Casa Botines

Die Casa Botines ist heute ein Museum, das als Wohn- und Geschäftshaus 1891 von dem Architekten Antoni Gaudí entworfen und 1892 in León gebaut wurde.

Planung  Entwurfszeichnung von Antoni Gaudí

Das Projekt begann mit einem heftigen Rechtsstreit, da Nachbarn sich gegen die Bebauung des bisher unbebauten Grundstücks wehrten. Auch war umstritten, wie weit das Grundstück in die Plaza de San Marcelo hinein reichte. Der Rechtsstreit wurde durch ein gerichtliches Urteil 1890 beendet, dass den Bauherren, Mariano Andrés González-Luna und Simón Fernández Fernández, die umstrittenen 800 Quadratmeter zusprach.[1]

Mariano Andrés González-Luna († 1911[2]) und Simón Fernández Fernández († 1893[3]) betrieben zusammen neben dem Textilgeschäft auch ein Pfandleihhaus und Bankgeschäfte. Sie pflegten Geschäftsbeziehungen nach Katalonien. So repräsentierten sie etwa die Banco Hispano-Colonial aus Barcelona, die der Marqués de Comillas gegründet hatte, der der Schwiegervater von Eusebi Güell war, Hauptgönner Gaudís. So kam der Kontakt zu Stande, der dazu führte, dass Antoni Gaudí den Auftrag erhielt, das neue Wohn- und Geschäftshaus an der Plaza de San Marcelo zu errichten.[4] Das fiel ihm umso leichter, als er zur gleichen Zeit (1889–1893) am Bischofspalast im benachbarten Astorga arbeitete. Der Architekt hatte die Pläne für die Casa Botines im Dezember 1891 fertiggestellt.

Bau

Mit dem Bau wurde am 4. Januar 1892 begonnen. In León gab es wenige Fachkräfte für den Bau eines solchen Hauses, allerdings Steinmetzen, die an der Restaurierung der Kathedrale arbeiteten. Auch gab es weiter Schwierigkeiten mit der Bauaufsicht. Und Gaudí hatte zeitgleich viel in Barcelona zu tun, so dass er nur selten an der Baustelle war und versuchte, so viel wie möglich schriftlich zu erledigen. Hauptsächlich agierte sein Polier Claudi Alsina vor Ort. Immerhin benötigte er nur 10 Monate, um die Arbeiten abzuschließen, so dass das Haus im November 1892 bezugsfertig war. Zum Abschluss der Arbeiten, am 15. November 1893, wurde das Bild des Heiligen Georg mit dem Drachen montiert.[5]

Nutzung  Ausstellungsbereich zur Nutzung des Hauses als Tuchhandel Ausstellungsbereich zur Nutzung des Hauses als Sparkasse

Zunächst nutzten Mariano Andrés González-Luna und die Erben des bereits 1893 verstorbenen Kompagnons, Simón Fernández Fernández, das Gebäude. Andrés González-Luna kaufte später deren Anteile auf.[6] Nach dem Tod von Mariano Andrés 1911 ging das Eigentum am Haus zur einen Hälfte auf dessen Witwe und zur anderen Hälfte auf dessen beide Söhne über.

1929 kaufte die Sparkasse Caja de Ahorros y Monte de Piedad de León das Haus für 750 000 Peseten. 1931 führte sie einen Umbau durch, der vor allem das Erdgeschoss veränderte, wo eine moderne Schalterhalle untergebracht wurde. Weit schwerer war ein baulicher Eingriff, der 1953 erfolgte: Sieben der 28 Gusseisen-Säulen der Halle im Erdgeschoss wurden ausgebaut und deren statische Funktion durch horizontale Träger ersetzt, um mehr Platz zu schaffen. Die übrigen Säulen wurden verschalt: die Schäfte verschwanden optisch hinter rechteckigen Holzverkleidungen, die Kapitelle über einer abgehängten Decke aus Gipsplatten. 1953 wurde auch die Statue des Heiligen Georg durch eine der Marienstatue, Schutzpatronin des Königreichs León, ersetzt. Dabei wurde hinter der Statue eine Kapsel gefunden, die eine Reihe von Dokumenten enthielt, die im Zusammenhang mit den Arbeiten an dem Gebäude standen, wie die von Gaudí unterzeichneten Pläne des Gebäudes, der Kaufvertrag, ein Bericht über die Fertigstellung der Arbeiten und lokale Zeitungen.

Das Gebäude befand sich bis 1990 im Eigentum der Sparkasse. In diesem Jahr kam es zu einer Fusion mehrerer Sparkassen, die nun unter Caja España firmierten, der das Gebäude nun gehörte. Ab 1992 wurde das Gebäude nach denkmalpflegerischen Grundsätzen renoviert, um es wieder in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen und der Sparkasse zu einem repräsentativen Geschäftssitz zu verhelfen. Dabei wurden ursprüngliche Elemente, die zuvor entfernt oder verändert worden waren, zurück restauriert oder durch Kopien wieder hergestellt. Am 20. Dezember 1996 konnte das renovierte Gebäude wieder eingeweiht werden.[7]

2016 kam es zu einer weiteren Fusion: Die Sparkassen Caja España und Caja Duero schlossen sich zusammen, der Verwaltungssitz in León wurde überflüssig, das Gebäude in die Stiftung España-Duero eingebracht und nun museal als Gaudí Casa Botines Museum genutzt, das am 23. April 2017 eröffnete.[8]

Caja España: Casa Botines Gaudí, S. 2. Caja España: Casa Botines Gaudí, S. 5. Caja España: Casa Botines Gaudí, S. 5. Caja España: Casa Botines Gaudí, S. 3. Caja España: Casa Botines Gaudí, S. 2. Caja España: Casa Botines Gaudí, S. 5. Caja España: Casa Botines Gaudí, S. 4. Homepage des Gaudí Casa Botines Museums; abgerufen am 6. Juni 2019.
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