als deutsch angesehene Insel abgelehnt.[39]

 Wilhelm Heuer, Der Falm und Unterland, 1855. Heuer zeigte auf vielen Bildern das elegante Leben auf der Insel. Christian Morgenstern, Die Dünen bei Helgoland, 1854, Hamburger Kunsthalle (dort im Depot)

In diesen Zusammenhang gehören auch die Besuche des Dichters Hoffmann von Fallersleben. Er dichtete während eines Ferienaufenthalts auf Helgoland am 26. August 1841 das Lied der Deutschen auf die von Joseph Haydn 1797 komponierte Hymne für den römisch-deutschen Kaiser. In der Helgoländer Urschrift gab es eine Variante zur dritten Strophe: Stoßet an und ruft einstimmig: Hoch das deutsche Vaterland! Über die Feiern mit revolutionären Reden und viel Alkohol, die ihn zu diesem Lied inspirierten, wurde in den damaligen Zeitungen als Skandal geschrieben – nicht über ihn, den damals noch wenig bekannten Germanisten.[40]

 Meyer-Orgel von 1844

1844 erhielt Helgoland erstmals eine Orgel, ein wertvolles Instrument von Ernst Wilhelm Meyer & Söhne.[41]

Einer der wichtigsten Inselgäste über Jahrzehnte war Franz Dingelstedt. Häufig besuchten auch Adolf Stahr und Fanny Lewald die Insel. Thema vieler Veröffentlichungen war die Heirat der schönen Helgoländerin Anna Mohr mit einem Grafen, angeblich dem verhassten Fürsten Felix von Lichnowsky, der sie habe sitzen gelassen.

Während der Revolution 1848/49 war die Insel ein Erholungsort für Revolutionäre; manche konnten auch von dort nach England fliehen. Vor Helgoland kam es trotz der britischen Präsenz zu einem deutsch-dänischen Seegefecht: 1849 mit Schiffen der Reichsflotte, was eine Attraktion für die Badegäste war, allerdings sonst in der deutschen Presse kaum wahrgenommen wurde.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte die Popularität der Insel einen Höhepunkt. Nach der Revolution kam verstärkt auch der Hochadel zur Insel. Häufig zu Gast war Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach.[42] Einen ersten Einbruch für das Seebadleben stellte die Werbung für die englische Fremdenlegion 1855/56 dar, die im Krimkrieg kämpfen sollte. Das Oberland war mit vielen Baracken übersät.[43]

Gouverneur Henry Berkeley Fitzhardinge Maxse 1863–1881  Unterland von der Südspitze: Erkennbar sind unten die Kasernen der britischen Küstenwache von 1868, daneben der Badestrand mit Badekarren (nur falls die Düne durch Sturm nicht erreichbar war), im Hintergrund das Theater; es fehlt noch die Landungsbrücke von 1869; der Südstrand ist noch reines Hafengebiet; es gibt hier keine Gästehäuser, nur eine Bretterpromenade
Stereoskopie, datiert Juli 1873 (Kaufdatum?), wahrscheinlich von 1868

Gouverneur Maxse erhielt bei seiner Einsetzung von der britischen Regierung den Auftrag, verschiedene als negativ angesehene Entwicklungen auf Helgoland zu beheben. Insbesondere handelte es sich um das verbreitete Glücksspiel, den hohen Schuldenstand der Inselverwaltung von mehr als 7000 Pfund, die Auswüchse beim Bergungswesen (die Ladung gestrandeter Schiffe wurde nach der Bergung durch die Helgoländer zu großen Teilen gestohlen; der Bergungslohn wurde frei ausgehandelt, je nach Gefahr)[44] und die fehlende Überwachung der Vorsteherschaft durch die britische Verwaltung. 1864 kündigte Maxse an, die Rathmänner in der Vorsteherschaft um weitere sechs Repräsentanten der Inselhonoratioren sowie den Gouverneur zu ergänzen und jedes Jahr zwölf weitere Mitglieder direkt von den Bewohnern wählen zu lassen. Alle weiteren bisherigen Funktionsträger sollten nicht mehr der Vorsteherschaft angehören. Zudem verlangte er, die Spielbank nach dem Auslaufen ihres Vertrags zu schließen und Vorschriften zu Steuern und Strandgut streng durchzusetzen. Ein Großteil der Maßnahmen wurde in den folgenden Jahren umgesetzt. Dies löste erheblichen Widerstand unter den Rathmännern aus. 1866 schickte ein von ihnen angestoßenes Bürgerkomitee eine Petition zur Rücknahme von Maxses Reformen nach London. Kolonialminister Richard Temple-Nugent-Brydges-Chandos-Grenville verkündete daraufhin am 11. Juni 1867 persönlich auf Helgoland, dass alle Regelungen wie vom Gouverneur angeordnet in Kraft blieben. Die Helgoländer reagierten daraufhin am 20. Januar 1868 mit dem Beschluss eines Steuerstreiks und einer Verweigerung der Wahl der Vorsteherschaft. Der Kolonialminister suchte daraufhin am 9. April erneut die Insel auf, ernannte Maxse demonstrativ zum Ritter, löste die Inselselbstverwaltung auf und übertrug ihre Befugnisse auf den Gouverneur. Dieser konnte daraufhin ohne weitere Rücksprache per Erlass regieren. Temple-Nugent-Brydges-Chandos-Grenville setzte darüber hinaus einen Exekutivrat ein, der aber lediglich als ausführendes Organ des Gouverneurs diente. Der vereinzelte Widerstand der Insulaner, der in der festländischen Presse auch mit deutsch-nationalen Argumenten unterlegt war, erlosch schnell.[45]

Maxse installierte eine zunächst sechs Mann starke Küstenwache mit neuer Kaserne im Unterland, um seine Autorität durchzusetzen. Die Helgoländer hatten keinerlei Mitbestimmungsrechte mehr.[46] Das Seegefecht 1864 der preußischen und österreichischen gegen die dänische Marine wurde in der Öffentlichkeit wahrgenommen und machte die Insel in Österreich noch populärer.

Die Spielbank der Insel, die seit der Gründung des Seebads im Conversationshaus bestanden hatte, wurde 1871 geschlossen, was zu einem starken Rückgang der Besucherzahlen führte.[47] Um die Attraktivität der Insel zu steigern, gründete Maxse stattdessen ein Theater, dessen Intendanz er Carl Friedrich Wittmann übertrug. Maxses Frau Auguste Rudloff war eine ehemalige Schauspielerin des Wiener Burgtheaters. Beide waren Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens während der Saison. In seinen ersten Jahren wurde viel gebaut, eine neue Straße wurde am Nordoststrand angelegt.

In diesen Jahren wurde Helgoland auch als Hochzeitsinsel für Gäste berühmt, vergleichbar mit Gretna Green. Paare konnten ohne Aufgebot in kurzer Frist heiraten.[48]

Ab 1871 wurden die Stimmen in der deutschen Presse aggressiver, die Helgoland für Deutschland forderten.[49] In diesem Zusammenhang kam erstmals die Idee eines Tauschs der Insel gegen ein koloniales Territorium auf. In der deutschen Presse wurde zunächst das zu Französisch-Indien gehörende Gebiet Pondicherry vorgeschlagen; diese Bedingung sollte Frankreich nach dem deutschen Sieg im Deutsch-Französischen Krieg diktiert werden, wozu es jedoch nicht kam. Diese und ähnliche Ideen in den folgenden Jahren wurden zudem von der britischen Regierung mehrfach zurückgewiesen.[50]

Gouverneure Terence O’Brien 1881–1888 und Arthur Cecil Stuart Barkly 1888–1890

Unter Terence O’Brien entwickelte sich das Seebadleben wieder besser. Die Besucherzahlen steigerten sich von rund 4000 im Jahr 1880 auf 8320 im Jahr 1886. Damit ging eine erhebliche Besserung der wirtschaftlichen Lage der Insulaner einher.[51] Der Haushalt der Kolonie entwickelte sich positiv. Am Südstrand entstanden neue Hotels und Pensionen. Auf der Insel weilte oft die kulturell sehr engagierte Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar; auch der Großherzog von Oldenburg und seine Familie gehörten zu den Stammbesuchern der Insel. Rudolf Lindau traf dort öfter Schriftsteller aus seinem Umkreis; er ließ sich im Ruhestand ganz auf der Insel nieder. Daneben gab es einen Kreis um Otto Brahm.[52]

Gouverneur Arthur Barkly kam schon krank auf die Insel; er wurde oft von seiner Frau in seiner Arbeit vertreten. Ihre Erinnerungen mit der Trauer über die Militarisierung der Insel nach 1890 wurden gerne zitiert.[53]

Das deutsche Helgoland

Die deutsche Zeit ist durch den Festungsbau der Marine und den zunehmenden Massentourismus geprägt. Helgoland wurde ein Ort des Nationalstolzes.

Kaiserreich  Parade zur Abtretung Helgolands an Deutschland am 10. August 1890 Der 1902 neu errichtete Leuchtturm (rechts) neben seinem Vorgänger, der kurze Zeit später abgetragen wurde

Am 1. Juli 1890 ging Helgoland durch den Vertrag zwischen dem Deutschen Reich und dem Vereinigten Königreich über die Kolonien und Helgoland an ersteres über und wurde dem Königreich Preußen zugeschlagen. Strategischer Hintergrund war aus deutscher und preußischer Sicht der im Bau befindliche Nord-Ostsee-Kanal. Dieser ermöglichte einen schnellen Wechsel von Handels- und Kriegsschiffen zwischen Nord- und Ostsee ohne Umrundung der Nordspitze Dänemarks; zudem mussten sich die passierenden Schiffe im Kriegsfall so nicht mehr der Bedrohung durch feindliche Kriegsschiffe und dänische Küstenartillerie aussetzen. Helgoland als britischer Beobachtungs- und möglicherweise Militärposten in der westlichen Kanaleinfahrt schmälerte dessen Wert. Aus britischer Sicht waren der Tausch gegen die inzwischen in den Blickpunkt gerückte ostafrikanische Insel Sansibar und Grenzvereinbarungen in Westafrika attraktiver als andere mögliche Abschlüsse, da sich dadurch die Möglichkeit zur Bereinigung von Territorialkonflikten mit dem Deutschen Reich in dieser Region bot. Königin Victoria stimmte trotz zuvor ablehnender Äußerungen am 12. Juni 1890 dem von Premierminister Lord Salisbury propagierten Tausch zu.[54] Die offizielle Übergabe Helgolands fand am 9. August 1890 statt; daran nahmen von deutscher Seite Karl Heinrich von Boetticher (Staatssekretär im Reichsamt des Innern) und von englischer Seite Gouverneur Barkly teil. Organisiert wurde die Übergabe durch Adolf Wermuth, beraten wurden beide Seiten von Rudolf Lindau. Aus Gründen des Protokolls betrat Kaiser Wilhelm II. die Insel erst am 10. August – zur direkten Übergabe fehlte ihm ein britisches Staatsoberhaupt als Gegenüber.[55] In der folgenden Übergangsperiode wurde die Verwaltung durch Erlass einem Seeoffizier mit dem Titel „Gouverneur von Helgoland“ (Kapitän zur See Wilhelm Geiseler) und einem Zivilbeamten mit dem Titel „kaiserlicher Kommissar für Helgoland“ (Adolf Wermuth) übertragen.[56] Helgoland wurde in Bezug auf die staatliche Verwaltung dem Kreis Süderdithmarschen in der Provinz Schleswig-Holstein zugeordnet.[57]

Durch den umgangssprachlichen Namen des Vertragswerks (Helgoland-Sansibar-Vertrag, abschätzig auch „Hosenknopfvertrag“) wurde grob vereinfacht davon gesprochen, es habe sich um einen Tausch von Sansibar gegen Helgoland gehandelt.[58] Deutschnationale Kritiker sprachen von einem „Tausch Hose gegen Hosenknopf“ und warfen Reichskanzler Caprivi vor, nach wirtschaftlichen wie kolonialpolitischen Gesichtspunkten gescheitert zu sein.[59] Tatsächlich war Sansibar nie deutsche Kolonie. In der britischen Öffentlichkeit und im Parlament gab es viel Zustimmung für den Tausch, aber auch Kritik und Desinteresse. Da eine verlangte Volksabstimmung nicht durchgeführt wurde, veröffentlichte die kritische Pall Mall Gazette am 25. Juni 1890 eine eigene Umfrage unter den Helgoländern, die als Ergebnis eindeutig den Wunsch nach Verbleib unter englischer Herrschaft zeigte.[60] Vereinzelte Kritik kam auch von einigen wenigen britischen Beamten, die auf Helgoland gedient hatten.[61]

Die mehrheitliche Meinung der englischen und der deutschen Presse und selbst beider Geheimdienste war, dass die Helgoländer mehrheitlich dagegen seien, Deutsche zu werden.[62] Allerdings waren sie von den deutschen Badegästen wirtschaftlich abhängig. Wichtig für sie war, dass sie nach dem Vertrag weiter keine Steuern zahlen mussten, die (bis heute bestehende) Zollfreiheit 20 Jahre lang garantiert wurde und erst die nach 1890 auf Helgoland geborenen Männer wehrpflichtig wurden. Im Rahmen des Vertrages wurden Anker- und Handelsrechte für britische Fischer auf Helgoland festgeschrieben sowie das Recht aller Inselbewohner, bis zum 1. Januar 1892 die britische Staatsbürgerschaft anzunehmen. Lediglich elf Bewohner machten von dieser Möglichkeit Gebrauch. Fünf von ihnen wanderten nach England aus. 1914, zum Beginn des Ersten Weltkriegs, gab es noch zwei Bewohner der Insel mit britischer Staatsbürgerschaft.[63] Wer englisch blieb, musste eine nicht unerhebliche Kopfsteuer von 120 Mark zahlen und galt als Fremder, der im Krisenfall ausgewiesen werden konnte.[64] Zur Germanisierungspolitik gehörte auch die Gründung eines Kindergartens. Die Kinder sollten hier schon früher als in der Schule Deutsch statt Helgoländisch sprechen und Kaisertreue einüben.[65]

 Besuchergruppe vor dem Helgoländer Konversationshaus, dem Treffpunkt der Tagesgäste, 1913

Schon bald änderten sich die Lebensverhältnisse, da immer größere Teile der Insel zu einer Seefestung wurden. Kaiser Wilhelm II. ließ Helgoland sofort zu einem Marinestützpunkt ausbauen. Wilhelm kam nahezu jährlich nach Helgoland; allerdings besuchte er primär seine Marine, äußerst selten die Helgoländer oder die Badegesellschaft.[66] Im neuen Conversationshaus von 1891 war er nie. Die Marine wurde eine Attraktion für die Badegäste. Nicht nur vor dem Flottenmanöver des Kaisermanövers von 1904 fand eine Flottenparade vor der Insel statt.

Die Gästezahlen sanken, die wohlhabenderen Gäste kamen nicht mehr; dafür wurde Helgoland ein Ziel vieler Vereinsausflüge. Die Vereine feierten die deutsche Marine. In vielen Veröffentlichungen wurde darüber räsoniert, dass die Helgoländer den Betrieb der Festung stören würden. Außerdem galten sie als „halbe Engländer“ und damit als potentielle Verräter. Die Frage, wie lange sie noch auf der Insel bleiben könnten, lag in der Luft.[67] Mit der Einführung des Bürgerlichen Gesetzbuchs im Jahr 1900 verschwand auch das besondere Helgoländer Eherecht. Helgoländer und Politiker hatten sich vergeblich für den Erhalt dieser liberalen Tradition eingesetzt.[68]

Das kulturelle Interesse änderte sich. Helgolandgemälde zeigten im Kaiserreich primär die Kriegsmarine. Es gab wenige Ausnahmen: In den Jahren 1901 und 1902 stellte die Malerin Elisabeth Reuter aus Lübeck im eigenen Atelier auf der Insel aus.[69] Im Zuge der österreichischen Helgoland-Begeisterung komponierte Anton Bruckner im Jahr 1893 seine Kantate Helgoland für Männerchor und Orchester auf einen Text von August Silberstein; dieses Werk über eine gescheiterte römische Invasion erinnerte an das Seegefecht bei Helgoland von 1864. Dazu entwickelten sich im völkischen Umfeld Phantasien von einer alten heiligen Insel Helgoland, zum Beispiel bei Gorch Fock.[70]

 Der Südhafen wurde erst im Ersten Weltkrieg fertiggestellt.

1900 wurde auf Helgoland als erstem deutschen Seebad das Familienbad eingeführt. Männer und Frauen konnten nun zusammen baden, allerdings nicht mehr wie bis zum Ende der englischen Zeit nackt.[70]

Ab 1908 wurde der Südhafen für die Marine gebaut.[71] Der Tourismus litt deutlich unter den Bauarbeiten, das Oberland war schon militärisch genutzt, es gab Tunnel und unterirdische Anlagen.

Mit der kaiserlichen Erklärung des Kriegszustandes am 31. Juli 1914 bekam der Festungskommandant absolute Vollmachten auf Helgoland. In seinem Anschlag des gleichen Tages verfügte er die Ausweisung aller Gäste und wies auf sein Recht zu Verhaftungen, Hausdurchsuchungen und Waffengewalt hin. Auch kleinere Versammlungen wurden verboten. Tags darauf am 1. August wurde den Helgoländern befohlen, die Insel binnen zwölf Stunden zu verlassen. In Hamburg angekommen, war entgegen Versprechungen des Militärs keine Unterkunft organisiert, sie wurden nach einer Nacht auf den Dampfern und Landungsbrücken zunächst in den Auswandererhallen untergebracht. Entgegen der allgemeinen Annahme, der Krieg werde nur wenige Wochen dauern, konnten die Helgoländer erst 1918 wieder zurückkehren.

Im Krieg war Helgoland der Stützpunkt der 2. U-Boot-Flottille. In den Gewässern Helgolands fand 1914 das Erste Seegefecht bei Helgoland und 1917 das Zweite Seegefecht bei Helgoland statt. Beide Male kam es nicht zu einem Kampf um Helgoland oder zu einem Einsatz der Festungskanonen; die Besatzung langweilte sich hauptsächlich vier Jahre lang, was auch auf die britische Strategie der geografisch weit gefassten Seeblockade gegen das Deutsche Reich zurückzuführen ist.[72]

Weimarer Republik

Während der Revolution 1918 übernahm zunächst ein deutscher Soldatenrat die Macht auf Helgoland.[73] Dann kamen schon im Herbst die Helgoländer mit ihrer Gemeindevertretung zurück. Ihre Wohnungen waren nach der Benutzung durch die Soldaten verwahrlost.

 Kaiserstraße 1932. Links das ehemalige Gasthaus Mohr, dann das Bekleidungsgeschäft Kuchlenz. Gegenüber besaß Franz Schensky ein Photogeschäft, vorne rechts das Gemeindehaus. Die Hakenkreuzflagge hängt wahrscheinlich an dem dazwischen liegenden Photogeschäft von Alfred Zerner, der auch von den Nationalsozialisten angegriffen worden war. Blick vom Leuchtturm auf das Oberland um 1929/30 Helgoland, Treppe zum Oberland, ca. 1932

Die Helgoländer versuchten sehr schnell wieder Engländer zu werden. Britische Truppen waren ohnehin auf der Insel, um die Abrüstungsarbeiten gemeinsam mit Vertretern einer interalliierten Kontrollgruppe zu überwachen. Dazu gehörte auch, dass trotz Protesten der Einwohner große Teile der Hafenanlagen gesprengt werden mussten.[74]

Ein wichtiges Argument für das Verlassen Deutschlands war die Einkommensteuer, die jetzt von der deutschen Regierung eingezogen werden sollte. Zudem sahen die Helgoländer sich von den Abrüstungsarbeitern majorisiert. Letztlich scheiterte der Versuch an dem Unwillen der Briten, Helgoland wieder zurückzunehmen. Es gab Kontaktversuche zu den Dänen, aber auch die waren vergeblich. Die Reichsregierung sah diese Separationsversuche mit Sorgen und ergänzte die Verfassung nach Helgoländer Wünschen. Dazu wurde Helgoland ein eigener Landkreis mit einem Landrat auf der Insel. 1925 wurde das 100. Jubiläum der Seebadgründung gefeiert. Die politischen Streitigkeiten schienen sich gelegt zu haben. Gegründet wurde der Helgoländer Heimatbund mit einem eigenen Monatsblatt, das heute eine wichtige Quelle für die Geschichte ist. Im Jahr 1925 zählte Helgoland 2576 Einwohner, davon 2380 Evangelische, 148 Katholiken, 4 „sonstige Christen“ und 4 Juden.[75]

Die Besucher kamen jetzt oft wegen des günstigen zollfreien Einkaufs. Die Zahl der Tagesgäste hatte schon im Kaiserreich massiv zugenommen; die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen machten den Einkauf aber erst nach dem Ersten Weltkrieg attraktiv und verschlechterten weiter das Image der Insel. Im alten Kriegshafen war ein Strandbad entstanden.

Im Juni 1925 schloss der Physiker Werner Heisenberg auf Helgoland die grundlegenden Arbeiten an seiner mathematischen Beschreibung der Quantenmechanik ab.[76] Er hatte sich wegen seines Heuschnupfens auf die Insel zurückgezogen. 1925 gründete sich der Club von Helgoland, um den Ruf der Insel zu verbessern. Landrat Gustav Etzel nutzte diesen Club für seinen Kampf gegen den Helgoländer Heimatbund; dessen Einsatz für Helgoländer Privilegien (Einkommensteuer-Freiheit) sah Etzel als Separatismus an. Über Helgolands Untreue dem Reich gegenüber wurde 1928 reichsweit wieder diskutiert, wie schon in den ersten Nachkriegsjahren.

 Touristen auf dem Weg nach Helgoland, 1926

Die frühen Helgoländer Nationalsozialisten unterstützten den Heimatbund. Dagegen wehrten sich dessen Mitglieder nicht, aber sie grenzten sich von ihnen ab mit dem Hinweis auf ihre jüdischen Mitglieder, die den Heimatbund auch gegen den Vorwurf des Antisemitismus verteidigten. Bei den Kommunalwahlen trat die NSDAP nicht an. Es dominierten die Liste des Heimatbunds mit August Kuchlenz und eine Liste des nicht so radikalen Franz Schensky, die mehr auf Kooperation mit dem Reich setzte. Beide starken Männer hatten sich direkt nach dem Krieg für eine Rückkehr nach Großbritannien engagiert. In der NSDAP waren bis 1933 nur Helgoländer mit zweifelhaftem Ruf tätig.

Bis 1933 blieben August Kuchlenz und der Heimatbund die stärkste Gruppierung. In der Wirtschaftskrise waren Suppenküchen und Wärmestuben für viele Helgoländer notwendig zum Überleben.

Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg

Bei der Reichstagswahl am 5. März 1933 erhielt die NSDAP auf Helgoland 50,6 % der Stimmen. Bei der Wahl der Gemeindevertretung 1933 gewann sie drei der neun Sitze im Gemeinderat.[77] Aber einige Vertreter der Helgoländer Listen traten zur NSDAP über. Es war das Ziel neuer Aktivisten, dass sich die NSDAP-Ortsgruppe neu aufstellen sollte. Die Führung der alten Helgoländer NSDAP, die Helgoländer Parteien unterstützt hatte, wurde entmachtet. Nun übernahmen Wissenschaftler der Biologischen Anstalt sowie Helgoländer Schullehrer die Macht auf der Insel. An der Spitze stand Karl Meunier, ein junger ehrgeiziger Wissenschaftler, der u. a. von Helmuth Hertling (1891–1942) unterstützt wurde. Am 26. November 1933 wurde der bisherige starke Mann der NSDAP, Georg Friedrichs (1887–1945), von Karl Meunier verhaftet und kam mit anderen Lokalpolitikern, darunter August Kuchlenz, in ein Konzentrationslager.

Die neue Führungsriege war absolut reichstreu und sah auch die Helgoländer als Deutsche an, was neu war und die Helgoländer mit ihrer bis dahin unklaren nationalen Identität in die nationalsozialistische Volksgemeinschaft aufnahm. Die Jugendlichen lernten bei der Hitlerjugend, dass sie Deutsche seien.

Die zentrale Person zwischen 1933 und 1945 auf der Insel war Karl Meunier (1902–1986) von der Biologischen Anstalt. Er war als Amtsvorsteher Vorgesetzter des Bürgermeisters, als Ortsgruppenleiter hatte er die Macht in der Partei. Er war auf der Insel ausgesprochen verhasst; die alten Helgoländer Nationalsozialisten strengten Parteiprozesse gegen ihn an, aber vergebens. Viele Helgoländer in der NSDAP wehrten sich gegen seinen brutalen, autoritären Stil. Es gibt noch heute einen reichen Bestand von Prozessakten des Parteigerichts, die bis in die Kriegsjahre reichen. Höhepunkt war ein großer Homosexuellenprozess, in dem auch führende Mitglieder der örtlichen Partei angeklagt waren. Eines der prominentesten Opfer war Alfred Wulff (* 1888), der als Professor an der Biologischen Anstalt tätig war und als brillanter Biologe und Kassenwart der NSDAP-Ortsgruppe hoch geschätzt war, aber wegen seiner Homosexualität Anstalt und Partei verlassen musste. Er kämpfte später um die Wiederaufnahme in die NSDAP und betonte seine nationalsozialistische Gesinnung.[78]

Durch die Diskussionen über die alten Helgoländer Rechte (neben der Zollfreiheit auch die Steuerfreiheit) und die Bemühungen der Insulaner nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg, britisch oder dänisch zu werden, galten die Helgoländer als potenzielle Staatsverräter. Die Nationalsozialisten hatten schon vor 1933 betont, dass die Helgoländer Deutsche seien, und sorgten so für eine eindeutige Identität. Seit der NS-Zeit wird diese Frage auch nicht mehr diskutiert.

Viele militärische Anlagen der Insel waren nach dem Ersten Weltkrieg nur zurückgebaut, aber nicht zerstört worden. Im Zuge der vom NS-Regime betriebenen Aufrüstung der Wehrmacht wurden sie ab 1935 unter dem Decknamen Projekt Hummerschere zu einem großen Marinestützpunkt ausgebaut. Schon ab 1933 wurden über die NS-Organisation Kraft durch Freude Helgoland-Fahrten angeboten. Das führte zu einem Einbruch bei der Zahl der Dauergäste.

 Trichter einer 5-Tonnen-Bombe auf dem Oberland

Am Anfang des Zweiten Weltkriegs wurden die Helgoländer nicht deportiert. Am 3. Dezember 1939 erfolgte der erste Bombenangriff der Alliierten; es handelte sich um einen erfolglosen Angriff von 24 Wellington-Bombern der RAF-Squadrons 38, 115 und 149 gegen deutsche Kriegsschiffe, die bei Helgoland lagen.[79]

Die Insel war im Zweiten Weltkrieg zunächst wenig von Bombardierungen betroffen – was die geringe militärische Bedeutung zeigt, die vor allem die Briten ihr noch beimaßen. Durch die Entwicklung der Luftwaffe hatten Inseln ihre strategische Bedeutung weitgehend verloren. Das Projekt Hummerschere wurde 1941 abgebrochen.

Der auf der Düne errichtete Flugplatz war für eine ernsthafte Kriegsnutzung zu klein und verwundbar. Die zur Abwehr alliierter Bombenangriffe zeitweise eingesetzte Jagdstaffel Helgoland war mit einer seltenen, ursprünglich für den Einsatz von Flugzeugträgern aus konzipierten Version des Jagdflugzeugs Messerschmitt Bf 109 ausgerüstet. Vollendet und einsatzfähig waren der U-Boot-Bunker Nordsee III im Südhafen (ab Januar 1942, jedoch nur bis März 1942 durch U-Boote benutzt), Marineartillerie-Batterien (größtes Kaliber 30,5 cm), ein Luftschutzbunker-System mit umfangreichen Bunkerstollen[80] und der Flugplatz mit der Luftwaffen-Jagdstaffel Helgoland (April–Oktober 1943).[81] Die endgültige gesamte Länge der Tunnelanlagen wurde auf über 13 km geschätzt.[82] Beim Bau der militärischen Anlagen wurden auch Zwangsarbeiter eingesetzt, unter anderem sowjetische Kriegsgefangene.[83] Es gibt keinen Überblick über die Stärke der Inselbesatzung im Kriegsverlauf. Für 1941 gibt eine Quelle 2378 Arbeiter beim Hafenbau und 436 Soldaten an, mit dem weiteren Kriegsverlauf nahmen die Zahlen ab. Im November 1944 gab es nur noch 614 Arbeiter, dementsprechend wird die Zahl der Soldaten auch rückgängig gewesen sein.[84]

Stolpersteine auf Helgoland
 
für Erich Paul Jansen Friedrichs, Lungwai Ecke Friesenstraße, Unterland
 
für Martin Otto Wachtel, am Klippenrandweg beim Berliner Bären, Oberland
 
für Kurt Arthur Pester, Lung Wai Ecke Aquariumstraße, Unterland
 
für Karl Fnouka, Lung Wai Ecke Bremerstraße, vor dem Fahrstuhl, Unterland
 
für Georg Eduard Braun, Kirchstraße Ecke Lummenstraße (am Friedhof), Oberland
Widerstand am Kriegsende – Versuch einer friedlichen Übergabe der Insel  Gedenkstein (ehm. Grabstein seiner Frau) für den Wider­ständler Erich Friedrichs im Turm der St.-Nicolai-Kirche

Kurz vor Kriegsende 1945, als die Briten schon vor Bremen standen, gelang es dem aus Süddeutschland stammenden Dachdeckermeister Georg E. Braun und dem Helgoländer Erich P. J. Friedrichs (1890–1945), auf der vom Militär kontrollierten Insel eine Widerstandsgruppe zu bilden.[85] Ihnen war klar, dass der Zweite Weltkrieg nicht mehr zu gewinnen war; so wollten sie versuchen, Helgoland vor der völligen Zerstörung durch die Alliierten zu bewahren. Bei Georg Braun auf dem Oberland trafen sich hauptsächlich Offiziere und Soldaten der in der Nähe liegenden Batterien Falm und Jacobsen. Treffpunkt im Unterland war Erich Friedrichs’ Gastwirtschaft Das Friesenhaus. Dort fanden sich hauptsächlich Helgoländer und Zivilisten vom Festland ein. Nie trafen sie sich in größeren Gruppen, sondern kamen immer wie zufällig vorbei, um Informationen auszutauschen. Während die Militärgruppe um Georg Braun die Pläne für eine kampflose Übergabe der Insel an die Alliierten ausarbeitete, unterhielten Friedrichs, der Funkoffizier an der Signalstation unweit des Hauses von Georg Braun war, und einige seiner Kollegen Funkkontakt zu den Engländern.

Kurz vor Ausführung der Pläne wurde die Aktion jedoch von zwei Mitgliedern der Gruppe verraten. Etwa 20 Männer wurden am frühen Morgen des 18. April auf Helgoland verhaftet und 14 von ihnen nach Cuxhaven transportiert. Nach einem Schnellverfahren wurden fünf Widerständler drei Tage später, am Abend des 21. April 1945, auf dem Schießplatz Cuxhaven-Sahlenburg hingerichtet.[86] Die Urteile wegen Verschwörung und Aufforderung zur Meuterei wurden unterzeichnet von Rolf Johannesson.[87] Den Verurteilten zu Ehren ließ das Helgoländer Museum am 17. April 2010 Stolpersteine auf Helgolands Straßen verlegen. Ihre Namen sind: Erich P. J. Friedrichs, Georg E. Braun, Karl Fnouka, Kurt A. Pester, Martin O. Wachtel (siehe die abgebildeten Stolpersteine).

Ein sechster Stolperstein gilt der Erinnerung an den Friseur Heinrich Prüß, der seine Ablehnung des Nationalsozialismus öffentlich aussprach und 1944 verhaftet und im Zuchthaus Brandenburg hingerichtet wurde.

Ende des Zweiten Weltkriegs und Nachkriegszeit

Bei zwei Angriffswellen am 18. und am 19. April 1945 warfen 1000 Flugzeuge der britischen Royal Air Force etwa 7000 Bomben ab. Die Mehrheit der Bewohner überlebte in den Luftschutzbunkern. 285 Menschen kamen ums Leben, darunter zwölf Zivilisten. Die anderen Opfer waren Soldaten, Flak- und Marinehelfer.[88][89] Danach war die Insel kaum noch bewohnbar. Die Zivilbevölkerung wurde noch von den Deutschen evakuiert. Die rund 2500 Bewohner[89] wurden in etwa 150 verschiedenen Orten Schleswig-Holsteins untergebracht.

Zum Ende des Krieges wurde Deutschland schrittweise von den Alliierten besetzt. Am 4. Mai unterschrieb Hans-Georg von Friedeburg im Auftrag des letzten Reichspräsidenten Karl Dönitz, der sich zuvor mit der letzten Reichsregierung nach Flensburg-Mürwik abgesetzt hatte, bei Lüneburg die Kapitulation aller deutschen Truppen in Nordwestdeutschland, den Niederlanden und Dänemark.[90] Die Kapitulationsurkunde erwähnte, dass die Kapitulation auch für Helgoland als Teil von Nordwestdeutschland galt.[91] Am 11. Mai 1945 wurde die Kapitulation auch auf Helgoland vollzogen;[92][93] britische Soldaten besetzten die Insel.[94]

Einige Helgoländer hatten zum Kriegsende eine Bleibe auf der Insel Sylt gefunden, von wo aus sie weiterhin Fischfang in ihren gewohnten Gewässern betreiben konnten. In Cuxhaven bildete sich eine Gruppe um August Kuchlenz, den alten Lokalpolitiker. Ähnlich wie nach dem Ersten Weltkrieg gab es wieder Bestrebungen, nach Großbritannien zurückzukehren.[95] Die Helgoländische Muttersprache Halunder Friesisch wurde für die Identität der Helgoländer wichtiger.[96]

Am 18. April 1947 zerstörten die Briten mit der bis 1985[97] größten nichtnuklearen Sprengung der Geschichte die militärischen Bunkeranlagen der Insel.

Sie inszenierten diese für die deutsche Öffentlichkeit; es gab eine eigene Broschüre dazu.[98] Für die Sprengung war Munition auf die Insel gebracht worden. Noch 1949 wurden im „Helgoländer Loch“, etwa 2,5 Seemeilen (ca. 4,6 km) südlich von Helgoland, Granaten mit bis zu zehn Tonnen Tabun versenkt, rund 90 Tonnen Giftgasgranaten (ca. 6000 einzelne Granaten).[99][100][101]

 Das sog. Wunder von Helgoland[102], der Maulbeerbaum auf dem Oberland (2019). Er wurde schon im 19. Jahrhundert viel beschrieben und bedichtet.[103]

Die Exil-Helgoländer starteten nun weitere politische Initiativen zur Wiederbesiedlung der Insel: Im März 1948 wurden die Vereinten Nationen angerufen. Es gab Appelle an das britische Unterhaus, die neu gebildete Bundesregierung und sogar an den Papst. Die alten englandfreundlichen Insulaner um August Kuchlenz hatten jetzt an Einfluss verloren; es sprachen die jüngeren, die im Nationalsozialismus gelernt hatten, dass sie Deutsche waren. Wichtige Figur war ab dieser Zeit Henry Peter Rickmers. Helgoland blieb militärisches Sperrgebiet und Bombenabwurfplatz für die britische Luftwaffe.

 20-Pf-Sondermarke der Deutschen Bundespost (1952) anlässlich der Rückgabe Helgolands

Am 20. Dezember 1950 besetzten die beiden Heidelberger Studenten René Leudesdorff und Georg von Hatzfeld für zwei Nächte und einen Tag die Insel und hissten für die Presse die deutsche Flagge, die Flagge der Europäischen Bewegung und die Flagge Helgolands in unterschiedlichen Variationen. An einer zweiten Besetzung ab dem 27. Dezember 1950 nahmen zunächst vier weitere Personen teil, ab dem 29. Dezember schloss sich auch der damals in Heidelberg Geschichte lehrende Publizist Hubertus zu Löwenstein[104] an. Die Frage, wer welche Rolle spielte, wird bis heute unterschiedlich dargestellt. Die breite Berichterstattung der nationalen und internationalen Presse, die Nicht-Kooperation deutscher Behörden und die dadurch entstehenden diplomatischen Verwicklungen zwischen Deutschland und Großbritannien führten dazu, dass die zweite Besetzung erst am 3. Januar 1951 von Großbritannien (mit Unterstützung deutscher Polizeieinheiten) beendet werden konnte.[105]

Die Bemühungen der Helgoländer und die gewaltlose Aktion der zuletzt 16 Besetzer lösten eine breite Bewegung zur Wiederfreigabe Helgolands aus; selbst aus der DDR gab es eine breite Unterstützung. Nachdem der Deutsche Bundestag im Januar 1951 einstimmig die Freigabe der Insel gefordert hatte, gaben die Briten am 1. März 1952 Helgoland wieder an die Bundesrepublik Deutschland zurück.[106] Die Bevölkerung erhielt die Erlaubnis, auf ihre Insel zurückzukehren. Bis heute ist der 1. März auf Helgoland ein Feiertag.

Für ihre gewaltfreie Aktion erhielten Leudesdorff und von Hatzfeld am 30. September 1993 das Bundesverdienstkreuz I. Klasse aus der Hand von Bundespräsident Richard von Weizsäcker. Am 19. Dezember 2010 wurden Georg von Hatzfeld posthum und René Leudesdorff bei einem Festakt auf Helgoland zu „Verdienten Bürgern der Gemeinde Helgoland“ ernannt, nachdem die Gemeindevertretung einstimmig einen entsprechenden Beschluss gefasst hatte.

Die Heimatvertriebenen aus den deutschen Ostgebieten begrüßten die Wiederfreigabe der Insel; noch einmal wurde Helgoland zu einem deutschen Symbol. An die Stelle des Stolzes auf die deutsche Festung trat die Freude über die erste Rückgabe eines von den Alliierten besetzten Gebietes. Ihre Hoffnungen, dass auch die Ostgebiete wieder deutsch würden, wurden gestärkt. Als Symbol für das Überleben der Insel wurden später oft der Flakturm, der trotz schwerer Beschädigung zu einem Leuchtturm ausgebaut wurde, und der Maulbeerbaum nahe dem Einstieg zum Schutzbunker (s. Bild) genannt, obwohl vereinzelt auch andere Gebäude (z. B. die Nordseehalle) sowie Bäume und andere Pflanzen überlebten.

Wiederaufbau

Eine Wiederaufbaukommission wurde 1952 ins Leben gerufen. Georg Wellhausen, der sich beim Wiederaufbau Hamburgs einen Namen gemacht hatte, wurde mit der Leitung der Kommission und dem Aufstellen eines Bebauungsplanes beauftragt, und es wurde ein Wettbewerb durchgeführt. Er entwickelte das städtebauliche Konzept, das bewusst von einer Rekonstruktion der Altbebauung absah, aber die gewachsenen Strukturen mit ihrer Ausrichtung nach der Windbelastung berücksichtigte. Als typisch gelten die asymmetrischen Giebelprofile und die farbigen Holzverschalungen, beispielsweise bei den Hummerbuden.[107] Johannes Ufer entwickelte für die Häuser auf Helgoland ein Farbspektrum von 14 Farben, wobei er eher zarte Töne für das Oberland wählte und kräftige Töne für das Unterland. Der Kommission gehörte Konstanty Gutschow als Preisrichter an.[108] Weitere Mitglieder waren Godber Nissen[109] und Otto Bartning,[110] der die Oberbauleitung übernahm. Mit dem Wiederaufbau entwickelten sich der Fremdenverkehr und der Kurbetrieb wieder zu wichtigen Wirtschaftszweigen. Helgoland erhielt 1962 die staatliche Anerkennung als Nordseeheilbad. 1967 galt der Wiederaufbau als abgeschlossen.

Krise und neue Wege

Die Gästezahlen stiegen bis Anfang der 1970er Jahre. Dann galt die Insel als billiger Einkaufsort; es entstand die abschätzige Bezeichnung „Fuselfelsen“. Das Image wurde schlecht und die Besucherzahlen sanken. Durch neue Konzepte wird seitdem versucht ein besseres Image aufzubauen. Von der reichen Geschichte wird oft nur noch die Sprengung wahrgenommen. Die Reste der alten Bunkeranlagen werden gerne besucht – wie auch schon nach dem Ersten Weltkrieg. Ab 1983 wurden Bunkerführungen als regelmäßiges Angebot in die Inselprospekte aufgenommen. Die Gäste schätzen die Naturerlebnisse, seit 1998 wird mit den Seehunden auf der Düne geworben.[111]

Ab April 2008 wurden Pläne des Hamburger Bauunternehmers Arne Weber diskutiert, die eine großangelegte Neulandgewinnung auf Helgoland vorsahen. Arne Weber besitzt das größte Hotel auf der Insel; er hatte schon vorher mit spektakulären Ideen für Helgoland geworben.[112][113] Das Nordostgelände sollte mit dem Westrand der Düne verbunden werden. Auch nach Ablehnung des Projekts durch eine Lenkungsgruppe unter Vorsitz des Pinneberger Landrats 2010 wurde das Projekt weiter von Bürgermeister Jörg Singer verfolgt, bis 2011 in einem Bürgerentscheid eine Mehrheit von 54,74 % der Helgoländer dagegen stimmte.[114][115]

Seit 2015 hat die Gemeinde große Einnahmen durch Windenergieanlagen. Durch die verstärkten Bauaktivitäten kommt es oft zu Bombenfunden. Am 19. Oktober 2017 wurde das gesamte Oberland evakuiert, da eine britische Fliegerbombe gefunden und entschärft wurde.[116]

Die Sozialstruktur der Insel ändert sich. Viele Arbeitsstellen im Tourismus wurden dauerhaft durch Polen, Rumänen und Bulgaren besetzt; im Kommunalwahlkampf 2018 gab es sogar Werbung auf Polnisch.[117]

Am 21. September 2020 wurden 68 Wohnungen eingeweiht, welche die Gemeinde in der Nähe des Leuchtturms bauen ließ, um dem Mangel an Wohnungen für Einheimische zu begegnen.[118]

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Hamburg 2017, Kapitel II. Friedrich Oetker: Helgoland. Berlin 1855, S. 50 ff. (books.google.de). 4. Buch, 3. Kapitel; vgl. Werner Trillmich, Rudolf Buchner (Hrsg.): Quellen des 9. und 11. Jahrhunderts zur Geschichte der Hamburgischen Kirche und des Reiches. 5. durchges. Auflage. Darmstadt 1978, S. 439 f.; nach Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 12 (dort ist der Abschnitt auch abgedruckt). Albert Panten: Helgoland im Mittelalter. Helgoland 2002, S. 11. Vgl. dazu schon: Erich Lüth: Helgoland – Stützpunkt oder Zuflucht der Seeräuber? In: Jahrbuch für den Kreis Pinneberg, Pinneberg 1972, S. 84–91. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen HybelPoulsen. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen GerhEng. Albert Panten: Helgoland im Mittelalter. Helgoland 2002, S. 15 und 17. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen MArnhold. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Offa. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Reallexikon14. August Wilhelm Vahlendieck: Das Witte Kliff von Helgoland. Bredstedt 1992, S. 42. Vgl. hier und im Folgenden: Michael Herms: Flaggenwechsel auf Helgoland. Berlin 2002, S. 17 ff. Friedrich Oetker: Helgoland. Berlin 1855, S. 234. August Wilhelm Vahlendieck: Das Witte Kliff von Helgoland. Bredstedt 1992, S. 44. Vgl. August Wilhelm Vahlendieck: Das Witte Kliff von Helgoland. Bredstedt 1992. Vahlendieck betont, dass nicht die Helgoländer den Abbau zu verantworten haben. G. Kortum: Alexander von Humboldts Besuch auf Helgoland 1790 und die frühe Entwicklung der Meeresbiologie in Deutschland. In: Schriften des Naturwissenschaftlichen Vereins Schleswig-Holstein. Band 64, 1994, S. 111–133. Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, Kapitel III. Vgl. dazu auch: Benedikt Erenz: Helgoland – Die unglaubliche Insel. In: Die Zeit vom 14. Februar 2018 (online). Friedrich Oetker: Verfassung und Recht auf Helgoland. Stuttgart 1878, S. 60f. (deutsch/englisch). Vgl. auch: Ernst von Moeller: Die Rechtsgeschichte der Insel Helgoland. Weimar 1904. Frank Lynder: Spione in Hamburg und auf Helgoland. S. 108. Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 41. Jan Asmussen: ‘A mere sandbank of no possible use for the Empire?’ Heligoland under British Rule. (PDF) In: Britain and the World 14.1. März 2021, S. 47–67, hier S. 51, abgerufen am 13. Juni 2021 (englisch). Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 47. Jan Asmussen: ‘A mere sandbank of no possible use for the Empire?’ Heligoland under British Rule. (PDF) In: Britain and the World 14.1. März 2021, S. 47–67, hier S. 51f., abgerufen am 13. Juni 2021 (englisch). Jan Asmussen: ‘A mere sandbank of no possible use for the Empire?’ Heligoland under British Rule. (PDF) In: Britain and the World 14.1. März 2021, S. 47–67, hier S. 52f., abgerufen am 13. Juni 2021 (englisch). Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine Deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 188. Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 210. Vgl. dazu auch: Benedikt Erenz: Helgoland – Die unglaubliche Insel. In: Die Zeit vom 14. Februar 2018 (online). Jan Asmussen: ‘A mere sandbank of no possible use for the Empire?’ Heligoland under British Rule. (PDF) In: Britain and the World 14.1. März 2021, S. 47–67, hier S. 54, abgerufen am 13. Juni 2021 (englisch). Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 184. Gerald Drebes: Die Helgoländer Vorkriegsorgel von Ernst Wilhelm Meyer & Söhne (1844). In: Ars Organi. Jg. 68, 2020, S. 186–188 (online). Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 366. Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 339. Vgl. Lorenz Petersen: Geschichte der Verfassung und Verwaltung auf Helgoland. Zeitschrift für Schleswig-Holsteinische Geschichte 1939, S. 123. Jan Asmussen: ‘A mere sandbank of no possible use for the Empire?’ Heligoland under British Rule. (PDF) In: Britain and the World 14.1. März 2021, S. 47–67, hier S. 57f., abgerufen am 13. Juni 2021 (englisch). Jan Rüger: Sovereignty and Empire in the North Sea, 1807–1918. In: American Historical Review, Vol. 119, Nr. 2, April 2014, S. 313–338. Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 421. Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 434, 511. Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 420. Jan Asmussen: ‘A mere sandbank of no possible use for the Empire?’ Heligoland under British Rule. (PDF) In: Britain and the World 14.1. März 2021, S. 47–67, hier S. 59, abgerufen am 13. Juni 2021 (englisch). Jan Asmussen: ‘A mere sandbank of no possible use for the Empire?’ Heligoland under British Rule. (PDF) In: Britain and the World 14.1. März 2021, S. 47–67, hier S. 58, abgerufen am 13. Juni 2021 (englisch). Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, Kapitel XII. Fanny Alexandra Barkly: From the Tropics to the North Sea. London 1897. Jan Asmussen: ‘A mere sandbank of no possible use for the Empire?’ Heligoland under British Rule. (PDF) In: Britain and the World 14.1. März 2021, S. 47–67, hier S. 59f., abgerufen am 13. Juni 2021 (englisch). Neue Zürcher Zeitung, 10. August 1890. Adolf Wermuth: Ein Beamtenleben. Berlin 1922. Die Gemeinde Helgoland gehörte nicht dem Kreis Süderdithmarschen als Kommunalverband an; siehe hierzu: Lorenz Petersen: Zur Geschichte der Verfassung und Verwaltung auf Helgoland. Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, Band 67. Karl Wachholtz Verlag, Neumünster 1939, S. 29–190, hier S. 171–173 (Digitalisat). Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen WeltMär2015. Jan Rüger: Heligoland – Britain, Germany, and the Struggle for the North Sea. Oxford 2017, Kapitel 3. nach Jan Rüger: Heligoland – Britain, Germany, and the struggle for the North Sea. Oxford 2017, S. 87; vgl. auch: Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 493 f. Jan Asmussen: ‘A mere sandbank of no possible use for the Empire?’ Heligoland under British Rule. (PDF) In: Britain and the World 14.1. März 2021, S. 47–67, hier S. 61 f., abgerufen am 13. Juni 2021 (englisch). Vgl. Jan Rüger: Heligoland. Oxford 2017, S. 87, und Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Kapitel XIII. Jan Asmussen: ‘A mere sandbank of no possible use for the Empire?’ Heligoland under British Rule. (PDF) In: Britain and the World 14.1. März 2021, S. 47–67, hier S. 60f., 65, abgerufen am 13. Juni 2021 (englisch). Jan Rüger: Heligoland – Britain, Germany, and the struggle for the North Sea. Oxford 2017, S. 91 f. so die explizite Begründung, in: Neue Preußische Zeitung, 11. August 1893, Nr. 374, S. 1. Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, Kapitel XIII. Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 564. Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 511–515. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen VB1903-20. ↑ a b Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 559. Vgl. dazu: Claude Fröhle, Hans-Jürgen Kühn: Hochseefestung Helgoland. Eine militärische Entdeckungsreise 1891–1922. Herbolzheim 1998. Jan Asmussen: ‘A mere sandbank of no possible use for the Empire?’ Heligoland under British Rule. (PDF) In: Britain and the World 14.1. März 2021, S. 47–67, hier S. 65, abgerufen am 13. Juni 2021 (englisch). Der ganze Abschnitt folgt der einzigen Schrift über diese Zeit: Eckhard Wallmann: Eine Kolonie wird deutsch. Helgoland zwischen den Weltkriegen. Bredstedt 2016 (erste Auflage 2012). Völlige Zerstörung des Helgoländer Hafens. Deutsche Allgemeine Zeitung, 29. November 1920. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen KrPIa. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen WHeisenberg. Auch dieser Abschnitt beruht auf Eckhard Wallmann: Eine Kolonie wird deutsch. Helgoland zwischen den Weltkriegen. Bredstedt 2016 (erste Auflage 2012). Eckhard Wallmann: Eine Kolonie wird deutsch. Helgoland zwischen den Weltkriegen. 2., verb. Auflage. Verlag Nordfriisk Instituut, Bredstedt 2016, S. 119–140. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen WLB. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen 2,8–13,8km. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen MHolm. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen BunkerWHV. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen SpurKrsPI. Astrid Friederichs, Eckhard Wallmann: Zwangsarbeit auf Helgoland im Zweiten Weltkrieg. Helgoland 2021, S. 8. Grundlegende Veröffentlichung zum Thema: A. Friederichs: Wir wollten Helgoland retten – Auf den Spuren der Widerstandsgruppe von 1945. Museum Helgoland, 2010. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen WStelljes. Matthias Schmook: Aufstand gegen einen Admiral. In: Hamburger Abendblatt, 14. Juli 2020, S. 16. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen IZimmermann. ↑ a b April 1945: Helgoland im Bombenhagel. Norddeutscher Rundfunk, 22. August 2012, abgerufen am 19. Januar 2019. Die Kapitulation auf dem Timeloberg. (Memento vom 4. November 2013 im Internet Archive) (PDF) Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. – Bezirksverband Lüneburg/Stade (PDF, 16 S.; 455 kB). Die Kapitulation auf dem Timeloberg. (Memento vom 21. September 2020 im Internet Archive) (PDF), auf volksbund.de, abgerufen am 19. Januar 2019, S. 13. Die Rote Armee kam von Osten, die Alliierten aus dem Westen. In: Lübecker Nachrichten, 6. Mai 2015, abgerufen am 19. Januar 2019. Helgoland. Die Geschichte Helgolands. Onlineangebot von Planet Wissen, abgerufen am 20. Januar 2019. Inselsprengung in der Nordsee Hell-Go-Land! In: Der Spiegel, 18. April 2017, abgerufen am 19. Januar 2018. Eckhard Wallmann: Helgoland: Eine deutsche Kulturgeschichte. Berlin 2017, Kapitel Die Wiedergewonnene Insel. Nils Århammar: Die 80-jährige Gerda Rickmers und Familie sind eine Stütze des Halunder. In: Der Helgoländer, November 2017, S. 24. Vergleiche dazu: Liste der größten künstlichen, nichtnuklearen Explosionen Jan Rüger: Heligoland: Britain, Germany, and the Struggle for the North Sea. Oxford 2017, Kapitel 9. 6000 Granaten mit Nervengift vor Helgoland gesucht. In: Hamburger Abendblatt, 9. Dezember 2008. Giftgas vor Helgoland. In: Hamburger Abendblatt, 17. Juni 2009. Claus Böttcher, Tobias Knobloch, Niels-Peter Rühl, Jens Sternheim, Uwe Wichert, Joachim Wöhler: Sachstandsbericht chemische Munition im Versenkungsgebiet Helgoländer Loch (PDF; 2,8 MB). Bund/Länder-Messprogramm für die Meeresumwelt von Nord- und Ostsee, 2011. Holger Kistenmacher: Ein Hoch auf Helgoland. Die Welt, 1. Oktober 2005, abgerufen am 27. April 2021. Eckhard Wallmann: Helgoland – Eine deutsche Kulturgeschichte. Hamburg 2017, S. 43. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen HEhmer. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen RLeudesdorff. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen NDR20120229. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen GWellhausen. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen KGutschow. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen GNissen. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen OBartning. Nach der digitalen Sammlung der Inselprospekte im Museum Helgoland Abschlag von Helgoland: Golfen in den Golfstrom. In: Spiegel Online. 23. Juni 2004, abgerufen am 7. Oktober 2018. Gisela Schütte: First-Class-Preise im einsamsten Hotel der Welt (Leuchtturm Großer Vogelsand). In: welt.de. 27. Februar 2003, abgerufen am 7. Oktober 2018. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen H26062011. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen SD27062011. Britische Fliegerbombe entschärft: Halb Helgoland wurde evakuiert Olaf Preuß: Helgolands Bürgermeister: „Wir werden immer jünger“. In: welt.de. 9. September 2018, abgerufen am 25. September 2021. Der Helgoländer Nr. 678, Oktober 2020, S. 16.
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