Siida

( Siida (Museum) )

Das Siida – Sámi-Museum und Naturzentrum (finnisch Siida – Saamelaismuseo ja luontokeskus, samisch Siida – Sámemusea ja luondduguovddáš) ist ein der Geschichte und Kultur der Samen (Eigenbezeichnung: Sámi) und der Natur im nördlichen finnischen Lappland gewidmetes Museum und Veranstaltungszentrum in Inari, Finnland.

Die nomadische, auf Rentier­zucht basierende Lebensweise der Sámi wurde seit dem 17. Jahrhundert zunehmend durch die von Süden her vordringende, Landwirtschaft betreibende Bevölkerung der Länder Fennoskandinaviens und Russlands und die dabei entstehenden nationalstaatlichen Strukturen (Grenzziehungen, staatliche Verwaltung) zurückgedrängt und eingeschränkt. Am Ende des Lapplandkrieges (1944/45) wurde von den Truppen der deutschen Wehrmacht auf ihrem Rückzug in den Norden Finnlands in Richtung des noch vom Deutschen Reich besetzten Norwegen die Taktik der „verbrannten Erde“ angewandt, d. h. die Ortschaften und entlang der Straßen gelegenen Gebäude fast vollständig zerstört. Betroffen waren davon auch die Siedlungen der Sámi, deren Kultur in Finnland auf diese Weise vor der Auslöschung stand. In Österbotten, wohin sie im Verlauf des Zweiten Weltkrieges evakuiert worden waren, wurde 1945 der Samii Liitto als politischer und kultureller Verband gegründet. Auf Initiative Johan Nuorgams wurde beschlossen, ein Museum zu schaffen, wo noch vorhandene Kulturgüter gesammelt und ausgestellt werden sollten. Als Standort wurde Inari ausgewählt, das bis zur Zerstörung im Krieg der Hauptort der Region und ein Zentrum der samischen Bevölkerung Finnlands gewesen war.

 Siida-Freilichtmuseum

Das Inari Sámi Museum wurde 1959 gegründet. Zunächst suchte man Holzgebäude, die auf dem Gelände wiedererrichtet wurden, und sammelte Kunst- und Alltagsgegenstände. Die ersten Bauwerke wurden 1960 fertiggestellt. Im Sommer 1963 erfolgte die Eröffnung dieses ersten Sámi-Museums in Fennoskandinavien als Freilichtmuseum.[1] Der Samii Litto betrieb das Museum unter der Leitung Nuorgams bis 1986, bis zur Schaffung der Stiftung Sámi museum – Saamelaismuseosäätiö, der es übertragen wurde, um die Weiterentwicklung und den zukünftigen Erhalt zu sichern.[2] Der Leitung gehörten von nun an neben Vertretern der Sámi auch Repräsentanten des finnischen Bildungsministeriums Opetus- ja kulttuuriministeriö und der Gemeinde Inari an. Zeitgleich wurde ab den frühen 1980er-Jahren mit der Planung eines Museumsgebäudes und einer permanenten, nach modernen Konzepten erarbeiteten Schausammlung zur Geschichte und Kultur der Sámi sowie der Natur der Region begonnen. Notwendig war das auch aus konservatorischen Gründen geworden, um die Ausstellungsobjekte besser schützen und sie während des ganzen Jahres Besuchern präsentieren zu können, was in den ungeheizten Bauten des Freilichtmuseums nicht möglich war. Das neue Museumsgebäude neben dem bestehenden Gelände wurde, errichtet nach Plänen von Juhani Pallasmaa, am 1. April 1998 eröffnet. Der Name wurde von der samischen Bezeichnung Siida für ein gemeinschaftlich von mehreren Familienverbänden genutztes Weide- und Jagdgebiet übernommen.

 Hauptsaal des Museums

Anspruch des Museums ist es, neben der Sammlung, Konservierung und Ausstellung historischer Kulturgüter, auch als Zentrum der Forschung und der Dokumentation der zeitgenössischen Kultur der Sámi zu dienen, wobei nicht nur die finnischen, sondern alle Angehörigen dieses indigenen Volkes umfasst werden, auch die in Norwegen, Russland und Schweden lebenden (vgl. Sápmi). In Inari haben sich seit dem Zweiten Weltkrieg auch ein Büro des finnischen Sameting, der samischsprachige Sender YLE Radio Sámi der finnischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt Yleisradio, das Sámi-Bildungszentrum, die Kunsthandwerksvereinigung Sámi Duodji, die Vereinigung der Freunde der Sámi-Kunst und weitere samische Organisationen angesiedelt, mit denen das Museum kooperiert. Im Zuge des Ausbaus der Autonomie der Sámi soll das Museum den Status eines Nationalmuseums erhalten.[3]

Siida: The History of the Museum (Memento des Originals vom 11. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.siida.fi Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen foundation. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen pastandpresent.
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