Dubrovnik [ˈdubrɔ̞ːʋnik] (lat. Rausium später Ragusium; italienisch und deutsch Ragusa, älter auch Ragus) ist eine Stadt im südlichen Kroatien an der Adriaküste. Die Altstadt wurde im Jahr 1979 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Die gut 40.000 Einwohner zählende Stadt ist Verwaltungssitz der Gespanschaft Dubrovnik-Neretva (kroatisch Dubrovačko-neretvanska županija) und Sitz der katholischen Diözese. Die Mehrheit der Bevölkerung stellen mit über 90 % ethnische Kroaten. Minderheiten bilden Bosniaken, Serben, Montenegriner, Albaner sowie eine kleine jüdische Gemeinschaft. Dubrovnik war und ist ein Zentrum der kroatischen Kultur. Geschichtlich war sie eine bedeutende Handelsstadt sowie Hauptort der einstigen Republik Ragusa. Zahlreiche bedeutende kroatische Dichter, Künstler, Gelehrte, Mathematiker und PhysikeWeiterlesen

Dubrovnik [ˈdubrɔ̞ːʋnik] (lat. Rausium später Ragusium; italienisch und deutsch Ragusa, älter auch Ragus) ist eine Stadt im südlichen Kroatien an der Adriaküste. Die Altstadt wurde im Jahr 1979 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Die gut 40.000 Einwohner zählende Stadt ist Verwaltungssitz der Gespanschaft Dubrovnik-Neretva (kroatisch Dubrovačko-neretvanska županija) und Sitz der katholischen Diözese. Die Mehrheit der Bevölkerung stellen mit über 90 % ethnische Kroaten. Minderheiten bilden Bosniaken, Serben, Montenegriner, Albaner sowie eine kleine jüdische Gemeinschaft. Dubrovnik war und ist ein Zentrum der kroatischen Kultur. Geschichtlich war sie eine bedeutende Handelsstadt sowie Hauptort der einstigen Republik Ragusa. Zahlreiche bedeutende kroatische Dichter, Künstler, Gelehrte, Mathematiker und Physiker stammen aus Dubrovnik.

Die kroatische Bezeichnung der Stadt ist von dem slawischen Wort dubrava (Eichenhain) hergeleitet; die romanische Bezeichnung Ragusa/Rausa geht auf den Namen der kleinen Insel zurück, auf der die erste Siedlung (Lave, Lausa) entstanden war.

Zur Geschichte der Stadtrepublik siehe auch den Hauptartikel Republik Ragusa.

Antike

Neue archäologische Funde bezeugen, dass auf dem Felsen, der in der Antike Ragusa genannt wurde, im 3. Jahrhundert v. Chr. eine illyrische Siedlung existierte. Mit der Neuordnung des Römischen Reiches und insbesondere der kirchenadministrativen Verhältnisse in der Mitte des 6. Jahrhunderts wurde der Felsen um 550/560 unter Justinian I. befestigt sowie eine als Bischofssitz gedachte Basilika mit größeren Ausmaßen (31 m × 18 m) auf dem Platz der jetzigen Kathedrale errichtet.[1] Doch schon während der Gotenkriege 533/534 scheint Ragusa in den Operationen Belisars eine Rolle gespielt zu haben.[2] Frühestens zu Anfang des 7. Jahrhunderts siedelten infolge der Slaweneinfälle die Bewohner des zerstörten Epidaurum (das heutige Cavtat) auf die befestigte Insel über.

Mittelalter  Dubrovnik, Blick vom Meer Der Stradun, die Hauptgasse Dubrovniks Café in der Altstadt von Dubrovnik Blick auf die Altstadt Dubrovniks Die Altstadt von oben

Kaiser Konstantin VII. Porphyrogennetos (905–959, reg. 945–959) beschreibt in seinem Werk De Administrando Imperio alle Völker des Kaiserreiches, wie auch jene, die an das Reich grenzen, deren Herkunft und die Geschichte der Städte in diesem Raum. Porphyrogennetos zufolge lautete die älteste Bezeichnung Dubrovniks Lausion, das von einem griechischen Wort für steil abgeleitet worden sein soll. Im Laufe der Zeit habe sich das L in ein R gewandelt, woraus sich die Bezeichnung Rausion und später wiederum Ragusium gebildet habe. Folgende Varianten sind ebenfalls bekannt: Rausium, Racusium, Rausa, Ragusa, Racusa. In der päpstlichen Bulle Papst Benedikts VIII., die 1022 dem Erzbischof von Dubrovnik übermittelt wurde, findet sich die Bezeichnung Labusedi, die vom lateinischen Wort labes, zu deutsch Sturz, abgeleitet wurde. Aus dem Griechischen stammen daher die Bezeichnungen Lausion und Rausion, aus dem Lateinischen die Bezeichnungen Labusa und Labusedi.

Nachdem die Slawen die Bevölkerung von Epidaurum vertrieben hatten, siedelten sie sich in dieser Stadt an. Sie gründeten ebenfalls eine Siedlung auf dem Festland am Fuße des Sergiusberges gegenüber jener Insel, auf welche die romanische Bevölkerung geflohen war, auf einem Landstück, das von einem dichten Eichenwald bedeckt war. Da die Eiche im Slawischen dub hieß, bildete sich daraus höchstwahrscheinlich die Bezeichnung Dubrovnik. Die romanische Restbevölkerung der Stadt sprach die Ragusäische Sprache.

Mit der Zeit entwickelten sich freundschaftliche Beziehungen zwischen der Insel-Siedlung und der slawischen Bevölkerung auf dem Festland. Im 12. Jahrhundert wurde der Kanal zwischen dem Festland und der Insel aufgeschüttet, wodurch die beiden Siedlungen zusammenwuchsen. Heute befindet sich an dieser Stelle die berühmte Hauptstraße Dubrovniks, der Stradun (die Placa ist der zugeschüttete Meeresarm, der die Insel vom Festland trennte).[3] An dieser Nahtstelle entwickelte sich später das Zentrum der vereinigten Stadt. Das Erzbistum Ragusa wurde 980 gestiftet.

Dubrovnik stand seit seiner Gründung unter dem Schutz von Byzanz (einige Zeit residierte hier ein byzantinischer Stratege). An der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert war Dubrovnik mit dem bosnischen Ban Kulin verbündet. Bosnien wurde zum wichtigen Rohstofflieferanten der Stadt (Holz und Metalle). Gleichzeitig verliefen durch Bosnien wichtige Handelsrouten ins Innere Südosteuropas. Zur Zeit der Kreuzzüge stand die Stadt zeitweise unter der Herrschaft Venedigs (1205–1358). 1242 wurde die Stadt von den Mongolen belagert und das Umland verwüstet. 1240 und 1244 wurde das Bündnis mit Bosnien erneuert.

Nach dem Friedensschluss von Zadar 1358 erkannte Dubrovnik die Oberhoheit der kroatisch-ungarischen Könige an und zahlte ihnen Tribut bis zu deren Niederlage von Mohács 1526. Allerdings reisten schon ab 1420 regelmäßig Delegationen zu den Osmanen, die neben der Beteuerung ihrer Neutralität jährliche Tribute überbrachten, zuletzt 12.500 Dukaten, gezahlt bis zum Frieden von Passarowitz 1718.

Nach Erlangung seiner Autonomie (dem ungarisch-kroatischen König wurden nur Abgaben in Form von Steuern und Schiffen geleistet) begann Dubrovnik sein Leben als selbstständige Republik Ragusa. Der Republik gelang es, ihre Autonomie zu bewahren, und die Bürger der Stadt wählten ihren Stadtrat und den Senat.

Schutzpatron der Stadt wurde der Hl. Blasius (in Dubrovnik: sveti Vlaho; sonst kroatisch: sv. Blaž), ein Arzt aus der Zeit Diokletians,[4] welcher der Überlieferung zufolge Dubrovnik bei einem Angriff der Republik Venedig rettete.

 Blick vom Dubrovniker Hausberg Srđ auf die Altstadt

1416 schaffte die Republik Ragusa als erster Stadtstaat Europas die Sklaverei ab; gleichzeitig wurde der Sklavenhandel gesetzlich verboten.

Osmanische Epoche  Ragusa vor dem Erdbeben 1667, Heliografie Kowalczyk 1909

Im 15. und 16. Jahrhundert erlebte Dubrovnik seinen größten wirtschaftlichen Aufschwung durch den ertragreichen Handel mit den Osmanen im Hinterland und den Küstenstädten des Mittelmeerraums.

Die Handelsflotte Dubrovniks bestand im 16. Jahrhundert aus 160 Schiffen und war zu jener Zeit eine der größten im Mittelmeer. Die bedeutendste Schutzmacht der Republik Dubrovnik war das Königreich Spanien, die größte Bedrohung der Unabhängigkeit und Freiheit Dubrovniks war Venedig. Mit dem Frieden von Passarowitz im Jahr 1718 wurde den Osmanen zwischen Neum und Klek der Zugang zur Adria gewährt. Heute ist dieser Teil der Küste Bestandteil des Bundesstaates Bosnien und Herzegowina und der Grund, dass Dubrovnik eine Exklave ist.

Der Niedergang der Mittelmeerschifffahrt und besonders das katastrophale Erdbeben von 1667 führten zu einer schweren Krise, von der sich die Stadtrepublik nicht mehr richtig erholte.

Dubrovnik war weltweit der erste Staat, der die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 1776 international anerkannte. Im 18. Jahrhundert befanden sich in Dubrovnik über 85 Konsulate.

Jüngere Geschichte ab 1800  Informationstafel in Dubrovnik: Plan der Altstadt mit Beschädigungen, die 1991 und 1992 durch die Angriffe der jugoslawischen Armee bzw. serbisch-montenegrinischen Truppen auf die Altstadt von Dubrovnik entstanden sind

Im Jahr 1806 besetzten französische Soldaten auf Anordnung von Napoleon Bonaparte die Stadt, und 1808 proklamierte Marschall Marmont die Aufhebung der Republik. Dubrovnik gehörte ab 1809 als Teil des Département Raguse zu den Illyrischen Provinzen des napoleonischen Frankreich. Militärgouverneur mit dem Titel eines Herzogs von Ragusa wurde der Marschall Marmont.

 Bezirkshauptmannschaft Ragusa – Siegelmarke

Nach dem Wiener Kongress fiel sie an das Kaisertum Österreich und wurde Teil des Kronlandes Dalmatien. Bei der Reichsreform zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn 1867 blieb Ragusa mit Dalmatien bei der cisleithanischen Reichshälfte. Ragusa wurde Sitz der Bezirkshauptmannschaft des gleichnamigen Bezirks. Der Brockhaus von 1886 schildert die Stadt als einer Festung ähnlich, doch ziemlich gut gebaut und, obwohl eng und uneben, doch sehr reinlich. Die Industrie beschränke sich auf etwas Seide und Leder und einige Likörfabriken sowie auf vortreffliches Speiseöl. Dreimal wöchentlich komme eine türkische Karawane zum dortigen Basar.

Noch zu Zeiten der Habsburgerherrschaft begann sich der Fremdenverkehr am Anfang des 20. Jahrhunderts zu entwickeln, eine bis 1970 existierende Straßenbahnlinie zum Neuen Hafen wurde gebaut, und der Bruder von Kaiser Franz Joseph, Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich ließ sich auf der vor der Stadt liegenden Insel Lokrum (italienisch Lacroma) eine Sommerresidenz errichten.

Ab 1918  Dubrovnik war durch eine Schmalspur-Eisenbahn mit dem Hinterland verbunden.

Von 1918 bis 1941 gehörte Dubrovnik zum „ersten“ Jugoslawien. Der Tourismus entwickelte sich weiter, zunächst eher auf exklusiver Basis. Luxusvillen entstanden, wie z. B. die bis heute existierende, orientalisierende Villa Šeherezada des estnisch-amerikanischen Hotel- und Casinomillionärs William D. Zimdin östlich der Altstadt. Im Rahmen der Umstrukturierung der inneren Landesgrenzen wurde Dubrovnik 1939 aus historischen Gründen und wegen der mehrheitlich kroatischen Bevölkerung ein Teil der Banschaft Kroatien (Banovina Hrvatska).

Neuzeit

Während des Zweiten Weltkrieges kam die Stadt zum so genannten Unabhängigen Staat Kroatien unter Ante Pavelić. Die jüdische Bevölkerung wurde enteignet und viele wurden in Konzentrationslager in Kroatien deportiert. Während der italienischen Besetzung wurden in angelegten Internierungslagern auf der Insel Lopud bei Gruž Juden gefangen gehalten. Mit dem Vormarsch der Alliierten in Italien und auf dem Balkan war Dubrovnik ein wichtiger Hafen für den Abzug der deutschen Truppen aus Griechenland, Albanien und Italien im Jahr 1943. Um den Abzug der deutschen Wehrmacht und den verbündeten kroatischen Ustaschas zu verhindern sowie zu erschweren wurde Dubrovnik damals mehrmals durch die Luftwaffe der Amerikaner bombardiert. Der schwerste Luftangriff fand am 28. November 1943 statt, dabei wurde ein Bomber des Typs North American B-25 abgeschossen und ist über Dubrovnik abgestürzt. Bei dem Angriff kamen damals um die 50 Menschen ums Leben und es gab viele Verletzte. In den Jahren 1943 und 1944 wurde Dubrovnik insgesamt 26-mal aus der Luft angegriffen und die Schäden waren enorm.[5]

Nach 1945 blieb Dubrovnik Teil der kroatischen Teilrepublik im zweiten Jugoslawien. Im Jahr 1956 fand in Dubrovnik eine architekturhistorisch bedeutende Veranstaltung statt: der 10. (und vorletzte) aus der Reihe der CIAM-Kongresse (Congrès Internationaux d’Architecture Moderne). Die Stadt wurde in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg eines der wichtigsten Ziele des Adria-Tourismus.

Im Kroatienkrieg wurde die zum Weltkulturerbe gehörende Stadt belagert und beschossen. Die Angriffe wurden im Juni 1991 durch die Jugoslawische Volksarmee (JNA) begonnen und endeten neun Monate später im Jahr 1992 nach einer Gegenoffensive. Während der Belagerung wurden zahlreiche zivile Ziele bombardiert. Laut Kroatischem Roten Kreuz kamen dabei insgesamt 114 Zivilisten ums Leben. Die materiellen Schäden sind mittlerweile fast vollständig behoben, und die Stadt gilt wieder als das beliebteste Urlaubsziel in der Region.

Tibor Zivkovic, Historical review, vol. LIV, S. 9–25 On the foundation of Ragusa. (Memento vom 24. November 2009 im Internet Archive) Ivo Goldstein, Zavod za Hrvatsku povijest, Vol. 37, 2007 Funkcija juznog jadrana u ratu bizantskog carstva protiv Ostrogota 533-555 (PDF; 132 kB) Gerhard Herm: Der Balkan. Das Pulverfaß Europas. Econ Verlag, Düsseldorf/Wien/New York/Moskau, 1993, ISBN 978-3-430-14445-2, S. 153. Gerhard Herm: Der Balkan. Das Pulverfaß Europas. Econ Verlag GmbH, Düsseldorf / Wien / New York / Moskau, 1993, S. 153, ISBN 978-3-430-14445-2 Dubrovnik im Zweiten Weltkrieg. In: dubrovnikdigest.com, 15. Dezember 2015 (kroatisch)
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