Saint-Malo [sɛ̃ malo] (bretonisch Sant-Maloù; gallo Saent-Malô) ist eine Stadt mit 47.323 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Ille-et-Vilaine in der Region Bretagne im Nordwesten Frankreichs. Die Stadt ist der bedeutendste Hafen an der bretonischen Nordküste und aufgrund ihres originalgetreu wiederaufgebauten historischen Stadtkerns sowie ihrer Festungsanlagen einer der meistbesuchten Orte Frankreichs.
Saint-Malo [sɛ̃ malo] (bretonisch Sant-Maloù; gallo Saent-Malô) ist eine Stadt mit 47.323 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Ille-et-Vilaine in der Region Bretagne im Nordwesten Frankreichs. Die Stadt ist der bedeutendste Hafen an der bretonischen Nordküste und aufgrund ihres originalgetreu wiederaufgebauten historischen Stadtkerns sowie ihrer Festungsanlagen einer der meistbesuchten Orte Frankreichs.
Ursprung der Stadt war die gallo-römische Siedlung Aleth, die auf einer Halbinsel dem heutigen Stadtteil Saint-Servan vorgelagert war. Lange schützte die strategisch günstige Lage die Bewohner vor Eindringlingen. Im 6. Jahrhundert begann der walisische Mönch Machutus, auch Maclou oder Maclovius genannt, dessen Name im Französischen zu Malo wurde, mit der Missionierung der Einwohner. Allmählich begann die Siedlung zu wachsen und sich auf das benachbarte Festland auszudehnen. Der Schutzheilige und damit Namensgeber des neuen Stadtteiles wurde der Heilige Servan.
Im 12. Jahrhundert verstärkte sich der Druck auf die Siedlung durch Überfälle der Normannen immer mehr. Die nördlich gelegene Insel, heute Intra muros, schien den nötigen Schutz zu bieten. 1142 siedelte auch der Bischof auf die Insel und errichtete dort eine Kathedrale (Saint-Vincent). In den folgenden Jahren begann der Bau einer mächtigen Wehrmauer, die der Stadt, jetzt Saint-Malo genannt, lange Zeit Sicherheit und Unabhängigkeit gab.
Ihre Blütezeit erreichte die Stadt im 16. Jahrhundert. Durch Fischfang und Handel (auch Kaperfahrten, Schleichhandel und Sklavenhandel) erlangte Saint-Malo Wohlstand. 1590 wurde eine eigene Republik ausgerufen, die jedoch nur bis 1594 bestand. Sie war Grundlage für das Selbstbewusstsein der Bewohner, die sich Malouinen (frz. malouins) nannten. Gefürchtet war Saint-Malo bei holländischen und englischen Handelsschiffen, denn die Stadt war auch Heimat von Korsaren, allen voran Robert Surcouf (1773–1827), der mit seinem schnellen und wendigen Schiff „Renard“ (Fuchs) auf Beutezug ging. Er war dabei so erfolgreich, dass er sich mit 35 Jahren zur Ruhe setzen konnte.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Saint-Malo im Juni 1940 von den Deutschen besetzt.[1] Im August 1944, nach der Landung der Alliierten in der Normandie, wurde die Innenstadt von Saint-Malo (intra muros) zu etwa 85 Prozent durch anglo-amerikanische Bombardierungen zerstört, da der damalige Festungskommandant Oberst Andreas von Aulock sich weigerte, zu kapitulieren. Als Datum der Befreiung gilt der 17. August 1944.[2] Im Gegensatz zu anderen stark zerstörten Städten wie Calais bemühte sich Saint-Malo aber um einen möglichst originalgetreuen Wiederaufbau zwischen 1945 und 1971, der europaweit als vorbildlich gilt.[3] Man stützte sich dazu auf alte Pläne und Abbildungen der Stadt.
1967 wurden die benachbarten Orte Saint-Servan und Paramé eingemeindet.
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