Palacio Episcopal de Astorga

( Bischofspalast von Astorga )

Der Bischofspalast von Astorga ist eines von nur drei Bauwerken, die Antoni Gaudí außerhalb Kataloniens verwirklicht hat.

Erste Bauphase: 1887–1893  Erster Entwurf von Gaudí, 1887 Baustelle vor 1893

Kurz nach dem Amtsantritt von Bautista Grau y Vallespinós als Bischof von Astorga 1886 brannte der Bischofspalast ab und ein Neubau war erforderlich. Grau war, ebenso wie Gaudí, Katalane und schätzte dessen „modernen“ Ansatz.[1] Sie kannten sich mindestens seit 1879.[2] Dem Domkapitel, das das Geld für den Bau organisieren musste, waren die Vorstellungen von Gaudí aber viel zu modern und es leistete Widerstand.[3] Der Bischof setzte sich aber durch, und der Bau begann.[4] Da der Staat den Bau des Gebäudes zu einem erheblichen Teil finanzierte, musste dem Entwurf auch die Königliche Akademie der Schönen Künste San Fernando zustimmen, was zu weiteren ausführlichen Diskussionen und Änderungen am ursprünglichen Entwurf von 1887 führte.[5] Weitere Planänderungen nahm Gaudí während des Baus vor, was für seine Arbeitsweise nicht ungewöhnlich war.[6] Während Bischof Grau dafür plädierte, die konstruktiven Materialien auch zu zeigen, wollte Gaudí das nicht, mit dem – typisch zeitgenössischen – Argument, dass der „vornehmere“ Naturstein bei einem Gebäude dieser Art angezeigt sei.[7] Bischof Grau verstarb 1893. Dem Gebäude fehlten zu diesem Zeitpunkt noch der zweite Stock und das Dach. Es kam zu einem Baustopp und Gaudí gab das Projekt auf.[8] Es blieb unter den nächsten drei Bischöfen von Astorga unvollendet liegen.

Zweite Bauphase: 1905–1914

Erst mit dem Amtsantritt von Bischof Julián de Diego y García Alcolea (1904–1913) kam ab 1905 wieder Schwung in die Sache. Zunächst versuchte er – vergeblich – Gaudí wieder für das Projekt zu gewinnen. Der aber lehnte ab. So wurde der Madrider Architekt Ricardo García Guereta mit der Aufgabe betraut, ohne auf die Planung Gaudís zurückgreifen zu können. Bis 1914 vollendete er das Gebäude. 1913 allerdings verließ Bischof Julián de Diego y García Alcolea die Diözese und übernahm das Bistum Salamanca.

Nutzung

Der neue Bischof aber, Antonio Senso Lázaro (1913–1941), wollte den neuen Bischofspalast nicht nutzen. So stand das Gebäude viele Jahre lang leer.[9] Der „Bischofspalast“ diente ab 1936 im Spanischen Bürgerkrieg als örtliches Hauptquartier des Militärs. 1963 wurde hier das Museo de los Caminos (Museum des Jakobswegs) eingerichtet.[10] Auch heute wird es weiterhin rein museal genutzt. Ein Bischof hat hier also nie residiert.[11]

Caruncho: Gaudí’s Palace, S. 9. Caruncho: Gaudí’s Palace, S. 14. Schäfke: Nordwestspanien, S. 236. Caruncho: Gaudí’s Palace, S. 9. Caruncho: Gaudí’s Palace, S. 16. Caruncho: Gaudí’s Palace, S. 17. Caruncho: Gaudí’s Palace, S. 31. Caruncho: Gaudí’s Palace, S. 9. Caruncho: Gaudí’s Palace, S. 20. Caruncho: Gaudí’s Palace, S. 20. Schäfke: Nordwestspanien, S. 236.
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