Chicago

Chicago (seltener auf Deutsch auch Chikago, Aussprache: [ʃɪˈkɑːgoʊ]; ) ist eine Stadt am Südwestufer des Michigansees im Bundesstaat Illinois in den Vereinigten Staaten von Amerika. Mit einer Einwohnerzahl von 2.746.388 ist sie die drittgrößte Stadt der Vereinigten Staaten. In der Agglomeration leben 8,7 Millionen, in der Metropolregion Chicago 9,7 Millionen Menschen (2007).

Chicago ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine wichtige Handelsstadt in den Vereinigten Staaten. Diese Funktion wird durch ihre Eigenschaft als Eisenbahnknotenpunkt und ihre Lage an der Mündung des Illinois Waterways begünstigt. Die Stadt liegt an wichtigen Eisenbahnstrecken, die die Ost- mit der Westküste verbinden und ist über die Großen Seen und den Sankt-Lorenz-Seeweg bzw. den Eriekanal mit dem Atlantik und mit New York City verbunden. Der Illinois WaterWeiterlesen

Chicago (seltener auf Deutsch auch Chikago, Aussprache: [ʃɪˈkɑːgoʊ]; ) ist eine Stadt am Südwestufer des Michigansees im Bundesstaat Illinois in den Vereinigten Staaten von Amerika. Mit einer Einwohnerzahl von 2.746.388 ist sie die drittgrößte Stadt der Vereinigten Staaten. In der Agglomeration leben 8,7 Millionen, in der Metropolregion Chicago 9,7 Millionen Menschen (2007).

Chicago ist seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine wichtige Handelsstadt in den Vereinigten Staaten. Diese Funktion wird durch ihre Eigenschaft als Eisenbahnknotenpunkt und ihre Lage an der Mündung des Illinois Waterways begünstigt. Die Stadt liegt an wichtigen Eisenbahnstrecken, die die Ost- mit der Westküste verbinden und ist über die Großen Seen und den Sankt-Lorenz-Seeweg bzw. den Eriekanal mit dem Atlantik und mit New York City verbunden. Der Illinois Waterway stellt über den Mississippi die Verbindung zum Golf von Mexiko her.

Chicago ist Sitz der Chicago Mercantile Exchange, der größten Warenterminbörse der Vereinigten Staaten, und der Chicago Board of Trade, der größten Rohstoff-, Futures- und Optionsbörse der Vereinigten Staaten. Außerdem befindet sich hier die größte Regionalbörse der Vereinigten Staaten, die Chicago Stock Exchange.

Die Metropolregion von Chicago erbrachte 2016 eine Wirtschaftsleistung von 651,2 Milliarden US-Dollar. Bei einer Studie aus dem Jahr 2014 belegte Chicago Platz 9 unter den wirtschaftsstärksten Metropolregionen weltweit und Platz 3 innerhalb der Vereinigten Staaten.

Frühgeschichte

Die Region der heutigen Stadt war von Algonkin-Stämmen bewohnt, wie etwa den Mascouten und den Miami. Sie waren durch die Irokesenkriege des 16. und 17. Jahrhunderts, vor allem die Biberkriege, westwärts getrieben worden. Um 1700 kehrten sie jedoch zurück. Zu den Miami gehörten um diese Zeit sechs Gruppen, die Atchatchakangouen (die eigentlichen Miami), Kilatika, Mengakonkia, Pepikokia, Piankashaw und Wea, von denen hundert Jahre später allerdings nur noch die Miami, die Piankashaw und die Wea verblieben. Um 1720 lebten sie überwiegend in Indiana. Aus der Sprache der Miami stammt der Begriff shikaakwa (Wilde Zwiebel).[1]

Sie betrieben mit ihren Nachbarn, den Potawatomi im Osten, den Fox im Norden und den Illinois im Südwesten Handel, wobei Letztere sich kurz vor der Ankunft der ersten Europäer von den Miami getrennt hatten. Sie beherrschten Illinois und damit das Gebiet des späteren Chicago. Von den zahlreichen Dörfern, die die ersten Franzosen 1673 registrierten, überlebten nur Cahokia, Kaskaskia, Peoria, Michigamea, Moingwena und Tamaroa die über sie hereinbrechenden Epidemien. Zugleich verließen sie das Chicagoer Gebiet südwestwärts. Hatten sie 1673 noch 12.000 Menschen gezählt, so waren es bereits 1736 nur noch 2500. 1725 besuchte „Chicago“, ein Michigamea-Illinois-Häuptling, Paris – der Name der Stadt geht dennoch nicht auf ihn zurück, denn diese Ortsbezeichnung bestand schon 1673. Im Jahr 1800 zählten die Illinois nur noch 100, 1833 verließ die letzte Familie den Staat. Jean Baptiste Ducoigne, ein Häuptling der Kaskaskia Illinois und Freund des Präsidenten Thomas Jefferson, unterstützte die Vereinigten Staaten im Aufstand gegen Großbritannien und im Krieg von 1812.[2]

Vom Handelsposten zur Stadt (1673–1837)  Chicago 1857

1673 erkundeten die französischen Forscher Jacques Marquette und Louis Joliet das Gebiet des heutigen Chicago,[3] das von der dort lebenden indigenen Bevölkerung shikaakwa, französisiert Checagou, genannt wurde. In den 1770er Jahren errichtete Jean Baptiste Point du Sable, Sohn eines Québecer Kaufmanns und einer schwarzen Sklavin, einen Handelsposten am Tauschplatz der ortsansässigen Volksstämme Miami, Meskwaki, Othâkîwa und Potawatomi. „Der erste weiße Mann, der sich hier niederließ, war ein Schwarzer“, werden sie zitiert.

Dank der verkehrsgünstigen Lage an den Wassertransportwegen des Michigansees, einem der Großen Seen, und des Chicago Rivers gewann der Handelsposten bis Anfang des 19. Jahrhunderts zusehends an Bedeutung. Als Illinois 1818 den Vereinigten Staaten beitrat und deshalb verkehrstechnisch besser erschlossen werden sollte, erlangte Chicago nach dem Bau der Ost-West Eisenbahnstrecke daher schnell den Ruf als „Tor zum Westen“. Es war nun der wichtigste Handelsplatz für Rohstoffe und landwirtschaftliche Produkte weit und breit.

Holz kam mit Schiffen aus dem Norden und wurde vor Ort weiterverkauft oder mit der Bahn weitertransportiert, und Lebensmittel brachten die Farmer auf die Märkte, von wo sie dann wiederum auf Schiffe oder Züge umgeladen und verfrachtet werden konnten. Werkzeuge und sonstige Materialien, die vorerst nicht oder in unzureichender Menge vor Ort produziert wurden, kamen wiederum aus dem Osten. So wurde aus dem Handelsposten ein Dorf. Am 12. August 1833 wurde Chicago offiziell gegründet und bereits vier Jahre später, am 4. März 1837, mit seinen 4200 Einwohnern zur Stadt erhoben. Erster Bürgermeister wurde William Butler Ogden.[4]

Rasante Expansion (1837–1885)

Immer mehr Menschen zogen in die Stadt und der ohnehin bereits ausgeprägte Handel wurde weiter angetrieben, was noch mehr Zuwanderer anlockte. Von nur 100 Einwohnern im Jahre 1830 stieg die Einwohnerzahl Chicagos bis 1860 auf 100.000. Die Grundstückspreise stiegen rasant an. Als der 1836 begonnene Bau des „Illinois- und Michigan-Kanals“ zwischen dem Chicago River und dem in den Mississippi mündenden Illinois River 1848 fertiggestellt wurde, gab es eine weitere äußerst attraktive Verkehrsroute. Sechs Staaten südlich entlang des Mississippi sowie drei nördlich und Regionen entlang des in den Mississippi mündenden Missouri River waren nun zusätzlich durch eine breite Wasserstraße erschlossen.

 Großer Brand von 1871

Ebenfalls 1848 wurde die erste Eisenbahnstrecke eröffnet, die auch Chicago anfuhr: die Galena and Chicago Union Railroad. Mit der Fertigstellung der Chicago Sanitary Canals im Jahr 1900 wurde die Fließrichtung des Chicago Rivers umgedreht. Die in ihn entsorgten Abwässer verschmutzten nicht mehr den Michigansee, der zur Trinkwasserversorgung genutzt wurde, sondern den Illinois and Michigan Canal, den Illinois River und den Mississippi.

1850 hatte Chicago bereits 30.000 Einwohner, und ein Ende des Zustroms war nicht absehbar – zu günstig waren die Rahmenbedingungen am Verkehrsknotenpunkt der Vereinigten Staaten. 1855 kam es zum Lager Beer Riot. Deutsche Siedler kämpften in diesem Aufstand um ihr Recht, auch am Sonntag Bier ausschenken zu dürfen.

Ab 1856 wurde zur Verbesserung der Kanalisation nach verschiedenen Epidemien stückweise die Bodenhöhe des gesamten Zentrums von Chicago angehoben. Die Höherlegung dauerte ungefähr 20 Jahre, wobei es zu Anhebungen von weniger als einem Meter bis zu 2,5 Metern kam.

Zwischen dem 8. und dem 10. Oktober 1871 wütete der Große Brand von Chicago, der den Großteil der Stadt zerstörte. Nach dem Feuer wurden 125 Leichen geborgen. Schätzungen kamen letztlich auf 300 Tote und 18.000 zerstörte Häuser. Etwa 100.000 Menschen wurden obdachlos.[5] Beim raschen Wiederaufbau wurden verbesserte Feuerschutzbestimmungen berücksichtigt. Architekten wie Louis Sullivan und später auch Frank Lloyd Wright kamen in die Stadt, die nun als Experimentierfeld für urbane Innovationen diente. 1880 zählte die „wiedergeborene“ Stadt bereits 500.000 Einwohner.

 Das Home Insurance Building von 1885 (hier mit Aufstockung von 1890) mit 42 Metern (10 Etagen) gilt als erstes Hochhaus der Welt

Zwischen 1880 und 1890 verdoppelte sich die Einwohnerzahl und Chicago zählte nun über eine Million Einwohner. Zwar erlebten die Grundstückspreise in der Innenstadt schon seit der Ernennung zur Stadt immer wieder extreme Anstiege, doch dieses Mal drang man in eine neue Preisdimension vor. Kostete ein Quadratmeter im Jahre 1880 noch 130 US-Dollar, versiebenfachte sich der Preis bis zum Jahr 1890 bis auf fast 900 US-Dollar pro Quadratmeter. Um rentabel zu wirtschaften, begannen Grundstückseigner, ihre Grundfläche maximal zu nutzen – das heißt, es musste höher gebaut werden. Dank neuer Erfindungen wie elektrischer Aufzüge, feuerfesterer Baustoffe, aber vor allem durch die Verwendung von Stahlskeletten im Gebäudebau wurde dies möglich.

Das 1885 erbaute und 1931 abgerissene Home Insurance Building war das erste Bauwerk, das die neuen technischen Errungenschaften vereinte, und gilt mit seinen ursprünglich zehn Etagen und 42 Meter Höhe als das erste moderne Hochhaus der Welt. Das 1889 von Dankmar Adler und Louis Sullivan errichtete Auditorium Building wies zudem – neben seiner fast perfekten Akustik – als Neuheit eine Klimaanlage auf. Zwischen 1890 und 1894 wurde das Reliance Building erbaut, das als Vorläufer der gläsernen Vorhangwandkonstruktion gilt, die später den „internationalen Stil“ bestimmen sollte. Es gilt als Meisterwerk der Ersten Chicagoer Schule.

Industrielle Großmacht (1885–1918)  Postkartenansicht der State Street um 1907

Am 1. Mai 1886 organisierten die Gewerkschaften Chicagos einen Streik, um die Arbeitszeiten von täglich zwölf auf acht Stunden zu reduzieren. Als die Polizei am 3. Mai hart durchzugreifen begann, und Streikende getötet wurden, kam es zu einem Aufstand, der als Haymarket Riot in die Geschichte einging; seither wird seiner jährlich am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, gedacht. Das Ende des 19. Jahrhunderts war auch ansonsten keine ruhige Phase. Die Korruption erlebte ihre erste Blütezeit. Viele Politiker der Stadt waren käuflich. Etwa ein Viertel der Stadträte besaßen Saloons und galten als boodlers („Geschmierte“). Hempstead Washburne, Bürgermeister von 1891 bis 1893, warb für seine Wiederwahl mit dem Hinweis, es sei „klüger, für einen Mann zu votieren, der bereits genug gestohlen hat, als für einen neuen“. Auch Wahlbetrug stand an der Tagesordnung. Washburne gelang seine Wiederwahl jedenfalls nicht.

Vom 1. Mai bis zum 30. Oktober 1893 fand die als World’s Columbian Exposition bezeichnete Weltausstellung in Chicago statt. Sie hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Kunst und Architektur dieser Zeit. Die Veranstaltung prägte Chicagos Selbstwahrnehmung und stärkte die Bevölkerung in ihrer optimistischen Sichtweise des industriellen Fortschritts, zumal Chicago das Rennen gegen das ungeliebte New York City für sich entscheiden konnte.

 Rinder warten auf ihre Schlachtung in den Union Stock Yards (1909)

Im Jahre 1890 lebten in der Stadt eine Million Menschen, bis 1910 verdoppelte sich diese Zahl auf zwei Millionen. 1900 hatte die Stadt bereits 1,7 Millionen Einwohner, darunter viele deutsche, irische und osteuropäische Einwanderer. Zu dieser Zeit festigte sich der Ruf Chicagos als Ort der scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten, der zahlreiche Jobs für jeden bereithielt, der bereit war zu arbeiten. Am meisten fühlten sich von diesem Versprechen Schwarze aus den Südstaaten angezogen. Allein im Zeitraum 1916 bis 1919 zogen zwischen 50.000 und 75.000 Afroamerikaner in die Stadt.[6]

In dieser Zeit wurde Chicago auch als hog butcher for the world bekannt. Die Stadt war Hauptumschlagplatz für die landwirtschaftlichen Produkte des Mittleren Westens, neben Getreide und Holz war dies vor allem Vieh. Die Schlachthöfe auf den sogenannten Union Stock Yards hatten sich innerhalb weniger Jahrzehnte zu den bedeutendsten weltweit entwickelt. Besonders die Fließbandproduktion in der Fleischverarbeitung war weltweit richtungsweisend. Um die Jahrhundertwende wurden auf den Stock Yards jährlich bis zu 12 Millionen Tiere geschlachtet und ca. 82 Prozent des amerikanischen Fleisches verarbeitet. Die schlechten Arbeitsbedingungen und die mangelnde Hygiene wurden unter anderem durch Upton Sinclairs Roman Der Dschungel bekannt.

Lange Arbeitszeiten, geringer Lohn und unmenschliche Arbeitsbedingungen, vor allem aber die von den Einwanderern mitgebrachten Traditionen der Selbstorganisation führten dazu, dass Chicago die Wiege der amerikanischen Gewerkschaftsbewegung wurde. Um 1900 hatten sich die meisten Arbeiter in der American Federation of Labor organisiert. Auch die noch heute existente revolutionäre Gewerkschaft Industrial Workers of the World (IWW) wurde hier im Jahre 1905 gegründet. Das Theaterstück Die heilige Johanna der Schlachthöfe von Bertolt Brecht spielt im Chicago der späten 1920er Jahre und thematisiert die schlechten Arbeitsbedingungen und den Kampf der Arbeiter dagegen. Als am 27. Juli 1919 ein weißer Polizist sich weigerte, nach einer Steinigung eines im See schwimmenden schwarzen Jugendlichen die Verhaftung eines beschuldigten Weißen vorzunehmen, folgte ein sechstägiger Aufstand mit 38 Toten.

Stadt von Jazz und Gangstern (1918–1945)  Die Polizei mit Waffen eines erschossenen Gangsters, 1931

Ab 1922 wurde Chicago zur Jazzmetropole. Größen wie Louis Armstrong, Earl Hines oder Jelly Roll Morton belebten die „schwarzen Clubs“ und prägten den Chicago-Jazz. In jenem Jahr entstand mit Chicago (That Toddling Town) von dem aus Köln nach Chicago ausgewanderten Tin-Pan-Alley-Komponisten Fred Fisher eine vielgecoverte Hommage an die Stadt.

Nicht nur der Jazz kam durch die Afroamerikaner nach Chicago: Die Stadt wurde auch ein Zentrum schwarzer Organisationen – sowohl die von Reverend Jesse Jackson gegründete PUSH (People United to Save Humanity) als auch die militantere „Nation of Islam“ (eigentlich „The Lost-Found Nation of Islam“, auch bekannt als „Black Muslims“), von Elijah Muhammad 1930 ins Leben gerufen, haben ihren Hauptsitz auf der South Side in Chicago.

Während der Roaring Twenties machten sich kriminelle Syndikate unter skrupellosen Gangsterbossen wie Bugs Moran, Johnny Torrio und Al Capone die Prohibition zunutze und verkauften illegal hergestellten Alkohol. Feuergefechte zwischen Polizei und Gangstern waren zwar nicht so sehr an der Tagesordnung, wie viele Filme glauben machen möchten, aber das mafiöse System funktionierte.

In den Jahren 1933 und 1934 fand unter dem Motto A Century of Progress zum zweiten Mal in Chicago eine Weltausstellung statt, zu der das deutsche Luftschiff LZ 127 1933 eine Besuchsfahrt absolvierte.

Am 5. Oktober 1937 hielt der US-amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt in der Stadt anlässlich der Einweihung der Outer Link Bridge am Lake Shore Drive seine weltweit aufsehenerregende „Quarantäne-Rede“, in der erstmals der Anspruch eines Mitspracherechts der USA bei der zukünftigen politischen Ordnung der Welt erhoben wurde.[7]

Im Jahr 1942 gelang dem Physiker Enrico Fermi an der University of Chicago die erste kontrollierte nukleare Kettenreaktion als Teil des Manhattan-Projekts, dessen Ziel der Bau von Kernwaffen war.

Abschwung und Erholung (Von 1945 bis Ende 20. Jh.)  Blick vom John Hancock Center nach Norden Haupteingang des Willis Towers

Die Einwohnerzahl erreichte 1950 ihr Maximum (3,62 Millionen Einwohner); danach ging sie aufgrund der in die Vorstädte abwandernden (größtenteils weißen) Mittelschicht bis 1990 stetig um insgesamt rund 840.000 Einwohner zurück. Seit Beginn der 1990er Jahre erholte sich die Einwohnerzahl wieder.

Von 1955 bis 1976 prägte Richard J. Daley als Bürgermeister maßgeblich die Politik in Chicago; er spielte auch in der Demokratischen Partei eine bedeutende Rolle, etwa bei der Unterstützung der Präsidentschaftskandidaturen von John F. Kennedy 1960 und Hubert Humphrey 1968. In seine Regierungszeit fiel das brutale Vorgehen gegen Antikriegsdemonstranten 1968. Während der Democratic National Convention im August 1968 kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen den Vietnamkrieg. 1969 wurden die Chicago Seven dafür angeklagt.

1979 wurde Jane Byrne erste Bürgermeisterin Chicagos und 1983 Harold Washington erster Bürgermeister schwarzer Hautfarbe. Der Herausforderer des Demokraten Washington bei der Bürgermeisterwahl 1983 war der Republikaner Bernard Epton, der von vielen weißen Demokraten und Basisorganisationen unterstützt wurde. Epton erhielt 90 Prozent aller Stimmen in den Stadtbezirken mit vorwiegend weißer Bevölkerung und nur drei Prozent in denen mit überwiegend schwarzer Bevölkerung. Bei Washington waren die Zahlen umgekehrt. Insgesamt gewann Harold Washington mit vier Prozentpunkten Vorsprung. Die Wiederwahl im Frühjahr 1987 gewann er sicher. Er regierte Chicago bis zu seinem Tod im November 1987.

Zentrum der Region (21. Jh.)

Seit Anfang des 21. Jahrhunderts ist der Status der Stadt als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Region unumstritten. Die Stadt ist aber auch mit einer hohen Anzahl von Schussverletzungsopfern konfrontiert. 2016 waren es etwa 4300 angeschossene Personen, von denen rund 760 starben.[8][9]

Michael McCafferty: Revisiting Chicago, in: Journal of the Illinois State Historical Society 98/1,2 (2005) 82-98. Raymond E. Hauser: Illinois, in: Encyclopedia of Chicago Milo M. Quaife: Checagou: From Indian Wigwam to Modern City, 1673–1835. University of Chicago Press, Chicago 1933, OCLC 1865758 (englisch, archive.org [PDF; 16,3 MB]). Mayor William B. Ogden Biography. Website der Chicago Public Library, abgerufen am 3. August 2023. Northern Illinois University: Tragedy in the Chicago Fire and Triumph in the Architectural Response Northern Illinois University: Chicago and the Great Migration Uwe Lübken: Bedrohliche Nähe. Die USA und die nationalsozialistische Herausforderung in Lateinamerika, 1937–1945. Franz Steiner Verlag, 2004, S. 35–37. Dirk Hautkapp: Amerikas Mordhauptstadt Chicago trauert um 762 Tote. In: morgenpost.de. 2. Januar 2017, abgerufen am 11. Februar 2024. Chicago shooting victims, abgerufen am 28. Juli 2016.
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