Corte

Corte [kɔʁte] (korsisch Corti [kɔrti]) ist die einzige bedeutende Stadt im Inneren der Insel Korsika. Unter dem korsischen Staatsmann Pascal Paoli war Corte von 1755 bis 1769 die Hauptstadt der Insel.

Corte [kɔʁte] (korsisch Corti [kɔrti]) ist die einzige bedeutende Stadt im Inneren der Insel Korsika. Unter dem korsischen Staatsmann Pascal Paoli war Corte von 1755 bis 1769 die Hauptstadt der Insel.

 Statue von Jean-Pierre Gaffori auf der Place Gaffori

Mit seinen Schluchten und Bergen hat Corte schon immer eine bedeutende militärische Rolle gespielt. Im 9. Jahrhundert war der Ort eine wichtige Stadt und wurde von der Republik Genua im 13. Jahrhundert erobert. 1419 eroberte Vincentello d’Istria den Ort und errichtete die Zitadelle. Später erhielt die Banco di San Giorgio (das Finanzinstitut der Republik Genua) die Stadt aus den Händen der Lehnsherren von Campo Fregosso.

Während der kurzen französischen Zugehörigkeit schickte 1553 der Marschall von Thermes den Adligen Sampiero Corso in die Stadt; er wurde ihr Befreier, die Bewohner übergaben ihm freiwillig die Schlüssel. Nach der Unterzeichnung des Friedensvertrags von Cateau-Cambresis 1559 fiel Korsika jedoch wieder an Genua zurück.

Im Jahre 1734 bemächtigten sich die Franzosen erneut der Stadt. Aber 1745 eroberten die Korsen unter Jean-Pierre Gaffori („Schützer der Nation“) die Stadt erneut. 1751 betraute die „Consulta von Orezza“ ihn mit der Exekutivgewalt.

Zwischen 1755 und 1769 war Corte die Hauptstadt des unabhängigen Teils von Korsika unter Pascal Paoli. Dieser „aufgeschlossene Despot“, Freund von Jean-Jacques Rousseau und James Boswell, reorganisierte Korsika als Staat und gab ihm eine demokratische Verfassung. In ihr waren bereits Gewaltenteilung und Volkssouveränität verankert. Gleichzeitig gründete er im Nationalpalast die erste (und bis heute einzige) Universität Korsikas. Genua behielt jedoch die Vormachtstellung an der Küste.

Da sich Paoli weigerte, mit Genua zu verhandeln, wandte sich dieses an Frankreich. Unter Choiseul, einem Minister Ludwigs XV., wurde die Insel im Vertrag von Versailles 1768 an Frankreich verkauft. Dieser Verkauf veranlasste Paoli und seine Landsleute zu einem neuen Aufstand. Nach der Niederlage in der Schlacht bei Ponte Novu im Mai 1769 zog sich Paoli nach Corte zurück, doch nach vergeblichem Widerstand fiel die Stadt wieder in die Hände der Franzosen.

Die Kämpfe des Mittelalters sowie die Kriege um die Unabhängigkeit haben ihre Spuren im Ort hinterlassen. Heute ist Corte mit seiner malerischen Altstadt ein touristischer Höhepunkt auf der Insel und hat besonders im oberen Teil seinen ursprünglichen Charakter erhalten, mit seinen engen, steilen Gässchen zwischen den schiefergedeckten Häusern.

BevölkerungsentwicklungJahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2016 Einwohner 5066 4948 5230 5177 5693 6329 7280 7389 Quellen: Cassini und INSEE
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