Der el-Badi-Palast wurde Ende des 16. Jahrhunderts von dem Saadier-Sultan Ahmad al-Mansur (reg. 1578–1603) nach seinem – wegen der Kriegsbeute und der Lösegelder äußerst einträglichen – Sieg über die Portugiesen in der „Schlacht der drei Könige“ bei Ksar el Kebir (1578) in Auftrag gegeben. Auf dem Hintergrund der bis dahin in Marokko unbekannten außergewöhnlich reichen Marmor-Ausstattung und der guten Handelsbeziehungen zu Italien (vor allem im Handel mit Rohrzucker) wurde die Mitwirkung genueser oder florentiner Steinmetze vermutet. Der Palast wurde unter dem Alawiden-Sultan Mulai Ismail (reg. 1672–1727) all seiner Pracht beraubt; Marmorplatten und selbst die Säulen wurden auf Lasttieren nach Meknès gebracht und dort beim Bau der Paläste der neuen Königsstadt (Ville impériale) als Spolien wiederverwendet – vieles ging aber auch beim Ausbau und beim Transport über die Berge des Mittleren Atlas zu Bruch.
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