Portree, schottisch-gälisch Port Rìgh, deutsch: der Hafen des Königs, ist der Hauptort und die einzige Stadt der Insel Skye, der größten Insel der zu Schottland gehörenden Inneren Hebriden.
Portree, schottisch-gälisch Port Rìgh, deutsch: der Hafen des Königs, ist der Hauptort und die einzige Stadt der Insel Skye, der größten Insel der zu Schottland gehörenden Inneren Hebriden.
In Portree soll schon der irische Mönch St. Kolumban im frühen Mittelalter gepredigt haben, weshalb die Meeresbucht früher Loch Choluimcille geheißen haben soll. Die Eilean Chaluim-Chille ist eine Gezeiteninsel vor der Ostküste der Bucht von Portree. 1263 führte der norwegische König Håkon IV. eine Strafexpedition gegen die schottischen Könige bis in die Bucht von Portree.[1] Die Liegenschaften rund um Portree und auf der Halbinsel Trotternish wurden über Jahrhunderte vom nicht sehr einflussreichen Clan der Nicolsons (MacNicols oder MacNicolls, auch MacNeacail) bewirtschaftet.
Im Mai 1540 segelte der schottische König Jakob V. zu den Hebriden, um Aufstände und Konflikte unter den Clans beizulegen. Die majestätische Flotte landete in der Bucht von Portree, mutmaßlich an einem Bachlauf, der deshalb damals Port-an-Rìgh genannt wurde.[2] Die zerstrittenen Stammesältesten schworen Treue und unterwarfen sich zeremoniell, doch nach Jakobs V. Tod 1542 brachen erneut Streitigkeiten aus. Bei seiner Abreise hatte der König dem unbedeutenden Weiler Kiltaraglen möglicherweise zwar den schmückenden Beinamen Portree, aber keinerlei königliche Privilegien verliehen.
Nach der verlorenen Schlacht bei Culloden erreichte Charles Edward Stuart (Bonnie Prince Charlie) im Frühsommer 1746 nach einer abenteuerlichen Flucht Portree, wo er im Gasthaus von Charles MacNab speiste. Da er in Portree vor den englischen Verfolgern nicht sicher war, wurde der Prinz schließlich auf die Insel Raasay gebracht, wo er drei Tage in einer provisorischen Schäferhütte verbrachte, weil fast alle anderen Gebäude von den Engländern niedergebrannt worden waren. Über mehrere Stationen reiste Charles Edward Stuart schließlich mit Hilfe von Vertrauten weiter auf das schottische Festland nach Knoydart und Borodale, von wo er unter strengster Geheimhaltung nach Frankreich segeln konnte.
Der Dichter James Macpherson bereiste die Isle of Skye im August 1760, um schottische Heldensagen zu sammeln. Vier Tage lang ließ sich der in der gälischen Orthographie unzureichend kundige Schriftsteller von einem Kenner der Fians oder Fingalians, dem Schmied Alexander Macpherson, in Portree bewirten, Gedichte vortragen und ein umfangreiches gälisches Manuskript mit Epen aushändigen.[3] Das Material diente Macpherson als Inspirationsquelle für sein als „uralt“ ausgegebenes Ossian-Epos, das er, wie sich erst sehr viel später zweifelsfrei herausstellte, tatsächlich selbst verfasst hatte.
Lange Zeit bestand Portree nur aus wenigen Häusern und einem kleinen Gasthaus. Erst mit Sir James, dem 16. Clanchef der MacDonalds, der 1766 im Alter von nur 25 Jahren unter tragischen Umständen in Rom starb, soll der Ort an Bedeutung gewonnen haben. 1800 ließen seine Nachfolger in Portree ein Gefängnis bauen. Seit dem späten 18. Jahrhundert schifften sich im Naturhafen von Portree Auswanderer nach Übersee ein. So sah der schottische Schriftsteller James Boswell 1773 die Nestor vor Anker liegen, einen der größten Segler, der Emigranten beförderte. Während der Napoleonischen Kriege wurde in Portree 1803 ein Freiwilligen-Regiment aufgestellt, dass eine befürchtete Landung der Franzosen verhindern sollte. Im November 1884 warf das Kanonenboot HMS Forrester vor Portree Anker, um einen Aufstand von Kleinbauern niederzuschlagen, die sich wegen ihrer Mittellosigkeit weigerten, Pacht zu zahlen. Sheriff William Ivory hatte die Verstärkung angefordert, um die Rebellion in den Griff zu bekommen, scheiterte aber letztlich am passiven Widerstand der Einwohner.[4]
Portree verfügt über ein Museum zur Inselgeschichte, The Aros Experience, das Details über Bonnie Prince Charlie und Flora MacDonald bietet und in dem einige der Goldenen Schallplatten der schottischen Band Runrig ausgestellt werden.
Ganz in der Nähe liegt das kleine Dorf Skeabost. Carn Liath ist ein etwa 4,0 m hoher Hügel eines neolithischen Kammergrabes in der Nähe von Kensaleyre an der Spitze von Loch Eyre. Es gehört zu einer größeren Gruppe von Cairns und ist aus der Ferne leicht zu erkennen, weil die Steine, aus denen es gebaut ist, mit einer weißen Flechte bedeckt sind. Das Grab wurde geöffnet und es wurde eine Steinkiste (englisch stone cist) gefunden. Nach der Ausgrabung wurde es wieder verschlossen.
↑ Alexander Cameron: The History and Traditions of the Isle of Skye. Inverness 1871, S. 15. ↑ Alexander Cameron: The History and Traditions of the Isle of Skye. Inverness 1871, S. 35. ↑ Alexander Cameron: The History and Traditions of the Isle of Skye. Inverness 1871, S. 142. ↑ James Hunter: Skye: The Island. Edinburgh und London 1986, ohne Seitenzahlen.
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